Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Emissionsfreie Busse: Ist das Ziel 2020 noch zu schaffen?

Muss Hamburg sein Ziel, ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse anzuschaffen aufgeben? Laut Senat müssen die Hochbahn und VHH ab 2020 jährlich rund 100 Busse ohne Schadstoffausstoß kaufen. Allerdings werden derzeit in ganz Europa pro Jahr nur 50 bis 70 davon hergestellt. Trotzdem hält der rot-grüne Senat weiter an seinem Ziel fest.
Christian Hinkelmann
Europa, Deutschland, Hamburg, Elektrobus-Terminal, Adenauerallee, 20.08.2015 © Jörg Müller, www.joergmuellerfotografie.de
Foto: Hochbahn

Kann Hamburg sein politisches Ziel, ab dem Jahr 2020 nur noch emissionsfreie Busse anzuschaffen, doch nicht einhalten?

Noch kann die deutsche Fahrzeugindustrie keine entsprechenden Serienmodelle anbieten, obwohl die Hochbahn ab 2020 jährlich zwischen 60 und 70 und die VHH zwischen 30 und 40 neue Busse kaufen müssten.

Im Moment werden in ganz Europa pro Jahr nur 50 bis 70 vollständig emissionsfreie Busse hergestellt – bei der Hochbahn fahren derzeit neun (komplett, bzw. bis zu sieben Km emissionsfrei), bei den VHH einer.

Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Anfrage des FDP-Verkehrspolitikers Wieland Schinnenburg (Drucksache 21/3244) und Angaben der Hochbahn hervor.

Demnach hält Hamburg zwar weiter an seinem 2020er-Ziel fest, betont aber auch: „Eine zeitgerechte und mengenmäßige Verfügbarkeit von E-Fahrzeugen sicherzustellen ist eine wesentliche Aufgabe der Bushersteller.“

Wie weit der Weg noch ist, zeigt die Tatsache, dass noch nicht einmal klar ist, welches neuartige Antriebssystem sich am Ende in Hamburg durchsetzen wird: Wasserstoffantrieb mit Brennstoffzelle oder Elektroantrieb per Batterie. Im Moment wird in Hamburg noch beides getestet – bislang ohne Endergebnis. „Die bisherige Evaluation lässt derzeit noch keine Entscheidung für eine Antriebstechnologie zu, allerdings werden die Vor-…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Die historische Halle des überfüllten Hamburger Hauptbahnhofs soll in den nächsten Jahren durch einen Anbau bis über die Steintorbrücke verlängert werden. Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak sieht darin wenig Nutzen für die Fahrgäste und zeigt im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview Grafiken eines Alternativ-Entwurfs, der schneller und günstiger mehr Kapazitäten schaffen soll.

Hauptbahnhof-Ausbau: „Wir brauchen einen schlankeren Planungsansatz“

Der Pariser Architekt Hans-Michael Földeak im NAHVERKEHR HAMBURG-Interview darüber, dass der geplante Ausbau des überlasteten Hauptbahnhofs den Reisenden wohl erst in den 2040er Jahren Vorteile bringen wird und mit welchem Gegenentwurf sich die Probleme aus seiner Sicht deutlich schneller und günstiger lösen ließen.

Bauarbeiten bei der S-Bahn in Hamburg.

Ausblick: Diese 20 HVV-Bahnstrecken sind 2024 wochenlang gesperrt

HVV-Fahrgäste müssen auch in diesem Jahr mit vielen langen Vollsperrungen bei U-Bahn, S-Bahn und im Regionalverkehr rechnen, weil an allen Ecken und Enden neu gebaut und modernisiert wird. NAHVERKEHR HAMBURG gibt einen Überblick für das gesamte Jahr.

20 Antworten auf „Emissionsfreie Busse: Ist das Ziel 2020 noch zu schaffen?“

Als ex Bergedorfr, der seit fast 2 Jahrzehnten den O-Bus Eberswalde in Halbstundenentfernung quasi vor der Haustür hat, kann ich nur sagen, das ich ein ausgesprochener Liebhaber dieses Verkehrsmittels bin. Der Gedanke, auf den Hauptlinien Doppelgelenk – O – Busse fahren zu sehen in Hamburg ist fazinierend aber die Sache hat – so denke ich zumindestens – leider ein paar sachliche Haken. Würde man ein klassisches O-Bussystem aufbauen würde das bedeuten, das man ein Fahrleitungssystem installieren muss. Die Kosten dafür dürften nicht ohne sein, man wird sich da sicherlich bald am Rande eines Straßenbahnneubaus bewegen. Hinzu kommt, das wie schon heute beim Dieselbus beim Doppelgelenk – O – Bus kapazitätsmässig Schluss ist. Mehr geht eben nicht. Das leistungsstärkere elektrische System ist und bleibt nun einmal die nicht gewollte Straßenbahn. Ich denke jeder, der sich mit den Verhältnissen in HH auskennt, wird meine Meinung teilen, das der Bus in Hamburg an vielen Stellen einfach das falsche System ist, egal ob nun elektrisch oder nicht.

Sicherlich wird man in 10 Jahren so weit sein, das man Elektrobusse von der Stange kaufen kann, die sich bewährt haben und wirtschaftlich sind. Dagegen hat ja auch niemand was. Aber sie lösen nach wie vor nicht das Problem der Kapazität.

Ich habe keine genauen Zahlen im Kopf aber ich wette, dieser ganze Busbeschleunigungsmist und Innovationslinien und tralala kommt den Kosten für das, was der Bau einer Stadtbahn gekostet hätte schon sehr nahe und ich frage mich, ob es sich nicht irgendwann herausstellen wird, das man für dasselbe Geld ein fassungsstarkes Verkehrssystem hätte haben können.

Wenn ich mir überlege, das ein Stadtbahnzug je nach Länge 2 – 3 Gelenkomnibusse ersetzen kann, dann habe ich so meine Zweifel, ob das Hamburger Bussystem wirtschaftlich betrieben werden kann, zumindest da, wo das Fahrgastaufkommen sehr hoch ist.

Woran das ganze System meiner Meinung nach zusätzlich noch krankt ist, das – sollte sich das inzwischen geändert und ich es nicht mitbekommen haben – es aufgrund der Tarifstruktur im Gegensatz zu anderen Städten einen immenso hohen Barzahlerverkehr gibt. Nicht jeder besitzt eine Zeitkarte und selbst eine Tageskarte muss auch erst einmal irgendwo erworben werden. An den Bushaltestellen geschieht das durch den Fahrer und das hält eben auch auf. Ich kann mich gut erinnern, das z b der 102er eigentlich immer im Pulk fuhr…aber gut Fahrscheinautomaten kann man auch in Busse einbauen, dazu braucht es keine Straßenbahn…

Und noch was zu Herrn Scholz: seine Kenntnisse und Ansichten in Sachen Straßenbahn finde ich immer wieder im höchsten Maße faszinierend – wenn es nicht so peinlich und traurig wäre. Aber eines kann man doch von Herrn Scholz nun wirklich nicht behaupten, das er vor der Wahl in Sachen Straßenbahn was anderes erzählt hätte als danach – und umgekehrt! Er hat es meines Erinnerns nach sogar sehr klar gesagt, das er keine Straßenbahn will. Und die Hamburger haben ihn gewählt – nicht alle aber doch eben genug. Somit folgere ich, das diese Mehrheit auch der Auffassung ist, das eine Straßenbahn sch….. ist und man das nicht braucht. Und so wurschtelt man eben rum und sich so durch, träumt von U-Bahnen, die irgendwann mal – oder nie – fertig sind und leistet sich bis dahin einen Mammut – Busbetrieb mit ein bischen U- und S- Bahn drum herum. Der Omnisbus ist eben keine eierlegende Wollmichsau, er hat seine Stärken und Schwächen wie jedes andere Verkehrsmittel auch und sollte da eingesetzt werden, wo er wirtschaftlich sinnvoll ist. Aber der Drops ist ja nun schon lange gelutscht nur die Folgen dieser Verkehrspolitik eben nicht.

Falls man sich in 10 oder 20 Jahren doch noch einmal anders entscheiden sollte fürchte ich, werden die Kosten für den Neubau einer Straßenbahn so hoch sein, das man sich das in der Tat nicht mehr leisten kann….

Übrigens hat es jetzt auch die letzte „HAMBURGmobil“-Beilage des Stadt-Wurstblatts indirekt eingestanden: Dort wurde von „möglichst nur noch emissionsfreien Bussen“ geschrieben, die ab 2020 angeschafft werden sollen.

(Ich komme aus der Ex-DDR, daher ist mir diese Art der Wortakrobatik wohl bekannt. 😉

Die Bezeichnung „emissionsfrei“ ist lediglich Werbe-Sprech und der größte Fehler in den Beiträgen zur Elektro-Mobilität.

Mich interessiert mal ein Betriebskostenvergleich: Dieselbus im Vergleich zum sogenannten emmissionsfreien Bus. Und auch eine Ökobilanz und Bilanz der Nachhaltigkeit der tollen neuen Antriebe wäre ja mal interessant. Und schließlich mal ein Vergleich zu den Betriebskosten eines klassischen O-Busses und wohlmöglich einer simplen Straßenbahn. In Hamburg sind das leider alles Staatsgeheimnisse.

@ÖPNV-Nutzer
Ich weis noch wie Olaf damals, als total unf…er Innensenator, den Weg für die Wahl von Herrn Schill geebnet hat. Wieso sollte er als regierender Bürgermeister besser sein?

Ich bin ja nicht oft einer vergleichbaren Meinung wie @Busfahrer, aber: Ist das Ziel 2020 noch zu schaffen? Nein.

Alles Weitere haben die diversen KokommentatorInnen bereits gesagt.

Die deutschen Bushersteller haben das Thema jahrelang ausgesessen – weil sie sich nicht mit dem Thema auskannten oder auskennen wollten. Böse Zungen behaupten sogar, sie hätten versucht, das Thema gezielt tot zu reden. In den USA versuchen die Koch-Brüder ja auch gerade das E-Auto verbal abzuwürgen. Kein Wunder, sie sind groß in Diesel engagiert… Man erinnere sich: die deutsche Autoindustrie hat auch immer behauptet, saubere Autos gäbe es nicht, während sie nach Kalifornien selbstverständlich Autos lieferte, die den dortigen scharfen Normen genügten.

Die Initiative der deutschen Städte (nicht nur von Olaf Scholz), der Busindustrie einen letzten großen Tritt in den Hintern zu geben, ist daher richtig. Die deutsche Busindustrie muss endlich liefern. Hamburg hat vor einigen Jahrzehnten aber auch schon einmal mit der Bestellung von Ikarus-Bussen gezeigt, dass es auch anders kann. Es wäre also sinnvoller gewesen, wenn Herr Schinnenburg beantragen würde, dass die Stadt ein Joint Venture aus Hochbahn, Falkenried und China bildet, um die E-Busse endlich auf die Straße zu bringen.

@mp: Straßenbahnen sind nicht SPNV, sondern ÖSPV. Ersteres ist nur U- und S-Bahn, wenn man Ingenieure fragte, oder nur S-Bahn, weil Juristen das mal so bei der Bahnreform festlegten. 🙂

Es ist auch nie sinnvoll Verkehrssysteme gegeneinander auszuspielen. Die Frage ist immer, für welchen Zweck (Kapazität, Erschließung, Geschwindigkeit, …) es bedienen soll. Nur darauf zu verweisen, dass eine Tram mehr leistet als ein Bus und günstiger ist als eine U-Bahn, bringt einen nicht weiter. Man könnte dann auch einfach sagen, U-Bahnen leisten doch viel mehr und Busse sind günstiger. Aber das wäre auch kein sinnvoller Einwand.

Schaut man sich die Hauptachsen der Buslinien 4, 5 und 6 an, stellt man schnell fest, dass die Busbeschleunigung nur ein paar Jahre Puffer brachten. Nicht nur sind die Linien dort restlos überlastet: die Stadt hat, u.a. in Lokstedt/Stellingen, einen Schwerpunkt im Wohnungsbau. Den muss man zur allgemeinen Entwicklung der Stadtentwicklung, der ÖPNV-Nutzer, des Straßenverkehrs (inkl. Wirtschafts- und Güterverkehre) berücksichtigen. Da wäre eine Straßenbahn schnell an ihrer Kapazitätsgrenze. Und U-Bahnen haben ja weitere Vorteile, u.a. die Unabhängigkeit durch andere Verkehrsteilnehmer und die Geschwindigkeit, die ein Anreiz für neue Kunden ist. Eine Straßenbahn ist da näher an einem XXL-Bus als an einer U-Bahn. Das heißt aber natürlich nicht, dass Straßenbahnen nicht sinnvoll wären. Das können sie auf vielen Relationen sein und mir fallen persönlich diverse Strecken ein, wo ich mir das ganz gut vorstellen könnte. Aber man sollte nicht annehmen, dass sie auf einmal alle Probleme löst und man auf U- und S-Bahnen verzichten kann. Hätten wir den SPNV nicht und stattdessen nur Straßenbahnen, wär uns ein Verkehrschaos gewiss. Und wunderbar elektrisch ist es doch auch.

So recht verstehe ich die allgemeine Ablehnung von emissionsfreien Bussen aber nicht; von den relativ hohen Anschaffungskosten mal abgesehen. Fürchtet man, dass die Straßenbahn unwahrscheinlicher wird, wenn der Punkt Emissionsfreiheit nicht mehr nur auf die Straßenbahn (im Vergleich zum Bus) zutrifft? Und kostenlos baut man auch kein Straßenbahnnetz auf. Da fallen vor allem auch Errichtungs- und Instandhaltungskosten für die Infrastruktur an.

Und es ist ja nicht so, dass die Luftqualität bei uns seit Jahrzehnten schlechter wird. Die zulässigen Richtwerte sinken bloß nach und nach. Vor allem durch Filtertechnik, gegen die sich die Automobilbauer lange (leider erfolgreich) wehrten, hat die Luftqualität in Hamburg extrem verbessert. In den 1960ern, als die Straßenbahn noch rollte, waren qualmende Auspuffe und stinkende Luft als was ganz Normales betrachtet. (Gilt auch für andere Bereiche wie Wasserqualität von Elbe und Alster, aber das hat nicht viel mit dem Straßenverkehr zu tun.)

Die bisher praxistauglichesten Batteriebusse kommen wohl weiterhin aus China. Für spezielle Anwendungen, wie z.B. den Inselverkehr auf Schiermonnikoog, sind die geeignet. Für den Hamburger Stadtverkehr sind die Fahrzeuge vermutlich nur weit besser geeignet, als die ganzen Versuchsfahrzeuge europäischer Produktion, aber eben noch nicht gut. Das mag mit dem Konzept zusammenhängen, wo ein ohnehin zur überhöhten Achslast neigender Bus noch mit schweren Akkus versehen wird.
Dabei gäbe es mit dem O-Bus ein erprobtes einsatzfähiges Konzept, dass sich per Not-Akku o.ä. auch entsprechend flexibel gestalten ließe. Aber eine unwillige Industrie dazu zu prügeln, ein Produkt abzuliefern, kann eigentlich nur dazu führen, dass es 2019 plötzlich heißt: Ups, geht doch nicht. Da wird dann aber Scholz gar nicht mehr Bürgermeister sein wollen und wenn sich die Grünen lächerlich machen, ist es ihm ohnehin recht.
Kann man nur noch auf die Gerichte hoffen. Vor einem Fahrverbot wird es wohl kaum eine echte Motivation geben, die Schadstoffe wesentlich zu reduzieren. Möglichkeiten gibt es genug.
Gruß, Mathias

Na, das ist ja praktisch, dass andere Schuld sind, wenn der Scholz-Senat sein gebetsmühlenhaft vorgetragenes Ziel „emissionsfreie Busse bis 2020“ nicht erreicht. Man hat ja selber alles getan!!
Immerhin wird der Grund für dieses in meinen Augen minder wichtige Ziel klar benannt: sonst könnten Gerichte Fahrverbote aussprechen! Noch in diesem Jahrzehnt! Oh Horror!!
Kümmert sich eigentlich irgend jemand in dieser Stadt um eine Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs? Es ist zum Verzweifeln.

Naja… Das in Europa im Moment noch nicht viele Elektrobusse hergestellt werden, sollte ja wohl nicht das Problem sein. Wenn mehr bestellt wird, wird auch mehr gebaut und es müssen ja auch nicht unbedingt Modelle aus Europa sein oder?

Ich hätte nie gedacht, so schnell von der Realität eingeholt zu werden 😉

Hatte ich doch erst vor Kurzem geschrieben, dass ich mich schon auf das Rumgeeiere 2020 freue, wenn die Ausreden gesucht werden, weil eben doch nicht ausschließlich emmisionsfreie Busse angeschafft werden können. Und nun kommt das schon Anfang 2016!

Man kann viele Vergleiche für die Hamburger ÖPNV-Politik bringen. Eine Auswahl gefällig:
– „Wie eine zu kurze Bettdecke“ – Zieht man am Kopfende, sind die Füße frei usw.
– „Politik von der Hand in den Mund“
– „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“

Wenn nicht endlich ein grundlegendes Umdenken einsetzt, wird es nie etwas mit umweltfreundlicher Verkehrspolitik in Hamburg. Vielleicht sollte mal ein RESET auf Start gemacht werden, so verfahren wie alles ist?
Da wären:
– endlich mal ein Ende des Hätschelns der Autofahrer
– endlich mal Projekte durchziehen, ohne gleich auf Einwände kleingeistiger Besitzstandswahrer einzuknicken
– endlich mal auf Wünsche und Vorschläge aus Reihen der Fahrgäste eingehen, statt alles mit z.T. nicht nachvollziehbaren Begründungen ablehnen (an die Adresse des HVV und der Verkehrsunternehmen)
– endlich mal über ein alternatives, attraktives Verkehrsmittel anstelle der Busschleudern nachdenken und dann endlich anfangen zu bauen

Z.B. in Wandsbek (sicher mit geringfügiger Abweichung zum Laufweg der heutigen Metrobusse, u.a. auf Rasengleisen oder über breitere Parallelstraßen):
Stadtbahnlinie „W1“ ersetzt die Linie 9 und wird über den Knoten U Wandsbek Markt bis mindestens S Hasselbrook verlängert. (Ja, dann muss je eine der beiden „Rennspuren“ pro Fahrtrichtung auf der Einfallschneise B75 geopfert werden!)
Stadtbahnlinie „W2“ fasst die Linien 8 und 10 zusammen und hat mit „W1“ eine gemeinsame Haltestellenanlage auf dem Wandsbeker Markt.

Solange die Politik so bleibt, sind das alles leider Wunschträume.

Apropos: „…, der den HVV einer.“ sollte wohl heißen: „…, bei den VHH einer.“?

Diese Meldung zeigt, dass Hamburg mit seiner Busstrategie auf dem Holzweg ist. Straßenbahnen lassen sich schon heute zu klar kalkulierbaren Kosten völlig emissionsfrei betreiben, bieten einen höheren Fahrkomfort, haben eine höhere Fahrgastakzeptanz und machen auch unfinanzierbare U-Bahnprojekte, wie die U 5 überflüssig. Wann wird endlich in Hamburg die Denkblockade bezüglich Straßenbahnen aufgehoben und das gemacht, was andere Städte (z.B. Wien, Straßbourg, Freiburg, München usw.) erfolgreich umsetzen: das Straßenbahnnetz ausbauen.

Wir schreiben 2016 und bis 2020 soll Hamburgs Busflotte emissionslos fahren. Es ist noch nicht entschieden, in welchem Verfahren. Soll heißen, keines der beiden Systeme funktioniert bereits zufriedenstellend! Selbst wenn man nun zu einer Entscheidung käme, müsste ausgeschrieben werden: Fahrzeuge, Infrastruktur usw….
Ich wage zu behaupten, dass einzige emissionslose Bussystem, dass derzeit funktioniert wäre der klassische Obus. Selbst wenn man wollte und könnte , ist es nicht möglich das System bis 2020 auf Obus umzustellen.
Die Schatten der Vergangenheit holen uns immer wieder ein. Was nicht heißen soll, dass die Stadtbahn, so sie gekommen wäre, dieses Dilemma verhindert hätte.

Es gibt eine bewährte Technik, die das Problem auch in anderen Städten längst gelöst hat (z.B. in Solingen): O-Busse. Oder – welch diabolischer Vorschlag – die früher in Hamburg beliebten und bewährten Straßenbahnen, kurzfristig lieferbar bei Herstellern in der ganzen Welt!

Nein, das Ziel ist wohl nicht zu schaffen, lieber Herr Scholz, Sie sind es doch der sich vehement gegen den SPNV im Straßenverkehr einsetzt. Dabei haben wir doch Elektromobilität auf der Schiene seit einer Ewigkeit.
Jetzt sollen es nach Ihrer Meinung vielleicht Fahrverbote richten. Wo bleibt die Umweltzone? Welch eine doppelte Moral!
Dann stellen Sie doch endlich diese lächerliche „Innovationslinie 109“ ein. Eine verfehlte „Basta Politik“ von Ihnen ist bis zum heutigen Tage nicht zielführend. Sie wollen den Bus als Hauptverkehrsträger im ÖPNV in Hamburg einführen und haben nur Erprobungsfahrzeuge zu bieten.

An neue Busspuren wurde im Straßenbeschleunigungsprogramm leider zu wenig gedacht, Hauptsache der Individualverkehr rollt.

Umwelt schonen funktioniert nur dann, wenn emissionsfreie Fahrzeuge auch die Kapazitäten, die Reichweite, Zuverlässigkeit und Komfort aufweisen können, so wie eine strombetriebene Line M5 im Dauerbetrieb.

Nur mit einer neuen U5 ,Kosten 3,5 Milliarden Euro, werden Sie die Zukunft des ÖPNV bis 2033 nicht gestalten können.
Lieber Herr Scholz fangen Sie von vorne an, vielleicht hilft hier ein neuer „Verkehrsmasterplan“ alles andere führt in die Sackgasse und in den finanziellen Ruin.

***Die Grenzwerte des Schwefeldioxides kann man natürlich auch weit erhöhen, dann schaffen wir die Ziele auch und haben Verhältnisse wie in Peking. :-((***

Etwa aufs falsche Pferd* gesetzt Olaf?
Du wirst doch hoffentlich nicht versuchen, die Verantwortlichkeiten von dir auf Bushersteller zu schieben.

Ist blöd Politik ohne Kompetenz zu versuchen – irgendwann fällt’s doch auf die Füße (bei intelligenten Politikern allerdings erst deren Nachfolgern).

Bei Olaf häuft es sich schon jetzt immer mehr.

*) Das impliziert nicht zwangsläufig eine Tram. Sondern ein wirklich modernes und Deutschlands zweitgrößter Stadt angemessenes ÖPNV-System. Bis jetzt ist verstauter Rumpel-Bus-Dorfverkehrsstandard mit ein paar Zügen dazwischen.

Wäre es nicht sinnvoller das Geld dahingehend zu investieren, dass mehr Leute mit dem ÖPNV fahren? Das Ziel weniger Schadstoffemmissionen im Verkehr zu haben kann dadurch doch viel schneller erreicht werden.
Wenn der Senat nicht aufpasst, werden die Leute wieder mit dem Auto fahren, weil ihnen der HVV zu teuer ist. Dann fahren die schadstoffemittierenden Fahrzeuge neben den immer leerer werdenden schadstofffreien Bussen her. Soll so wirklich die Luft in Hamburg sauberer werden?

Ich habe dieses Thema seit Bestehen sehr genau verfolgt. Was mich an dieser Sache völlig irritiert hat, war, dass man immer gesagt habe, man wolle bis 2020 keine rein Diesel betriebenen Fahrzeuge mehr beschaffen. Plötzlich änderte sich jedoch das Ziel. Es hieß dann, man wolle ab 2020 nur noch emissionsfreie Busse beschaffen. Aufgefallen war es mir, als eine Hamburger Tageszeitung Herrn Este falsch zitierte. Ich habe mich sehr darüber gewundert, dass Herr Elste das damals nicht dementierte, sondern ab diesem Zeitpunkt diese Version selbst übernahm. Nun, seitdem ist immer die Rede von Emissionsfreiheit, obwohl jedem, der sich mit der Materie auseinander setzt klar ist, dass man den Entwicklungsstand dafür in den Jahren bis 2020 niemals wird erreichen können. Die Technologien für emissionsfreies Fahren sind zwar entwickelt, sie können aber nicht bezahlbar in den bestehenden Betrieb übernommen werden. Das ist mal Fakt. Ein rein Batterie betriebener Gelenkbus ist wohl unter 700.000€ noch nicht zu haben und ein Wasserstoff betriebener Stadtbus kostet sogar ca. 1.000.000€!! Kurz: man kann theoretisch schon heute emissionsfrei fahren, das aber alles nicht bezahlen. Das wird auch 2020 noch so sein. Hier käme es dann also auf die Bereitschaft der öffentlichen Hand an, diese Antriebe stark zu subventionieren. Eine andere Möglichkeit ist unrealistisch, denn die Industrie wird nicht ihre eigenen Produkte subventionieren und die Verluste hinnehmen. Das ginge vielleicht, wenn ganz Deutschland sich bis 2020 bereit erklären würde alle Busflotten umzustellen. Dass das wohl kam der Fall sein wird, dürfte jedem klar sein.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert