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Bundesweit erste Diesel-Fahrverbote in Hamburg in Kraft getreten

In Hamburg gelten seit Mitternacht die ersten Diesel-Fahrverbote Deutschlands – auf der Stresemmanstraße und Max-Brauer-Allee. Kontrolliert wurde das Verbot heute Morgen nicht.
Christian Hinkelmann
Greenpeace-Aktivisten weisen am Donnerstagmorgen auf das neue Diesel-Fahrverbot hin
Greenpeace-Aktivisten weisen am Donnerstagmorgen auf das neue Diesel-Fahrverbot hin

Jetzt ist es passiert: Gut ein Jahr nach der Ankündigung hat Hamburg als erste deutsche Stadt Fahrverbote für ältere Diesel-Motoren verhängt. Seit Mitternacht dürfen auf einem 1,7 Kilometer langen Abschnitt der Stresemannstraße zwischen Kaltenkircher Platz und Neuer Pferdemarkt keine Lastwagen mehr fahren, die keinen Euro-6-Diesel haben.

Auf der Max-Brauer-Allee gilt auf dem rund 580 Meter langen Teilstück zwischen Gerichtstraße und Holstenstraße gilt das Fahverbot zusätzlich auch für PKW.

Schätzungsweise rund 168.000 Diesel-PKW sind in Hamburg von den Verboten betroffen.

Diesel-Fahrverbote in Hamburg haben viele Ausnahmen

Die Stadt Hamburg will mit den Diesel-Fahrverboten an beiden Straßen die hohe Stickoxidbelastung senken, die über den EU-Grenzwerten liegt. Sie ist die erste Stadt in Deutschland, die von dieser Möglichkeit Gebrauch macht, nachdem das Bundesverwaltungsgericht solche Maßnahmen zur Luftverbesserung im Februar in Grundsatzurteilen für prinzipiell zulässig erklärt ha…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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13 Antworten auf „Bundesweit erste Diesel-Fahrverbote in Hamburg in Kraft getreten“

Was das für die Umwelt bringen soll, entschließt sich meiner Kenntnis, die Polizei hat ja sonst nichts zu tun, es gibt ja so wenig Verbrecher im schönen Hamburg, da kann sich die Polizei schon leisten mehr zu kontrollieren, dass sorgt dann auch sicherlich für Extras Staus, gut für die Umwelt, sie werden wohl nicht viel kontrollieren, und wenn, dann hat die Polizei eben weniger Zeit für die wirklich wichtigen Sachen.

Warum Altona attraktiver werden sollte verstehe ich nicht, wenn ich jetzt ankomme und Zeit vorhanden war, wurde ich bei den vielen guten Restaurants noch verleitet irgendwo Essen zu gehen, in Zukunft steige ich bestimmt nicht einmal zusätzlich um, werde versuchen Hauptbahnhof (wenn er nicht chaotisch überfüllt ist) Dammtor umzusteigen und dann weiter mit der S1 fahren, oder wenn möglich und mich jemand mit dem Auto abholen kann, bis zum neuen Bahnhof Diebsteig fahren, zusätzlich und womöglich mit Gepäck werde ich bestimmt mir diese Qual nicht antun.

Wenn jetzt weitere Verbotsstellen installiert werden, sollten die mit wieder anderen schönen Regeln bedacht werden. Z.B. „Durchfahrt nur für blaue blaue Pkw mit Euro 5/V“. Oder „Gelbe Lkw nur, wenn eine Frau ihn steuert, aber nur, wenn ihre Mutter einen Vornamen mit dem Anfangsbuchstaben P hat.“

Der Rot-Grüne Senat hat bei seinen Aufgaben zur Luftreinhaltung total versagt. Das ist wirklich das Allerletzte!
1. Man hat sich gegen die Straßenbahn entschieden. Die Luft könnte sauberer sein, wenn in der Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee wieder die TRAM verkehren würde. Jetzt fahren dort stinkende Dieselbusse.
2. Der Senat in Hamburg lässt in der Stresemannstraße und Max-Brauer-Allee keine E-Busse fahren. Wieder ein Totalversagen des Senats.
3. Verbote gegen die Autofahrer, aber stinkende Dieselbusse der Euro-Abgasnorm 3 haben eine Ausnahmegenehmigung. Das hätte die Politik ja wohl in den stadteigenen Unternehmen HHA und VHH schon lange in den Griff bekommen können. Aber Fahrverbote gegen den ganz normalen Steuerzahler verhängen. Das ist das Einzige, was der Rot-Grüne Senat hinbekommt. Erbärmlich.

Vielleicht hilft das hier weiter: https://www.logistra.de/news-nachrichten/nfz-fuhrpark-lagerlogistik-intralogistik/8743/maerkte-amp-trends/stickoxidemissionen-euro-6-diesel-bis-zu-sechs

Da bringt Überaktionismus bei städtischen Fahrzeugen also erstmal wenig, um die hohe Emissionskonzentration in den Straßen zu beseitigen. Vorteil einer mörderischen Bahn wäre vielleicht, dass sie viele Unfälle mit Pkw verursacht und sich somit mehr neue Fahrzeuge benötigt werden, die nicht ganz so miserable Werte im Real- statt Laborbetrieb haben.

Die Rumpelbahnpläne wurden übrigens unter Schwarz-Grün eingestampft, wobei man fairerweise sagen muss, dass die Grünen da schon abgesprungen waren, weil sie sich in Umfragen auf Bundesebene bessere Ergebnisse in der Stadt versprachen. Funktionierte bekanntlich nicht so gut und lange hielt Ahlhaus auch nicht aus. Aber immerhin wird Altona nun dank des Umzugs des Fernbahnhofs (nein, nicht nach Wandsbek, da kann man nicht in Bahnen einsteigen) attraktiver und lebenswerter.

Wie dem auch sei. Ich vermute, dass das eh nur ein kleiner Testversuch ist, wie sich die Verkehre konkret verlagern (mono- sowie intermodal), wie viele Regelbrecher in den Stichproben erwischt werden und wie sich die Belastung reduziert, um das ganze später ordentlich auszuweiten. Probleme gibt’s ja auch in der Habichtstraße; und das obwohl 40 µg/m³ bekanntlich noch — dank fleißiger Lobbyarbeit aus Deutschland — deutlich zu hoch sind.

Bitte sachlich und bei der Realität bleiben:
Luftreinhaltung: Die Luft in den Städten ist schon lange nicht mehr rein, es geht um die Reduzierung der weiteren Luftverschmutzung. Und dazu passiert tatsächlich wenig Erfolg-bringendes, denn durch die Steigerung des MIV mit immer leistungsstärkeren Fahrzeugen werden die erreichten Erfolge konterkariert. Man sieht es auch an der Euro-5/6-Norm, deren Wirkung durch die Fahrzeugindustrie mit der „Schummel‘-Software bei den Pkw umgangen wird/wurde. Und genau diese Fahrzeuge sind von den Durchfahrt-Beschränkungen in Hamburg ausgenommen. Es ist bei uns „normalen“ Bürgern eine Änderung im Verhalten erforderlich: Muss man ein eigenes Kraftfahrzeug vorhalten? Bei vielen Wegen ist die Nutzung anderer Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen und auch zu verwenden: zu Fuß gehen, mit dem Fahrrad fahren, den ÖV nutzen oder, für die wenigen wirklich notwendigen Kraftwagenfahrten einen Leihwagen/Stadtauto oder Taxi verwenden.

@ Klaus Petersen: In der Stresemannstraße verkehrt (nur) die Buslinie 2 in dichtem Takt, auf der die VHH (fast) ausschließlich Euro-6-Busse einsetzt, außerdem werden die zwei vorhandenen Elektro-Gelenkbusse hier eingesetzt. Euro-3-Linienbusse fahren hier nicht. Und ja, die Luft in der Stresemannstraße könnte bei (Wieder-)Einführung der Tram sauberer sein, nicht nur direkt durch Ablösung der Linienbusse, sondern auch indirekt, weil mehr Leute die Bahn nutzen würden als den Bus (Schienenbonus).

Übrigens: bei Lkw und Bussen (ab Euro 4) werden die NOx-Werte in den Abgasen durch Verwendung von AdBlue (SCR-Verfahren) reduziert. Dagegen erfüllen die Diesel-Pkw nach Euro 3, 4, 5, und 6 nicht mal die Werte nach Euro 3.

@ Lokstedter: Busse rumpeln auf den Straßen, Straßenbahnfahrzeuge laufen auf Schienen wesentlich ruhiger und heutzutage vor allem ruckfrei. Das war bei den alten Hamburger Straßenbahnwagen aus den 1950er Jahren wegen ihres kurzen Drehgestellabstandes noch nicht so. Es wäre gut, wenn wir auch diesbezüglich sachlicher bleiben könnten und solche Floskeln wie „Rumpelbahn“ hier nicht benutzen. Mörderisch ist nicht die Straßenbahn, sondern unangebrachte/verbotene Fahrmanöver von Kraftfahrern.

Die Tram wurde in den 1970er Jahren abgeschafft, nicht jetzt.
Wo soll heute eine Straßenbahn hin? Nur für eine einzige Strecke ist der ganze Infrastrukturoverhead viel zu teuer.
Ausserdem wird eben auch viel Platz für Radinfrastruktur benötigt, darum ist es vernünftig, den Bahnverkehr nach unten zu verlegen, auch wenn es länger dauert und teurer ist.
Und wenn man die Straßenbahn auf den klassischen Strecken führen, benötigt man eben Bahnen, welche auch auf engen Kurvenradien unterwegs sein können, dann kann es laut werden.

Welche Elektrobusse? Diese rosten seit fast einem Jahr in Schenefeld vor sich hin, da offenbar irgendein handgelötetes Ersatzteil fehlt.

Die U5 ist auch nur eine einzige Strecke und da sie ja ohne Fahrer unterwegs sein soll, wird für sie auch ein „Infrastrukturoverhead“ benötigt. Außerdem wurde ein Gesamtnetz mit 4 Linien geplant: https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtbahn_Hamburg

Ich lach mich tot, wenn beim Bau der U5 (wenn er denn irgendwann mal beginnt) sowas wie in Köln mit dem Stadtarchiv passiert.

Die Dieselfahrverbote in Hamburg sind ein kurieren an Symptomen und Ergebnis einer völlig verfehlten Verkehrspolitik von Rot/Grün in Hamburg. Statt auf Radwegeausbau mit Sofortmaßnahmen und Strassenbahnbau zu setzten, werden Milliarden in verkehrspolitisch fragwürdige prestigeprojekte wie schliessung und verlagerung des fern- und Regionalbahnhofs Altona, den Bau der U5, den Bau der S4 Ost und die optisch zwar schöne, verkehrlich aber funktionslose U/S-Bahnstation Elbbruecken versenkt! Alle diese Projekte, weil sie keinen kurzfristigen Entlastungseffekt auf den LKW und PKW-verkehr werden weitere dieselFahrverbote nicht verhindern oder bestehende ueberfluessig machen.

Abgesehen davon, dass ich ich den Bau von S4 Ost und U5 durchaus sinnvoll finde (wenn auch viel zu spät und langsam): Volle Zustimmung!
Dass Hamburg ein solches Dieselfahrverbot aussprechen MUSS, ist eine Klatsche für Jahrzehnte verfehlter Verkehrspolitik,

Allein schon das Zusatzschild „Anlieger frei“ genügt, um das Verbot zu umgehen. Das zeigt eigentlich, was das ganze für eine Lachnummer ist. Dank Googlemaps ist es sicherlich heute kein Problem mehr eine Arztpraxis, Geschäft, Hotel oder Kanzlei zu suchen, die man besuchen möchte und in der Verbotszone liegen. Allein das reicht schon aus, um unbesorgt einfahren zu dürfen, unabhängig davon ob man dann jemanden vor Ort angetroffen hat. Die Absicht ist schon ausreichend!

Stresemannstraße leer, super bequem mit dem Rad nun befahrbar. Holstenstraße zugestaut…
Würde man nun die Messstelle dorthin verlagern, müsste der Verkehr wohl wieder in die Stresemannstraße umgelenkt werden.

Ich weiß, für Hamburgs Verkehrs- und Umweltpolitik ein große Sache.
Aber effektiv: Ist irgendwo in China oder wahlweise in Farmsen ein Sack Reis umgefallen?

Wer böses bzw. realistisches denkt, könnte meinen, mit ein paar Straßenschildern würden die Hamburger Experten & Entscheider in Sachen Verkehrs- und Umweltpolitik von der ganzen existenten Armseligkeit in der Hansestadt bzgl. ÖPNV & co ablenken…

Aber wie gesagt; nur wer seinen/ihren Kopf einschaltet und denkt – das machen leider viel zu wenige von den 1,8 Mio „Weltstadtbürgern“.

Ich gehe mich mal ’ne Runde übergeben…

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