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Busbeschleunigung: Verkehrsinsel im Mühlenkamp verschwindet ab heute

Die umstrittene Verkehrsinsel im Mühlenkamp wird ab heute Dienstag wieder abgerissen. Damit verschwindet ein Teil des Busbeschleunigungsprogramms in Winterhude.
Christian Hinkelmann
Die umstrittene kleine Mittelinsel im Mühlenkamp wird jetzt wieder abgerissen
Die umstrittene kleine Mittelinsel im Mühlenkamp wird jetzt wieder abgerissen

Der Hamburger Senat dreht sein Busbeschleunigungsprogramm im Mühlenkamp in Winterhude wieder ein Stück zurück.

Auf Druck einer örtlichen Bürgerinitiative lässt die Stadt ab dem kommenden Dienstag eine wenige Zentimeter hohe Verkehrsinsel, die die beiden Fahrspuren voneinander trennt, wieder entfernen.

Sie war gebaut worden, um Zweite-Reihe-Parker in der Einkaufsstraße zu verhindern, die den Busverkehr immer wieder blockiert hatten (siehe hier). Auch die provisorische Mittelinsel in der Einmündung der Gertigstraße in den Mühlenkamp sowie die Radwegführung davor werden geändert.

Obwohl beide Verkehrsinseln beim Bau nur provisorisch auf den Asphalt geklebt wurden, muss für die Entfernung auch die darunter liegende Asphaltschicht abgefräst und wieder neu hergestellt werden. Das betrifft auch den rot eingefärbten Fahrradweg an der Einmündung der Gertigstraße.

Markierungsnägel statt Mittelinsel im Mühlenkamp

Statt der Mittelinsel im Mühlenkamp sollen künftig reflektierende „Markierungsnägel“ auf der Straße montiert werden. Die Mittelinsel an der Einmündung in die Gertigstraße bleibt weitgehend bestehen und wird mit einem 12 cm hohen…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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17 Antworten auf „Busbeschleunigung: Verkehrsinsel im Mühlenkamp verschwindet ab heute“

Also ich wäre dafür, die Linien 6 und 25 aus diesem „Alternativspießerparadies“ herauszunehmen und dafür über das Komponistenviertel zu führen. (Das beträfe genauso die Linienführung der U5, falls die jemals gebaut werden sollte.) Die Menschen dort würden eine bessere Anbindung bestimmt dankend mit ÖPNV-Nutzung würdigen.
Sollen die am Mühlenkamp doch meinetwegen ihre ganze Straße mit ihren Schlitten zuparken, in 1., 2., 3. oder sonst welcher Reihe, wenn sie ihren Öko-Latte-Macchiato im Schicki-Micki-Coffee-Shop schlürfen gehen.

An den Bau der U5 kann niemand bei klarem Verstand ernsthaft glauben, die ganze Planerei wird allein wegen der haarsträubenden Kosten ausgehen wie das Hornberger Schießen – wir warten einfach mal auf die ersten ernsthaften Kostenvoranschläge.

Und die PKW-Kämpfer in Winterhude werden den Bau einer U5 in ihrem Viertel auf jeden Fall zu verhindern wissen, zum einen wegen des immensen Platz- und Zeitbedarfes für die Baustellen (denkt denn niemand an die armen Parkplätze?), und zum anderen wegen der sehr tiefen Lage der Haltestellen (die müssen wegen offener und vergrabener Wasserführungen aller Art sehr tief angelegt werden, was die Kosten immens steigert und die Attraktivität meßbar verringert – eine Steilvorlage für ÖPNV-Verhinderer).

Und die Stadtbahn kann noch so bezahlbar sein – dieses Trauma geben sich Olaf Scholz und seine butterweichen Verkehrspolitikerchen nicht nochmal. „Danke“ dafür, Winterhude.

Irgendwie selbst schuld, lieber Wirtschaftsbehörde, lieber LSBG, liebe Hochbahn! Statt dem Mühlenkamp ein komplett neues Verkehrskonzept anzubieten, mit weiteren Stadtradstationen, einem switchh-Punkt, einem zunächst subventionierten, koordinierten Lastenfahrrad-Lieferkonzept für die Gewerbetreibenden, einer einfachen und unbürokratischen Nutzung des privaten Parkraums (z.B. bei Edeka) und z.B. einem Verkehrsmanager, wie ihn Hamburg schon vom Neuen Wall kennt, wird der Busverkehr mit der Brechstange in einem automobilistischen Stadtteil optimiert.
Statt im Dialog bessere Lösungen zu erarbeiten, bleibt jetzt nur noch die deutsche Lösung: Kontrolllieren, Abzetteln, Abschleppen!

Wer im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten (anders darf man am Straßenverkehr nicht teilnehmen) eine Ordnungswidrigkeit begeht, willigt damit klaren Geistes in die Zahlung einer Geldbuße ein – das ist meines Erachtens ein fairer Deal, den erwachsene Menschen freiwilig eingehen können (was sie offensichtlich auch dauernd tun). Was stört sie denn daran, wenn jemand der Stadtkasse Einnahmen zukommen lassen will (unter Einschaltung städtischer Angestellter, was löblicherweise dann auch noch Arbeitsplätze schafft)?

Und die Verkehrslage und die Parkplatznot ist in keinem Hamburger Stadtteil mit irgendeiner Maßnahme in den Griff zu bekommen, weil die Hamburger im Allgemeinen (und die Winterhuderaner im Speziellen, so scheint mir) nicht auf die immer mehr und immer größer werdenden PKW verzichten wollen. Der verfügbare Platz innerhalb der Stadtgrenzen und Stadtteile ist endlich und längst verteilt, da geht es manchmal schon um Zentimeter, siehe das Verkehrsinselchen am Mühlenkamp. Was soll ein „Verkehrsmanager“ denn da noch richten? PKW senkrecht parken? Wohngebäude abreißen lassen, um Parkhäuser zu bauen? Oder am Ende doch nur wieder Knöllchen verteilen (lassen), was am Neuen Wall letzten Endes dann auch die einzige funktionierende Lösung war? Die paar Parkplätze bei Edeka sind ein lauwarmer Tropfen auf den glühend heißen Stein, der da „my car is my castle, and my Zweitcar ist my Hobbycastle“ heißt.

Will sagen (schreiben): Alle Ihre Vorschläge mindern nicht die Fahrzeugflut in der Stadt und verhindern leider keine einzige PKW-Anschaffung, schon gar nicht in einem „automobilistischen Stadtteil“, wie Sie Winterhude völlig richtig selber nennen (schöne Grüße an den Stadtbahn-Verhinderer vom Winterhuder Markt übrigens, der will ja auch immer gefragt werden, wenn sich nichts ändern soll).

Lieber Anwohner,
die Fahrzeugflut mindern meine Vorschläge auf den ersten Blick nicht, allerdings glaube ich, dass man heute auf die Anwohner_innen zugehen muss statt die Welt nur durch die Bus- bzw. Autowindschutzscheibe zu betrachten. Man muss dem Mühlenkamp etwas neues schmackhaft machen, ihn auf seine Seite ziehen. Dafür braucht man Ideen und nicht nur Verbote, Strafen und Sanktionen. Wer keine Ideen hat, muss jetzt aber konsequent diesen Abzettel-Weg gehen. Da bin ich ganz bei ihnen, daran ist nichts falsch.

Was Winterhude bisher zu allen mehr oder weniger aktuellen Ideen zu sagen hatte:
Stadtbahn (der schienengebundene Gottseibeiuns): Nein.
U-Bahn (-Baustellen): Nein.
Busbeschleunigung (-chen): Nein.
Verkehrsbeeinflussung (siehe das Inselchen): Nein.
Parkplatzreduzierung (zugunsten des ÖPNV): Nein.

Und nun? Winterhude mit seinen gegen jede Veränderung hochengagierten Bürgern ist zahlreichen anderen Stadtteilen Vorbild dafür, wie man den automobillastigen Status Quo möglichst zementiert. (Das mit dem Vorbild sehen und sagen die Aktivisten in Winterhude selber so, die sind in Gesprächen stolz auf ihre Wirkung in Politik und Verwaltung.) Und wie wäre es mal mit eigenen Ideen, die ja mangels Platz immer irgendwem wehtun müssen? Da kommt der Stadtteil dann wieder ganz schnell zur Ruhe, denn zu echter Veränderung sagt Winterhude zuverlässig: Nein.

Und so ist dieser Stadtteil tatsächlich ein Paradebeispiel für die festgefahrene verkehrspolitische Situation dieser Stadt: Die Wünsche der einen (PKW über alles) werden von wenigen Aktivisten über die Bedürfnisse der vielen (siehe die Nutzungszahlen des ÖPNV) gestellt. Und das ist, zusammen mit dem verkehrspolitischen Wankelmut und Desinteresse der Hamburger Politik, dann der Todesstoß für irgendwelche echten Veränderungen.

Wenigstens leisten die Winterhuder per „Knöllchen“ ihren Beitrag zum wohlgefüllten Stadtsäckel. Das immerhin wird sich auch nicht ändern, denn Autos… Autos hat dieser Stadtteil überreichlich, und er wird immer mehr haben.

Wir als Winterhuder werden auch in Zukunft unserer Vorbildrolle gerecht werden und Hamburg am Boden halten. Wir brauchen keine U-Bahn, wir wollen keine U-Bahn, hier wird es keine U-Bahn geben. Unter dieser Prämisse sind wir gern bereit, mit der Hochbahn über dieses U-Bahn zu verhandeln.

„… auf Druck der örtlichen Bürgerinitiative…“ – gibt es eigentlich auch eine Bürgerinitiative der 26.000 täglichen Fahrgäste der Linie 6?

Bürgerbeteiligung in Hamburg heißt, dass man Gewerbetreibende und Anwohner anhört – aber die eigentlichen Nutzer der Linie werden überhaupt nicht gefragt. Wenn die Fahrgäste schon nicht gefragt werden, müssten wenigstens die Behörden deren Interessen vertreten.

Die Abwägung in Hamburg läut ja so: ein Lieferwagen im Halteverbot in der zweiten Reihe hat genau soviel Rechte, wie die 90 Fahrgäste, die im übervollen Gelenkbus stehen.

Hier der Appell an Sie (oder andere Betroffene):
Nehmen Sie teil an der Demokratie. Bilden Sie diese Bürgerinitiative! Organisieren Sie die nötigen Tätigkeiten und holen Sie alle Beteiligten an einen Tisch.

Bauliche Maßnahmen sind Blödsinn, weil sie im Notfall (Unfall, Liegenbleiber, …) eine flexibles Verhalten der Verkehrsteilnehmer unmöglich machen. Die Folge: Nichts geht mehr.
Warum schafft man nicht einfach ein bis 2 Arbeitsplätze? Verbotsschilder für das 2.Reihe-Parken aufstellen, und alle Fahrer mit Leseschwäche sofort teuer abräumen. Irgendwann haben es auch Porschefahrer kapiert …

ich kann mich nur meinem Vorkommentator anschließen.

Wenn die Behörden jedes Mal einknicken, wenn sich jemand beschwert, sehe ich schwarz für diese Stadt. anscheinend ist Lautstärke das entscheidende Kriterium geworden oder aber die Androhung ein Bürgerbegehren zu starten, um die vermeintlichen Volkeswillen Folge zu leisten….
Ein Mitarbeiter des LSBG sagte mir mal, das diese Markierung vor allem von Leuten um genietet wurde, die blind ihrem Navi vertraut haben.
Ein anderes schlechtes Beispiel ist die Demontage der Bügel, die in der Osterstraße das Schrägparken verhindern sollten. Diese Art von Bügeln steht seit mehreren Jahren auf der Reeperbahn und da gab es wohl keine Beschwerden oder gar Unfälle…..
Und ich bin gespannt, ob bei einem befestigten Weg auf dem Sand in Övelgönne, noch eine sachliche Diskussion stattfinden wird / kann.
Wer kennt noch weitere Fälle, bei denen die Behörden nicht die beste Lösung nach ERA StVO etc umsetzen? mir fällt noch Rugenfeld ein.

Mir fällt noch die Veloroute 2 im Bereich Weidenstieg/Tornquiststr ein. Da wird als Belag abgesägtes Kopfsteinpflaster !!!! eingesetzt, anstatt die Straßen zu asphaltieren, weil gut 20 Anwohner es in einer Arbeitsgruppe so wollten. Ist natürlich ein Vielfaches teurer.
Einfach nur Wahnsinn das Verhalten der Behörden in dieser Stadt.

@Senza Parole:
Einfach nur Wahnsinn der Asphaltwahn in dieser Stadt. Da sind noch viel mehr Leute gegen als die genannten gut 20 Anwohner. Ich werde gerne durch den gepflasterten Weidenstieg radeln.

Der Begriff „Kopfsteinpflaster“ bezeichnet übrigens runde bzw. kopfförmige Steine, im Weidenstieg sind dagegen flache Steine geplant. Zum Vergleich besuchen Sie in der Nähe einmal die Kottwitzstraße und die Roonstraße. In ersterer lässt sich gut radfahren.

In der Kottwitzstraße lässt sich nicht gut Rad fahren. Ich möchte gerne das ganze Kopfsteinpflaster los werden. Schon wegen des Lärms.

Aber gerne können die parkenden Autos weg. Die passen nämlich noch viel weniger zum historischen Stadtbild.

Wer sagt, er radelt gern durch den Weidenstieg im jetzigen Zustand fährt kein Fahrrad oder ist mit einem Fully unterwegs. Die Kottwitzstr hat ein ganz anderes Pflaster als die Roonstr und der Weidenstieg.
Eine Veloroute wird in jeder anderen Stadt asphaltiert.

Ein weiterer Kniefall des Hamburger Senats vor dem motorisierten Individualverkehr, der die sogenannte „Busbeschleunigung“ ad absurdum führt und Individualinteressen vor Gemeinschaftsinteresse stellt.

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