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Hier gehen Hamburgs alte U-Bahnen auf ihre letzte Reise

Für Hamburgs älteste U-Bahnbaureihe DT2 hat die letzte Reise begonnen. Seit vorgestern werden die insgesamt 14 Züge in der Hochbahn-Werkstatt in Barmbek auf Lastwagen verladen und zum Verschrotten nach Lübeck gebracht. Morgen ist der nächste Abholtermin geplant.
Christian Hinkelmann
Hamburger U-Bahn auf der Fahrt zum Schrottplatz
Letzte Reise: U-Bahn-Wagen vom Typ DT2 werden auf dem Hochbahn-Betriebshof in Barmbek auf LKW verladen und zum Schrottplatz transportiert
Foto: Patrick Rönnspies

Die Ära der Hamburger U-Bahn-Baureihe DT2 geht endgültig zu Ende. Seit vorgestern werden insgesamt 14 Züge in Barmbek Wagen für Wagen auf Tieflader verladen und zum Verschrotten nach Lübeck gebracht.

Die Verschrottung wird von der Firma „ISR Itzehoer Schrott und Recycling“ durchgeführt, wie Hochbahn-Sprecher Christoph Kreienbaum auf NahverkehrHAMBURG-Nachfrage erklärt.

Die nächsten Wagen werden morgen in der U-Bahn-Werkstatt Hellbrookstraße abgeholt. Weitere Termine sind für den 8., 13. und 16. Juni geplant.

Die betroffenen U-Bahn-Züge waren im vergangenen halben Jahr in Billstedt abgestellt und werden in diesen Tagen Stück für Stück von Hochbahn-Rangierloks nach Barmbek bewegt – die letzte Fahrt auf Schienen, bevor der Schneidbrenner kommt.

Ihren letzten regulären Linieneinsatz hatten die DT2-Züge Ende November vergangenen Jahres. Danach wurden sie offiziell außer Betrieb genommen und seitdem nicht mehr bewegt.

Einen DT2-Zug will die Hochbahn für ihre historische Flotte erhalten.

Die U-Bahn-Baureihe DT2 war rund 50 Jahre lang in Hamburg unterwegs und hat den Nahverkehr in den Wirtschaftswunderzeiten geprägt. Ab 1962 hatte die Hochbahn innerhalb von nur fünf Jahren 186 solcher Fahrzeuge angeschafft.

Die silbernen Doppeltriebwagen waren damals hochmodern. Außen dominierte der unlackierte Edelstahl – eine Gestaltung, die später auch beim DT3 un…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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12 Antworten auf „Hier gehen Hamburgs alte U-Bahnen auf ihre letzte Reise“

Den DT 3 habe habe ich quasi von Anfang auf erlebt. Kaum, dass die letzten DT 2, die zum alten Eisen sollten, auch schon dahin gerollt sind, folgen Ihnen die ersten 48 DT 3. Abgesehen davon war eine Garnitur bei der Feuerwehrakademie HH, eben zu Übungszwecken. Verschweigen möchte ich auch nicht die sechs DT 3-Garnituren, die Computer für automatischen Fahrbetrieb per LZB erhielten. Das ganze wurde damals (Anfang achtziger-Jahre) prozessrechnergesteuertes U-Bahn-Automationssystem Hamburg (kurz PUSH) genannt.

Kann die Hochbahn nicht Teile, wie Zugzielanzeiger, Sitze, Türen, etc. an DT2 Fans verkaufen, ich würd mir gerne solche Teile erwerben.
Und schade, dass die Hochbahn keinen DT2 mit neuer Front als Museumszug erhält, der DT2.1 Wagen 604 wird nur als Museal erhalten.

Wenn „Die Bahn“ es nicht einmal schafft, das ganze über die Schiene abzuwickeln,
dann muss ich mich wirklich wieder halb totlachen….

Und mit „Die Bahn“ meine ich eben „Die Bahnen“, gehört ja sowieso alles dem Staat.
Slebst der Metronom oder die NOB sind nichts anderes als Staatsbahnen, eben nur
verschachtelte Eigentumsverhältnisse.

Moin,
die wenigstens Zugloks der DB haben eine Scharffenberg-Kupplung, mit der die U-Bahnwagen gezogen/geschoben werden können. Dazu bedarf es nicht nur mindesten einer Lok, sondern auch weiterer sog. Schutzwagen. Zudem konnten die Wagen innerhalb des Hochbahnetzes auch nur mit geringer Geschwindigkeit transportiert werden. Richtung Lübeck hätte von Ohlsdorf aus (dort Übergang ins DB-Netz) noch mehrfach rangiert werden müssen, mit dem Risiko, dass die Fahrzeuge unterwegs verrecken, Fest- oder Heißlaufen. Ein nicht abwägbares Risiko, also ist der Transport über die Straße tatsächlich alternativlos.

Wie man auf den Bildern sehen kann, werden die DT2 ohne Drehgestelle verladen. Vermutlich kann die Hochbahn diese noch verwenden. Somit ist der Transport per LKW der einzig mögliche. Anders müssten die Drehgestelle hinterher wieder zurück gebracht werden, was dann auch nur per LKW ginge.

Warum die Fahrzeuge auf der Straße nach Lübeck transportiert werden? Eventuell will man sich bei der Hochbahn die Drehgestelle und die Radsätze sichern. Als Ersatzteile für die DT3. Hätte man aber trotzdem anders machen können: Die DT2 per Zug nach Lübeck transportieren. Beim Schrotthändler die Wagenkästen entfernen. Sollen dort ja sowieso verschrottet werden. Die Drehgestelle dann gesammelt nach Hamburg zurück bringen. Da ist dann zwar die Rückfahrt nörig, aber das fällt bei den Straßentransportern genauso an. Die LKW werden ja nicht beim Schrotthändler in Lübeck verbleiben.

Nun bekommen die alten AKN-Triebwagen Gesellschaft: Obwohl der Unterschied vom DT2 der U-Bahn ähnlich sind wie die ältesten VTE Triebzüge der AKN und für beide heißt es ,,adios“.
Die Hochbahn modernisiert die DT4 Züge die zur VGN angehören und bestellt natürlich ihre neuen DT5 Züge mit ersmaligem Durchgehen.
Man muss auch bereit sein für neues egal ob ein altes Auto schon in die Jahre gekommen ist oder wie hier eben die Züge aber es bleibt wie im Text aucht steht ein Zug dessen Baureihe für Museumsfahrten bestehen.

Auch ein alter U-Bahn-Wagen ist letztendlich nur eine Maschine, die jetzt den Weg zur Verschrottung geht. Aber anders als bei einer ausgedienten Drehbank, einer alten Abfüllanlage oder einem schrottigen Zigarettenautomaten hängen doch an einem solchen Fahrzeug mehr Emotionen, fast wie bei einem Oldtimer-Automobil.
Also Tschüss DT 2 und auch Dank an alle U-Bahn-Fahrer(innen), die uns mit Dir durch Hamburg gefahren haben.

Ich bin überrascht, dass die Wagen kompliziert via Tieflader zum Schrotthändler nach Lübeck gebracht werden, wo doch ein Transport über die Schiene (der Schrotthändler hat offenbar auch einen Schienenanschluss) möglich wäre. Okay, mit Sondergenehmigung und vermutlich nur geringer Geschwindigkeit, aber unter der Annahme, dass pro Fahrt drei bis vier Fahrzeuge transportiert werden könnten und pro Nacht nur eine solche Fahrt möglich wäre, wäre man in einer halben Woche durch.
Kennt jemand die Gründe für den Straßen- und gegen den Schienentransport?

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