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Bürgerentscheid: Kein Radweg auf dem Elbstrand von Övelgönne

Auf dem Elbstrand in Övelgönne wird kein Radweg gebaut. In einem Bürgerentscheid hat sich eine klare Mehrheit von rund 80 Prozent gegen den Bau ausgesprochen.
Christian Hinkelmann
Verkehrsschild für benutzungspflichtigen Radweg
Verkehrsschild für einen Fahrradweg, der benutzungspflichtig ist
Foto: Christian Hinkelmann

Nach jahrelanger Diskussion herrscht jetzt Klarheit: Auf dem Elbstrand von Övelgönne wird kein Radweg gebaut. In einem Bürgerentscheid haben rund 80 Prozent gegen die Pläne gestimmt – nur rund 20 Prozent waren dafür.

Insgesamt wurden rund 81.000 Stimmzettel abgegeben – das entspricht laut Bezirksamt Altona einer Wahlbeteiligung von 40 Prozent.

In dem Bürgerentscheid konnten die Menschen im Bezirk Altona über die Vorschläge zweier Initiativen abstimmen. Die Gruppe „Elbstrand für alle“ warb für einen etwa drei Meter breiten Weg mitten auf dem Sandstrand.

Die Initiative „Elbstrand retten“ hielt dieses Projekt für unsinnig und zu teuer.

Die Bezirkspolitik will das Abstimmungsergebnis respektieren und nun auf weitere Planungen für einen Radweg am Elbstrand verzichten.

Die Situation für Radfahrer ist im Bereich Övelgönne derzeit nicht optimal: Wer an der Elbe entlang von der Innenstadt Richtung Wedel radeln will, muss dort absteigen und sein Rad über einen schmalen Fußweg oberhalb des Elbhangs schieben. Radfahren ist dort wegen des starken Fußgängerverkehrs streng verboten.

Eine Alternative ist die etwas höher gelegene Elbchaussee – doch dort fehlen Radwege. Zwar sind dort seit vielen Jahren Radspuren geplant, aber gebaut wurden sie bislang nicht. Der Grund: Die Stadt will dort erst eine Wasserleitung sanier…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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18 Antworten auf „Bürgerentscheid: Kein Radweg auf dem Elbstrand von Övelgönne“

Es gäbe noch eine weitere Möglichkeit. Den schmalen Fußweg oberhalb des Strandes zu verbreitern. Dazu müsste ndie Grundeigentümer wohl enteignet werden, aber so könnte man sowohl den Weg auf dem Strand umgehen und zudem die Höhenunterschiede.
Ob das den Anwohnern wohl besser schmeckt?

Wurde glaube ich vor 10 Jahren oder so erwogen und ist gescheitert, da keiner / nicht genügend Leute Grund hergeben wollten.
So ein Luxusradweg bedingt keine Enteignung. PS Eigentum ist vom Grundgesetzt geschützt und die Verpflichtung dort heisst sicher nicht, dass sofort alles abgegeben werden muss.
Mit Ihrer Auslegung dieser Verpflichtung muss man alles sobald mehr als 5 Leute davon profitieren alles abgeben?

@Elbchaussee: Macht die Stadt fahrradfreundlicher und hört auf den Strand dafür zu opfern. Habt „ihr“ den Gong nicht gehört?? Das immer noch so übermächtig für das Auto argumentiert wird. Bus + Bahn + Fahrrad sollen Vorrang haben. Spätestens nach dem Abgasbetrug.

Zur Wahl: Was ich sehr fraglich fand ist es das Datum nicht auf den 24.09. sondern auf den 15.09. zu legen. Wahlbeteiligung 40% Ich wette 10-20% reichen ihren Wisch am 24.09. und erleben ihr blaues Wunder. Ich hätts fast verpeilt, mein Mitbewohner hat es verpeilt.

*Facepalm*

„Elbchaussee ist wegen des Höhenunterchieds keine Alternative – “
=> selbstverständlich doch. Ab Teufelsbrück. woanders gibt es auch Hügel.

„Ich weiß nicht, ob dass den Besuchern so gut gefallen wird“
=>irrelevant

„oder, ob die Politik überhaupt bereit ist den Autos den Raum zu nehmen.“
=> das ist die Frage in der real existierenden autostadt.

Das Ergebnis wird wohl leider sein, dass auf lange Sicht gar nichts gemacht wird. Für einen Radweg an der Elbchaussee könnte es schließlich auch passieren, dass Parkplätze wegfallen. So dermaßen breit ist die Straße auf höhe der Strandperle nun auch nicht. Ich weiß nicht, ob dass den Besuchern so gut gefallen wird oder, ob die Politik überhaupt bereit ist den Autos den Raum zu nehmen.

Parkplätze gibt es jetzt schon an der Elbchaussee nicht, bis auf eine handvoll an kurzen Abschnitten.
Und die Elbchaussee ist als stark befahrene Hauptverkehrsachse ohnehin für einen Radstreifen ungeeignet. Zudem würden nicht nur die Autos benachteiligt – sondern auch die über 4000 tägliche Pendler nach Airbus mit dem E86.
Die alternative ist wie gesagt, die bereits fahrradfreundliche, parallele Bernadottestr.
Doch keine der beiden ist eine echte Alternative zu Övelgönne.

Keine Lösung ist aber auch keine Lösung. Das Problem Övelgönne wird weiter bestehen bleiben. Elbchaussee ist wegen des Höhenunterchieds keine Alternative – es gibt einen Grund, warum sich viele Radpendler jeden Tag durch Övelgönne quälen, und es auch mit Radspur an der Elbchausse weiter tun werden.

Und sowieso ist die Elbchaussee als stark befahrene Hauptverkehrsstrasse nicht geeignet. Der Radverkehr muss über die Bernadottestr geleitet werden. Hier würde es schon reichen, etwas „Werbung“ dafür zu machen (die Strasse ist bereits im jetzigen Zustand fahrradfreundlich, aber weitestgehend unbekannt), sowie die zur Zeit umständliche Anbindung an Teufelsbrück zu verbessern.

Allerdings ist es schöner an der Elbe zu fahren als hinten durch die Wohngebiete – der Weg von Rissen in die Innenstadt ist nun einmal sicher eine der schönsten Möglichkeiten in Deutschland zur Arbeit zu fahren. Der Weg über die Bernadottestr. ist schneller aber eben ein langweiliger 08/15-Weg.
Ich bin auch früher regelmäßig dort dem Rad längs gefahren. Werktags morgens hin , abends zurück: Zu den klassischen Pendelzeiten gab und gibt es dort keine Probleme, wenn man dort eben langsamer fährt und im Bewusstein fährt, dass man dort nur „Gast“ ist. Da sind meist dann eh nur Gassigeher mit unangeleinten Hunden unterwegs – sprich die meisten sind dann illegal.
Darf man eigentlich dort unten joggen , oder ist das auch zu schnell?

Da haben Sie recht, und ich mache es genauso, ausser an sonnigen Sommerabenden (weil dann kein durchkommen mehr ist – selbst zu Fuß). Und wenn man Richtung City statt Altona pendelt, vermeidet man auch den Höhenunterschied.
Aber für die, die oben lang fahren, wollte ich auf die Bernadottestr aufmerksam machen, da viele nur die Elbchaussee (er)kennen, obwohl die Bernadottestr schon heute um ein vielfaches besser ist, und auch das bessere Potenzial zum fahrradfreundlichen Umbau bietet.

Und wenn es nun kälter wird und man in den Herbstferien mindestens bis ans Mittelmeer fliegt, dann gehört ein befestigter Weg für Radfahrer, Inlineskater und Kinderfahrer ganz normal zur Strandpromenade. Für mich als Nichtbetroffenen war das schon eine sehr skurrile Debatte, sowohl seitens der Neinsager als auch der Befürworter reines schmalen Radweges. Ziemlich emotional. Aber so ist halt nun entschieden. Alternativ könnte man über eine Straßenbahntrasse am Strand nachdenken. Platz ist ja nun erstmal noch vorhanden.

„Alternativ könnte man über eine Straßenbahntrasse am Strand nachdenken. Platz ist ja nun erstmal noch vorhanden“

Ich bin für eine U Bahn. Eine olle Rumpelbahn wollen wir nicht am Strand. Geld spielt ja keine Rolle.

ach, wenn nur der Plan von 1944 in teilen ausgeführt worden wäre! Wir hätten einen hochfrequentierten leistungsfähigen Westbahnhof mit eigener Elbquerung als Alternative zum Nadelöhr Harburg-Hbf-Verbindungsbahn, das ja bereits damals als Nadelöhr erkannt wurde!

Wenn ich recht informiert bin, waren Grüne UND SPD für einen Radweg.
Es ist auch immer leicht NUR gegen etwas zu sein und keinen praktikablen (Gegen-) Vorschlag für das Problem zu haben, wie die „Elbstrand Retten“ Ini.
Es zeugt schon von viel Ignoranz, die abgasverseuchte Elbchaussee vorzuschlagen, wo unten ein schöner Weg für Radler an der Elbe ist. Auch die Bernadottestr ist keine gute Alternative, da man später(ab Holländische Reihe/Altonaer Rathaus) nur über viel befahrene Autopisten in Zentrum kommt.

P.s. Besser wäre gewesen, die Verwaltung hätte eine Planung vorgelegt, über die dann abgestimmt hätte werden können. Der nur drei Meter breite Vorschlag für Radler und Fußgänger der Radwegbefürworter ist nämlich auch keine gute Idee.

Das war wohl der Kardinalfehler der Befürworter:
„Nur“ eine Konzeptidee zu präsentieren, die irgendwie hätte ausgeführt werden können, läßt zuviel Spielraum – auch für Horrorszenarien (wie von den Gegnern skizziert) oder mögliche Maßnahmen „hintenrum“, die möglichen Pro-Wähler zu weit gegangen wäre.

Olaf & Katharina: Akzeptanz, Transparenz und Kompetenz geht anders.

Besser wäre es gewesen, eine konkrete Vorplanung zu zeigen. Soweit hätte Rot-Grün gehen können und müssen.
Andereseits paßt die mangelhafte Vorbereitung und Planung der Regierung zum Rest ihrer desaströsen und ineffektiven Verkehrspolitik*.

*) 2-5min Zeitersparnis auf ein paar Buslinien sind keine Verkehrspolitik. Wer damit zufrieden ist, sollte sich nicht mehr zum ÖPNV äußern.

Ab Altonaer Rathaus hat man ja diverse Alternativen Richtung city wie zB Jessenstr, die ja über bequeme Radwege verfügt. Bernadottestr ist also durchaus die geeignetere Alternative zur Elbchaussee.
Sowieso endet ein guter Teil des Radverkehrs bereits in Altona/Ottensen, denn der Radverkehr Richtung city bevorzugt Övelgönne, um den Höhenunterschied zu vermeiden.
Aber generell stimme ich zu.

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