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Das bedeutet der Koalitionsvertrag für Hamburgs Verkehr

Wie ernst meinen es SPD und Grüne mit dem Ausbau von U- und S-Bahn in Hamburg wirklich? Was soll wann gebaut werden? NahverkehrHAMBURG hat den neuen Koalitionsvertrag analysiert und erklärt, welche Projekte der neue Senat besonders vorantreiben will und welche Punkte in dem Vertrag verschwiegen werden. Darunter sind einige Überraschungen.
Christian Hinkelmann
S4-Sonderzug in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein
S4-Sonderzug in Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein während einer Testfahrt im Jahr 2011
Foto: Christian Hinkelmann

Der neue Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen in Hamburg steht. Gestern präsentierten beide Parteien das rund 115 Seiten lange Werk.

NahverkehrHAMBURG hat die Verkehrsprojekte in dem Vertrag analysiert und erklärt, welche Vorhaben der neue Senat besonders energisch vorantreiben will, welche Veränderungen die Grünen in die bisherige Verkehrspolitik der SPD eingebracht haben und welche Punkte der Koalitionsvertrag verschweigt.

S4

Die neue S-Bahn-Linie S4 soll – wie bisher geplant – gebaut werden. Sobald die finanzielle Einigung mit dem Bund steht und das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen ist, soll gebaut werden.

  • Was der Koalitionsvertrag meint: Rot-Grün stehen fest hinter der S4 und erwähnen die S-Bahn im Vertrag mehrfach als zentrales Projekt zur Entlastung des Schienenknotens Hamburg.
  • Was der Koalitionsvertrag verschweigt: Ein konkretes Realisierungsdatum. Außerdem wird nirgendwo der bisher geplante Endbahnhof der S4, Bad Oldesloe, erwähnt. Stattdessen wird im Koalitionsvertrag nur noch von Ahrensburg und Bargteheide gesprochen.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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22 Antworten auf „Das bedeutet der Koalitionsvertrag für Hamburgs Verkehr“

@Busfahrer Schön, dass Sie es endlich mal korrekt wiedergeben. Ihre Einschätzung (der, wie Sie sicher wissen, durchaus widersprochen wird, siehe mein Hinweis auf eine Webrecherche weiter oben) beruht auf Ihrer Erfahrung und den Schlüssen, die Sie daraus ziehen. So sachlich und sauber dargeboten finden Ihre Kommentare sicher weniger Widerspruch, auch bei mir.

@ ischi Zunächst bitte ich um Entschuldigung für das Missverständnis.

„… . Von der eigenen Erfahrung kann nciht auf das Algemeine geschlossen werden.“

STIMMT. Ich behaupte ja auch nicht, dass meine Meinung das Nonplusultra ist. Zahlen, Daten und Fakten werden bei andere Themen ja auch ständig und auch von anderen Kommentatoren angezweifelt. Ich könnte umgekehrt ja auch behaupten, dass Sie (oder auch andere, die nicht meiner Meinung sind) alles nur aus Sicht des Radfahrers sehen. Das bringt uns aber ja nicht weiter.
Ich beziehe mich beim Punkt Sicherheit für Radfahrer aber auf die grundsätzliche Sicherheit. Beispiel: Eine Studie besagt, dass Radfahrer am häufigsten schwer verunfallen, weil abbiegende Kraftfahrer den Radfahrer übersehen. Hier wird aber fast immer verschwiegen, dass die Radfahrer den Unfall häufig selbst verschulden, weil sie zB bei rot fuhren, im Dunkeln ohne Warnschutzkleidung und Licht gefahren sind oder andere Verstöße begingen. Auch ein Radfahrer auf der Fahrbahn wird u.U. beim Abbiegen übersehen, wenn er kein Licht hat oder bei rot fährt . Auch der Radstreifen auf der Fahrbahn wird von Hofeinfahrten gekreuzt und hierbei ist das Risiko genauso hoch, als würde die Einfahrt den Radweg kreuzen usw
Ich bleibe bei meiner Ansicht, dass die Verkehrssicherheit nicht höher wird, wenn Radfahrer grundsätzlich auf der Fahrbahn fahren. Diese Ansicht beruht natürlich auf meine persönlichen Erfahrungen als Verkehrsteilnehmer, der seit 27 Jahre täglich und mit allen denkbaren Fahrzeugen unterwegs ist.

@ alle Meckerer:
Brrr. Nun mal büschn langsam. Da dieses Forum sich mit dem ÖPNV beschäftigt, geht es selbstverständlich auch um eigene Ansichten – und zwar erst recht, wenn aus der Sicht eines Bus-, Bahn- oder Taxifahrers berichten werden kann. Diese Informationen sind doch 20x mehr wert als manches Gemecker von ÖPNV-Nutzern über in Zügen liegen gelassene Zeitungen. Dies sind zwar auch eigene Ansichten, zeigen aber meist keine Lösungen auf.
Auch das Gefasel aus der Politik ist dagegen entbehrlich.

Sehr geehrter Herr Busfahrer, meine Antwort bezog sich auf ihren ersten Kommentar, wurde aber wohl erst nach Ihrem zweiten freigeschaltet. Dennoch, sehen Sie nicht nur bei diesem Thema alles aus der Sicht eines Busfahrers. Übrigens, geht es nie um eigene Ansichten. Es sind Fakten die zählen und nich so etwas wie: Aber Meiner Erfahrung nach… . Von der eigenen Erfahrung kann nciht auf das Algemeine geschlossen werden.

@Holger
Ja, absolut richtig. Genau so ist das. Der Verlauf ab Eckofsplatz bis Schenefeld ist besonders betroffen. Da würde sich ein Radstreifen absolut anbieten. Wenn man weiter Richtg Bahrenfeld (Bahrenfelder Chaussee) schaut, sieht es aber anders aus. Dort ist ein schlechter Radweg, den man erneuern oder zum Radstreifen umbauen müsste. Stattdessen wird aber einfach die Benutzungspflicht aufgehoben und die Radfahrer können dort auf der Fahrbahn fahren. Das ist doch Murks. Hier spart man auf Kosten aller Beteiligten.

Ich zitiere mal einen Bekannten: Getretener Quark wird breit, nicht stark. @Busfahrer: Sie wiederholen alles einfach nochmal und denken, dadurch wird es besser untermauert. Da müssen wir in der Tat nicht weiterdiskutieren, bei keinem Thema!

@Busfahrer
Ihr Beispiel zur Luruper Hauptstraße finde ich Typisch für die Planung in HH.
Auf weiten Passagen befindet sich der s.g. Radweg entweder in einem katastrophalen Zustand und/oder Fuss- und Radweg sind so schmal, dass enine konfliktfreie Nutzung oft nicht möglich ist. Unter Beachtung der Bebauung oder der Grundstücksgrenzen ist die Anlage von normgerechten Fuss- und Radwegen dort nicht möglich ohne die Breite der Fahrbahn zu reduzieren.
Aktuell wird in der Luruper hauptstraße von den zwei Fahrspuren die rechte Spur (fast) durchgängig als Parkplatz genutzt. Somit verbleibt nur eine Spur für den Durchgangsverkehr. Wenn die rechte Spur als Radschutzstreifen ausgewiesen würde könnte der motorisierte Verkehr die zweite Spur nutzen ohne dass -im Vergleich zum bestehenden Zustand- eine Reduzierung erfolgen würde. Nach meinen Beobachtungen ist die Luruper Hauptstraße in HH kein Einzelfall; zugeparkte Fahrspuren in fast jedem Stadtteil.

@ ischi
haben Sie eigentlich gelesen, was ich geschrieben habe oder sind Sie nur ein Reaktionär? Ich verfüge mit Sicherheit über eine sehr große Erfahrung im Straßenverkehr. Ich habe ALLE Führerscheine! Ich kenne deshalb auch ALLE Perspektiven aus eigener Erfahrung. Wie stets denn mit Ihren Erfahrungen? Haben Sie überhaupt einen Führerschein?
Meinungen kann man immer unterschiedliche haben, aber opportunistisch daher zu schwafeln liegt mir nun mal eben nicht. Das hier ist ein Forum für Nahverkehr und daher spiegeln die Meiningen der User nicht das Bild wider, das wir in der gesamten Öffentlichkeit herrscht. Aus der Sicht des Busfahrers ist mein erstes Anliegen, dass Sicherheit auf den Straßen herrscht, alles andere ist mir relativ schnurz. Es herrscht aber eine Art Krieg und jeder will schnell von A nach B. Rücksichtslosigkeit gibt es aber nicht nur beim ach so bösen MIV, sondern Radfahrer spielen diesbezüglich auch in der CL.

@Josef

„Da wird dann gerne drauflosgehupt und das Ungleichgewicht zwischen den Verkehrsteilnehmern ausgekostet. “

Deswegen plädiere ich ja auch für ein höheres Sicherheitsniveau für Radfahrer. Am menschlichen Fehlverhalten beißt sich jede Regel die Zähne aus. Radfahrer müssen besser geschützt werden und das Fahren auf der Straße ist da vielfach kontraproduktiv.

@ Dirk
…bis dich mal ein Auto schneidet…

@ Valentin
ich fahre jeden Tag mit dem Rad. Ich bin sogar im Club. Also erst mal langsam mit den jungen Pferden, bevor Se mir hier unterschwellig Auto/Buslobbyismus vorwerfen! Und ja, das ist meine Meinung und ja, das ist meine nicht mit Fakten untermauerte EIGENE Erfahrung. Wenn immer mehr Fahrräder auf der Straße fahren, wird das meiner Meinung nach zu mehr Konflikten führen. Der Radfahrer ist dabei derjenige, der gefährdet wird und nicht der MIV. Auf Dauer ist es fast unvermeidbar, dass ein Radfahrer zu Schaden kommt, weil sich ein Kraftfahrzeugführer verschätzt und zu früh einschert. Ich sehe das fast jeden Tag, wenn ich mit meinen Bus hinter dem Radler herfahre, kommt es nicht selten vor, dass mich die PKWs überholen und den Radfahrer zu spät sehen usw..es gibt viele Situationen, wo es für den Radfahrer sehr gefährlich ist. Auf Straßen wie z.B Luruper Hauptstraße, macht es keinen Sinn auf der Fahrbahn zu fahren. Da würde es viel sinnvoller sein den Radweg mal neu zu pflastern. Ich hatte ja auch erwähnt, dass ich durchaus dafür bin, dass Radfahrer auf der Straße fahren. Das ist aber nur sinnig, wenn der MIV den Radler SICHER überholen kann. Das sehe ich so, zumindest auf Hauptstraßen. In den Nebenstraßen oder in 30er Zonen ist das was anderes. Aber so Straßen wie Kieler Straße, Bahrenfelder Chaussse, Willy-Brandt-Str. usw für Radfahrer freizugeben, wäre völliger Irrsinn.
Es werden wenige sein, die längere Zeit mit 15km/h hinter Mutter Musch herfahren, ohne irgendwann ein riskantes Überholmannöver zu wagen. Das ist zwar nicht zu befürworten, aber es wird passieren und deswegen halte ich nichts davon, dass man GRUNDSÄTZLICH auf der Straße fährt.
Radfahrer sind auf dem Radweg vor allem gefährdet, weil Autofahrer sie beim abbiegen übersehen können oder weil Einfahrten den Radweg kreuzen. Man muss auch mal so ehrlich sein und einsehen, dass Radfahrer eine Minderheit von 12% sind, was im Umkehrschluß bedeutet, dass 88% andere Vorstellungen von Verkehrsraumaufteilung haben. Wie gesagt, ich selbst fahre sehr viel und sehr gerne mit dem Rad und ich bin auch dafür, dass man deutlich mehr für Radfahrer tut, aber ohne Trennung vom MIV ist das qualitativ Murks…
Kopenhagen wird ja immer wieder als vorbildliches Beispiel genannt. DORT fahren die Radfahrer NICHT auf der MIV-Spur, sondern haben eigene Radwege entlang der Hauptstraßen, die vom MIV getrennt sind. Das hat Qualität und bringt Vorteile für alle.

@Busfahrer: ich fahre mit jeder aufgehobenen Benutzungspflicht sicherer, weil ich den Quatsch dann nicht mehr benutzen _muss_ Also bitte viel mehr davon.

@Busfahrer Radfahrer als Verkehrsteilnehmer auch noch auf der Straße berücksichtigen zu müssen, passt Ihnen nicht. Das haben Sie jetzt zum x-ten Mal deutlich gemacht. Da wäre es wenigstens schön, wenn Sie Ihre Behauptungen bzgl. der Sicherheit von Radfahrern nur abseits der Straße auch mal mit Fakten untermauern würden. Können Sie aber nicht: Ihre Behauptung ist vielmehr ein Mythos! Suchen Sie einmal mit der Suchmaschine Ihrer Wahl nach z.B. „statistik sicherheit radfahrer straße“. Das spricht eine ganz andere Sprache.

Einen Radwegbenutzungspflichtenaufhebungskrampf kann ich nicht erkennen, aber klar, das ist natürlich Ihre Meinung.

Und noch was: Radfahrer auf der Fahrbahn, die man nicht (sofort) überholen kann, gefährden insbesondere die Geduld von Leuten, die der Meinung sind, der MIV habe das im Wesentlichen alleinige Vorrecht auf die Straße, sonst nichts. Auch hier wäre es schön, wenn Sie Ihre Behauptung („gefährdet ausschließlich den Radfahrer“, „kontraproduktiv“) wenigstens mit Fakten untermauern würden, anstatt immer nur aus einem Autofahrer-, ach Entschuldigung, Busfahrer-Gefühl heraus zu argumentieren.

@ Busfahrer:
So mancher Radweg ist tatsächlich verwunderlich. Vor paar Wochen gerade passiert: Radfahrer fährt auf Radweg der Straße Dovenfleet Richtung Westen. Ab der Kornhausbrücke geht der Radweg in die rechte Fahrspur über. Fast gleichzeitig mit dem Radfahrer befährt ein Tanklastwagen den Kreuzungsbereich. Kurz nach der Kreuzung haben sich beide – nunja: berührt. Wie die Sache ausgegangen ist, möchte ich hier nicht beschreiben.

Die Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht hat sich leider auch noch nicht bis zu jedem Autofahrer durchgesprochen. Da wird dann gerne drauflosgehupt und das Ungleichgewicht zwischen den Verkehrsteilnehmern ausgekostet. Daher ist etwas anderes, sehr Schlichtes viel eher die Grundlage für viele Probleme im Straßenverkehr:
die fehlende Rücksichtnahme.

Den Radfahreranteil erhöht man jedenfalls nicht, indem man weiße Striche auf die Straße malt und dadurch die Fahrbahnen für den MIV schmaler macht. Dort, wo kein Platz für eine Radspur ist, macht sie keinen Sinn. Es gibt in HH aber unzählige Straßen, wo das so ist und wo Radfahrer nebenan einen „Radweg“ haben, der eher einer Schlaglochallee gleicht und den man sich auch noch mit Fußgängern teilen muss. Hier müssten diese schlechten Radwege komplett zurückgebaut werden und stattdessen Radspuren entstehen. Teilweise ist dann aber kein Platz mehr für Gehwege. Es macht auch keinen Sinn auf Krampf Radwegbenutzungspflichten aufzuheben. Dadurch fährt der Radfahrer mitnichten sicherer. Das ist ein Mythos. Radfahrer auf der Fahrbahn ja, aber nur so, dass schnellere Teilnehmer gefahrlos überholen können. Alles Andere gefährdet ausschließlich den Radfahrer und ist deshalb für dessen Sicherheit völlig kontraproduktiv.

@kuddel:
Dass die U-Bahn zu den Olympischen Spielen nicht fahren soll, hat wohl irgendwelche Sicherheitsgründe. Soweit ich das verstehe, soll die U-Bahn der Anbindung des Wohnquartiers nach den Spielen dienen.
Was ohne Olympische Spiele passieren soll, frage ich mich allerdings auch…

Kleine Anmerkung:
_die_ Zusammenfassung => „in _ihren_ Vorwürfen“
_die_ SPD => „_ihren_ Segen“

„Mich wundert eher, dass die SPD einem so ambitionierten Ziel wie der Verdoppelung des Radverkehrs seinen Segen gibt. “

Mich nicht. Die Handelskammer gab letztes Jahr 20 % Radverkehrsanteil bis 2030 vor und war noch höheren Zielen nicht abgeneigt.

@Jens-Uwe Jansen: Wieso sind das keine „grünen Anliegen“? Mich wundert eher, dass die SPD einem so ambitionierten Ziel wie der Verdoppelung des Radverkehrs seinen Segen gibt. Mit ein paar neuen StadtRAD-Stationen wird das nicht zu erzielen sein. Obendrein wird der ÖPNV verstärkt und beschleunigt ausgebaut, der Hafen wird grüner (mehr Binnenschiffsverkehre, Landstrom sogar für Containerschiffe, mehr Naturschutzgebiete und Ausgleichsflächen, …) und für den MIV springt ziemlich wenig raus. Für wen sollen die Grünen da denn Lobbyismus betreiben? Für Radfahrer und Umwelt? So gesehen ist natürlich jede Partei eine Lobbypartei. Da kann auch die Bundes-SPD mit ihrem Mindestlohn „Lobbyismus“ für jene sein, die zwar (endlich) Arbeit haben, aber bisher ziemlich wenig verdienten.

Anmerkung noch: Dass E-Ticketing usw. nicht vermerkt werden, find ich auch nicht schlimm. So ein Koalitionsvertrag kann doch nicht jede Kleinigkeit beinhalten und der Verkehr ist eben nur ein Themenfeld von vielen, auch wenn unsereins vermutlich ein überdurchschnittliches Interesse daran hat. Für andere ist das bloß Bildung, Wirtschaft, Soziales, Inneres, Sport, Wissenschaft oder Kultur. Da kann die Politik ruhig Eröffnungstermine „verschweigen“. Was wäre denn, wenn die Politik nicht nur ein Soll-Zeitfenster vertraglich vereinbart, sondern einen exakten Termin, der aus unerwarteten Gründen (bezuschlagtes Bauunternehmen geht insolvent, Wetter spielt nicht mit, Archäologen finden wichtige „Schätze“, …) nicht eingehalten wird? Sollen sich beide Parteien dann einen „Vertragsbruch“ vorwerfen, weil eine Strecke einige Monate später als anvisiert eröffnet wird? Das kann’s doch auch nicht sein, egal wie sehr man sich wünscht, dass alle Vorhaben am besten schon morgen fertig sind.

Interessante Zusammenfassung! Etwas deftig nur in seinen Vorwürfen. Von „verschweigen“ würde ich nicht grundsätzlich sprechen. Wenn z.B. die Machbarkeitsstudie von der U5 noch nicht fertig ist, hat die Politik auch noch kein ungefähres Eröffnungsdatum; erst recht kein „konkretes“. Dass etwas längere, gründlichere Planung nicht schlimm ist, sollte sich doch nach diverse Eskapaden herumgesprochen haben.

Und korrigiert mich, falls ich mich irre, aber eine Station auf dem Kleinen Grasbrook wurde doch noch nicht genannt. Das Olympische Dorf mag sicherlich von der Öffentlichkeit abgesperrt sein, aber doch nicht die Stadien, Wassersporthallen usw. Mich würde es wundern, wenn man mit Hochdruck eine U-Bahn zur Eröffnung der Spiele baut, sie einweiht und dann nicht nutzen kann. Warum sollte man das dann an die Spiele koppeln? Zuschüsse (Bund, IOC, …) gibt’s doch nur für Vorhaben, die einen Mehrwert für die Anbindung der Spiele bedeuten und nicht für andere Wünsche der austragenden Stadt. Aus meiner Sicht „verschweigt“ die Politik viel mehr, was passiert, wenn die Spiele nicht stattfinden. Wird der Kleine Grasbrook trotzdem zum Wohnquartier entwickelt? Wird (wenn auch vielleicht ein paar Jahre später) die U4 trotzdem verlängert? Und wieso tut man sich (ob mit oder ohne Olympia) so schwer damit zumindest das Reiherstiegviertel anzubinden? Laut Potentialanalyse der Hochbahn ist dieses Quartier ja eins mit dem höchsten Nutzen. Der Mobilitätsbeirat ist auf dieser Seite ja schon häufiger erwähnt worden. Dort zeigt sich: http://dialog.hochbahn.de/wp-content/uploads/2014/10/Bedarfsanalyse-Nachfragepotentiale_Seite_1.jpg

S4-Endpunkt in Bargteheide: eine gute Idee! Die meisten Fahrgäste in Bad Oldesloe werden wegen der Fahrzeiten und des Komforts wohl weiterhin in den RE einsteigen. Daher scheint es mir sinnvoller, den RE einmal pro Stunde und Richtung auch in Kupfermühle und Bargteheide (zum Anschluss an die S-Bahn) halten zu lassen. Dann spart man sich auch (vorerst) den Umbau der Bahnsteige bei diesen Stationen, und in Bargteheide wären die Umbauten geringer. Im Gegenzug sollte auch in NVZ die S4 im 20-min-Takt nach Bargteheide fahren. Hoffentlich werden diese Aspekte bei der NKU noch berücksichtigt, und die wirtschaftliche Vernunft setzt sich bei den Verantwortlichen durch.

Ich bin kein Grüner, auch diesmal habe ich nicht grün gewählt. Wieso die SPD, wo sie doch die Wahl hatte, mit dieser zur Lobby Partei koaliert, verstehe ich nicht. Die SPD ist gut für Hamburg. Grüne sind auch gut und wichtig, aber sollten GRÜNE Anliegen vertreten und nicht überall bremsen. JUJ

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