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Hochbahn erteilt Auftrag für 30 Serien-Elektrobusse

Die Hochbahn bestellt ihre ersten 30 Serien-Elektrobusse. Nach einer europaweiten Ausschreibung geht der Auftrag an zwei Hersteller. Die neuen Busse haben einen hohen Preis.
Christian Hinkelmann
Von diesen Solaris-Elektrobussen sollen zunächst zehn Fahrzeuge in Hamburg fahren
Von diesen Solaris-Elektrobussen sollen zunächst zehn Fahrzeuge in Hamburg fahren
Foto: Hochbahn

Die Hochbahn hat ihren ersten Großauftrag für Elektrobusse erteilt. Nach einer europaweiten Ausschreibung geht der Auftrag über insgesamt 30 E-Busse an zwei Unternehmen: Die Daimler-Tochter EvoBus und den polnischen BVus- und Straßenbahnhersteller Solaris.

EvoBus wird 20 Fahrzeuge vom Typ „E-Citaro“ liefern, Solaris zehn Busse vom Typ „Urbino nE12“.

Die Fahrzeuge sollen rein mit Batteriekraft fahren und laut Hochbahn eine Reichweite von mindestens 150 Kilometern pro Akkuladung haben. Das reicht für kürzere Buslinien. Die Lithium-Ionen-Batterien der jetzt bestellten Fahrzeuge weisen eine Speicher-kapazität von 250 (EvoBus) bzw. 240 (Solaris) Kilowattstunden auf.

Aufgeladen werden die Akkus ausschließlich nachts im Busdepot. Nachladungen entlang der Strecken soll es nicht geben.

Neue Busse haben weniger Plätze und kosten viel

Die neuen Fahrzeuge werden zunächst auf dem Hochbahn-Betriebshof Hummelsbüttel stationiert, der über die notwendigen Ladekapazitäten verfügt.

Bei den Bussen handelt es sich um Solobusse mit insgesamt 70 Plätzen – davon 25 Sitzplätze. Das ist etwas weniger als in einem herkömmlichen Dieselbus.

Insgesamt kosten die 30 neuen Busse rund 18 Millionen Euro, was rechnerisch rund 600.000 Euro pro Fahrzeug entspricht. Damit sind die neuen Elektrobusse rund doppelt so teuer wie herkömmliche Dieselfahrzeuge. Aus di…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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12 Antworten auf „Hochbahn erteilt Auftrag für 30 Serien-Elektrobusse“

30 Stück bestellt, wie süß! In China ist man da ETWAS weiter, Shenzhen hat bereits über 16.000(!) E-Busse im Einsatz. Wahrscheinlich hätte Hamburg die Busse in China auch preiswerter kaufen können.

Diese Zahlen und die kleinen Busse zeigen den ganzen Wahnsinn der Hamburger Verkehrspolitik.
Die Fahrgäste sind den verantwortlichen Politiker vollkommen egal, Hauptsache der Kostendeckungsgrad ist hoch.

Ein ‚Hoch‘ auf die HOCHBAHN. Nach meinem Kenntnisstand will die VHH bereits im Sommer 2018 erste Elektrobusse von SILEO auf die Straße bringen

BVG-Chefin Nikutta war kürzlich selbst in China:

https://www.welt.de/wirtschaft/article175576899/Berliner-Wirtschaftsvertretung-in-China-Ramona-Pop-eroeffnet-Buero-in-Peking.html

Berlin wird weitere Busse je nach Fortschritt bestellen:

http://newstix.de/?session=&site=actual&startentry=50&entmsg=true&mid=41214#sthash.z9xi2MTN.dpbs

Das sollte unserer Busindustrie endlich Beine machen.

https://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/e-busse-in-china-an-diesen-elektro-pionieren-kann-sich-berlin-ein-beispiel-nehmen-30074268

Dabei ist der E-Bus politisch längst beschlossene Sache. Die Vorteile des Straßenbahnantriebs ohne deren ruinöse Infrastrukturkosten und die das Verkehrsmittel einengenden und den Bürger störenden Gleiskörper und Drahtverhaue über der Straße.

Auf die Idee, in Zeiten steigender Nutzungszahlen kleinere Busse anzuschaffen, muss man erst mal kommen. Wie sowas aussieht, kann man auf der Linie 15 zwischen Altona und Eimsbüttel jetzt schon bewundern, wo die geräumigen alten blauen Busse gegen neue Schuhschachteln ausgetauscht wurden, deren vorn aushängende Platzzahlen ungefähr so realistisch sind wie die Abgassmesswerte der Autoindustrie. Im Berufsverkehr darf man dann schon mal 1-2 Busse durchlassen, bis es so halbwegs passt …

Ja, man könnte die kleineren Busse öfter fahren lassen, aber dann müsste man die Flotte deutlich vergrößern und die Kosten, auf die @Wandsbeker zu Recht noch einmal hingewiesen hat, würden erst so richtig explodieren. Sinkt aber das Platzangebot auf den Linien, werden zugleich die Kapazitätserweiterungen der teuren „Busbeschleunigung“ zumindest zum Teil wieder aufgehoben – bestes Beispiel die neuen Busse auf der Linie 5, die ebenfalls weniger Plätze als die alten Doppelgelenke haben. Eine Nahverkehrspolitik aus einem Guss sieht anders aus und ohne Komfort wird man nun mal nicht mehr Leute aus den Autos holen …

Ach, mit tut es um das Geld leid! Bei 30 Standard-Bussen sind es 9 Mio Euro. Aber die neue Technik ist ja so toll: der Strom kommt umweltfreundlich aus der Steckdose – und die Akkus haben eine unbegrenzte Lebensdauer. Schade nur, dass man weitere Millionen in die Nachladestationen (ZOB, Stadiumstraße, Tiefstack) investiert hat, die man wohl in Zukunft überhaupt nicht mehr benötigt. Hauptsache Hamburg ist innovativ und mit der Nase voraus. Zum Glück sprudeln im Moment die Steuermittel und man muss sich überhaupt keine Gedanken über die Wirtschaftlichkeit machen.

Hamburgs ÖPNV ist alles mögliche.
Aber bestimmt nicht innovativ, sondern das genaue Gegenteil.
1980 war der ÖPNV in der Hansestadt keinen deut anders als heute (außer man wollte zum Flughafen oder nach Niendorf).

Das schaffen nicht mal sozialistische Betonländer…

Dem vorstehenden Kommentar ist auf der ganzen Linie zuzustimmen. WEnn schon elektrische Busse, dann bitte mit herkömmlicher (bewährter) Technologie als O-Bus. Diese sind haltbar, langjährig erprobt und können von der Stange gekauft werden, da es nicht nur in der Schweiz und Österreich, sondern auch in vielen osteuropäischen Ländern und in China große O-Bus-Systeme gibt. Die kosten für die Fahrleitungen dürften gereinger sein, als die völlig büerhöhten Kosten für die Anschaffung der batteriegetreibenen E- Busse. Aber wenn es um einen intelligenten Fahrgastfreudnlichen nahverkehr geht, hat die Hochbahn aufgrund des dominntten politischen Einflusses noch nie ein gute Figur gemacht.

Ich betrachte diese Bestellung als Signal an die deutsche Autoindustrie, endlich mal ERNSTHAFT Elektrobusse zu entwickeln, weil diese dann auch bestellt werden.
Mal sehen, ob das bei den Bossen von Daimler & Co ankommt, sonst werden wohl am Ende die Chinesen das Geschäft machen, Shenzhen lässt grüßen …

Grundsätzlich ist eine Umstellung des Busverkehrs auf E-Fahrzeuge zu begrüßen, da diese zumindest durch geingere Lautstärke einen höheren Fahrkomfort versprechen. Eine Reduktion der Schadstoffbelastung an Problemstellen werden diese Busse allerdings kaum herbeiführen. Es sind ausnahmlos kleine Fahrzeuge und sie werden daher wohl kaum in der Hauptverkehrszeit an schadstoffrelevanten Stellen eingesetzt werden. Der absehbaren Argumentation des Senats, dass aufgrund des Einsatzes E-Busse Fahrverbote nun nicht (mehr) nötig seien, sollte also entgegengehalten werden: Nein, messen, und zwar an mehr Stellen. Alles andere ist unglaubwürdig.

Schwer nachvollziehbar sind die absehbar entstehenden Kosten, gerade wenn der Senat auch auf hochfrequentierten Linien auf 100 % E-Busse setzen will.
Denn leider sind die Kosten pro Sitzplatz (mit rund 9.000 €) nun sehr, sehr hoch, von den entsprechenden Personalkosten pro Personenkilometer bei Fahrzeugen, die maximal 70 Personen befördern können, ganz zu schweigen. Es ist mir ein Rätsel, inwieweit eine vollständige Elektrifizierung der Busflotte mittel- bis langfristig kostengünstiger sein soll als ein Stadtbahnbetrieb auf hochfrequentierten Strecken. Hier sind Systeme möglich, bei denen die Anschaffungskosten der Fahrzeuge pro Sitzplatz wenig teurer sind (vielleicht 10.000 bis 15.000), die Lebensdauer der Fahrzeuge ist deutlich höher. Vor allem aber können statt 70 oder bei XXL Bussen) maximal 200 Plätze auch bis zu 300 Personen pro Fahrer transportiert (wobei hier in der Regel sogar ein höherer Sitzplatzschlüssel (30-40 % anstatt den 25 % wie bei den XXL Bussen) erreicht werden kann). Auch eine eventuelle Automatisierung (fahrerlos) ist auf Schienen deutlich leichter möglich. Dabei haben wir die finanzielle Förderung von Schienenfahrzeugen aus Bundesmitteln, die bei Bussen nicht ohne Weiteres gegeben ist, noch gar nicht berücksichtigt.

Eine (neutrale) abschätzende Gegenüberstellung der Kosten (a) 100 % elektrischer Busverkehr vs. (b) 30-50% prozentiger Stadtbahnverkehr auf 20-30 Jahre würde mich brennend interessieren.

Die Hochbahn bzw. Stadt zieht ihren Schwanz aufgrund des Planungsrechts ein.
Ist zu aufwendig, ja ich behaupte sogar zu anspruchsvoll.
Man geht den Weg des kleinsten Widerstandes.
Auf der Straße muss man ja nichts ändern… die Fahrgäste müssen nur im Stau stehen.

Wenn man dagegen sieht was in anderen Städten SPNV-mäßig geplant und ausgeführt wird…

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