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Bröckelt der Rückhalt für Bahnstrecke nach Kellinghusen?

In einer Podiumsdiskussion in Kellinghusen haben mehr als 200 Bürger und Verkehrspolitiker des Landes über die geplante Reaktivierung der Bahnstrecke nach Kellinghusen diskutiert. Dabei waren nach einem Medienbericht offenbar auch zahlreiche Gegner vor Ort.
Christian Hinkelmann
Stillgelegter Bahnhof mit alter Bahnsteigkante in Kellinghusen in Schleswig-Holstein
Stillgelegter Bahnhof mit alter Bahnsteigkante in Kellinghusen in Schleswig-Holstein
Foto: Christian Hinkelmann

Lange schien es, dass die schleswig-holsteinische Kleinstadt Kellinghusen geschlossen hinter einer Reaktivierung der Bahnstrecke nach Wrist steht – doch offenbar bröckelt der Rückhalt in der Bevölkerung.

Bei einer Podiumsdiskussion in der vergangenen Woche mit Verkehrspolitikern des Landes und mehr als 200 Bürgern waren offenbar auch zahlreiche Gegner des Bahnprojekts vor Ort. Das berichtet die Norddeutsche Rundschau.

Dementsprechend zurückhaltend äußerten sich die nach Kellinghusen gereisten Vertreter der Regierungsparteien nach Ende der Veranstaltung: „Ich verlasse Kellinghusen mit mehr Fragen als zu dem Zeitpunkt, wo ich hierhergekommen bin“, so der Grünen-Politiker Andreas Tietze zur Norddeutschen Rundschau und Kai Vogel von der SPD Kai Vogel ergänzt: „Eine immense Zustimmung nehme ich nicht mit nach Kiel“.

Die Oppositionsparteien CDU und FDP stellen sich dagegen laut Zeitungsbericht weiter ohne Vorbehalte hinter das Projekt. Auch der ortsansässige Kaufmännische Verein sprach sich für die Bahn aus. Der Vorsitzende Timo Laackmann sagte laut Norddeutscher Rundschau in der Podiumsdiskussion an die Gegner gewandt: Es gehe hier nicht um Befindlichkeiten von einigen wenigen mit ihren Grundstücken an der Bahn, „sondern um die ganze Region“.

Der geplante Wiederaufbau der 1996 abgerissenen Bahnstrecke zwischen Wrist und Kellinghusen ist Ende 2011 von der schleswig-holsteinischen Landesregierung …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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3 Antworten auf „Bröckelt der Rückhalt für Bahnstrecke nach Kellinghusen?“

Ich sehe da auf jeden Fall mehr Vor- als Nachteile bei der Aktiverung der Bahnstrecke Kellinghusen-Wrist. Alle Argumente sind ausgetauscht worden. Das vorliegende Gutachten sagt eine gute Machbarkeit voraus. Ich selbst war bei der angesprochenen Podiumsdiskussion und bin erstaunt, wie die vielleicht 20-30 anwesenden Bahngegner jetzt die öffentliche Meinung dominieren. Die meisten Bahngegner wohnen entlang der alten Bahnstrecke und fühlen sich anscheinend in ihrer Ruhe gestört und ihre ins Feld geführten Argumente gehen häufig an der Wirklichkeit vorbei und sind von persönlichen Empfindungen geprägt..
Leider nahmen dann auch die politischen Vertreter (SPD, Grüne, SSW), die an diesem Abend auf dem Podium saßen, dies zum Anlaß, sich um eine klare politische Aussage zu drücken. Ausgenommen der Vertreter der CDU, der klar seine ProBahn-Haltung zum Ausdruck gebracht hat, wie auch schon in der Vegangenheit.
Alle Parteien in Kelllinghusen, die Kaufmannschaft , das Bürgerforum für Kellinghusen und schätzungsweise 85% der Bevölkerung unterstützen die Anbindung der Bahn, denn diese Reaktivierung birgt eine riesige Chance für die Region, nicht nur in wirtschaftlicher sondern auch touristischer Hinsicht. Im Übrigen ist eine gute Anbindung an die Metropolregion Hamburg für viele Leute, die auf’s Land ziehen, das Hauptargument

Also ich sehe da eigentlich kein Problem.

Grundsätzlich sind doch für die Investitionen die Infrastrukturunternehmer zuständig. Wenn das Land eine Strecke gebaut haben möchte, kann es was dazuschießen. Nicht muss! Aber für die Bestellung des Nahverkehrs ist eindeutig das Land zuständig. Die Investitionen scheint das Land schon für sich entschieden zu haben.

Die Einsparungen im Betrieb – also durch Bestellung – sollten dort bleiben, wo sie entstanden sind. Also wäre der laufende Verkehr nach Kellinghusen bereits gedeckt.

Die Regionalisierungsmittel wären eigentlich nur ein Argument für/gegen die Strecke nach Schönberger Strand, da es sich hier um Neuverkehr handelt. Für den angedachten Verkehr Rendsburg – Fockbek gilt eigentlich das gleiche. Dieser würde im laufenden Betrieb durch Einsparungen bei der Vergabe bezahlt werden können. Auch hier bliebe bloß die Ertüchtigung der Strecke. Hier verhält es sich aber ähnlich eines Anschlusses von Kellinghusen.

Bei der SRB in Kiel,der S4 und S21 gibt es bereits über Regionalisierungsmittel gedeckten/gewollten Verkehr, der lediglich verdichtet würde. Dafür könnten zusätliche Regionalisierungsmittel als Argument dienen. Nur eben nicht bei den Beispielen in Rendsburg und Kellinghusen.

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