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250 Punkte: Hier haben Radfahrer die größten Probleme

Radfahren in Hamburg ist offenbar ein großes Ärgernis. NahverkehrHAMBURG-Leser haben in den letzten Monaten 250 Problemzonen im Hamburger Radewegenetz zusammengetragen. Das Ergebnis ist ernüchternd. Lesen Sie hier die meistgenannten Problemstellen – und was Verkehrsbehörde und Fahrradexperten dazu sagen.
Christian Hinkelmann
Holper-Piste: Ein Radweg im Bezirk Wandsbek (Symbolbild)
Holper-Piste: Ein Radweg im Bezirk Wandsbek (Symbolbild)
Foto: Christian Hinkelmann

Radfahrer in Hamburg haben es nicht leicht: Zugeparkte und blockierte Radwege, verwirrende Verkehrsführungen und nicht abgestimmte Ampeln. NahverkehrHAMBURG-Leser haben in den vergangenen Monaten knapp 250 Problemstellen im Hamburger Radwegenetz zusammengetragen und in unseren interaktiven Ärger-Atlas eingetragen (hier ansehen).

Was Polizei und Politik zu denken geben sollte: Die mit Abstand meisten Meldungen (133) beziehen sich auf gefährliche und verwirrende Radverkehrsführungen. Ist das städtische Radwegesystem vielleicht zu kompliziert?

„Es gibt in Hamburg tatsächlich viele Stellen, bei denen die Verkehrsführung für Radfahrer nicht direkt ersichtlich und zum Teil auch gefährlich ist“, so Stefanie Miczka vom Fahrradverband ADFC zu NahverkehrHAMBURG. „Auch uns erreichen viele Beschwerden von Radfahrenden, die diesen Punkt kritisieren.“

Auf Platz zwei der meistgenannten Probleme in unserem Ärger-Atlas werden beschädigte Radwegen (66) genannt, danach folgen zu schmale Radwege (41) und schlecht abgestimmte Ampelschaltungen (30).

Schaut man sich die Verteilung der Problemstellen über das gesamte Hamburger Stadtgebiet an, fallen mehrere Hot-Spots auf, an denen sich die Gefahrenpunkte offenbar häufen. Ein solcher Ort ist das Dreieck Stresemannstraße/Kieler Straße/Neue Flora/Alsenplatz.

Hier bemängeln gleich 14 Radfahrer Probleme mit der Radverkehrsführung:  „Plötzlich fehlender Radweg“, schreibt ein User. „Wo ist hier der Radweg? Muss man auf der Straße fahren? Keine Hinweise“, kritisiert ein weiterer Leser (siehe hier) „Enorm gefährlich, da teilweise eng und mit Hauseingängen die Treppen haben. Kürzlich Zeuge eines Unfall von Fußgänger und Radfahrer gewesen“, heißt es in einem dritten Kommentar.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „250 Punkte: Hier haben Radfahrer die größten Probleme“

In Hamburg werden immer noch Radwege geplant und gebaut, deren Qualität und Größe nicht für die Anordnung einer Benutzungspflicht ausreicht. Kombinierte Fuß- und Radwege im Türöffnungsbereich von Stehzeugen, fehlende Tempo 30 und Umweltzonen passen nicht zu einer Fahrradstadt. Durch Aufklärung werden RadlerInnen mangels legaler Radinfrastruktur zunehmend auf der Fahrbahn fahren und sich die Fläche mit Autos teilen: Es ist 12 mal sicherer für sie als auf den Fakeradwegen. So werden auch die Nerven und Knochen der FußgängerInnen respektiert.

nicht nur die Qualität der Radwege lässt in Hamburg zu wünschen übrig, hier könnte Hamburg viel von den niederländischen Großstädten lernen, sondern auch die Räumung von Müll und Laub. Nicht auszudenken, wenn die Straßen in ähnlich schlechtem Zustand wären wie die die Radwege. Der ADAC würde den 1. Bürgermeister auf dem offenen Feuer grillen.

Der abgebildetete „Miniradweg in der Spaldingstraße“ befand sich einmal in der Hammerbrookstraße, nicht in der Spaldingstraße. Dieser „Radweg“ ist dort mittlerweile durch einen breiten Radfahrstreifen ersetzt worden.

Ich denke, Radfahrer sollten mal schön die Füße stillhalten. So oft wie ich Radfahrer sehe, die mitten auf der Straße fahren und nicht einmal die drei Farben einer Ampel auseinander halten können, kann dieser Atlas nur ein schlechter Witz sein. Es kann nicht sein, dass sich Radfahrer an keine Regel halten müssen und vom Staat noch bevorzugt werden.

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