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Ab Dezember: S-Bahn verlängert Züge auf drei Linien

Ab Dezember will die Hamburger S-Bahn ihre Züge auf den Linien S3, S11 und S2 verlängern, außerdem dürfen bald erstmals Fahrgäste mit der neuen S-Bahn-Baureihe fahren.
Christian Hinkelmann
Die künftigen Gesichter der S-Bahn: links ein modernisier Zug der Baureihe 474, rechts ein Exemplar der neuen Baureihe 490.
Die künftigen Gesichter der S-Bahn: links ein modernisier Zug der Baureihe 474, rechts ein Exemplar der neuen Baureihe 490.

Gute Nachricht für alle S-Bahnfahrgäste: Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2018 wird die S-Bahn ihr Platzangebot deutlich ausweiten.

Weil in diesem Jahr 60 neue Triebzüge der Baureihe 490 ausgeliefert werden sollen, stehen dann genug Fahrzeuge zur Verfügung, um auf der oft überfüllten Linie S3 zur Hauptverkehrszeit alle Züge mit drei Triebwagen-Einheiten fahren zu lassen, anstatt heute oft nur mit zwei Einheiten. Alle langen S3-Züge können dann jeweils rund 1500 Fahrgäste befördern – also 50 Prozent mehr als heute.

Und auch den Verstärkungslinien S11 und S2 sollen ab Dezember immer zwei Einheiten gekuppelt unterwegs sein. Heute werden auf diesen Linien oft nur einzelne Einheiten eingesetzt. Rechnerisch wird sich das Platzangebot vieler Züge auf diesen beiden Linien dann sogar verdoppeln.

Ab Frühjahr dürfen Fahrgäste mit den neuen S-Bahnzügen fahren

Grund für diesen optimistischen Ausblick, den S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke gestern im Werk Ohlsdorf der Presse vorstellte, ist der bisher sehr erfreulich verlaufende Testbetrieb mit den neuen S-Bahnen. Ab Frühjahr werden auch die Fahrgäste mitfahren können – voraus…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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16 Antworten auf „Ab Dezember: S-Bahn verlängert Züge auf drei Linien“

Ab Frühjahr 18 wird die Museumslinie S21 aufgehübscht. Also, jedenfalls voraussichtlich. Das ist ja fast wie Weihnachten! Ich bin gespannt, ob das einigermaßen reibungslos verläuft und freue mich für die Nutzer dort.
Und auch auf der S3 dürfte die Verlängerung der Züge um einen Zugteil (und das ist nun mal ein Kapazitätszuwachs von 50%) die lang ersehnte Entlastung bringen.

„Bis zum Herbst 2018 aber müssen auch noch die zusätzlichen Fahrzeuge bestellt werden, die für den Betrieb auf den neuen Strecken der S21 bis Kaltenkirchen und der S4 bis Bad Oldesloe gebraucht werden.“

Müssen? Warum das?

Daumen hoch! Da ist die S-Bahn auf einem guten Weg, den sie hoffentlich durchhält. Das wünsche ich ihr sehr.
Auch wenn sie vermutlich für die neuen Züge, das schnelle Redesign der älteren und den Umbau der Tunnelhaltestellen auf freundliches, modernes Design bei einigen, die alles was die S-Bahn macht eh‘ sch… finden, keine Lorbeeren ernten wird. Die sicher bei der BR490 auftretenden Kinderkrankheiten (die ja normal sind) werden dann wieder als „Unfähigkeit“ gelten, während über die großen Startprobleme einer anderen neuen Hamburger Fahrzeuggeneration kaum ein Wort verloren wurde. Die S-Bahn hat eben leider nicht so eine tolle Fankurve.

„während über die großen Startprobleme einer anderen neuen Hamburger Fahrzeuggeneration kaum ein Wort verloren wurde“

Bitte Klartext. Welche Baureihe hatte Startprobleme?
Danke.

Gern.
Schon die jahrelangen Lieferverzögerungen beim DT5 vergessen, und die vielen Softwareupdates und Anpassungsarbeiten beim Herstellerkonsortium, erst wegen der Achslast, später hauptsächlich wegen Klimaanlagenproblemen und Türstörungen?
Aber wie schon ein ehemaliger Kollege von mir sagte: Die Hochbahn ist eben unser Hamburg, die S-Bahn ist die Bundesbahn. (Das war etwa 2013, da gab es die Bundesbahn schon 20 Jahre nicht mehr. Aber Hamburg ist halt konservativ.)

Es werden nur einzelne Langzüge auf der S3 in der HVZ verlängert, da bereits einige in der Konfiguration fahren. Nimmt man die parallel laufenden S31 hinzu bleibt eine reale Kapazitätssteigerung von unter 15% übrig, oder absolut ca. 3.300 Plätze je Richtung und HVZ. Alleine an die Starthaltestelle der Langzüge Neugraben-Fischbek ziehen in den kommenden Jahren 12.000 Menschen neu hinzu, ein Drittel davon wird die S-Bahn benutzen. Die Langzüge werden also schon beim Start voll sein, wie bisher. Für die belastetes Strecke Harburg – Hbf muss schon heute weiter gedacht werden, Langzüge auf der S31 sowie die S32 oder eine U4 Verlängerung seien hier genannt.

Ein Drittel wird wohl nicht mit der S-Bahn fahren. Einzig der Vogelkamp liegt in fußläufiger Nähe zur S-Bahn und dort werden fast nur Einfamilienhäuser mit ein bis zwei Stellplätzen errichtet. Für die Gebiete Fischbeker Reethen und Heidbrook ist das System weniger attraktiv, weil die Einwohner a) mit Busse mit geringer Taktung erst zur S-Bahn fahren müssen und b) nur wenige Bahnen bis/ab Fischbek fahren. Da wird sich eher die Situation auf der Cuxhavener Straße drastisch verschlechtern. Nichtsdestoweniger wäre eine Einführung der S32 sowie eine Verlängerung der U4 bis Wilhelmsburg oder gar Harburg erstrebenswert. Dafür sind aber eher das Spreehanenviertel, Elbinselquartier und Rathausquartier interessant, die ebenfalls von der IBA entwickelt werden. Verwundert und erfreut bin ich aber schon, dass es auch auf der S3/S31 verlängerte Züge geben soll. Bisher wurde der Süden ja eher stiefmütterlich behandelt und dass die Buslinie 34 zur Entlastung der S-Bahn als einzige Relation zur City ohne Zuschlag nicht in einen normalen Metrobus umgewandelt wurde (nahverkehrhamburg.de hat kürzlich berichtet), wirkte da sehr typisch, während in Blankenese es nun günstiger wird, obwohl genau diese Linie nur eingerichtet wurde, weil sie mit Zuschlag halbwegs wirtschaftlich wurde und nicht weil es einen verkehrlichen Bedarf gab…

Die im Artikel angegebene Kapazität von 1500 Fahrgästen pro Langzug scheint mir ein rein theoretischer Wert zu sein, bei dem jedem Fahrgast ein Minimalangebot an Raum zugestanden wird. Sie bedeutet bei 9 Wagen durchschnittlich 167 Fahrgäste pro Wagen. Bei nur gut 60 Sitzgelegenheiten pro Wagen (einschl. der Klappsitze!) müssten dann mehr als 100 Fahrgäste in jedem Wagen stehen. Dabei dürfte es im gesamten Zug aber
– kein einziges Fahrrad
– keinen einzigen Rollstuhl
– keinen einzigen Rollator und
– keinen einzigen Fahrgast mit schwerem Gepäck
geben, da alles dieses zusätzlichen Platz benötigen würde, der bei der obigen Kapazitätsberechnung nicht zur Verfügung stünde. Die tatsächliche Kapazität im täglichen Betrieb dürfte daher deutlich geringer ausfallen.

Diese getragenen Bedenken sind zwar nicht per se falsch, aber sie gelten bereits beim Status Quo. Sprich, auch heute nehmen wir einen theoretischen Wert an, sodass die Kapazitätssteigerung wiederum korrekt ist. Es wäre etwas skurril, wenn man solche Angaben mit Szenarien macht, in denen — sehr realitätsfern — etliche Fahrrad- und Rollstuhlfahrer sowie Kinderwagen eine Bahn belagern.

Naja, natürlich geht es dabei nur um einen theoretischen Wert.
Es geht ja auch vielmehr um die Vergleichbarkeit….

Wäre es für Dich besser, es würde in Quadratmeterzahlen ausgedrückt ???

… schön wären ja konkrete Aussagen, dass aufgrund des hohen Fahrgastaufkommens der Einsatz der Verstärkerlinien S2 und S11 nicht nur durch längere Züge, sondern vor allem durch längere Einsatzzeiten Rechnung getragen wird. Ich meine die Einsatzzeiten der S2 sind ja ein Witz und die S11 fäht ja auch nur bis 18 Uhr, die Hauptverkehrszeit geht aber mittlerweile bis 20 Uhr, vormittags entsprechend …

„Auch der Umbau der schon 112 vorhandenen Züge der Baureihe 474 scheitert voran.“

Ich nehme an, es soll schreitet voran heißen, aber voranscheitern ist auch ein schönes Wort.

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