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Hamburg erlaubt neuen Shuttleservice mit 500 VW-Kleinbussen

Hamburg hat den neuen Fahrdienst Moia von VW genehmigt. Ab Anfang 2019 sollen zunächst 500 Kleinbusse fahren, die auf einigen Strecken offenbar günstiger sind als der HVV.
Christian Hinkelmann
Der neue Fahrdienst Moia wird per App bestellt und sammelt Fahrgäste an "virtuellen" Haltestellen ein
Der neue Fahrdienst Moia wird per App bestellt und sammelt Fahrgäste an "virtuellen" Haltestellen ein
Foto: Volkswagen / MOIA

Konkurrenz zum HVV und Taxi oder eine sinnvolle Ergänzung? Die Stadt Hamburg hat dem VW-Tochterunternehmen Moia eine Betriebserlaubnis für einen neuartigen Fahrdienst erteilt.

Ab Anfang 2019 darf das Unternehmen mit zunächst 500 elektrischen Kleinbussen durch Hamburg fahren und Fahrgäste transportieren – zu günstigeren Preisen als ein Taxi und etwas teurer als der HVV. Der Probebetrieb mit registrierten Fahrgästen soll und darf schon im vierten Quartal dieses Jahres beginnen.

Bestellt werden kann der Shuttleservice nur per Smartphone. Zunächst sendet der Kunde über eine App eine Fahrtanfrage. Ein dynamischer Algorithmus ordnet sie einer neuen oder einer bereits bestehenden Fahrt zu.

Shuttlebusse können nur per App gebucht werden

Der Fahrer wird über eine App informiert und zum Kunden navigiert, um ihn an einem Haltepunkt abzuholen.

Fahrgäste, die sich bereits im Auto befinden, werden über ein Display informiert, dass ein weiterer Fahrgast zusteigt. Die Wagen steuern virtuelle Haltepunkte an. Nur an diesen Haltepunkten werden die Fahrgäste ein- und aussteigen können.

Perspektivisch sollen die Busse ohne Fahrer fahren

Insgesamt können in den neuentwickelten VW-Kleinbussen bis zu sechs Fahrgäste transportiert werden. Perspektivisch will Moia die Busfahrer einsparen und auf selbstfahrende Fahrzeuge setzten.

Moia ist im Probebetrieb teils günstiger als der HVV

Der Fahrpreis wird wie im Linienverkehr mit Bussen jeweils pro Person und Strecke b…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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18 Antworten auf „Hamburg erlaubt neuen Shuttleservice mit 500 VW-Kleinbussen“

Was ist wenn Daimler, Google, BMW, Amazon und TOYOTA morgen ähnliche Anträge stellen? Mit welchem Argument will man das dann ablehnen?

Was passiert denn nun? Wer soll denn hier noch für den Mindestlohn fahren, seine Familie ernähren und Altersvorsorge betreiben und dann ohne Grundsicherung im Alter auch noch in Hamburg leben können?
Es ist unglaublich wie wir uns den eigenen Ast absägen……

So etwas kenne ich aus Russland, der Ukraine, Georgien und früher auch dem Baltikum, nennt sich dort Marschrutka. Dort versucht man eher, diese Fahrzeuge loszuwerden und in den regulären Nahverkehr zu integrieren. Tja, Hamburg wird nach dem besten Bussystem Europas (noch in Arbeit) auch noch das beste Marschruktkasystem westlich des Djnepr aufbauen. Ich bin gespannt.

Die Marschrutka fahren aber auf mehr oder weniger festen Linien, was bei MOIA nicht der Fall sein soll. MOIA ist eher eine Art Sammeltaxi, weshalb das Taxi-Gewerbe auch am meisten dagegen Sturm laufen wird.
Je nach Nutzzahlen von MOIA kommt es auch zu Wartezeiten, bis das Fahrzeuge da ist und je nachdem wer entlang der Route noch zu- oder aussteigen will, sind Routenführung und Fahrzeit nicht kalkulierbar.

CleverShuttle ist deutlich teurer und hat nur wenige Fahrzeuge. Allerdings ist auch CleverShuttle subventioniert (von der DB, also letztlich vom Staat).

Für Randgebiete bzw. Lücken im HVV-Netz wäre es durchaus eine sinnvolle Ergänzung, aber dann bitte auch nur als Zubringer zur nächsten Schnellbahn.
Doch so wie hier dargestellt hört es sich wie ein verspäteter Aprilscherz an …

Ach, da gilt einfach das sehr gute und ausgesprochen populäre AAS-Prinzip: alles außer Straßenbahn.

Zudem wird ja nichts ersetzt, sondern sinnvoll ergänzt. Probleme kriegt dann eher die Taximafia, die Konkurrenz fürchtet und an veralteten Geschäftsmodellen festhalten will, weil sie sich darüber ärgert, dass andere Unternehmen innovativer sind und die Zeichen der Zeit erkannt haben. Die Moia-Fz sollen ja flexibel sein und nicht einfach Linien mit festem Takt bedienen. Generell geht der Trend auch zu nachfrage- statt angebotsorientierten Dienstleistungen. Technisch längst möglich, aber man muss die Bürger ja mitnehmen. Viele haben vor Veränderungen große Angst und fürchten, dass sich alles verschlimmern wird. Nach Horst Rittel sind die wicked problems erst dann gelöst, wenn sie als solche nicht mehr wahrgenommen werden; unabhängig objektiver Kriterien. Da wird einiges an Kommunikationsarbeit noch zu leisten sein. Ich bin auch recht gespannt, wie gut/schlecht „Hadif“ demnächst ankommen wird. Möglich natürlich, dass der Kunde daran scheitert wie an drei Farben am Bahngleis der U-Bahn in Wandsbek.

Was ist denn bitte mit Taximafia gemeint? Das Taxigewerbe ist sehr innovativ und finanziert das auch noch aus eigener Kraft. Ohne Subvention wird Moja nicht auskommen.

Eine totale Fehlentwicklung ! Statt den Verkehr von der Straße abzuziehen und auf Schienen- oder Wasserwege zu verlagern kommen noch mehr Fahrzeuge dazu. Daß diese neuen Minibusse preislich auch noch den HVV minieren finde ich skandalös. Das erinnert enorm an die unzähligen privaten Minibusse die überall in Rußland und China unterwegs sind und die Fahrgäste von den öffentlichen Verkehrsmitteln abwerben.

Man dürfe keinen Gewinn machen, aber Dumping mit der Macht von VW dahinter ist eine zulässige Strategie?
Ich dachte immer, eine Gewinnerzielungsabsicht müsse ohne unfaire Marktbereinigungsmethoden nachweisbar sein.

Ich bin mal gespannt, wer die 500 Fahrzeuge fahren soll. Bei zwei bis drei 8-Stunden-Schichten pro Wagen wären das mindestens 1200 Fahrer. Wo sollen die herkommen? Es ist jetzt schon schwierig genug fúr
HOCHBAHN, VHH &co geeignetes Fahrpersonal zu finden ….

„So dürfen die Moia-Shuttles nicht an Bushaltestellen und Taxiständen stoppen, sondern nur an „virtuellen“ Haltestellen.“
Die werden natürlich auch an Bushaltestellen und Taxiständen halten, wenn keiner meckert und es einfach praktikabel ist.

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