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Fahrerlose Busse und automatische S-Bahn nach Bergedorf

Die Bahn will die S-Bahn-Strecke nach Bergedorf bis 2021 automatisiert, außerdem sollen ab kommendem Jahr fahrerlose Mini-Busse durch Hamburg steuern.
Christian Hinkelmann
"Olli" - ein Kleinbus der Deutschen Bahn fährt bereits ohne Fahrer
"Olli" - ein Kleinbus der Deutschen Bahn fährt bereits ohne Fahrer
Foto: Deutsche Bahn

Die Deutsche Bahn plant mehrere große Innovationsprojekte in Hamburg.

Bis 2021 soll die S-Bahn-Strecke nach Bergedorf möglicherweise teil- oder sogar voll-automatisiert werden. Das bedeutet, dass die Züge künftig entweder weitgehend oder sogar vollständig allein fahren könnten.

Das haben Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, Bahnchef Dr. Richard Lutz und Bahn-Infrastrukturchef Ronald Pofalla gestern bekannt gegeben und für die nächsten drei Jahre eine Partnerschaft für digital vernetze Mobilitätsprojekte geschlossen.

Machbarkeitsstudie für automatische S-Bahn geplant

Demnach soll erst einmal eine Machbarkeitsstudie für das S-Bahn-Projekt erstellt werden. Die Studie soll auch untersuchen, ob ein automatischer Betrieb auch im gesamten Hamburger S-Bahn-System möglich wäre.

Außerdem will die DB im Rahmen der neuen „Smart-City-Partnerschaft“ schon ab dem kommenden Jahr 100 Mini-Busse in Hamburg stationieren, die Fahrgäste mit gleicher Fahrstrecke bündeln sollen. Die Busse kommen – ähnlich wie ein Taxi – per Handy-App-Bestellung.

Shuttle-Busse, die per App bestellt werden können

In den darauffolgenden Jahren soll die Flotte noch vergrößert werden. In welchem Hamburger Gebiet die neuen On-Demand-Busse fahren sollen, ist noch ungeklärt und sol…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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13 Antworten auf „Fahrerlose Busse und automatische S-Bahn nach Bergedorf“

Schade, dass in einer Metropole wie Hamburg das Geld für einen Shuttlebus ausgegeben wird, der wenig Fahrgäste meistens alleine und exklusiv zu höheren Preisen befördern wird. Viel sinnvoller wäre es, die wirklich funktionierenden Verkehrsmittel auszubauen und in dichtem Takt fahren zu lassen. Mir scheint aber, jeder möchte alle möglichen Fehler auch selber einmal gemacht haben.
Die finnische Hauptstadt Helsinki hat in 2014 ein nahezu identisches Modell namens Kutsuplus eingerichtet, wo letztenendes zwar 21.000 Teilnehmer angemeldet waren, diese sich aber so selten zu einem Matching gemeinsam in einem Bus wiederfanden, dass das Projekt wegen zu hoher Kosten für den Steuerzahler wieder eingestellt werden musste.
Infos zum Start des Projektes in 2014 auf Deutsch: http://t3n.de/news/helsinki-kutsuplus-uber-bus-534436/
Infos zum Ende des Projektes in 2016 auf Englisch: http://citiscope.org/story/2016/why-helsinkis-innovative-demand-bus-service-failed

Die Busse wären perfekt für die Stellen an denen Abends sie S-Bahn nicht mehr so gut frequentiert ist 🙂

Shuttle Neugraben – Neu Wulmstorf… Das wär doch Mal was.

Als regelmäßiger Nutzer der S21, Abschnitt Ost, sehe ich der Automatisierung mit Freude entgegen, verbinde ich doch damit die Hoffnung, dass auf dieser Strecke dann die neuen 490er eingesetzt werden!
Zurzeit quält man uns mit den ältesten Rüttelkisten der Baureihe 472, Affenhitze im Sommer, Schmuddelambiente und ständige „Türstörungen“ inclusive …

Ich fahre auch täglich den Abschnitt Ost. Allerdings sollte man sich nicht zu früh freuen. Nicht das wir dann mit anderen technischen Störungen beglückt werden…aber insgesamt freue ich mich auf die neue Baureihe.

Dies scheint nur der Anfang zu sein. Wir werden es erleben, dass die Technik immer mehr Menschen ersetzen wird. Daran arbeitet man fieberhaft. Die Konsequenzen liegen auf der Hand. Das kann eine Arbeitslosenquote von bis zu 50 % zur Folge haben.
Wollen wir aber mit fahrerlosen Bahnen und Bussen gefahren werden?
Es wird sicherlich nicht bei der U5 bleiben.
Und das selbstfahrende Auto lässt auch nicht auf sich warten. Wird dann die Unfallquote sogar sinken?

Eine S-Bahn ohne Fahrer klingt für Planer, die in ihre Technik verliebt sind sicher toll.

Solange alles richtig funktioniert kann man die Lohnkosten der Zugführer einsparen. Was ist aber wenn eine kleine Störung auftritt? Ich habe schon erlebt, dass der Fahrer eine Tür von Hand schließen musste. Blockiert dieser Zug dann den Verkehr bis ein Techniker (per Auto) die Station erreicht hat?

Eine Weitere Frage sind Personen die nicht ohne Hilfestellung die Bahn nutzen können?
Beispiel: Einige Rollstuhlfahrer benötigen eine Rampe mit der der Fahrer den z.T. großen Spalt zwischen Bahnsteig und Zug überbrückt. Oder fährt trotzdem eine Person mit, die nicht mehr „Zugführer“ sondern „Fahrgastassistent“ heißt? Die Einsparung besteht dann nur noch im Lohnunterschied bestehen.
Solange nicht alle Strecken auf die neue Technik umgerüstet sind, werden weiterhin Zugführer benötigt (oder soll der Zugführer am Berliner Tor den Zug auf Automatik schalten und dann aussteigen?)

Zudem dürfte die aufwändigere Technik wartungsintensiver sein, was sicher zu aufwändigeren Wartingen mit längeren Zeiten und damit höheren Wartungskosten führen wird. (1. am Zug und 2. an der Strecke). Kann so das Angebot wirklich verbessert werden?

Resultat: Nettes Spielzeug für Technikbegeisterte aber noch viele Fragen.

Ich weiß gar nicht was an diesem System so neu sein soll, in Nürnberg fährt schon eine Fahrerlose U-Bahn und in den 80er Jahren gab es auf der Strecke von Volksdorf nach Großhansdorf auch schon einen Probebetrieb.

In Tokyo stehen an jeder Station immer mehrere Bahnangestellte. Auch in Provinzbahnhöfen mitten im Nirgendwo gibt es an jeder Station Mitarbeiter. Selbst erlebt und nicht schlecht gestaunt. Ich glaube nicht, dass sich der HVV dafür erwärmen lässt.

Die Busse dann über switchh zu betreiben wirkt wie ein weiterer verzweifelter Versuch diesen switchh Geld Verbrennungsmaschine zu retten.

Bleibt die Frage: „Wer bezahlt diese Busse?“

Wenn sie nicht im HVV-Tarif enthalten sind dann darf der HVV aber auch nicht sein Angebot ausdünnen. M.E. wäre es eine Frechheit, wenn der HVV Fahrgäste zwingen würde auf das neue System umzusteigen.

Auch eine Kostenbeteiligung des HVV an diesem System wäre in meinen Augen eine Frechheit.

Ich möchte auch wetten, dass bis 2021 gerade die Machbarkeitsstudie fertig ist. Und wahrscheinlich die vorletzte Charge der neuen S-Bahnen ausgeliefert wird – MIT Fahrzeugführerstand.

Schade, dass immer so dämliche politische Zahlen genannt werden. Die sorgen dafür, dass man der Politik immer weniger trauen möchte.

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