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Bahn will Sylt-Strecke mit 160 Millionen Euro wieder in Schwung bringen

Wegen der Dauerprobleme will die Bahn die Strecke nach Sylt für 160 Millionen Euro sanieren. Das Land fordert zudem den dreigleisigen Ausbau zwischen Hamburg und Elmshorn.
Christian Hinkelmann
Syltshuttle-Autozug auf dem Hindenburgdamm in Schleswig-Holstein
Syltshuttle-Autozug auf dem Hindenburgdamm in Schleswig-Holstein

Nach den zahlreichen gravierenden Problemen auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Sylt in den vergangenen Monaten und nach massivem Druck der Landesregierung in Schleswig-Holstein hat die Deutsche Bahn jetzt reagiert.

Das Unternehmen versprach gestern auf einer Pressekonferenz in Kiel, bis 2022 knapp 160 Millionen Euro in die Modernisierung der so genannten Marschbahn zu investieren – das sind 70 Millionen Euro mehr als bisher geplant.

200 Kilometer neue Gleise und 33 neue Weichen

Für rund 140 Millionen Euro sollen knapp 200 Kilometer Gleise und 33 Weichen zwischen Hamburg und Sylt erneuert werden, weitere 20 Millionen sind für die Modernisierung von Bahnübergängen, Signalen und Brücken vorgesehen.

Zusätzlich soll bis 2025 das elektronische Stellwerk in Westerland auf Sylt um zwei Ausbaustufen erweitert werden.

„Mit der jetzt vereinbarten Investitionsoffensive ermöglichen wir einen stabilen Zugverkehr für Inselbewohner, Pendler und Touristen“, so der Vorstand Produktion der DB Netz AG, Volker Hentschel.

„Das ist ein ordentlicher Schluck aus der Pulle“

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) begrüßt die Investitionen: „Das ist schon ein orde…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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14 Antworten auf „Bahn will Sylt-Strecke mit 160 Millionen Euro wieder in Schwung bringen“

Sylt verdient an den über den Damm zu ihnen gekommenen Menschen viel Geld (Steuern Kurababe usw. ). Warum finanzieren die Sylter den zweigleisigen Schienenausbau nicht selber?

Weil die Kurabgabe nnicht zweckentfremdet werden darf ?!
Weil die Einkommenssteuern zum Großteil auf dem Festland anfallen ?!
Weil dort auch viele Ketten angesiedelt sind (Aldi, Lidl, Bekleidungsketten) die Ihren Sitz irgendwo, aber nicht auf Sylt haben ?!
Weil Gewerbesteuern, die die Gemeinden bekommen erst bei grösseren Betrieben anfallen ?!

Die Lösung heißt Catapult Air (zu sehen unter: https://www.sylt.de/catapult-air.html).

Wie verzweifelt muss eine Gemeinde angesichts eines übermächtigen Gegeners sein, um ein solches Video hochzuladen?

SHZ meldet heute zudem, das die Arbeitnehmer nach ihrem Wohnort nun auch vermehr ihre Arbeit aufs Festland verlegen:

https://www.shz.de/regionales/schleswig-holstein/machtlose-sylt-pendler-das-war-furchtbar-id20539072.html

Nach den Gesetzen der Marktwirtschaft müssten jetzt also die Löhne auf Sylt rasant ansteigen. Tariflohn ist dann nicht mehr. Villeicht können sichdie verbliebenen Arbeitnehmer bald Hotelzimmer auf der Insel leisten.

Netz und Betrieb müssen nicht getrennt werden. Das macht man in der Schweiz auch nicht. Die Verkehrsunternehmen aasen nur im Subventionsdschungel. Wir benötigen keinen Wettbewerb auf politischer Eisenbahnebene, wir benötigen Bedarfsdeckung. Wir benötigen Bundespolitiker, die den Eisenbahnbau fördern. Es ist Sache des Bundestages, des Parlamentes, der Abgeordneten. Das Beispiel ist ein grausames. Es müsste nicht sein. Wie Lünen – Münster.

Ein Angestellter der DB sieht wohl seine Felle wegschwimmen, wenn Netz und Betrieb endlich mal getrennt werden? Ich bin für eine staatliche Netzgesellschaft, die vollkommen unabhängig von den darauf fahrenden Bahnen ist. Wo es auch keine versteckten Verflechtungen zu irgendwelchen Transportfirmen gibt. Der Verdacht der Einflussnahme steht sonst ständig im Raum.

Und mal ehrlich: Welcher Konzern würde das nicht so machen? Wenn einem schon das Netz gehört und man selber auch noch Bahnverkehr betreibt, dann ist die Versuchung natürlich sehr groß, das ganze in seinem eigenen Sinne zu beeinflussen. Konkurrenz stört da doch nur.

Wenn man über 160 KM/h fahren will bedarf es nicht nur einer besseren Gleislage und anderer Oberleitung. Man kommt auch nicht mit einer PZB – Zugsicherung – also den bekannten Vor.-u. Hauptsignalen in Verbindung mit INDUSI aus, weil der Bremsweg zu lang wird. Aus dem Grunde müsste auch die LZB bez. das neue ETCS eingebaut werden. Zusätzlich dürfen keine durch Schranken oder Blinklichter gesicherten Bahnübergänge vorhanden sein. Es müssten also alle Strassen mit Brücken über die Strecke geführt werden. Die Kosten wären also viel höher. Auch bei Vmax 160 KM/h lassen sich hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichen, wie die Vergangenheit gezeigt hat. Mfg. M.Lange

Da wird also mal wieder viel Geld für „halbe Sachen“ ausgegeben. Um es kurz zu machen: Es sollte ein kompletter Umbau der Marschbahn erfolgen mit folgenden Punkten:
1.) KOMMPLETTER zweigleisiger Ausbau von Elmshorn bis Westerland (denn es gibt ja noch weitere eingleisige Abschnitte)
2.) Verlegung der Autover./endladung in Westerland an eine Stelle wo die Züge nach dem Endladen nicht immer zum Beladen umrangiert werden müssen.
3.) Elektrifizierung Itzehoe – Westerland – (Damit könnten ICE von Süddeutschland bis Westerland durchfahren. Ja sogar durchgehende ICE Verbindungen aus Österreich oder der Schweiz wären möglich)
4.) Ausbau auf Vmax 160 KM/h. Die langen geraden bieten sich dafür ja an.
5.) Verzicht aus 3. Gleis zwischen Hamburg und Elmshorn für den Fernverkehr. (Da nach Bau des Belttunnels der Güterverkehr wieder auf die dann kürzere und schnellere Vogelfluglinie über Fehmarn wechseln wird).
6.) Dafür Bau der S-Bahn von Pinneberg nach Elmshorn auf eigenem Gleis.

Ein zweigleisiger Ausbau zwischen Niebüll und Klanxbüll ist von der DB und dem Bund offenbar gar nicht gewollt. Man hat wohl Angst vor Konkurrenz im Autozug-Verkehr. Bei einem zweigleisigen Ausbau würde sich die Kapazität des Abschnitts deutlich erhöhen. Dann hätte die Konkurrenz mehr Platz. Das will man wohl nicht.

Das ganze ist ein Paradebeispiel dafür, dass Netz und Betrieb endlich getrennt werden sollten. Es kann nicht sein, dass ein Verkehrsunternehmen seine Netz-Tochter dazu benutzt, um Konkurrenz zu verhindern. Das widerspricht der Bahnreform, mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen – und dürfte auch nicht konform zum EU-Recht sein. Auch der Bund will anscheinend nicht, dass der Schienenverkehr zu attraktiv wird. Ein bundesweites Problem. Man will „ein bißchen“ Bahnverkehr. Aber richtig gut darf er nicht sein, weil man es sich sonst wohl mit der Auto-Lobby verscherzt. PS: Wo arbeitet der ehemalige Verkehrsminister Wissmann übrigens heute? Bei einem Lobby-Verein der Autoindustrie. Jaja. Ein Schelm, wer ….

Kein Wort zur Elektrifizierung wurde es erwähnt, obwohl in SH viel Windkraft gibt!
Was ist hier los? Sylt wird immer mehr übergroße SUV’s platt gewälzt, solange die Bahn keine Alternative ist!

Verstehe den Zusammenhang nicht, es gibt keine Straße die nach Sylt führt.

Das heisst ohne den Zug kommt man garnicht nach Sylt.

Die Bahn ist keine Alternative? Wohl eher, es gibt keine Alternative zur Bahn.

Das Sylt von SUV plattgewalzt wird, ist typisch deutsche bonzendummheit und hat nichts damit zu tun, ob die Bahn eine Alternative ist.

Die angekündigten Millionen werden bei dem vollkommen überlasteten Teilstück Niebüll-Klanxbüll und Morsum-Westerland nur rudimentäre Besserung bringen. Eine Behebung von aufgestauten Investititionsrückstand.
Langfristig ist von einer Pendlerverdichtung durch die zunehmende Verfremdung der Insel auszugehen. Die Zahl der Urlaubsgäste wird vermutlich auch steigen (und sie werden kürzer bleiben, also öfter anreisen).
Die Fahrtzeiten zwischen Hamburg und Sylt dürften sich seit 1927 nur geringfügig verringert haben.
Der „neue“ Wagenpark wird bis dahin auch in die Jahre gekommen sein. Schon jetzt ist dem „neuem“ Wagenmaterial deutliche „Alterung“ anzusehen. Die Wagenpflege (speziell Reinigung und Reparatur der Toiletten) lässt zu wünschen übrig.
Bei den Zeiträumen die für Bestellung von Fahrzeugen oder dem Bau von zusätzlichen Gleisen nötig ist wünscht man sich mehr weitsicht von Regierung und Bahn.
Aber eigentlich habe ich hier nichts gesagt, was man nicht vor 30 Jahren auch schon gesagt hat.

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