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Hamburger CDU will EC-Kartenzahlung an Fahrkartenautomaten

Die Hamburger CDU will die Hochbahn per Bürgerschaftsantrag dazu zwingen, ihre Fahrkartenautomaten für EC-Kartenzahlungen fit zu machen. Die Partei verweist auf andere Städte, wie Berlin, München und Stuttgart, wo dies seit Jahren möglich ist und bezeichnet die Hochbahn-Automaten als "unzeitgemäß".
Christian Hinkelmann
Fahrkartenautomat der Hamburger S-Bahn
Fahrkartenautomat der Hamburger S-Bahn

Die Hamburger CDU will die Hochbahn per Bürgerschaftsantrag dazu drängen, ihre Fahrkartenautomaten mit EC-Kartenzahlungsfunktion auszurüsten. „An keinem einzigen der 377 von der Hochbahn betriebenen Fahrkartenautomaten können Kunden mit EC-Karte bzw. Girocard bezahlen. Dies ist unzeitgemäß und muss sich ändern“, so der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering.

Laut CDU haben die Ticketautomaten der Hochbahn bis 2018 das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und müssten eh ausgetauscht werden. Daher bestehe die „einmalige Möglichkeit“, neue Automaten mit EC-Funktion anzuschaffen.

Die CDU kritisiert, dass Städte wie Berlin, München, Köln, Stuttgart, Nürnberg, Hannover, Essen und Dresden solche Kartenzahlungsmöglichkeiten bereits anbieten. „Auch bei der S-Bahn, der AKN und dem Metronom ist Kartenzahlung an den Automaten längst möglich“, heißt es in dem CDU-Antrag.

Die Hochbahn lehnt den Fahrkartenkauf per EC-Karte bislang ab. Begründung: In Deutschland wird die EC-Kartenzahlung bei Kleinbeträgen kaum genutzt. Bei 98 Prozent aller Kartenzahlungen liege der Betrag bei über 5 Euro.

Das Unternehmen verweist als Alternative auf die „Geldkarte“. Allerdings wird dieses Zahlungsmittel in Deutschland kaum noch genutzt. Laut Bundesbank sind im Jahr 2011 nur 0,2 Prozent aller Bezahlvorgänge über Geldkarten abgewickelt worden – Tendenz sinkend.

Außerdem will die Hochbahn nach eigenen Angaben in Zukunft lieber auf neue Bezahlmethoden setzen – wie zum Beispiel die HVV-Card oder Handy-Apps, bei denen gekaufte Tickets automatisch vom Girokonto abgebucht werden.<…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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16 Antworten auf „Hamburger CDU will EC-Kartenzahlung an Fahrkartenautomaten“

In München bietet die MVG an den Automaten die gesamte Fahrkartenpalette an – einschließlich Wochen- und Monatskarte. Man kann sowohl mit Münzen als auch Scheinen, mit EC-Karte und Kreditkarten zahlen. Nur die Geldkarte wird seit kurzem nicht mehr akzeptiert.
Dazu ist jeder Bus und jede Tram mit Automaten ausgestattet, daher verkauft der Fahrer dann auch keine mehr. Derzeit werden die alten Automaten in den Bussen durch neue Automaten ersetzt, die auch im Fahrzeug den Kauf mit EC-Karten und Kreditkarten ermöglichen. Offenbar wir eine vorhandene Technik der Automatenhersteller verwendet, auch für die mobilen Automaten – da muss die Hochbahn gar nicht die eigenen Forschungslabore beschäftigen, in denen offenbar die üblichen Hamburger Speziallösungen entwickelt werden.
Hier ein Foto des inzwischen in den Bussen und Trambahnen eingebauten Automaten, der alte Automaten ersetzt:
https://www.flickr.com/photos/frederikb/9877058514/

Die Hochbahn argumentiert mit veralteten Zahlen (von 2011). Warum, weiß wohl nur sie selbst. Es gibt längst aus der gleichen Quelle (Bundesbank) neuere Zahlen, von 2014. Danach ist der Anteil der bargeldlosen Zahlungen bei Beträgen unter 5 € auf 4 % gestiegen. Nicht viel, aber immerhin – fast doppelt soviel wie noch 2011. Bei Beträgen zwischen 5 und 20 € wurden 2014 bereits knapp 10 % der Zahlungen bargeldlos abgewickelt. Dass es bei der Hochbahn noch viel weniger sind, ist kein Wunder. Wer nur Bares akzeptiert, bekommt nur Bares. Die „Geldkarte“ ist in der Branche längst zum Totalflop erklärt worden, niemand bei Vernunft setzt mehr darauf. Die Hochbahn sollte aufhören, dieses tote Pferd als Feigenblatt zu nutzen, sie macht sich lächerlich damit.

Die Stadt aka HH CDU verlangt EC Zahlung im ÖPNV, aber hat noch nicht mal flächendenkend in allen (!) Ämtern (Standesamt, etc.) bargeldlose Zahlung eingeführt? Finde den Fehler!

Taufurkundenabschrift (Kopie) => Gebühren nur bar zahlbar – ECD Zahlung kann nicht durchgeführt werden da ekien Technik dafür vorliegt

Lächerliche Forderung!

@ Alexander
Also bitte ! Was ist das denn für eine Idee ? Nur weil die Automaten Karten akzeptieren, sollen Sie keine Scheine mehr annehmen ? Nicht alle Bürger haben eine Karte und wollen auch keine Karte haben !

Für 2% der Bevölkerung sollen wieder Millionen aus dem Fenster geschmissen werden, nur weil andere Städte das auch so machen? Wer den ÖPNV nur sporadisch nutzen will, der kann sich die App herunterladen, eine Kundenkarte besorgen oder Kleingeld mit sich führen. Es kann ja auch weiterhin beim Busfahrer gekauft werden, was ohnehin noch massenhaft gemacht wird, auch wenn Automaten aufgestellt sind. Ganz schlimm ist es auf der 5, obwohl dort die meisten Automaten stehen.
Meine Meinung: solange man Karten beim Busfahrer kaufen kann, braucht man keine anderen Automaten. Eine weitere Lösung wäre, dass man Barverkäufe komplett abschafft, dann hätte die EC-Karte schon eher eine Berechtigung, aber man muss das Pferd schon von vorne aufzäumen.

Die Hamburger Automaten sind eine Ansammlung von schlechten Beispielen. Nicht nachmachen!

1. Die S-Bahn-Automaten können Kreditkarte und EC-Karte etc. verarbeiten. DB-Fahrkarten, selbst für unter 1 €, kann man deshalb an jedem S-Bahnhof per Kreditkarte zahlen. Bei HVV-Fahrkarten wird das aber wieder per Software gesperrt, angeblich auf Wunsch des HVV.
2. Monatskarten werden von den Automaten nicht verkauft, weil angeblich die Hochbahn zu geizig war, sich Geräte mit passendem Sicherheitspapier zuzulegen. Die eigenen Automaten für Monatskarten wurden abgebaut, weil sich das wiederum nicht rentiert.
3. Es gibt keine Fahrkarten im Vorverkauf. Das ist irre bescheuert. Bei Tageskarten bräuchte man keinen Entwerter oder so, nur ein Feld „Gültigkeitstag wählen“. Gibt es nicht! Jetzt steht man also beispielsweise am Freitag Abend am Automaten, will eine Gruppenkarte für SAMSTAG kaufen und muss damit bis 0 Uhr warten. Schön bescheurt, wenn der Zug um 0.01 Uhr fährt!

„In Deutschland wird die EC-Kartenzahlung bei Kleinbeträgen kaum genutzt.“ Bei der Entwicklung der Fahrpreise kann langsam aber nicht mehr von „Kleinbeträgen“ gesprochen werden…

Die 5€ Grenze anzuführen, ist bei näherem hinsehen ein echter Brüller. Sobald ich eine Karte über 2 Ringe kaufe oder ne Tageskarte, bin ich über 5€. Und ich denke, dass 98% der Fahrten auch Retour gehen und den Nahbereich überschreiten, also mehr als 5€ in den Automaten eingeworfen werden.

Finde ich jetzt nicht so schlimm, das die Automaten keine EC-Kartenzahlung haben, die gleich zu zwingen finde ich sehr uebertrieben, aber schoen waere es wirklich.

Nicht jeder Fahrgast will . Das die Hochbahn oder Moovel
Jede ÖPNV Fahrt nachverfolgen kann . Wir hinterlassen auch so jede menge, virtuelle Spuren .
Anstatt solche Apps zu bewerben .
Sollte die Zahlung mit der „EC“ Karte eigentlich Standard sein .
Ein Beispiel mehr dafür , das der Gast bei Hochbahn ein Störfaktor ist . Dafür gibt es ja leider viele Beispiele.

Habe heute gerade am Automaten in Rahlstedt . Eine Schleswig Holstein Karte gekauft. Es standen verschiedene Zahlungssysteme zur Wahl . Meine Meinung vorbildlich !!!!!!

Das ist doch ein sehr sinnvoller Vorschlag. Die Lesegeräte sollten auch Kredikartenzahlungen akzeptieren. Gerade Gäste aus Skandinavien, die keine EC-Karten kennen sondern überall mit Kreditkarten bezahlen, würden das sehr schätzen. Wenn an allen Automarten Kartenzahlungen möglich sind, kann man auch mittel- bis langfristig auf die wirklich teuren Scheinprüfgeräte an den Automaten verzichten. So würde auch der Anreiz abnehmen, Automaten aufzubrechen.

Ich finde den Vorschlag auch gar nicht so abwegig. Als Hamburger nutze ich zwar ausschließlich die HVV-App, aber für Gelegenheitsnutzer und Touristen wäre das schon sinnvoll.
Wenn ich als Touri in eine fremde Stadt komme und danach vielleicht nicht mehr, möchte ich mir nicht extra eine App installieren nur um dann den ÖPNV nutzen zu können wenn ich kein Kleingeld habe.
Bei den heutigen Fahrkartenpreisen des HVV und der jährlichen Preissteigerung dauert es sowieso nicht mehr lange bis ein Einzelfahrschein 5€ kostet…

Die Hamburger Automaten sind auch aus anderen Gruenden eine Zumutung. Es dauert viel zu lange bis der Prozess abgeschlossen ist. (bis zu 90 Sekunden, wenn man mit Karte bezahlt.), wenn dann wie oft am Airport 5-6 Leute in der Schlange stehen, dann ist das unzumutbar.
Andererseits kann man ueber die HVV Apps. alle wichtigen Fahrkarten kaufen.
Wenn ich also aus London nach Hamburg fliege, habe ich meine HVV Fahrkarte bereits in London gekauft (kann das aber immer nur am gleichen Tag machen)

Ja, elektronische Zahlung gerne, allerdings dann auch richtig: Auch Zahlung über verschiedene andere Protokolle ermöglichen, zum Beispiel über NFC-fähige V-Pay-/Maestro-Debitkarten/-Kreditkarten oder über NFC-fähige Smartphones bzw. -Sticker mit entsprechender App – das geht wirklich schnell und unkompliziert (kann man an jeder Aldikasse testen, die Kassierer sind immer verblüfft, wie schnell die Zahlung verarbeitet wird), und die PIN-freie Obergrenze (20 Euro nach meiner Kenntnis) genügt für fast jeden Ticketkauf.

EC-Karte ist wegen PIN-Eingabe im Vergleich langsamer und hält auf. Und bitte nie! die Barzahlung aus den Automaten nehmen! (Barzahlung bitte immer auch mit Geldscheinen ermöglichen; Köln hat reichlich Automaten, die nur Münzen annehmen, das bringt jeden Tag Nutzer zum Fluchen, weil man selten die komplette Summe für ein Tagesticket o.ä. in Münzen parat hat.)

Der bisher erste und einzige vernünftige Vorschlag der CDU zur derzeitigen Verkehrspolitik in Hamburg. Eine Umrüstung der Automaten ist längst überfällig und eine Frage der Kundenfreundlichkeit.

Find ich gut. Habe mich schon immer gefragt, warum das nicht geht. Lesegeräte sind ja auch schon vorhanden, ein Softwareupdate sollte dafür ausreichen und kaum Kosten verursachen.

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