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Ab Montag: Kein „Zurückbleiben bitte“ mehr in der U-Bahn

"Zurückbleiben bitte" – diese seit Jahrzehnten vertraute Ansage ist ab dem kommenden Montag in der Hamburger U-Bahn Geschichte. In Zukunft werden die Fahrgäste durch Pieptöne und neue rote Warnlampen vor den schließenden Türen gewarnt. Die bisherige Ansage wird damit überflüssig.
Christian Hinkelmann
Menschen steigen aus einer U-Bahn in St. Pauli in Hamburg
Menschen steigen aus einer U-Bahn in St. Pauli in Hamburg

Das neue Abfertigungsverfahren läuft so ab: Nach dem Fahrgastwechsel startet der U-Bahn-Fahrer ein akustisches Warnsiegnal. Gleichzeitig blinken Warnlichter an den Türen. Nach drei Sekunden „Warnsignal“ schließen sich die Türen.

Allerdings: bei den ganz alten U-Bahnzügen der Baureihe DT3 wurde – in Abstimmung mit den Behindertenverbänden und Aufsichtsbehörden – auf den Einbau von Warnlichtern verzichtet, heißt es von der Hochbahn. Hier wird es nur eine akustische Warnung geben.

Nach Angaben des Verkehrsunternehmens dient das neue Abfertigungssystem vor allem der Sicherheit der Fahrgäste. Vorstand Ulrich Sieg: „Wir gehen davon aus, dass sich das neue Warnsignal schnell durchsetzen wird und das gefährliche ‚Nachspringen‘ deutlich reduziert.“

Außerdem erhofft sich die Hochbahn von dem neuen Verfahren deutliche Kosteneinsparungen. Wegen der wegfallenden Ansagen verkürzen sich nämlich die Standzeiten der U-Bahnen in den Haltestellen um mehrere Sekunden. Da die Fahrpläne aber nicht gestrafft werden sollen, können die Züge künftig langsamer fahren. So will das Unternehmen jährlich bis zu sieben Millionen Kilowattstunden (entspricht dem Jahresverbrauch von 2.800 Privathaushalten) und bis zu 700.000 E…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Ab Montag: Kein „Zurückbleiben bitte“ mehr in der U-Bahn“

Bevor man darüber nachdenkt, ob ein Piepssignal nun eine akustische Vergewaltigung ist oder nicht, sollte man mal drüber nachdenken, was es denn wirklich bringt. „Nachspringer“ verhindern? Das ist doch wohl Wunschdenken … wer so dreist ist, noch zwischen bereits schließende Türen durchzuhechten, läßt sich doch nicht von Piepssignalen abhalten. Vor ungewollten „Einklemmungen“ schützen? Vor was muß der Bürger eigentlich noch alles geschützt werden? Dass Türen sich auch mal schließen müssen, wenn der Zug abfährt, dürfte einleuchtend sein. Übrigens fahre ich schon seit Jahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln … habe so etwas noch nicht beobachtet. Soll es für Blinde sein? Da würde ich dann doch erstmal mit Blinden sprechen wollen … denn die haben ihre übrigen Sinne meist geschärft. Automatiktüren in Supermärkten piepsen auch nicht. Fazit: Es werden einem die Ohren unnötigerweise vollgepiepst, in unnötig hoher Lautstärke.

Akustische Vergewaltigung? Etwas übertrieben. Im Übrigen fahren auf der U1 und U2 sowieso die DT4, die schon vorher das Piepsignal hatten.
Als akustische Zumutung empfand ich eher dieses geblökte „Zurückbleiben bitte“ von der Harnack. Warum man ausgerechnet diese aufdringliche Person für die neuen Ansagen auswählte, ist ein Rätsel.
Ich finde das Piepsignal in den DT3E keineswegs aufdringlich und es ist auch nicht zu laut.
Sowieso international besser verständlich, schließlich wird ein Tourist, der nicht Deutsch kann, eher ein Türwarnsignal verstehen als eine Ansage. In anderen Städten gibt es ja schließlich auch Pieptöne.

@ Rotstift
Hier geht es nicht darum schneller zu sein, sondern sich leisten zu können langsamer anzufahren um dadurch Strom zu sparen.

Was viel schlimmer ist, ist die akkustische Vergewaltigung der Fahrgäste !! (wie Mir)
Ich fahre jeden Tag mit der U-Bahn (U2 und U1) 1 Stunde zur Arbeit und 1 Stunde wieder zurück.
Pro Tour habe ich 26 Haltestellen zu überstehen. Bei durchschnittlich 4 bis 5 Piepen, macht das eine
Anzahl von bis zu 130 Piepsen pro Fahrt. Also eine tägliche Ohren-Lärmbelästigung von bis zu 260 Piepsen.
(Die Dezibel-Belastung müßte zusätzlich Ermittelt werden)

Da ich in einem Handwerksbetrieb eines Nahversorgungszentrum(Einkaufspassage) arbeite, in dem beinhaltete Verköstigungsbetriebe Mittagstisch und andere Speisen anbieten, deren Fertigstellung durch weiteres Piepsen den jeweiligen Betreibern der Lokalitäten mitgeteilt werden, die durch die Passage hallen, habe ich auch dieses Gepiepse während meiner Arbeitszeit zu ertragen.

Somit bin ich nunmehr während meines gesamten Arbeitstages den ohrenbetäubenden Piep-Frequenzen ausgesetzt und das vom Einstieg in die U-Bahn um 7.45h bis zur Ausstieg nach Feierabend um ca. 19.15h.

Eine zeitliche Summen-Piepsbelastung von 11,5 Stunden.

Es bleibt zu überlegen wieder auf das Auto umzusteigen oder ggf. mit Gehörschutz die U-Bahn zu benutzen um somit die Ohren zu entlasten. In meinem Falle um ganze zwei Stunden. Vielleicht sollte ich darüber nachdenken, meine zukünftigen Ohrenarztrechnungen bei den genannten Verursachern einzureichen.
Denn meine BerufsGenossenschaft wird sich sicher weigern entsprechende Schutz- und Heilmaßnahmen zu übernehmen und zu begleichen.

Sinnvoller wäre es dafür zu Sorgen, dass endlich in allen Zügen die wichtigen Durchsagen verständlich sind.

Klasse: 25 x 3 Sekunden Zeitgewinn auf der U2 (den letzten Bahnhof nicht mitgezählt) gibt eine „Beschleunigung“ von insgesamt 75 Sekunden. Da aber wohl die meisten Fahrgäste nur maximal die halbe Strecke fahren, bleibt dann vielleicht ne halbe Minute an Fahrzeitgewinn. Glaubst du ernsthaft, dass das jemandem auffällt?

Enttäuschend, dass die Hamburger U-Bahn nun NOCH langsamer fahren soll, und die eingesparte Zeit nicht für eine Beschleunigung genutzt wird.

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