Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Bahnstrecke Kiel – Schönberg wird jetzt teilreaktiviert

Die Reaktivierung der Bahnstrecke Kiel – Schönberg soll in zwei Schritten realisiert werden. Erster Bau beginnt in diesen Tagen.
Christian Hinkelmann
Sonderzug am Haltepunkt "Schulen am Langsee" in Kiel.
Ab Sonntag gibt es auf drei Regionalbahnstrecken im Norden einen neuen Betreiber - die alten roten Züge bleiben - vorerst.
Foto: Christian Hinkelmann

Die seit Jahren geplante Reaktivierung der brachliegenden Bahnstrecke Kiel  Schönberg soll jetzt in zwei Teilen reaktiviert werden.

Im ersten Schritt soll möglichst noch in diesem Jahr der Abschnitt bis Kiel – Oppendorf in Betrieb genommen werden. Dafür werden im Kieler Stadtgebiet zwei neue Haltestellen in Ellerbek und Oppendorf gebaut. Baubeginn ist in diesen Tagen. Der nötige Planfeststellungsbeschluss liegt laut dem zuständigen Verkehrsverbund NAH.SH seit Kurzem vor.

Vorgesehen sind zwei 100 Meter langen und 76 Zentimeter hohe Bahnsteige südöstlich des Bahnüberganges „Franziusallee“ (Ellerbek) und nordwestlich des Bahnüberganges „Oppendorfer Weg“ (Oppendorf).

Möglichst ab Dezember Züge im Stundentakt bis Oppendorf

Geplant ist ein Stundentakt zwischen dem Kieler Hauptbahnhof und Oppendorf. Zehn Minuten soll die Fahrt dauern. Betreiber der Züge ist die Deutsche Bahn. Nach Informationen der Kieler Nachrichten laufen im Hintergrund bereits Gespräche zwischen dem Land und der Bahn um die Betriebskosten. Ab Mitte Dezember könnten die ersten Züge fahren.
In einer zweiten Stufe soll dann die gesamte 24 Kilometer lange Bahnstrecke bis zum Schönberger Strand wieder regelmäßig von Personenzügen befahren werden. Hier kommen die Planungen allerdings wesentlich langsamer voran. Laut Kieler Nachrichten will die für den Streckenausbau verantwortliche AKN das Planfeststellungsverfahren für die restliche Strecke und ihre Haltepunkte erst im kommenden…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Neue Mobilität: Abgestellte E-Scooter an einem U-Bahnhof in Hamburg.

Neue Mobilitätsdienste spielen im Hamburger Alltag (noch) kaum eine Rolle

Obwohl E-Scooter, Carsharing, Leihräder und On-Demand-Busse das Hamburger Stadtbild prägen, zeigen aktuelle Daten, dass sie im Vergleich zu HVV, eigenem Auto und Fahrrad im tagtäglichen Alltagsverkehr kaum genutzt werden. Ausgerechnet ein besonders umstrittenes Verkehrsmittel schneidet unter „den Neuen“ in einer Studie am besten ab.

Schnittig wie eine Yacht: Drei neue HADAG-Fähren sollen den ÖPNV auf dem Wasser auf ein neues Level heben. Sie bringen für Fahrgäste Verbesserungen - aber auch einen Nachteil.

Exklusiver Ausblick: Die Top-Mobilitätsthemen in Hamburg für 2024

Hamburgs Mobilitätsjahr 2024 verspricht viele Neuigkeiten und ein hohes Tempo. NAHVERKEHR HAMBURG wirft einen Blick auf die kommenden Monate – von neuen Fährschiffen über kostenlose HVV-Tickets, Meilensteine bei Bahn, autonomen Fahren, Radweg- und Straßenbau bis hin zu lang erwarteten Studienergebnissen. Das sollten Mobilitätsinteressierte wissen.

So werden die Vay-Carsharing-Fahrzeuge ferngesteuert zum Einstiegsort gefahren: Eine Telefahrerin hat viel mehr im Blick als hinter einem echten Steuer im Auto - behauptet zumindest das Unternehmen.

Ferngesteuerte Autos: Vorwürfe gegen Fahrdienst Vay

Ist der Telefahrdienst Vay, der derzeit mit einer Sondererlaubnis in Hamburg-Bergedorf erprobt wird, möglicherweise unsicher? Der Springer-Verlag berichtet von Vorfällen bei Testfahrten. Das Unternehmen und die Hamburger Verkehrsbehörde weisen die Vorwürfe entschieden zurück. Diese NAHVERKEHR HAMBURG-Fragen lassen sie aber unbeantwortet.

6 Antworten auf „Bahnstrecke Kiel – Schönberg wird jetzt teilreaktiviert“

Dieses kleine Teilstück von knapp 7 Kilometer Strecke bis Oppendorf ist nicht nur unbedeutend, sondern völlig überflüssig. Drei Haltepunkte nur im Osten Kiels….wer steigt denn hier ein noch aus und das im Stundentakt?
Werden so die mühselig mehr erworbenen Regionalisierungsmittel vom Bund wieder verplempert.
Eine Symbolpolitik für den tot gesagten SPNV an Minimalität nicht zu überbieten.
Von der geplanten Straßenbahn, nur auf Kieler Stadtgebiet ist auch nichts mehr zu hören!

Die Strecke nach Schönberg übernimmt eine S-Bahn-ähnliche Funktion. Warum wird die Strecke nicht gleich elektrifiziert und es werden E-Triebwagen beschafft? Ständig gibt es zu viel Windstrom im Norden, der nicht genutzt wird. Dieselantriebe für neue Fahrzeuge sind einfach nicht mehr zeitgemäß….Eine Art Regio-S-Bahn im 30 min-Takt mit spurtstarken E-Triebwagen und fairen Tarifen lockt viele Kunden in die Züge.

Völlig richtig. Eine Dieselbahn ist sowas von Old School.

Aber jetzt einen Alibi-Abschnitt rund um den Oppendorfer Kirchturm zu eröffnen, den kaum jemand nutzen wird und die eigentliche Eröffnung nochmal in die weite Zukunft zu verschieben, ist bizarre Realpolitik. Da werden ja sicherlich riesige Massen unterwegs sein… Wäre nicht nächstes Jahr Wahl und die Grünen in größter Not, irgendwelche Erfolge vorweisen zu müssen, würde die jetzt bestimmt noch nicht kommen. Der kleine Abschnitt ist doch völlig unbedeutend. Sollten die Grünen aus der Regierung fliegen, wird es hoffentlich Mehrheiten geben, die die Mittel auf die wirklich wichtigen Verkehrsprojekte umlenken und die sind weder in Schönberg noch in Rendsburg.

Die Hybrid-Triebwagen für das Netz Ost und Co. sind ein erster Ansatz. Da hat man 50 Jahre die Entwicklung verschlafen. Aber nach Sylt muss ein Draht kommen und das geht nur über Elektrifizierung der Strecke Flensburg – Niebüll. Damit könnte man in einer eher abgelegenen Ecke des Landes wirklich was reißen. Vor allem wenn auch die Kosteneinsparungen im Syltverkehr und die Stromeinnahmen im Land verbleiben würden. Auch in Brunsbüttel muss das Land mehr für die Bahn tun, sonst wird die Eröffnung der A20 dem Thema Güterverkehr dort mit einem Schlag das ohnehin nur zuckende Licht auspusten. Nicht zu vergessen die Flughafen-Anbindung. Die ist zwar eher symbolisch, aber ganz wichtig für die Region und allemal besser, als noch einmal die U1 nach Norden zu verlängern.

Bis Oppendorf ist die Strecke ja wegen den Kohlezügen in einem halbwegs passablen Zustand aber dahinter muss alles völlig neu gebaut werden, da darf man sich nichts vormachen.
Aber gut schon mal anzufangen!
Ich hoffe der „Verein der verpassten Möglichkeiten“ konzentriert sich dann auf den Straßenbahnbetrieb, der wirklich gut und ausbaufähig ist und rückt das „Schweineschnäuzchen“ VT 509 raus. Der gehört in seine angestammte Heimat nach Bleckede!

Der Abschnitt bis Oppendorf ist nicht in „halbwegs passablen“ Zustand, sondern bereits seit 2014 mit einem riesen Aufwand komplett für die kommende Gesamtreaktivierung erneuert worden. D.h. Stabilisierung des Unterbaus wo nötig, Schienen, Betonschwellen, Schotter, Bahnübergänge, KS-Signale – alles nagelneu bis auf die beiden Bahnsteige in Oppendorf und Ellerbek. Hier kann praktisch innerhalb weniger Monate ein Regelbetrieb gestartet werden, während sich die Planung bis Schönberg immer weiter hinzieht. Ob es taktisch klug ist mit einer Teilreaktiverung wird sich dann zeigen, faktisch sind die Kieler Haltestellen aber die in der dichtesten Besiedlung an der ganzen Strecke. Schlimm finde ich eigentlich nur, das es nicht gelingen wird Schönkirchen von Anfang an mit einzubinden. Denn die Triebwagen werden 20 Min. Wendezeit in Oppendorf haben und vermutlich – um die Strecke für den Hafenverkehr zu räumen – diese Zeit im Gleis nach Schönkirchen stehen. Die Triebwagen dürfte man dann vom Friedhofsweg nahe dem Bahnhof Schönkirchen fast am Einfahrsignal Oppendorf stehen sehen können…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert