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Hamburg: Zahl der Radfahrer in fünf Jahren deutlich gestiegen

Die Zahl der Radfahrer in Hamburg ist zwischen 2011 und 2016 deutlich gestiegen. Die meisten Radler gibt es an der Kennedybrücke, "An der Alster" und in der Hoheluftchaussee.
Christian Hinkelmann
Radfahrerdemo "Critical Mass" im September 2016 am Dammtor
Radfahrerdemo "Critical Mass" im September 2016 am Dammtor

Gefühlt hat man den Eindruck schon länger – jetzt bestätigen es auch Verkehrszählungen: In Hamburg fahren deutlich mehr Menschen mit dem Fahrrad als noch vor einigen Jahren.

Das geht aus einem Langfrist-Vergleich zwischen den Jahren 2011 und 2016 hervor, den der rot-grüne- Senat auf Anfrage des Grünen-Verkehrspolitikers Martin Bill jetzt veröffentlicht hat (siehe hier).

Demnach ist das Radfahreraufkommen in diesem Zeitraum an stadtweit 38 Fahrradmessstellen von 34.050 auf 53.164 Radfahrer pro Messtag gestiegen (pro Zählstelle wird an zwei Tagen im Jahr zwischen April und Oktober außerhalb der Schulferien gemessen).

Das entspricht im Schnitt einem Zuwachs von 56 Prozent gestiegen, wie das Hamburger Abendblatt errechnet hat.

Allein an der Kreuzung Kennedybrücke / Neuer Jungfernstieg wurden im vergangenen Jahr knapp 6.000 Radfahrer gezählt. 2011 waren es dort noch 3.600 – also ungefähr halb so viele.

An der Kreuzung An der Alster / Lohmühlenstraße stieg die Zahl der gezählten Radfahrer im selben Zeitraum von rund 3.700 auf über 5.400 Radfahrer, in der Hoheluftchaussee Ecke Eppendorfer Weg wurde ein Anstieg von rund 2.400 auf knapp 4.300 verzeichnet.

Die wenigsten Radfahrer wurden im vergangenen Jahr laut Senat an der Saseler Chaussee Ecke Stadtbahnstraße gezählt: Nur 123. Im Jahr 2011 waren es dort noch 286.

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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10 Antworten auf „Hamburg: Zahl der Radfahrer in fünf Jahren deutlich gestiegen“

Gefühlt ist de Fahrradanteil viel, viel geringer. Stehe ich heute an einer beliebigen Kreuzung, nicht unbedingt vielleicht an der Alster, sehe ich vielleicht 5 Radfahrer, aber locker 50 Kraftfahrzeuge. Und ähnlich ist das Verhältnis fast an jeder Kreuzung. Und das ist vielleicht auch ganz gut so, denn viele enge Wege verkraften auch nicht mehr Radverkehr, geschweige denn von den mehr werdenden breiten Fahrradtransportern.

Sind wir hier auch schon bei Trump angekommen? Es zählen die Zahlen! Wenn ich an einem Regentag auf eine Kreuzung am Stadtrand gucke, dann sehe ich auch kaum Radfahrer! Das kann ich dann nicht auf andere Kreuzungen übertragen! Gucke ich auf eine Kreuzung in Eimsbüttel an einem sonnigen Tag, dann sehe ich so viele Radler, dass die Verkehrswege überfodert sind.
Damit, dass die Radwege überfordert sind, stimme ich Ihnen zu, aber der Verkehr ist regional und saisonial unterschiedlich. Im Sommer ist der Radverkehr zu stark und die Radwege sind überlastet, bei Regen oder im Winter eher nicht.

Ich fahre das ganze Jahr Rad: Aber die Idee des Rades als Alternative ist ja nicht das Schönwetterfahrzeug, denn für ein paar Wochen im Jahr benötigt man nicht den Ausbau der Infrastruktur:
Die Idee der Alternative zum Auto ist der ganzjährige Einsatz, auch wenn es mal etwas ungemütlich ist – und das sehe ich nicht in der Masse.
Und nur weil in den Innenbereichen natürlich mehr Räder unterwegs sind, gilt das eben nicht für die ganze Stadt, die Alster oder der neue Pferdemarkt sind nicht der Maßstab.
Wenn an manchen Stellen und wenn das Wetter gut mal die 20% überschritten werden, ist das kein nachhaltiger Erfolg und Hamburg existiert auch ausserhalb des Ringes 2.
Da hört ich sich eben so an wie bei Pipi Langstrumpf: „Widdewidde wie sie mir gefällt“ Einfach die Sache kritisch sehen….

Schau nach Holland, schau nach Kopenhagen, schau in die Schweiz: Natürlich kann das Fahrrad ganzjährig Autofahrten ersetzen. Das ist eine Frage von Infrastruktur, Umplanung von Resourcen, Image und politischen Willen.

Und die Steigerungen Zahlen beziehen sich auf ganz Hamburg. Selbstverständlich gibt es Bereich, wo sie höher ausfallen und Bereiche, wo sie niedriger ausfallen. Aber der Versuch, das weg zu diskutieren hat viel mehr etwas von Pipi Langstrumpf: „Widdewidde wie sie mir gefällt“

Wenn man /frau im Winter keine Lust hat bei Kälte und Feuchtigkeit längere Strecken zu fahren, hat das relativ wenig mit Politik zu tun – es ist an 1., 2. und 3. Stelle der eigene Wille.
Wie kommt es denn sonst, dass im Sommer, Frühjahr die Zahlen hochschnellen – das Rad ist und wird wohl hier ein Schönwetterfahrzeug bleiben
Mir persönlich ist das Wetter zwar egal – im Gegenteil: Je schlechter desto mehr Platz habe ich als Radfahrer.
Ich denke aber, es wird wohl einen gewissen Prozentsatz geben, der bereit ist, auf Rad zu wechseln, der sicher auch in den nächsten 20 Jahren nicht wirklich stark ansteigen wird. Nur mit jedem Radfahrer, der vom Auto kommt, wird auf der Straße wieder Platz für anderes Auto gemacht…
Es sei denn, man macht das Autofahren so teuer, die Straßen so voll,… – nur das sehe ich nicht. Mit der E-Mobilität wird doch gerade wieder für das Autofahren geworben – de Tenor ist doch gerade: Diesel(Verbrenner) sind doof, mit dem Batterieauto ist alles wieder gut….

@Anwohner: Besser kann man es nicht beschreiben. Hamburg ist leider nur die Welthauptstadt der großen Sprüche. Beim Fahrradverkehr spielt man aber unter den Großstädten höchstens in der 3. Liga. Sogar London oder New York sind inzwischen auf diesem Gebiet weiter.

Sie leben in der falschen Annahme, dass Hamburg „eine Fahrradstadt werden will“ – das will Hamburg nicht: Den Verantwortlichen ist an Worthülsen gelegen („Umwelthauptstadt“, „Fahrradstadt“) und nicht an Veränderungen, und die Autobürger wollen noch nicht mal Worthülsen und überhaupt gar keine Veränderungen.

Was wurde eigentlich aus der Fahrradstrasse „Walddörferstrasse“? Dafür das die Stadt eine Fahrradstadt werden will, wird so manches Projekt scheinbar mit wenig (bis garkeinem) Elan vorangetrieben… Schade eigentlich

Die Fahrradstraße Walddörferstraße ist Teil einer bestimmten Route des Fahrradkonzepts des Bezirks Wandsbek. Dieses Konzept wird aktuell überarbeitet. In wenigen Wochen oder Monaten sollten hierzu Ergebnisse vorlegen, die dann in der Bezirksversammlung beraten und abgestimmt werden würden.

Im letzten Jahr gab es zur Entwurfsfassung leider aufgrund einiger Falschaussagen (v.a. seitens der CDU (die ursprünglich dem Entwurf zugestimmt hatte, dann entdeckte allerdings Dennis Thering die Möglichkeit, hier mit Anti-Radverkehrspolitik Stimmung zu machen), der Bild-Zeitung und einer kleinen, aber lautstarken Interessensgemeinschaft) einigen unnötigen Wirbel. So wurde fälschlicherweise behauptet, Anwohner und Anlieger könnten nicht mehr mit dem KFZ fahren. Tatsächlich ist immer geplant gewesen, dass alle Anwohner sowie alle Besucher von anliegendem Gewerbe auch mit dem KFZ fahren können. Der Durchgangsverkehr sollte laut dem Entwurf einschränkt werden, was angesichts von zwei parallel verlaufenden Alternativen (Friedrich-Ebert-Damm; Ahrensburger Straße) unproblematisch ist.

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