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Alte U-Bahn-Züge bleiben möglicherweise bis 2020 im Einsatz

Hamburgs alten U-Bahnen der Baureihe DT3 bleiben möglicherweise deutlich länger im Einsatz als bisher geplant. Grund ist die um zwei Jahre verspätete Lieferung der neuen Baureihe DT5.
Christian Hinkelmann
Neu und alt: Zwei U-Bahnen vom Typ DT5 und DT3 am Baunwall im Hamburger Hafen
Zwei U-Bahnen vom Typ DT5 und DT3 der Linie U3 am Baumwall im Hamburger Hafen
Foto: Christian Hinkelmann

Sie sollte die bis zu 45 Jahre alten Altbauzüge ursprünglich bis zum kommenden Jahr vollständig ersetzen. Dies ist nun aber erst um das Jahr 2017 möglich.

Aber auch darüber hinaus denkt die Hochbahn über einen längeren Einsatz der 68 Alt-U-Bahnen nach – bis Anfang der 2020er Jahre. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine FDP-Anfrage hervor (Drucksache: 20/10035).

Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum zu NahverkehrHAMBURG dazu: „Bei weiter steigenden Fahrgastzahlen ist abzusehen, dass wir die modernisierten DT3 unter Umständen einige Jahre länger laufen lassen werden. Unter betrieblichen und technischen Aspekten ist das unkritisch.“

Nach den Lieferverzögerungen wegen Software- und Karosserieproblemen läuft die Fertigung der 47 bestellten DT5-Züge inzwischen regelmäßig. „Mit Beginn des Jahres haben wir die feste Zusage unserer Lieferanten, dass die Fahrzeuge im 4-Wochen-Rhythmus geliefert werden. Ob ein noch kürzerer Rhythmus erreicht werden kann, ist noch nicht klar, wird aber angestrebt“, so Kreienbaum.

Bislang hat der Hersteller Alstom zwölf neue U-Bahnen ausgeliefert. 47 Züge hat die Hochbahn insgesamt fest bestellt. Darüber hinaus besteht die Option auf 60 weitere Fahrzeuge. Ob und wann diese Option gezogen wird, ist laut Hochbahn noch nicht entschieden.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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9 Antworten auf „Alte U-Bahn-Züge bleiben möglicherweise bis 2020 im Einsatz“

@ Leonie Wörner

Tja, frage mich auch, ob das Betriebswerk Billstedt überhaupt nochmal irgendwann bei der Legienstrasse kommt.
Das mit dem Gleisdreieck ist auch so ne Sache, da flattern seit neustem angeblich die Sumpfmeisen und die Fledermäuse rum. ( LINK: http://www.hamburger-wochenblatt.de/eppendorf/lokales/das-los-der-sumpfmeise-in-hamburg-d15129.html )
Die mal geplanten Abstellanlagen nördlich vom Siemersplatz, die in Lurup und auch Karlshöhe sind leider nicht innerhalb kürzerer Zeit mal ebend so baubar, da solchen Neubaustrecken ca. 12 -20 Jahre Planungs- und Realisierungszeit benötigen (Machbarkeitsstudie, Vorentwurfsplanung, Nutzen-Kosten-Analyse, Finanzierungsvereinbarung, Entwurfsplanung, Planfeststellungsverfahren mit ggf. Klageabweisungen oder Abänderungen, Ausführungsplanung und erst d a n n die Bauausführung !)

Aus diesen Gründen hatte ich für eine mögliche neue Abstellanlage zur Zwischenlagerung der DT3 die Flächen neben der U1 Strecke in Höhe Wulfsdorf vorgeschlagen (siehe oben). Dazu ist zwar auch eine Abänderung des örtlichen F-Plans notwendig sowie die hier beschriebenen Planungsschritte, aber dort vermute ich eher kaum Widerspruchsklagen. Sowas ließe sich dort in ca. 2-3 Jahren unter guten Umständen realisieren, da es sich auch nur um ein sehr geringfügiges Projekt handeln würde (halt nur ein paar Abstellgleise womöglich ja sogar ohne Stromschiene, da ja kein Regelbetrieb von diesen Abstellgleisen erfolgen würde und auch teure Transformatorstationen nicht unbdingt benötigt werden würden).

Naja, die Hochbahn wird – da bin ich mir ziemlich sicher – irgendeinen Weg finden !

Die Hamburger U-Bahnfahrzeuge sind schmaler als die von München und haben weniger Kapazität. München verdichtet jetzt schon zur Rush Hour auf 2,5 Minuten und künftig auf 2 Minuten und befördert dann bei einem 2-Minutentakt mit C-Zügen pro Stunde maximal 27540 Fahrgäste. Hamburg könnte mit mit 2-Minutentakt mit drei DT5-Einheiten nur 20.160 Fahrgäste befördern, also ein Viertel weniger. Obwohl drei DT5 noch acht Meter länger wären als ein C-Zug. Mit 90-Sekundentakt würden mit drei DT5 26880 Fahrgäste befördert. Hamburg braucht also dringend die Taktverdichtung, wenn die Stadt durch Nachverdichtung der Wohnflächen in den nächsten zehn Jahren innerstädtisch wieder sehr viel dichter besiedelt wird.

Dafür braucht die Hochbahn mehr Fahrzeuge. Bei 90 Sekundentakt nur auf den Kernstrecken müsste man deutlich mehr als 200 Wagen zusätzlich einsetzen und dann sind 68 alte DT3 mit 204 Wagen im Bestand besser als wenn man nach der Verschrottung weiss, man hätte sie noch gebraucht, wie bei der S-Bahn mit den 472.

Für 68 DT3 braucht man über 2.700 Meter Abstellgleise oder etwa 12 Abstellgleise für sechs DT3. Soviel Platz ist ziemlich exakt auf der noch freien Fläche in Billstedt, wenn dort keine Werkstatt gebaut wird.

Wenn die U2 und U4 auf Selbstfahrersteuerung umgebaut werden sollen, macht eine Werkstatt dort aber Sinn und dann müssen an anderer Stelle Abstellgleise geschaffen werden. Im Gleisdreieck Sengelmannstraße, ist im Bestandsnetz noch Platz und im Flächennutzungsplan sind Abstellfächen in Lokstedt, Lurup und Karlshöhe reserviert. Es muss wirklich noch dieses Jahr über das U-Bahnnetz der Zukunft entschieden werden, denn im Gleisdreieck wird ein Bus-Depot geplant. Dort sollte einmal eine Abstellanlage gebaut werden für die alte U4. Wenn man das U-Bahnnetz erweitert, dann muss auch eine Abstellanlage mit geplant werden. 200+ Wagen kann man sonst nicht unterbringen.

Viele Grüße
Leonie

@JaCDesigns1
Hast vermutlich recht. Die DT3 LZB sind die mit den meist kaputen Leder/Kunstledersitzen (besonders bequem wenn die Heizung nicht funktioniert), oder?

Die getönten Scheiben find ich jetzt auch nicht toll, aber ok. Das man durch die Bahn durchgehen kann ist auch echt praktisch, aber habe ich nur das Gefühl oder ist der Gang zwischen den Sitzreihen schmaler geworden?

Bin ich sehr dafür die DT3s erstmal alle soweit wie geht nicht in die Schrottpresse zu geben. Auch selbst bis 2030 halte ich es für sinnvoll den Wagenbestand erstmal vorzuhalten, selbst wenn dieser nicht mehr großartig im Einsatz wäre. Denn wenn es doch noch zu einer Netz-Expansion kommen sollte – manchmal, wenn auch sehr selten, ist ja doch im Himmel Jahrmarkt – scheitern diese NBS dann nicht unbedingt an dem fehlenden Rollmaterial.
Auch wird sich erst noch zeigen, ob und in wieweit der neue DT5 alltagsfähig ist (Langzeit bezogen), ich denke dabei ein bisschen an die Berliner S-Bahn.

Als eine mögliche neue Abstellanlage zur Zwischenlagerung der DT3 könnte ich mir sehr gut die Flächen neben der U1 Strecke in Höhe Wulfsdorf bei Bedarf vorstellen. Allerdings natürlich bewacht und umzäunt, nicht dass die alten DT3 nur noch zu „Vandalenkunstwerke“ werden.

Der Blick aus den neuen Wagen auf die abgedunelte Welt ist wirklich deprimierend! Man freut sich jedes Mal, wenn die Türen aufgehen. Schade, sonst sind die Bahnen wirklich prima.

Die neuen U-Bahnzüge haben abgedunkelte Scheiben. Auf Tunnelhaltestellen, im Tunnel und bei Dunkelheit draußen sieht man fast nichts mehr. Grauenvoll! Die Hochbahn meint: Wenn nicht so viel Sonne in das Wageninnere scheint, braucht die Klimaanlage weniger Strom. Das ist dummes Zeug. Es kann doch nicht sein, dass ich das ganze Jahr über nicht aus dem Fenster schauen kann, weil es im Juli und August zu heiß ist.

Mich würde vielmehr interessieren wann den endlich die DT2 außer Betrieb gehen bevor man über die DT3 redet.
Auf der U3 kommt einen doch öfters mal noch ein DT2 unter, meist schön im Winter mit nicht funktionierender Heizung.

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