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Fahrradstadt: Bizarrer Streit um Radwegebau in Wandsbek

Hamburg will Fahrradstadt werden, nur bei der Umsetzung tun sich einige Behörden und Politiker schwer – zum Beispiel in Wandsbek. Die Geschichte eines bizarren Streits.
Christian Hinkelmann
Holper-Piste: Ein Radweg im Bezirk Wandsbek (Symbolbild)
Holper-Piste: Ein Radweg im Bezirk Wandsbek (Symbolbild)
Foto: Christian Hinkelmann

Bis 2020 will die Stadt Hamburg die so genannten Velorouten ausbauen – ein 280 Kilometer langes Netz an gut ausgebauten Strecken, auf denen der Radverkehr zwischen der Innenstadt und den Außenbezirken gebündelt werden soll

Dazu will der Senat nach eigenen Angaben möglichst verkehrsarme Nebenstraßen für den Radverkehr ausbauen, um den Radverkehrsanteil in der Stadt deutlich zu steigern.

Doch ausgerechnet im größten Stadtbezirk, in Wandsbek, ist dieser Veloroutenausbau gerade gewaltig ins Stottern geraten. Dort tobte in den vergangenen Monaten nämlich ein heftiger Streit zwischen der rot-grünen Bezirks-Koalition auf der einen Seite und der CDU sowie Gewerbebetrieben auf der anderen Seite.

Letztendlich soll sogar eine Landesbehörde die Pläne verzögert haben. Kommende Woche sollen die aktuellen Planungen mit Bürgern diskutiert werden.

Worum geht es genau?

Konkret geht es um die Veloroute 6, die Alltagsradler auf der rund 20 Kilometer langen Strecke zwischen Volksdorf, Farmsen, Dulsberg, Hohenfelde, St. Georg und Hauptbahnhof bündeln und schneller und sicherer voranbringen soll.

Auf dem Papier existiert diese Route schon seit über 20 Jahren, doch in der Realität wurde bislang nur ein 1,9 Kilometer langes Teilstück in Barmbek-Süd für Radfahrer aufgewertet ­- also knapp zehn Prozent der Gesamtstrecke.

[m…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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32 Antworten auf „Fahrradstadt: Bizarrer Streit um Radwegebau in Wandsbek“

Es liegt doch an uns Radfahrern, die Walddörfer-Str. intensiv zu nutzen, und so defacto zur Veloroute zu machen. Das fände ich andererseits blöd, weil ich die Straße auch relativ häufig mit dem Auto nutze. Aber man kann nicht alles haben…

Vom Beschädigen fremden Eigentums halte ich gar nichts. Zum Einen trifft man immer die Falschen (das Leben spielt einfach so), andererseits erzeugt man einen Mitleidseffekt.
Äußerst gut dagegen der historische Hinweis vom HVV-Kritiker vom 18.Juni, das der Bezirk Wandsbek als erster die Straßenbahn beseitigt hat (zum Vergleich für die Jüngeren: Gesamt-Hamburg erst 13 Jahre später).
Der Wandse-Wanderweg als ALternative ist aber auch nicht ganz ohne Schwierigkeiten: In Höhe der Hogrevestraße ist er ständig zugeparkt, und die Bezirksverwaltung wehrt sich mit Händen und Füssen dagegen, dies nachhaltig zu verhindern. An der Rahlstadter Bahnhofstraße (hier: verlängerte Scharbeutzer Straße) wehrt sich dieselbe Bezirksverwaltung gegen eine barrierefreien Ausbau
(dort gibt es Treppen) und verweist stattdessen auf einen Alternativ-Umweg, der über den Parkplatz eines benachbarten Hallenbades führt.
Das ist Wandsbeker Verkehrspolitik live im Jahre 2017 !

Typisch Auto und Staustadt Hamburg! 2 Jahre verdattelt, wegen Streitigkeiten. Der heiligen
hanseatische Kuh „Huuuup“ darf keineswegs auch nur einen Quadratzentimeter genommen werden!
Kein Wunder, daß auf den erbärmlich wenigen, für Fuß- und Radverkehr, verbliebenen Flächen der Krieg tobt.
Jeder ist gegen jeden. Da kommt sie unsere heilige Kuh und raubt dem Fuß- und Radverkehr noch die
letzten Flächen. Groß ist der Pöbel gegen Radfahrende, Falschparken wird freimütig toleriert.
Solange Fuß- und Radverkehr verkehrspolitisch nicht ernst genommen wird, sondern in die Schublade
‚Restmobilität‘ entsorgt wird, dürfen wir uns nicht über sinkende Verkehrsmoral beklagen.
Die Alternativen zum Auto sind in unserer Auto und Staustadt Hamburg leider sehr eingeschränkt.

Eine Hilfemaßnahme, die sofort umgesetzt werden könnte:
Jeder Radfahrer und Fußgänger, welcher von einem Falschparker behindert wird, darf straffrei dem Verursacher einen Aufkleber auf die Windschutzscheibe pappen mit der Aufschrift: „Ich bin ein Verkehrsanarchist! Alle anderen sind mir egal!“ Diese Aktion hat in Russland schon für viel Aufsehen gesorgt und einiges an Verkehrserziehung gebracht.

Den Wandsegrünzug zubetonieren will wohl nicht mal die CDU. Dort eine alltagstaugliche viel frequentierte Strecke herzustellen, wäre auch finanziell viel zu aufwändig und würde in anliegende Grundstücke eingreifen müssen.

Die FED scheint sich als schlechter Kompromiss herauszukristallieren. Natürlich kann man dort sinnvollerweise die Radverkehrsanlagen verbessern. Allerdings sollte das nicht als Riesenerfolg für den Radverkehr Wandsbeks (Veloroute) verkauft werden. Das ist eine Mogelpackung.

Die Gegend um die Walddörferstraße geht verkehrstechnisch dann mal wieder (keine U-Bahn, keine S-Bahn, kaum Direktverbindungen mit dem Bus) leer aus. Eine Geschwindigkeitsreduzierung zwischen Stephanstraße und Ölmühlenweg oder Berner Heerweg (wegen der engen Straßenverhältnisse auf weiten Teilen ohnehin angeraten) würde der Wohnlage entsprechen und eine Velouroute die Anbindung für zahlreiche Anwohner (Stichwort Sammelstraße) verbessern (Auto fahren dürfen sie ja trotzdem noch).

Vielen Dank für den Link! Hui, da hat jemand Ausdauer bewiesen beim Mitschreiben.

Das am FED geplante Elend (von Autoverkehr umtoste und zerschnittene Fahrradwegchen, die Angst machen und damit Radverkehr verhindern statt fördern) ist ein weiterer Meilenstein der Autostadt Hamburg.

Ich möchte wetten, dass diese Fahrradwegchen nach Fertigstellung ungepflegt zuwuchern, straffrei zugeparkt und im Winter nie geräumt werden. Ist klar, kennen wir schon: Sind ja nur Radwege… Möchte irgendwer dagegen wetten?

Die Diskussionen in der Versammlung in Wandsbek zeigen (mal wieder), wie weit Hamburg von der „Fahrradstadt“ entfernt ist – kleinstädtischer Autowahn, wohin man schaut, nirgendwo ein Funke urbaner Visionen, und woher soll der Funke bei den Anwohnern auch kommen, wenn schon dem Senat der Mumm und das Durchsetzungsvermögen dafür völlig abgehen.

Meine Vermutung: Es muss wohl erst die aktuelle Generation Autobürger und Angstpolitikerchen die ewigen Parkplätze angesteuert haben, bevor sich etwas ändert. Ich tippe deshalb auf die 2030er Jahre, in denen erstmals ernstzunehmende Fahrradinfrastruktur entstehen könnte.

Ein trauriges Highlight:
„Die Polizei werde dort kein Tempo 30 anzuordnen, weil die Kraftfahrer dort die Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht einhielten. Man müsste dort Geschwindigkeitskontrollen durchführen, aber dazu fehle das Personal.“
Wir wussten schon immer, das im Straßenverkehr eigentlich das Recht des Stärkeren gilt. Jetzt wissen wir sogar, welche Tragweite das hat …

Folgende Aussage fasst die Situation in meinen Augen gut zusammen:

„Mir kommt das immer alles noch ziemlich seltsam vor. Man vergleicht explizit diese „Maximalvariante“ in der Walddörferstraße mit der „Minimalvariante“ am Friedrich-Ebert-Damm. Wollte man am Friedrich-Ebert-Damm beispielsweise nicht nur den Minimalanforderungen der Verwaltungsvorschriften genügen, sondern überdies auch eine ausreichende Kapazität für den steigenden Radverkehrsanteil schaffen, sähe das dort gleich ganz anders aus. Sonst baut man da was hin, das gleich im nächsten Jahr schon wieder vollkommen überlastet ist.

Ich meine, 1,75 Meter breite Radwege sind ja schon ganz toll, aber vernünftig überholen kann man einander immer noch nicht. Für zwei Meter oder gar 2,50 Meter ist aber [am FED] kein Platz, weil man den Gehweg logischerweise nicht noch weiter verschmälern könne. Also müsste man eben in der anderen Richtung die Parkplätze angreifen — und schon sieht es in der Bewertungskategorie „bauliche Eingriffe“ [am FED] sehr viel schlechter aus, genau wie bei den „Auswirkungen auf den Verkehr“.

Im Endeffekt stellt es sich doch so dar, dass der Radverkehr recht eindeutig die Walddörferstraße bevorzugt, gestützt von den sehr guten Bewertungsergebnissen, die Behörde dort aber jegliche Verbesserungen für den Radverkehr ablehnt.“

Man muss auch berücksichtigen, dass die Walddörferstr. bestens geeignet ist, den wachsenden Radpendlerverkehr am Wandsewanderweg aufzunehmen. Dort geht teilweise nicht viel mehr und angesichts der Tatsache, dass dort ein Park mit Spaziergängern, Kindern, Hunden etc. ist, ist schnelles Fahren schon jetzt kaum sicher möglich.

Der Hinweis ist leider sehr stichhaltig, denn der gesamte Grünzug entlang der Wandse zwischen muss dringend vom Radverkehr entlastet werden – ich bin da regelmäßig mit Kindern unterwegs und verstehe einerseits jeden Radler, der über diese wunderbar autofreien Strecken prescht, muss allerdings andererseits auch das immense und ständig präsente Unfallpotential zur Kenntnis nehmen…

(Dieses Elend nimmt seinen Anfang schon am Bahnhof Friedrichsberg, ab da in östlicher Richtung sind Radler und Fußgänger nur noch Hindernisse des Autoverkehrs und werden auf die viel zu knappen Nebenflächen verdrängt.)

Womit mal wieder (ist ja an sehr vielen Stellen der Stadt so, Wandsbek ist allerdings wirklich besonders skrupellos in der Hinsicht) gezeigt ist, dass man lieber Radfahrer und Fußgänger gefährdet, als dem Autoverkehr auch nur einen Meter abzuknapsen – das ist die Logik einer Autostadt. „Danke“, Autobürger und Angstpolitikerchen.

Ich bin mal gespannt, mit welchen Rücksichtslosigkeiten sich Wandsbek in Sachen Velorouten und Radverkehr noch auszeichnen wird. Ich traue Politik und Anwohnern tatsächlich zu, lieber einen ohnehin zu schmalen Grünzug zuzubetonieren oder sich am FED zum traurigen Gespött zu machen, als auch nur eine von zig Fahrbahnbreiten radverkehrsgerecht umzubauen.

Ich wünsche dem Bezirk und seinen Bewohnern von Herzen lebenswertere Lösungen.

Guter Artikel, der zeigt, warum die Titulierung als Radfahrerstadt einfach nur lächerlich ist. Wer etwas wirklich will, findet Wege – wer etwas nicht will, findet Ausreden.
Aber unabhängig von der Variante, die vielleicht – irgendwann einmal – umgesetzt wird gilt, was man an schon ausgabauten Strecken im Stadtgebiet sehen kann: Es nützt alles nixhts und ist eine immense Verschwendung von Baukaosten, wenn das anschließende Zuparken der Radwege nicht wirkunsvoll sanktioniert wird. Ein Trauerspiel!

Hamburg Fahrradstadt? Haha. Da will man sich doch nur mit Etiketten schmücken, die der aktuellen Situation nicht entsprechen. Das sind leere Worte, die den schlechten Zustand der Radwege schönreden sollen.

Das ist genau das gleiche Prinzip wie mit dem Begriff „Green Capital“ vor ein paar Jahren. Hamburg bewirbt sich auf den Titel „Umwelthauptstadt Europas“. Mit einem schön klingenden Konzept, das die Einführung einer Stadtbahn großspurig verspricht. Mit Rasen-Gleisen, modernen Fahrzeugen und allem drum und dran.

Hamburg bekommt den Titel, darf sich „Europäische Umwelthauptstadt“ nennen. Aber der Bau der Stadtbahn wird danach abgeblasen. Und an den desolaten Radwegen wird auch nichts geändert.

Man schmückt sich mit tollen Titeln und großen Worten, aber die Taten bleiben dann leider aus. Da kommt man sich als Hamburger wirklich verschaukelt vor. Aber hauptsache die HVV-Preise werden jedes Jahr erhöht. Darauf kann man sich verlassen. Das ist Europas „Umwelthauptstadt“.

Der Zustand vieler Radwege in Hamburg erinnert an DDR-Verhältnisse kurz vor dem Untergang.
Peinlich für eine Großstadt, die sich „Tor zur Welt“ nennt und jetzt Fahrradstadt werden will.

Selbst am Ring 2 gibt es genug Abschnitte, wo man sich kaum noch traut, den Radweg zu befahren. Alle paar Meter ändert sich der Fahrbelag. Mal ein Stück alter kaputter Asphalt, dann ein paar Meter holprige Betonsteine, dann ein Abschnitt, der nur aus Matsch, Pfützen und Erde besteht. Zwischendurch auch noch diverse Baumwurzeln. Einmal da langfahren und hinterher ist das Fahrrad dreckig und kaputt. Da sind selbst die Fußgängerwege in besserem Zustand.

Sehr guter Artikel. Ich habe das umfassend verfolgt. Eine Ergänzung:

Die Innenbehörde blockiert jegliche Lösung in der Walddörferstraße. Das Argument ist haarsträubend:

Die 2-spurige Walddörferstraße soll den KFZ-Verkehr 4spurige Ahrensburgerstr. (~ 40.000 KFZ/Tag) und den 4spurigen Friedrich-Ebert-Damm (~35.000 KFZ/Tag) entlasten bzw. im Bedarfsfall entlasten können. Diese Ansicht ist völlig absurd, autozentriert und widerspricht der Radverkehrsstrategie des Senats: Denn …

… die Walddörferstraße ist überwiegend eine Wohnstraße mit Grundschule, Kitas etc..

…der KFZ-Verkehr würde massiv von attraktiven Routenführungen für Radverkehr profitieren (so wie Radverkehrsstreifen nicht für zusätzlichen Stau sorgen (vgl. Artikel) so würde auch auch die radfahrgerecht ausgebaute Walddörferstr. die Ahrensburger Str. und den Friedrich-Ebert-Damm entlasten)

… in Wandsbek, Hamburg einwohnerstärkster Bezirk, passiert für den Radverkehr fast nichts. 25 % Radverkehrsanteil wird nur zu schaffen sein, wenn Projekte wie diese bezirkliche Veloroute nicht derart blockiert werden.

Der gute und detaillierte Artikel zeigt die schwierige Situation in HH bezüglich der Förderung des Radverkehrs auf.
Die Anwohner haben in großen Teilen nur egoistische Motive und Sorge um ihre Kfzparkplätze.
Der Gipfel war der Weidenstieg in Eimsbüttel (Veloroute 2), wo weiterhin Kopfsteinpflaster auf einer Veloroute verwendet werden soll.
Die Politik, bis auf die Grünen, würden am liebsten alles so lassen um keinen Ärger mit den Wählern zu haben. Bei CDU/FDP/AfD spielen zusätzlich noch ideologische Barrieren eine Rolle.
Die Lokalpresse, die ja von BILD und Abendblatt dominiert wird, steht dem Projekt Fahrradstadt feindlich bis ablehnend gegenüber. Jeder Parkplatz, der bei den Planungen wegfällt wird lauthals bejammert.
Die Innenbehörde bremst enorm und behindert fortschrittliche Lösungen, da sie sich offensichtlich nur für den Kfzverkehr zuständig fühlt.
Die Übertragung der Planungen an die Bezirke bewirkt, dass teilweise lokale Verbandelungen die Planungen beeinträchtigen. Teilweise fehlt den Kommunalpolitikern auch die entsprechende Kompetenz in Bezug auf den Radverkehr. Hier wäre zu überlegen, ob eine eine zentrale Planungsgruppe aus BWVI/BfI und Bezirken die Projekte plant. Anwohnern werden die Planungen vorgestellt und Anregungen nur dann umgesetzt, wenn sie fachliche Fehler o.ä. betreffen. Parkplatz für mein Auto gehören definitv nicht dazu.

„…ob eine eine zentrale Planungsgruppe aus BWVI/BfI und Bezirken…“
Genau! Und das gleiche bitte auch für den ÖPNV in HH und Umgebung. (Gilt sicher auch für andere Bereiche.)

Unverständlich ist mir immer noch, wie die Bild-Zeitung mit Falschmeldungen wie der o.g. und anderen Ekeleien das größte Dre..sblatt Europas werden konnte. Wieso bekleckern sich so viele Leser freiwillig mit so einem Schmierkram?

Naja, parallel zum Wandseweg etwas begradigt einen Radweg zu errichten wäre aus meiner Sicht schon die beste Lösung. Ich persönlich fahre auch lieber eine etwas längere Strecke in einem schönen Grünstreifen als direkt an einer Hauptverkehrsstraße, zumal dort die Grundstücksauffahrten ausreichend Gefahrenpotenzial bieten. Entlang des Friedrich-Ebert-Dammes muss der Radweg aber auch ausgebaut werden, der der ist dann doch schon zu weit weg. Direkt auf der Straße fahre ich ehrlich gesagt sehr ungern, auch in einer Tempo-30-Zone. Da müsste die Walddörferstraße schon zur Einbahnstraße werden um einen ausreichend breiten Streifen frei zu machen, und auch dann bergen Ein- und Ausparker Gefahren.

Ich kenne alle drei Routen und bevorzuge klar die Friedrich-Ebert-Damm-Variante. Nur dort ist es übersichtlich genug, um eine vernünftige Geschwindigkeit (20-30 km/h) zu erlauben, ohne sich permanenter Unfallgefahr auszusetzen.
In der Walddörferstr. gibt es zahlreiche Einfahrten, Fußgänger (darunter viele Schulkinder), haltende Lieferwagen und Parksuchverkehr. Und im Park tummeln sich die Hundebesitzer, Nordic Walker und Jogger. Da sind Konflikte doch vorprogrammiert.

Gegen den Friedrich-Ebert-Damm als bezirkliche _Veloroute_ sprechen folgende Punkte:

(i) Nur wenig nördlich vom DED, teilweise wenige 100 m, verläuft die überbezirkliche Veloroute 6. Die nächste Veloroute (V7) in südlicher Richtung verläuft allerdings in über 2km Entfernung.
Dazwischen klafft ein großes Loch, in dicht besiedeltem Gebiet. Die Walddörferstraße liegt genau zwischen Veloroute 6 und 7 und würde dieses Loch ideal schließen.

(ii) Der FED hat in viel höherer Zahl Einfahrten (Media Markt etc.) und viel mehr Verkehr (die Radstrecke würde teilweise zwischen zwei Parkreihen verlaufen, in denen vorwärts und rückwärts ausgeparkt wird).

(iii) Der FED ist aufgrund der Verkehrsmenge (Lärm, etc.) für viele Radfahrer nicht attraktiv. Die Velorouten sollen aber attraktive Wege schaffen.

Sie scheinen von Radwegen auf dem Gehweg, an Einfahrten etc. auszugehen. Keines der Konzepte hat dies für die Walddörferstraße vorgesehen. Es ging immer um Verkehrsberuhigung (Tempo 30) und Radfahrstreifen bzw. Fahrradstraße.

Nun gut, meine Skepsis bzgl. des Mischverkehrs auf der Walddörfer mag subjektiv sein. Man sollte aber bei der Gesamtbetrachtung auch die Ahrensburger Str. / Ex-B75 nicht vergessen, die zwar keine „Veloroute“, aber eine leistungsfähige Fahrradverbindung darstellt. Dann schließt der F.-E.-D. die geographische Lücke wiederum ziemlich exakt.

Ich fahre einen Abschnitt der Ahrensburger täglich. Die Ahrensburger ist – was Lärm, Komfort, Sicherheit und Abgase angeht – noch unattraktiver als der F-E-D für Radfahrer. In ein paar (kurzen) Abschnitten gibt es noch nicht mal einen Radweg (dafür teilweise 25 Meter KFZ-Fahrbahn und Parkplätze). Der Hochboardradweg ist stellenweise in einem sehr schlechten Zustand.

Es ging um die Lage der Velorouten untereinander: Nach dem vorliegenden Hamburger Velorouten-Konzept (http://hamburg.adfc.de/verkehr/themen-a-z/velorouten/velorouten-entspannt-und-schnell/) sollen HV6 und HV7 in Wandsbek eben rund 1km nördlich und rund 1km südlich der Walddörferstraße verlaufen. Daher wäre die Walddörferstraße ideal, der F-E-D (teilweise 200m südlich der HV6) eben _als Veloroute_ sinnfrei.

Ich bin jahrelang täglich Teile des Wandseweg gefahren und habe dafür gerne kleine Umwege in Kauf genommen. Ist bei Regen zwar schmutzig, aber trotzdem wunderbar.  Weg von der Strasse. Leider wird es in Richtung Innenstadt teilweise kompliziert, da sollte unbedingt etwas verbessert werden. Und Ja, wenn man zum Media Markt will, geppelt man teilweise über eine schreckliche Piste entlang des Friedrich Ebert Damm. Eine Fahrradstadt sollte sich für so etwas schämen. Beides gehört ausgebaut, die Walddörfer könnte mit Schutzstreifen aufgewertet werden, 30 Zone komplett durch wäre (doch auch für die Anwohner? ) schön.

Ja, man kann den Wandse_wander_weg fahren, aber …
– im November ab 16:00 zappenduster, wollen dann alle fahren? Sicherheitsgefühl? Für eine Veloroute? (Kostenpunkt für die Beleuchtung: mehrere Millionen) Und selbst wenn beleuchtet: Viele Stellen sind nicht einsehbar: Sicherheitsgefühl in Tagesrandzonen?
– Velorouten haben standardmäßig Asphaltbelag. Wollen Sie die Grünzone asphaltieren?
– Der Weg ist für Spaziergänger und zusätzlich zweispuriger Schnellradweg viel zu schmal (schon bei dem jetzigen Radverkehr ist das für Spaziergänger mit mehreren Personen, Kindern, Hunden anstregend), nötig wären eher 6 Meter, dann asphaltiert. Wer will das?
– Es ist falsch, dem KFZ-Verkehr den Straßenraum zu überlassen und Fußgänger und Radfahrer sollen sich in den wenigen Grünflächen um Wege streiten. Es macht die Stadt sicher nicht lebenswerter.

zur Frage „Wollen Sie die Grünzone asphaltieren?“: Hoffentlich passiert das nicht. Bereits geschehen ist genau so etwas aber schon entlang der U-Bahn zwischen Burgstr. und Rauhes Haus. Die gemütliche Grünzone wurde im Rahmen des Velorouten-Ausbaus zu einer Fahrradautobahn…

„Wandsbek hängt am Modell der autogerechten Stadt. Die SPD und die Grünen ändern daran gar nichts.“
Was ist das, Ihr „Wandsbek“?
Ist „Wandsbek“ die Bezirkskoalition? Dann hätte die ja gerade seit einigen Jahren alle Möglichkeiten es besser zu machen. Tut sie nur nicht.
Ist „Wandsbek“ eine ominöse Verschwörung gegen die ach so gute rot-grüne Stadt- und Bezirkspolitik? Naja, das wäre dann wirklich Verschwörungstheorie.
Oder sind „Wandsbek“ die Wandsbekerinnen und Wandsbeker? Dieses Vorurteil kenne ich zur Genüge. Zum Beispiel von Leuten die ihr (sektenhaftes) Parteibüro in der Bornstraße hatten, und schon allein deshalb glaubten, a priori die Guten zu sein. (Wenn man dann etwas mehr „auf den Zahn fühlte“, stellte sich ganz schnell heraus, dass diese selbst ein richtig spießerhaftes Leben führten.)

Dass in Wandsbek vielleicht mehr als woanders in Hamburg mit dem Auto gefahren wird, hat eben seine Gründe und die sind (sicher unvollständig) z.B. folgende:
– In Wandsbek wurde als erstes in HH flächendeckend das Straßenbahnnetz zu(un)gunsten eines absolut unattraktiven Busverkehrs und einer auf ein Minimum reduzierten U-Bahn (nur eine! neue Station im historischen Wandsbek: WM) umgestellt.
– Wandsbek (Steilshoop und eine „Irgendwannverbindung“ abseits jeder vorrangigen Verkehrsströme von dort zum Bf. Rahlstedt ausgenommen) wurde in keiner der vielen Stadtbahnplanungen berücksichtigt, obwohl gerade in diesem Bezirk ideale Möglichkeiten (breite Straßen, Grünstreifen…) dafür bestehen. Vorschläge zu ein Wandsbeker Stadtbahnnetz hae ich mehr als einmal hier gemacht.
– Wandsbek wurde gerade besonders mit Asphaltpisten zugedröhnt. (Nochmals: Welche Partei hat das alles die ganzen Jahrzehnte in HH zu verantworten?)
– Wandsbek hat keine S4 bekommen, als es notwendig und vom finanziellen Aufwand günstig gewesen wäre und alle anderen Bahnstrecken S-Bahnen bekamen. Das war vor 30-40 Jahren. Damals wäre alles möglich gewesen, gleich nach der Harbuger S-Bahn die S4 zu bauen. Die wäre dann eine ganz normale Hamburger S-Bahn geworden, mit einem ganz normalen Takt. Und auch die 5-Minuten-HVZ-Verstärkung mit einer S41 wäre genauso gekommen, wie S11, S2 und S31. Die stände dann niemals u Disposition, weil sich einfach der Bedarf dafür entwickelt hätte. (Aber so wird uns jahrein, jahraus – vor allem vor wahler – nun immer wieder diese abgespeckte „Express-S-Bahn“ versprochen.

PS: Den Wandseweg zuzuasphaltieren wäre wirklich das Allerletzte! Diese wunderbare grüne Lunge mit ihrer belassenen Natur hat so etwas nicht verdient. Es reicht schon aus, dass in letzter Zeit die Zahl der aggressiven, rücksichtslosen Radfahrer auf meiner Joggingstrecke zugenommen hat.

Das ist echt eine Posse! Aber ich raff gar nicht was dieses „Alternativen zur der Planungen“ (besonders in diesem Fall) soll.
Wenn es nach mir ginge würde die Walddörferstraße (wie geplant) eine Fahrradstraße werden (so wie jene in Eilbek). und ZUSÄTZLICH die Radwege am Friedrich-Ebert-Damm saniert (Schlaglöcher beseitigen wäre schonmal ein Richtiger Schritt.). Es geht hier immer noch um Fahrradfahrer und nicht um LKW’s. Fahrradfahrer fahren doch nicht 100m Umweg nur um auf einer besseren Straße zu fahren.
Beispiel: Vom Alten Teichweg/Olympiastützpunkt möchte jemand zu Media Markt (am Friedrich-Ebert-Damm). Der Fährt doch nicht nach Süden zur Walddörferstraße (kreuzt den Friedrich-Ebert-Damm) und dann wieder von der Walddörferstraße nach Norden zu Media Markt zu fahren.

Gleiches gilt für die sonstigen Geschäfte/Kino/Restaurants am Friedrich-Ebert-Damm.

Waaas? Dem umweltfreundlichen und gesundheitsfördernden Fahrrad gleich auf _zwei_ parallel verlaufenden Straßen eigene Fahrbahnen bauen?

Sie sind doch verrückt! Da könnte man ja auch gleich für Autos auf _zwei_ parallel verlaufenden Straßen… Ach, es sind sogar drei parallel verlaufende Straßen, die für Autos ausgebaut sind? Nee, das reicht nicht. Also, für Fahrräder da etwas abgeben… Also nee, das geht wirklich nicht.

Nein, leider keine Satire, sondern bitterernste Haltung vieler Hamburger und ihrer Volksvertreter in der „Autostadt Hamburg“.

Fahrradstadt? In der Langenhorner Chaussee wurde für Radfahrer gerade die Jagd auf Fußgänger (insbesondere Rentner) eröffent, indem einfach der Radweg mit vermutlich großem finanziellen Aufwand weggebaut wurde. Das ist aber auch für Radfahrer nicht so toll. Als ob es da nicht schon immer viele Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern gegeben hätte. So etwas geht nicht – oder nur der „Hochglanzbroschüren mit tollen Bildern – setzen wir aber nich um – Hauptstadt“ Hamburg.

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