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Gratis-HVV: Aus diesen Gründen wird das in Hamburg nicht klappen

Die Bundesregierung will statt Auto-Fahrverboten lieber den öffentlichen Nahverkehr kostenlos machen. Das wird in Hamburg nicht klappen - aus diesen Gründen. Ein Kommentar.
Christian Hinkelmann
Menschenmassen warten im Sommer auf S-Bahn im Hamburger Hauptbahnhof
Volle Züge dank 9-Euro-Ticket: Inzwischen sogar mehr Menschen unterwegs als vor der Pandemie.
Foto: Christian Hinkelmann

Die Bundesregierung denkt darüber nach, den Öffentlichen Nahverkehr in deutschen Städten kostenlos zu machen, um die hohe Luftverschmutzung zu verringern. Hintergrund ist eine drohende Klage der EU – und die Angst vor Auto-Fahrverboten (siehe hier).

Doch ist ein kostenloser Nahverkehr in einer Stadt wie Hamburg überhaupt möglich? Ein Kommentar.

Gratis-Nahverkehr in Hamburg nicht finanzierbar

Der Öffentliche Nahverkehr in Hamburg nimmt derzeit pro Jahr mehr als 825 Millionen Euro mit Fahrkartenverkäufen ein (Stand 2016). Aufgrund der jährlichen Preiserhöhungen steigen die Einnahmen Jahr für Jahr sehr stark – um mindestens 4 Prozent.

Bei einem Gratis-Nahverkehr würden diese Einnahmen komplett wegfallen. Der Staat, bzw. der Steuerzahler müsste jährlich eine knappe Milliarde Euro ausgleichen – mehr als die Elbphilharmonie gekostet hat (789 Millionen Euro).

Der HVV und die Hamburger Verkehrsbehörde äußern sich in der Hamburger Morgenpost dementsprechend skeptisch. Grünen-Verkehrsexperte Martin Bill betont, dass Hamburg einen Gratis-ÖPNV nicht alleine finanzieren könne. „Charmante Idee. Wenn die Bundesregierung das zahlt, kann der HVV gerne kostenlos werden“.

Hamburger Nahverkehr schon jetzt am Limit

Dazu kommt: Der Hamburger Nahverkehr ist schon jetzt am Limit: Busse und Bahnen sind im Berufsverkehr oft völlig …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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33 Antworten auf „Gratis-HVV: Aus diesen Gründen wird das in Hamburg nicht klappen“

Der Artikel enthält einen Widerspruch.
Einerseite, „im Berufsverkehr oft völlig überfüllt.“
Andererseits sollen die Tarife gesenkt werden,
was zu noch mehr Fahrgästen führt und die Überlastung verstärkt,
es also zu katastrophalen Zuständen kommt.
Was niemand haben will!!!

DIE LÖSUNG für das Kapazitätsproblem ist die Staffelung der Anfangszeiten von Betrieben, aber v. a. den Schulen und auch den Universitäten.
Die Meisten fangen um 8 Uhr an, so dass zwischen 7 und 8 alle dorthin unterwegs sind.
Vorschlag: Gymnasien belassen die Mittelstufe bei 8 Uhr, Aber die Oberstufe beginnt um 7 Uhr, dann verschiebt sich die Antreise auf 6 bis 7 und entlastet die Fahrzeuge zwischen 7 und 8. Den 16 – 19-Järigen ist das zumutbar, das Jugendarbeitsschutzgesetz erlaubt das generell. Und die unteren drei Klassen fangen erst gegen 9 Uhr an, dann sind die auch raus aus der HVZ. Die Endzeiten verschieben sich entsprechend, bleiben aber immer noch im vertretbaren Bereich des frühen oder späteren Nachmittag. so könnte bereits heute eine Verbesserung der Situation in der HVZ herbeigeführt werden. Und die Fahrgastzuwächse könnten so praktisch ohne Investition in weitere Fahrzeuge bewältigt werden, es wird nur die Zeit eines dichten Taktes ausgedehnt.

Sehr guter Kommentar (insbesondere die ersten 5 Absätze), dem ich mich vorbehaltlos anschließe.

Der ÖPNV dieser Stadt kann 1979 nicht wesentlich anders oder schlechter gewesen sein.
Vielleicht sollten wir wieder in Hamburg auch alle anderen Technologien, die sich in den letzten 40 Jahren in Deutschland allein entwickelt und etabliert haben „retro-risieren“.

Dazu mögliche Schlagzeile in der BLÖD nächste Woche:
„HAMBURG SCHAFFT 2019 DAS INTERNET AB“
„Hamburgs Senat hat auf Empfehlung der Wirtschaftsbehörde beschlossen, die digitale Kommunikation im Wesentlichen im kommenden Jahr zu beenden.
Nach Berechnungen der Experten ist die Nutzung und der Ausbau des vorhandenen Briefzustellsystems zukunftsträchtig und macht somit das Internet überflüssig. Durch gezielte Beschleunigungsmaßnahmen sei die Leistungsfähigkeit deutlich steigerbar und würde das Briefzustellsystem Hamburgs zum modernsten Europas machen, so der Hamburger OB.“

Busse sind tatsächlich die einzige Möglichkeit, ganz schnell etwas zu machen. Das hat nichts mit Hamburg zu tun. Die Einsicht stammt nämlich vom grünen Stuttgarter OB!

Nulltarif zu den Schwachlastzeiten ist eine gute Idee, denn die Fahrgäste werden anspruchsvoller! Für immer mehr Fahrgäste ist der Takt in der Hauptverkehrszeit noch okay, aber vormittags oder am Wochenende jenseits der Diskussion. Dafür bezahlen die keinen Cent mehr. Der Lebensstil wandelt sich in Richtung Spontanität. Feste Fahrplanzeiten und langes Warten sind nicht mehr zeitgemäß. 20-Minutentakte nach Ohlstedt oder Wedel sind schon nicht mehr konkurrenzfähig.

Dazu passt das Hamburger Konzept Ridesharing-Shuttle. Noch in 2018 sollen 200 Kleinbusse von MOIA an den Start gehen und die S-Bahn will mit ioki bald auch noch einmal hunderte Shuttle auf die Straße schicken. Buchung über App und man bekommt dann einen Kleinbus umgeleitet, der in der Nähe ist und ähnliche Ziele anfährt. Schauen wir mal, was besser ankommt: Direktverbindungen oder Zubringerdienste zur Bahn.

Allerdings werden die tollen neuen Angebote keine Ergänzung zum ÖPNV werden. Die Geschäftsgebiete werden sich genau dort erstrecken, wo viele spontane Fahrten gebündelt werden können. Und wo ist das? Genau auch dort wo der ÖPNV generell selbst sehr stark ist, also in der City. In den teilweise selbst in Hamburg schon eher ländlichen Lagen, wo es tatsächlich 20, 40 oder sogar 60 Minuten-Takte zu HVZ gibt, lohnt sich ein MOIA einfach nicht und wird daher auch kein Zubringer zu Bahn werden.

Diese Chance gibt es nur einmal! Ein mal. Dass das Kanzleramt soetwas vorschlägt, wird in 100 Jahren nicht wieder passieren. Das darf nicht zerredet werden!

Meine Lösung: SCHNELLBUSSE. Komfortable, gut gefederte und geheizte Schnellbusse. Kreuz und quer durch die Stadt. Kreuz und quer, dichte Takte.
Schnellbus-Zubringer (Eilbus-artig) von Parkplätzen am Stadtrand, zur Schnellbahn und auch weiter hinein in die Stadt nach Eppendorf und in ähnliche Zentren.

Schnellbahnen bedienen nur ganz begrenzte Gebiete. Die geplanten Stadtbahnlinien ebenfalls. Die jetzt schon überfüllten Linien werden dadurch überhaupt nicht entlastet. Aus eigener Anschauung: Linie 1, 5, 21, 22, 281: Sardinenbüchsen, unglaublich, nicht mal 5-Minuten-Takt. Auf dem 281 auch im morgendlichen 5-Minuten-Takt Sardinenbüchse. Keine Entlastung dort durch S21, S4, U5, oder Stadtbahnen.

Busse kann man sofort kaufen. Die Schnellbusausstattung, die ja eigentlich 2. Klasse und nicht 1. Klasse ist, selbstverständlich drin. Keine 3. Klasse (Holz) mehr. Stehplätze sind klassisch 4. Klasse. Denn sonst bleibt das Auto die angenehmere Wahl.

Den Hauptbahnhof muss man entlasten, indem Züge nicht mehr dort enden und lange herumstehen. Der Däne steht dort 2 Stunden, las ich mal?? Nach 3 Minuten weiterfahren! Endstationen Sternschanze, Hasselbrook, da wird sich was finden. Regionalzüge aus dem Nordosten und Osten morgens Berliner Tor enden lassen. Durchschleusen, nicht ‚rumstehen.

An den Bahnsteigen des Hamburger Hauptbahnhofs steht garantiert kein Zug zwei Stunden lang herum. Auch kein Däne. Der Hamburger Hauptbahnhof hat die zweithöchste Überlastung aller (!) europäischen Bahnhöfe. Da geht es nur noch rein und raus. Manche Gleise sind sogar geteilt, damit zwei Züge gleichzeitig abgefertigt werden können. In Sternschanze können Sie den Zug übrigens auch nicht stehen lassen, da findet sich nichts. Denn es sind nur die beiden Hauptgleise vorhanden. Die Fernbahn hat da heute noch nicht einmal mehr einen Bahnsteig. Und auch keine Abstellgleise.

Schnellbusse können nur eine Überbrückungslösung auf ausgewählten Strecken sein. Sie stecken allerdings dann genauso im Stau fest wie der restliche Straßenverkehr – und können mit der Kapazität einer Schnellbahn keinesfalls mithalten. Es führt kein Weg an einem Netzausbau von U-Bahn und S-Bahn vorbei. Da ist in den vergangenen Jahrzehnten schon viel zu wenig passiert. Hamburg als wachsende Stadt hat im Vergleich zu anderen Millionen-Metropolen leider ein komplett zurück gebliebenes Schnellbahnnetz. Es wurde politisch jahrelang meist nur an den Straßenverkehr gedacht. Das rächt sich inzwischen. Dabei könnte man mit einem größeren und attraktiveren Schnellbahn-Netz sogar die Straßen entlasten. Aber soweit denken manche Auto-Fetischisten leider nicht. Ich fahre auch gerne mal Auto, aber nicht bei Stau und Stop-And-Go im täglichen Berufsverkehr. Umweltfreundlich ist das sowieso nicht. Es würde für mich schon reichen, wenn man anstelle des kostenlosen ÖPNV einfach mal die Ticket-Preise senken würde. Und für den Rest bitte das Netz ausbauen.

Den Eindruck, dass es im Hauptbahnhof nur ‚rein und ‚raus ginge, habe ich gar nicht. Die Züge stehen da einfach so ‚rum. Zurück in 15 Minuten.

Es war ein Fehler, am Sternschanzenbahnhof die Güter-Gleise wegzunehmen. Dann noch das DB-Verwaltungsgebäude da hinzusetzen. Jetzt gibt es dort noch einen alten Gewerbe-Hof, die neu gestaltet werden soll. Weg damit, und schon wäre Platz. Der Schlachthof soll ja auch weg, auf dem Gelände wäre auch jede Menge Platz.

Den Nulltarif hat sich die Bundesregierung ja nicht ausgedacht, weil sie auf einmal grün geworden wären. Sondern weil der EU-Gerichtshof ihnen vielleicht drastische Maßnahmen zur Luftreinhaltung auferlegt. So hoffen sie, das noch abzubiegen. Würde die Luftbelastung wirklich um 30% (in machen Gebieten 50%) sinken um wirklich die Schadstoffgrenzen von heute, die 2020 und die später geltenden einzuhalten, müsste der Verkehr deutlich reduziert werden. Dann wäre da auch wieder Platz für Schnellbusse 🙂

London hat ja schon länger eine Straßen-Besteuerung. Datenschutzmäßig natürlich ein Horror, wie die das umsetzen. Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/London_congestion_charge . Zitat daraus: „Die Standardgebühr beträgt 11,50 Pfund pro Tag (heute 13 Euro).“ Wer in der Zone lebt, bekommt 90% Rabatt. Motorräder und Niedrig- oder Null-Emisions-Fahrzeuge sind frei. Für Fahrzeuge, die nicht Euro 4 erreichen, zahlt man seit Oktober 2017 zusätzlich 10 Pfund (11,30 Euro) T(oxicity)-Charge.

Hier wird das aber schätzungsweise alles nicht kommen. Man wird Messstationen in Parks aufstellen, sie werden kaputt sein. Man wird sagen, man sei nicht zuständig – nur für Busse, wenn überhaupt zuständig. Man wird vereinzelt sperren und die Umleitungen noch mehr belasten und verstopfen. Dann sind alle froh über die neue GroKo, es wird Freuden-Gesänge geben, und vom Nulltarif hat noch niemand was gehört.

Wie wäre es denn, wenn man das kostenlose Fahren nur in den Zeiten ermöglicht, wo sowieso nicht so viel los ist? Außerhalb der Spitzenzeiten fahren viel zu viele fast leere Busse und Bahnen durch die Gegend.

Ich bin der Meinung in London gibt es ein vergleichbares System. Dort ist gerade der Weg durch die volle Innenstadtzone teurer als wenn man einen Weg um das Kerngebiet herum wählt. Natürlich ist die Fahrzeit teils bedeutend länger

wirklich beängstigend an dem Ganzen ist ja vor allem das verhalten der SPD-fgesteuerten Verkehrsbehörde. man kann ja nur hoffen, dass sich das ohne Olaf Scholz ändert. Aber jetzt mal ehrlich, man mag ja kritisch über einen Gratis-HVV denken, aber das Konzept grundsätzlich abzulehnen zeugt doch von der Einstellung, am besten gar nichts verändern zu wollen. Zu den Kosten: Selbst wenn der HVV im Jahr knapp 900 Mio. einnimmt, heisst das doch nicht, dass hamburg das in Zukunft selbst zahlen müsste, der Bund würde einen erheblichen Teil mitfinanzieren, ebenso die Länder Niedersachsen und SH, die wären ja auch betroffen. man könnte auch überlegen, nur für Hamburger den HVV kostenfrei zu machen, oder das ganze in Stufen: die ersten drei jahre kostengünstiger um 30 %, nach drei Jahren noch einmal um 30 % usw. und dabei peu a peu (aber schnell!) den SPNV, sowohl S-, U- und Stadtbahn ausbauen und die takrte verdichten. Dann würde man das auch gewuppt kriegen. Es geht ja um die Richtung und den Weg! Meinentwegen können am Ende auch etwas für den HVV bezahlen, gleichzeitig alle öffentliche Stellplätze bewirtschaften und dem MIV Platz wegnehmen (das ist ja auch wesentlich)! Die verkehrsbehörde scheint das ja nicht zu wollen, warum auch immer. Obwohl dass nahezu alle Verkehrsexperten empfehlen, aber da ist die Hamburger Politik ja beratunsgressitent, was sehr schade ist. Insgesamt ist das Kostenargument auch recht oberflächlich, weil es die zurzeit bestehenden externalisierten Kosten (Emissionen, Krankheiten, Lebensqualität …) nicht enthält. Ich behaupt ja, per Saldo würde plus machen. Das man darüber noch nicht einmal diskutieren mag, ist schade …

Ein komplett kostenloser ÖPNV wird dazu führen, dass Leute in die Bahn gelockt werden, die nur für Ärger sorgen. Ich sehe jetzt schon Massen von Obdachlosen vor meinem geistigen Auge, die dann in den fahrenden Zügen übernachten und wohnen werden. Verjagen kann man sie dann nicht mehr. Sie werden sich dann immer herausreden können: „Ich will doch nur mit der Bahn fahren“. Das Verkehrsmittel wird verhunzt und zum wertlosen Wegwerf-Artikel degradiert. Das wird dann sicherlich auch steigende Vandalismusschäden nach sich ziehen.

Damit das keiner falsch versteht: Der Kommentar soll keine Obdachlosen anprangern. Es ist aber nicht Aufgabe der Bahn, Leuten kostenlosen Unterschlupf zu bieten. Dafür gibt es andere Stellen. Die Züge sind ein Verkehrsmittel. Fahrgäste sollen möglichst sicher, bequem und günstig von A nach B kommen. Auf dem Weg zur Arbeit, zum Feierabend, zum Besuch von Freunden oder von Veranstaltungen. Die jetzigen Fahrpreise halte ich auch für viel zu überteuert, im Vergleich zu anderen Städten. Die Preise kann man gerne deutlich senken. Aber komplett kostenlos? Nein! Alles hat seinen Wert, auch eine Fahrt im HVV. Das muss schon einen Preis haben. Der sollte aber bezahlbar sein und in gewissem Rahmen auch sozial gestaffelt sein.

Das Geld für einen komplett kostenlosen ÖPNV kann man lieber in den Ausbau des Streckennetzes investieren. Damit gewinnt man auch zusätzliche Fahrgäste – wenn es denn vernünftig geplant ist.

Ein Kostenloser HVV würde wegen der Kapazität nicht Funktionieren aber sehr wohl wenn man es wie in anderen Städten wie klaube ich Basel macht wo die ABO Karte nur 1€ pro Tag kostet also für das ganze Jahr 365€, damit würden auch einige mehr Fahren und man muss kein Kompliziertes System wie der HVV haben.

Außerdem würde dies nur für Bürger der Stadt Hamburg so sein und Touristen etc würden einen anderen Preis zahlen, den die Bürger der Stadt sollen ja vom PKW auf den Nahverkehr umsteigen.

Außerdem muss die Bundesregierung auch mal dafür sorgen das die DB nicht mehr das Netz betreibt und die Bahn damit Preise selbst bestimmen kann, andere Verkehrsunternehmen es immer schwerer haben, das würde auch den Nahverkehr mehr in den Schwung bringen bei den Pendlern.

Das es Milliarde kosten wird ist sicher jeden klar aber es wäre ein schritt in die richtige Richtung, aber dafür müsste die Stadt Hamburg auch mal die STADTBAHN bauen auch wenn dies 1 Milliarde kosten würde, am ende würde man gegenüber E-Bussen aber sehr viel Geld sparen umso größer das Netz ist was man in anderen Europäischen Städten auch sieht.

Der Kommentar bringt es auf den Punkt: Das Problem ist nicht so sehr die Finanzierung – obwohl es auch hier schon zu kurz greifen würde, nur über eine Gegenfinanzierung der DERZEITIGEN Ticketeinnahmen nachzudenken – sondern die Kapazität des Netzes. Ja, man könnte da, wo es schon U- und S-Bahnen gibt, mit längeren Zügen und dichteren Zugfolgen einen gewissen Mehrbedarf abdecken. Das Problem sind die Bereiche, die eben nicht durch Schnellbahnen erschlossen sind – davon hat Hamburg reichlich. Selbst wenn wir mal optimistisch annehmen, dass eines fernen Tages U 5, S 4, S 32 usw. alle fahren, d.h. alle derzeitigen Pläne tatsächlich umgesetzt sind, blieben immer noch genug Lücken, in denen Busse allein einen deutlichen Fahrgastzuwachs gar nicht verkraften könnten und dabei geht es gar nicht nur um Verbindungen in Randzonen und ins Umland.

Ein beliebiges Beispiel aus meinem eigenen Umfeld: Metrobus 15 zwischen Altona und Eimsbüttel, einzige Direktverbindung, d.h. weitgehend „alternativlos“, trotz mehrfacher Taktverdichtung innerhalb der letzten Jahre fast täglich in den Hauptzeiten völlig überfüllt. Eine Taktverdichtung auf unter 5 Minuten ist aber bekanntlich schwierig und führt vor allem zu Kolonnenfahrten und irgendwann erreicht auch der Ausbau der Kapazität durch den Einsatz längerer Busse seine Grenzen.

Ein Wort noch zu denjenigen, die stadtweite PKW-Stellplatzgebühr, höhere KFZ-Steuer, City-Maut usw. ganz toll finden: Dann hätten wir in Zukunft die SUVs u.ä., deren Haltern auch deutlich höhere Kosten egal sind, weiterhin in der Stadt unterwegs – und auch noch komfortabel auf schön leeren Straßen -, während sich die Durchschnittsverdiener in einen dauerüberfüllten ÖPNV quetschen dürfen, dessen Angebot den Bedarf in vielen Bereichen nicht annähernd decken könnte.

Ach ja, und wer wird die Robo-Taxis eigentlich saeubern? Ich bin mir ziemlich sicher dass wenn die Leute alleine (oder mit Freunden) in solchen Pods sitzen die (anders als Autos) ihnen nicht gehoeren, die (anders als taxis) keinen Fahrer haben und die sie sich (anders als Busse und Bahnen) nicht oeffentlich sind, dass sich ganz viele Leute ganz schlecht benehmen werden!

Schlechtes Benehmen? Sonst haben Sie als erklärter ÖPNV-Fan keine Sorgen? Fragen Sie doch mal in Singapur oder China an. Wenn Sie ein Robotaxi vermüllen, erhalten Sie künftig Abzüge auf ihrem sozialen Bewertungskonto! Die chinesische Video-Überwachung kennt schon heute jedes chinesische Gesicht mit Namen.

Und die Autos schön sauber zu halten, wird wenigstens noch ein paar Menschen einen Arbeitsplatz erhalten – bis man auch das automatisiert.

Ich nehme an dass das mit den Robot-taxis ein Witz sein soll? Das praktische problem mit diesen ist die fehlende Kapazitaet auf den Strassen – die werden naemlich nicht automatisch breiter wenn da 50 Einzel-pods statt ein Bus fahren wollen. Und dann muessen diese Pods ja auch entweder alle wieder aus der Stadt rausfahren (also Auslastungsgrad noch unter Taxis!) oder irgendwo parken (und dafuer ist kein Platz)

Die Straßenkapazität wird im künftigen Robo-Taxi-Zeitalter noch eine spannende Herausforderung. Wenn der ÖPNV sich nicht mit eigenen Alternativen schlau aufstellt, könnte es passieren, dass es in den Städten dann zu mehr Straßenverkehr kommen wird als bisher. Inwiefern es dann auch zu mehr Staus kommt, bleibt abzuwarten, denn diese autonom fahrenden Wagen werden untereinander vernetzt sein und von einem „Zentralrechner“ geleitet werden. Damit ließen sich die vorhanden Kapazitäten des Straßennetzes besser ausnutzen. Die Parkplatzfrage wird möglicherweise gar nicht aufkommen: Durch intelligente Vernetzung könnten diese Robo-Taxis ständig in Bewegung sein. Bei längeren Standzeiten (nachts) würden sie an den Stadtrand in Industriegebiete fahren und morgens auf Knopfdruck wieder zurückkommen.

Lange nicht in Kalifornien gewesen? Wenn man die autonomen Dinger täglich vor Augen hat, dann bekommt diese Frage eine ganz andere Dringlichkeit. In wenigen Wochen wird es in USA die ersten kommerziellen Anwendungen geben und schon heute fahren Waymos Fahrzeuge so zuverlässig, dass ein normaler deutscher Autofahrer gerade noch zweimal im Jahr händisch in sein Fahrzeug eingreifen müsste. Zweimal pro Jahr! Da es selbstlernende Systeme sind, dürfte die Frage der dauerhaften Zuverlässigkeit mit mehreren hundert Fahrzeugen im Dauerbetrieb in wenigen Monaten geklärt sein!

Kapazität: Alle Studien gehen von einer erheblichen Reduzierung des Autoverkehrs durch Automatisierung aus. In Verbindung mit einem System leistungsfähiger ÖPNV-Linien als Rückgrat könnte man auf zehn Prozent kommen. Außerdem wird sich der Lebensstil mit der Technik erneut völlig ändern und die Technik selbst auch Millionen von Pendlern arbeitslos machen! Dass die GroKo dieses Thema noch nicht mal auf dem Schirm hatte, ist fahrlässig. Denn alles spricht dafür, dass sich diese Technologie jetzt sehr rasch durchsetzen wird.

Das Netz weiss alles. Bei der Verbandsorganisation der Verkehrsunternehmen findet man diese Aussage:

„…alle staatlichen Ebenen, also Bund, Länder und die kommunalen Gebietskörperschaften müssen diesen Nahverkehr dauerhaft und nachhaltig finanzieren. Dafür allein braucht es pro Jahr ca. zwölf Milliarden Euro. Und dabei sind noch nicht die Milliardenbeträge für die Infrastrukturinvestitionen berücksichtigt.“

Ohne eine Gegenfinanzierung durch eine Zwangsabgabe o.ä. ist die Idee völlig unrealistisch.

Das ist doch alles viel zu kurz gedacht.

Nehmen wir mal an, alle Steuern und Abgaben der BRD landen im selben großen Topf. Und die Bundesregierung nimmt ja an, dass die Leute Ihre Autos dann für „unsinnige Fahrten“ eher stehen
lassen. Damit würden also keine Einnahmen durch die KFS-Steuer entfallen.

Sehr viel Einnahmen würden allerdings bei der Besteuerung des Sprits wegfallen. Also reisst das
dann unweigerlich ein großes Loch in die Kassen. Das was ganz oben fehlt, dass ist immer das Schlimmste…

Es wird letztendlich auf eine Art Rundfunkgebühr – Ähhhhh Rundfahrtgebühr hinauslaufen. Die Kosten des öffentlichen Nahverkehrs wird auf alle volljährigen Bürger umgelegt – ob man nun den Bus nutzt oder nicht.

Dazu wäre mal interessant zu wissen, welche Kosten der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland kostet. Dann kann man das auch mal vernüftig ausrechnen.

Ich bin gegen ein völlig kostenlosen HVV, es sollte was kosten, denn manche Leute wissen, Leistungen nur zu schätzen, wenn sie dafür zahlen müssen, ist blöd, ist aber leider so.
Diese 825 Mio EUR müssen mal gegengerechnet werden:
ich nehme jetzt mal Wien als Vorbild (365 Eur Jahrsabo),
182,5 Mio Eur bei 500.000 Abonnent*innen entsprechend 365 Mio EUR bei 1 Million Abonnent*innen Gegenfinanzierung durch Stellplatzgebühren für Kfz in ganz Hamburg, eine Innenstadtmaut, vermehrte Geschwindigkeitskontrollen könnten auch Geld in die Kasse spülen
und was ist mit den „weichen“ Kosten?
Strassen halten länger, weniger Kosten bei Krankenkassen durch weniger Unfälle, chronische Krankheiten durch Dreck in der Luft und Lärm,
Ich finde nicht, das der HVV an seinen Grenzen ist und ich gaube auch, das die Hamburger*innen für eventuelle Anfangsschwierigkeiten Verständnis hätten

„Bis dahin dürften viele Hamburger bereits mit selbstfahrenden Robo-Taxis in der Stadt unterwegs sein.“

Oder auch nicht. Investitionen in den ÖPNV aussetzen, weil bis dahin vielleicht autonome Fahrzeuge kommen, ist kein sinnvoller Plan.

Der Plan autonomes Fahren geht nicht auf, weil eine Vielzahl von kleinen autonomen Fahrzeugen eine Vielzahl von Straßen und Plätzen brauchen. Das ist ein reines Ablenkungsmanöver, genau wie die Elektrisieung des Busverkejrs, der netto weder die Umwelt entlastet noch die Kapazitäten erhöht.

Tja von jetzt auf gleich wird es wohl nichts. Muss aus meiner Sicht auch nicht komplett Kostenlos werden, aber billiger. Wie wäre es auch mal, wenn dann auch Hamburg anfangen würde den Nahverkehr strategisch zu planen. Also mal agieren anstatt nur zu reagieren. „Oh, hier haben wir eine sehr volle Buslinie beobachtet, lass mal besser ne U-Bahn bauen. Vielleicht haben wir grade sogar Geld“. Bei dieser Planung könnten dann eventuell auch mal Querverbindungen geplant werden. Dann hätten wir irgendwann auch nicht mehr das große Problem mit dem Hauptbahnhof. Aber wahrscheinlich ist das alles nur Wunschdenken. Ehrlich gesagt bin ich der festen Überzeugung, dass es dem Senat und auch der Bürgerschaft herzlich egal ist, wie der Nahverkehr attraktiv entwickelt werden könnte. Oder sie denken nur sehr eingeschränkt mit dem Geldbeutel. Auch wenn ich zustimmen muss, dass es nicht Hamburgs alleinige Aufgabe sein kann für den ÖPNV zu zahlen, denke ich, dass auch mal ein deutliches Umdenken bei der Hamburger Politik stattfinden. Das Hauptziel sollte es doch letztlich sein, dass möglichst viele Menschen den öffentlichen Nahverkehr gerne nutzen. Damit in der Folge die Straßen entlastet werden und nicht immer jedes Jahr für deutlich mehr Geld als einer Elbphilhamronie Straßen saniert oder ausgebaut werden müssen, damit die Umwelt geschont wird und damit die Bürger in dieser Stadt gesund und zufrienden leben können. Stattdessen reden wir nur über Fehler der Vergangenheit und Kosteneffizienz. Wie Kosteneffizient ist es die Autoindustrie zu subventionieren bzw. sie vor einer kostenpflichtigen Umrüstung zu schützen, und das selbst nach all den Abgasskandalen! Wie viele Elbphilahrmonies kostet das eigentlich?

Ich habe meine Profi-Card nach zwei Jahren wieder gekündigt, da ich eh täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre.
Bitte, gern geschehen.

Auch ohne die Prämisse eines „Gratis-HVV“ (einfach mal wegdenken aus dem Kommentar):
Ein vernichtender Kommentar über das, was sich heute und das was sich morgen und übermorgen in Hamburg in Sachen ÖPNV tut.

Hamburgs ÖPNV ist niedrigstqualfiziert, egal ob mit den derzeitigen Apotheker-Ticketpreisen oder für umsonst;
Und das liegt nicht nur an politischen oder -was hier immer gern angeführt wird- „Hamburg-geographischen/historischen“ Vorgaben. Beständige Inkompetenz bei den Planern ist es nämlich auch.

Kommt noch hinzu, dass die S-Bahn in den letzten Jahren eindringlich unter Beweis gestellt hat, dass die notwendigen Fahrzeuge zu beschaffen viele Jahre dauert (siehe S3). Hamburgs S- und U-Bahnen sind Sonderanfertigungen und die Kapazitäten der Waggonindustrie sind ausgelastet. Lieferzeiten von vier Jahren schon heute keine Seltenheit. Allenfalls die Chinesen wären in der Lage die nötigen Waggonbaukapazitäten schnell aus dem Boden zu stampfen. Weil es dort keine langwierigen Planungs- und Genehmigungsprozesse gibt – aber eben auch keine Einspruchsrechte der Bürger gegen staatliche Fehlplanungen.

Um eine Schienenstrecke zu bauen, braucht man in Deutschland rund zehn Jahre. Hamburg aber verdeutlicht eindrucksvoll, dass diese viel zu langen Reaktionszeiten dazu führen, dass die Stadt gerade dann, als sie überhaupt kein Geld hatte und auch die Einwohnerzahlen das Gegenteil nahe legten, große U-Bahnprojekte hätte anschieben müssen oder zumindest eine Stadtbahn – damit diese rechtzeitig heute zur Verfügung gestanden hätten, wo man sie nun mal braucht. Aber niemand kann verlässlich sagen, dass dieser Boom auch in 10 Jahren noch anhält! Es war ja gerade Hamburgs Problem, dass die großen Investitionen der 1960er Jahre zu einem Netz führten, das in den 1980er Jahren (mit viel weniger Einwohnern) völlig überdimensioniert war. Auf dem Ring fuhren damals tagsüber nur noch 4-Wagenzüge und auf der U1 sogar nur 3-Wagenzüge – und dennoch mit Sitzplatzgarantie. Trotzdem wurde rasch ein irrwitziges Defizit aufgebaut . Entsprechend musste die Politik den Ausbau des ÖPNV noch weiter ausbremsen.

Ungewollt offenbart die Nulltarif-Schnapsidee der Bundesregierung so aber auch, dass in einer dynamischen Welt der Bau von Schienenstrecken viel zu schwerfällig geworden ist und sich mit einer „Schwarzen Null“-Haushaltspolitik nicht verträgt. Wenn jetzt erstmals massiv und vor allem kurzfristig etwas für den Umweltschutz getan werden soll, dann kann und wird die Lösung n i c h t aus mehr Bahnen bestehen! Das hatte vor einigen Monaten schon ein grüner Oberbürgermeister eingesehen: Es ginge nur mit mehr Elektrobussen. Für die deutsche Autoindustrie ist das vielleicht die allerletzte Chance, ihre leichtfertige Trödelei bei der Entwicklung von E-Bussen und E-Autos und dem Autonomen Fahren noch aufzuholen.

Das mit der Auslastung kann man aber ändern. Die Hochbahn kann einfach ihre Kurzzugfahrten abschaffen und als Vollzüfe fahren lassen (Bin ich der einzige der die Nase voll hat von „U1 nur Bis Ohlsdorf, Kurzzug!!???), 5 min Takt ausweiten, im Busverkehr ebenfalls verdichten bzw mehr Gelenkbusse einsetzen! Fahrzeuge sowohl in der U Bahn als auch bei den Bussen gibt es dafür genug!
Die S Bahn hat natürlich zu wenig Fahrzeuge!
Außerdem kann die Hochbahn ihre U Bahnen automatisieren = dichterer Takt = mehr Kapazitäten! Die U2 z.b. die ist fast unterirdisch oder die U1 mindestens zwischen Kellinghusenstr und Wandsbek Gartenstadt.
Aber in Hamburg ist kein Wille! Punkt

Dieser Punkt wird sie überraschen:

Politischer Wille

.. tatsächlich hat man den Eindruck Hamburg weiß seit den 80ern vom Mobilitätswandel durch automatisierte Fahrzeuge zu Land Wasser und Luft. Für mich ist die einzige Erklärung wie mit dem ÖPNV in Hamburg umgegangen wird, die Tatsache, dass kein Mensch U-Bahn fahren wird wenn erstmal (wie im letzten Absatz beschrieben) der Verkehr vollautomatisiert wurde.
Bis dahin: enjoy!
Die Informationspolitik von DB (Hamburg), HVV und der Stadt Hamburg sind natürlich unterirdisch. Langfristige Planungen zum Thema s4, s32, u3 (Stummel am Ring), U4 (Stadthausbrücke/Rödlingsmarkt, Verlängerung), u5, u1 (zweiter Ringschluss?), Anbindung des Airport, nördliche Verbindung über die Alster, zweite ÖPNV Verbindung über / unter die Elbe usw usf muss es geben… Gesehen hat man hierzu noch nicht viel..
Womöglich weil eben auf die Automatisierung gewartet wird…

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