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Hochbahn lässt E-Busse mit Brennstoffzelle entwickeln

Die Hochbahn will die Reichweite von Elektrobussen verlängern und hat den Fahrzeughersteller Solaris damit beauftragt, einen Batteriebus mit zusätzlich eingebauter Brennstoffzelle zu entwickeln.
Christian Hinkelmann
Wasserstoffbus in der HafenCity in Hamburg
Ein Wasserstoffbus der Hochbahn auf der Linie 111 in der HafenCity (Magellan-Terassen)

Nach Angaben des Unternehmens sollen insgesamt zwei 18,75 Meter lange Busse vom Typ Urbino 18,75 electric zum Jahresende auf der geplanten neuen „Innovationslinie“ 109 (Alsterdorf – ZOB) eingesetzt werden.

„Noch gibt es diese Fahrzeuge nicht in Serienreife, sondern wir müssen unterschiedliche Technologien gemeinsam mit den verschiedenen Herstellern testen. Von den neuen Fahrzeugen versprechen wir uns wichtige Erkenntnisse“, so Hochbahn-Chef Günter Elste.

Die neuen Solarisbusse werden von einem 240-kW-Elektro-Motor angetrieben. Stationiert auf dem Betriebshof Hummelsbüttel erfolgt die Aufladung der Batterien und das Nachtanken mit Wasserstoff in der Nacht. Dies ermöglicht tagsüber im Linienbetrieb eine vollkommen flexible Nutzung und eine Reichweite von ca. 250 Kilometer.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „Hochbahn lässt E-Busse mit Brennstoffzelle entwickeln“

Moin,
Herr Horch hat es ja neulich im Abendblatt gut dargestellt, eine Stadtbahn wird nicht kommen und ich glaube er ist Realist, wenn er sagt, dass es an der Protesthaltung der Gegner scheitern wird, die mit einer Klagewelle vor Gericht ziehen werden usw. usw., da können wir uns die Stadtbahn noch so sehr wünschen.
Aber um zum Kernthema zurück zu kommen, ich halte den Einsatz von weitgehend emmisionsfreien Bussen angesichts der hohen Feinstaubbelastung, die ja massgeblich durch Dieselfahrzeuge verursacht werden, für eine wichtige Entwicklung. Hoffen wir, dass nicht wieder irgendein Mineralölkonzern durch geschickte Ankaufpolitik in der Innovationsindustrie diese Entwicklungen unterbindet.

@Tom

Dass Köln keine Probleme im Busbetrieb haben soll, kann ich nicht so genau beurteilen, weil ich schon seit 6 oder 7 Jahren nicht mehr dort war. Zu den Verkehrsspitzen sind die Busse und Bahnen in K aber damals auch knüppeldicke voll gewesen und standen mehr, als dass sie fuhren. Ich weiß von Köln vor allem, dass man dort erhebliche Probleme mit der Stadtbahn hat (hatte), weil man nämlich kein Fahrpersonal hat(te) und erst eine Joboffensive für Studenten starten musste, bis man die Lage wieder im Griff hatte. Es sind dort über Monate hinweg komplette Fahrten nicht geleistet worden, weil Leute fehlten…

Was Hamburg anbelangt, so plädiere auch ich seit Jahren für eine Stadtbahn. Im Übrigen stehen wir beide mit dieser Ansicht nicht alleine da, auch wenn man nach wie vor keine Mehrheit in der Bevölkerung hat.
Die „Probleme“ die es auf der M5 gibt könnte man sicherlich mit einer Bahn entzerren. Wenn man aber genau beobachtet, wo und wann Probleme auftreten, dann relativiert sich aber auch so manches. Die stärkste Auslastung hat die Linie auf dem Teilabschnitt Hoheluft-Uni, max bis Dammtor. Danach ist die Bude leer, ums mal salopp auszudrücken. Morgens ist es sogar nur zwischen Dammtor und Uni extrem, weil die Studenten lieber die eine Station von S-Bahn Dammtor bis Uni in die Sardinenbüchse steigen, statt 200m zu gehen:-)
Bei allen Innenstadtlinien hat man aber vor allem ein größeres Problem an Samstagen. Stichwort Demonstrationen. Dort laufen dann Verspätungen auf und extrem hohe Fahrgastnachfrage ist die Folge.
Teilweise problematisch sind auch die Linien 3,4,20 und 25. Hier ist es zwar auch nach der HVZ völlig entspannt, aber hier muss man innerhalb der HVZ entweder auf DGB umstellen (sofern die Trassenführung es ermöglicht) oder die Takte erhöhen, was aber nur funktioniert, wenn die Busse nicht im Stau stehen bleiben. Außerdem sollte Hamburg das Kassieren im Bus beenden und stattdessen Automaten einbauen oder aufstellen. Man muss die Leute davon weg bekommen beim Busfahrer zu kaufen.

@GreenCity

Vor geraumer Zeit war es hier einmal Thema, wer, wo, wie warum mit welchem Verkehrsmittel unterwegs ist. Ich erinnere noch, dass bei der Nutzung des Autos, Köln an Pl.1 und HH an Pl.2 war. Beide lagen bei über 40%, was ja „Ihren“ Zahlen in etwa entspricht. Warum das so ist, ist sicherlich noch einmal ein großes Thema für sich.

„Könnte man nicht einen Teil der bestehenden Busdepots für die Straßenbahn umbauen / mitnutzen, sodass diese für eine Straßenbahn nutzbar wären?“

Naja, rein theoretisch bestimmt .Das gibt es ja woanders auch. Nur ist es eben nicht so, dass man mal eben mit einer Stadtbahn so einfach auf einen bestehenden Busbetriebshof fahren kann. Die Höfe sind ohnehin schon jetzt zu klein für die Busse, sodass man bestimmt um die 50% der Busse auslagern müsste, um dort Bahnen mit abzustellen; die Wartung und Pflege nicht zu vergessen. Man hat ja auch damals das gesamte Straßenbahnnetz inkl. Betriebsbahnhöfe zurückgebaut und die kleinen „Züge“ von damals waren max mit einem heutigen einfachen Gelenkwagen vergleichbar, wenn überhaupt. Auf Langenbfelde steht noch ein Teil der alten Wagenhalle wo gerade mal 10 DGB reinpassten, als die Halle noch komplett stand. Erschwerend kommt hinzu, dass Abstellflächen in HH ohnehin eine Rarität sind und die heutigen Umwelt-und Lärmschutzauflagen sind enorme Herausforderungen, die insbesondere in finanzieller Hinsicht nicht zu unterschätzen sind. Eigentlich wollte man für den Busbetriebshof Langenfelde eine neue Fläche ankaufen, was aber nicht realisiert werden konnte, sodass man den Hof nun umbaut und die Kapazitäten um ca 30% erhöhen kann, was für ca 20-30 Jahre reichen wird (soll). Man hat nun diesen Hof so geplant, dass später alle Antriebstechnologien in Betrieb genommen werden können. Außerdem hat man dann ein Betriebshofmanagementsystem, dass die Abstellflächen-Nutzung optimiert. Dieses System KÖNNTE auch Höfe steuern, die aus Bussen UND Stadtbahnen bestünden. Da die Gesamtfläche aber sicherlich zu klein wäre, kann ich mir das nicht vorstellen. Selbst wenn man-sagen wir-alle 25 DBG-Busse ausmustert und durch Bahnen ersetzt, wäre der Hof sofort wieder an der Kapazitätsgrenze und man hätte keine Planungsgrundlage für weitere Expansionen. Man müsste ja auch O-Leitungen verbauen, die ebenfalls Platz benötigen oder teure Abnehmer installieren. Auch benötigt man Rangier- und Kuppelflächen usw… Wenn Sie Ihre Frage an einen Ingenieur stellen würden, würde er sicher sagen: “ Alles geht, nur eine Frage der Kosten und Kompromisse“ 🙂

@ Busfahrer

Aber Köln hat nicht die am stärksten belastetste Buslinie Europas. Sprich: Abgesehen vom überlasteten Innenstadttunnel, der jetzt aber durch die Nord-Süd-Stadtbahn entlastet wird bzw. werden soll, hat Köln also keinerlei Probleme. Hamburg hingegen schon und zwar ganz eindeutige die auch jedem bewusst sind! Mir ist selbstverständlich klar dass die Stadtbahn vmtl. niemals kommen wird, auch mit Olympia wird wohl eher eine U5 oder gar U6 gebaut, alleine um zu zeigen wie Großstädtisch man in Hamburg ist. Um meine Ansicht mal zu präzisieren: Es sollte beim Ausbau des ÖPNV in Hamburg in erster Linie darum gehen die doch recht vielen überlasteten Linien zu entlasten, Autofahrer zu ÖPNV-Nutzern „umzuerziehen“ wird allenfalls ein kleiner Nebeneffekt sein. Wichtig ist eine mittelfristig umsetz- und finanzierbare Lösung die auch bei steigenden Fahrgastzahlen noch Kapazitätsreserven aufweist. Weder Bus noch U-Bahn können dies leisten. Was mich angeht halte ich daher eine Stadtbahn für das einzig Sinnvolle. Das die Mehrheit der Hamburger Bürger und der politischen Entscheidungsträger das anders sieht (oder es denen schlicht egal ist) ändert noch lange nicht meine Ansicht.

@Busfaher:
Fahren in Köln tatsächlich noch mehr Leute mit dem Auto?
Der Anteil vom Auto (Fahrer) beträgt in Hamburg 30%, von Auto (Mitfahrer) 11% lt. http://www.hvv.de/pdf/aktuelles/publikationen/hvv_zahlenspiegel_2010.pdf. Die Zahlen stammen wahrscheinlich von 2010. Ich finde es nur bemerkenswert, dass sie sich ziemlich gut mit den Zahlen von 2008 von MiD decken. In Köln beträgt der Anteil Auto(Fahrer) 35% und 7% für die Mitfahrer. Wenn man beide Zahlen zusammen addiert, so sieht man, dass in etwa die gleiche Anzahl an Leuten mit dem Auto unterwegs ist. Es sind nur weniger Autos unterwegs (bessere Auslastung). Mögliche Erklärung: In Hamburg sind die Menschen weniger individuell, weil es z. B. mehr Paare gibt. Man muss natürlich dazu sagen, dass die Zahlen von 2006 stammen.Insofern lässt sich nur bedingt sagen, ob tatsächlich mehr Leute in Köln mit dem Auto fahren. Es kann sich ja inzwischen einiges geändert haben.
Und wenn man sich die Zahlen weiter anschaut, so sieht man, dass der Anteil vom ÖPNV in Hamburg tatsächlich geringer als in Köln ist: 17% in Hamburg (2010) vs. 21% in Köln (2006). 2008 lag der Anteil beim ÖPNV bei 19% in Hamburg. Und die Busse / Fähren haben in Hamburg nur in etwa 1/3 der Personenkilometer der Schnellbahnen geleistet. Daran gemessen ist das Gewicht des Schnellbahnverkehrs deutlich größer. Der Fairness halber sollte man ja dazu sagen: Köln hat keine U-Bahn. Wie wird sich bspw. die Eröffnung der Nord-Süd-Stadtbahn auf die Nutzung auswirken? Viele Strecken sind vom MIV getrennt – aber eben nicht alle. Wenn sich der Verkehr staut, so steht dann die Stadtbahn auch im Stau – das tut die Hamburger S- und U-Bahn nicht. Wenn man fair ist, müsste man also das S- und Stadtbahnnetz von Köln mit dem Schnellbahnnetz (S/U/A) von Hamburg vergleichen – das Busnetz spielt da eher eine untergeordnete Rolle.
Wodurch wird also der geringere Anteil vom ÖPNV in Hamburg kompensiert? Durch Fußgänger – in Hamburg werden 4% mehr Strecken per Fuß zurückgelegt (2010 in HH, 2006 in Köln). Der Anteil des Fahrradverkehrs ist in beiden Städten gleich – jew. 12% (2010 in HH, 2006 in Köln).
(Man sollte natürlich dazu sagen, dass die Unterschiede zwischen beiden Städten vllt auch einfach durch statistische Fehler (tw.) zu erklären sind.)

Dass eine Stadtbahn in Hamburg wohl nicht kommen wird: Da haben Sie wahrscheinlich Recht. Allein schon wg. der Schuldenbremse wird man wahrscheinlich kein Risiko wagen, wenn nicht ein Großteil der Bevölkerung dahinter steht. Da sind wir wohl in Deutschland skeptischer als in anderen Ländern wie Frankreich. In Paris haben die das jedenfalls geschafft, Autospuren auf einer vielbefahrenen Hauptstraße für die Straßenbahnlinie 3 dran glauben zu lassen – ob man das in Deutschland so schaffen würde?

Eine Frage hätte ich dann noch zu den Depots für eine Straßenbahn (bezogen auf einen Ihrer Beiträge): Könnte man nicht einen Teil der bestehenden Busdepots für die Straßenbahn umbauen / mitnutzen, sodass diese für eine Straßenbahn nutzbar wären? Sicherlich bräuchte man während der Bauphase mehr Fläche, aber wenn man die Linien nach und nach baut, braucht man nicht ganz so viel Fläche. Schließlich ist eine Stadtbahn ja dazu gedacht, Buslinien zu ersetzen – oder im Zuge dessen wird das Busliniennetz angepasst. Man bräuchte also prinzipiell weniger Busse. Mit 28m (wie in Köln) wären die Stadtbahnwagen ja auch nicht so viel länger als die XXL-Busse (24,75m) – oder man würde sich 25m lange Stadtbahnwagen besorgen (die könnten dann in Dreifachtraktion fahren).

@Tom

gewöhnen Sie sich daran, dass man in HH gerne Auto fährt. In Köln hat man auch eine Stadtbahn und trotzdem fahren dort noch mehr Leute mit dem Auto, als in HH. Die Stadtbahn wird immer wieder auf dem Zettel sein, aber nur als Wahlkampfthema. Keiner wird jedoch eine bauen, es sei denn, Hamburg bekommt tatsächlich die Austragung für Olympia. Das wäre das Einzige, was alles verändern könnte.

Die Sache ist doch die: Die 5 muss unter allen Umständen entlastet werden und da sind mittelfristige Lösungen gefragt. Eine U5 zu bauen dauert a) zu lange, kann b) nirgendwo ein- bzw. ausgefädelt werden und kostet c) exorbitant viel Geld. Die Busbeschleunigung ist zwar billig, ermöglich aber keine längeren Busse und ist in jedem Fall nur eine Zwischenlösung. Eine Stadtbahn wäre zwar einigermaßen günstig, leistungsfähig und, da Trasse und LSA weitestgehend vorhanden, auch einigermaßen schnell zu errichten, nur will sie kaum einer. Was bleibt also? Transrapid? M-Bahn?, Alwegbahn? Seilbahn? VAL? Meines Erachtens wird man, will man den anzunehmenden Super-Gau abwenden, an der Stadtbahn nicht vorbei kommen. die U5 fährt frühestens 2025 und dann auch erst mal zwischen Sengelmannstraße und Bramfeld, damit die Leute dort endlich Ruhe geben und die SPD wählen. Bis die U5 irgendwann einmal die XXl-Busse ablöst wird es wahrscheinlich 2035, vielleicht kommt ja aber auch die Südvariante und die Busse fahren bis St. Nimmerleinstag.

@Kevin Schmidt

„Hat die Hochbahn Pläne für den „Super-GAU“, sprich wenn es bezüglich Kapazität mit Bussen gar nicht mehr geht?“

Diese Frage stellt man sich so gar nicht. Vom Super GaU ist man auch weit entfernt. Stand heute, hat man in HH einen sehr guten ÖPNV, der mindestens für die nächsten 10-15 Jahre gut aufgestellt ist, sieht man vom Personalproblem mal ab. Ich schätze, dass man noch 5-8 Jahre Zeit hat, dieses Problem zu lösen. Stichwort Zuwanderung, wie in den 50er bis70er Jahren, wo insbesondere Osteuropäer nach HH geholt wurden.
Man wird schlicht weiterhin den Kostendeckungsgrad nach oben treiben, damit die Verluste geringer werden. Investitionen, wie zB in München vor den Olympischen Spielen oder wie in Berlin nach der Wende, wird es nicht geben, weil schlicht das Geld fehlt. Man wird immer nur in Etappen etwas hinzubasteln. Den großen Wurf wird es niemals mehr geben, mit KEINER Regierung. Eigentlich müssten die Parteien das ÖPNV-Thema aus ihren Wahlbroschüren herausnehmen, weil es durch die Bank Lug und Trug ist, was „versprochen“ wird.

„Ist der 3-Minuten-Takt auf der 5 noch aktuell? “

Offiziell war das nie aktuell. Der 3-Minuten-Takt auf der M5 könnte für die HVZ umgesetzt werden, wenn die Fahrgastwechsel zügig genug abgewickelt werden können. Ich persönlich bezweifle das aber, weil wir erstens noch immer kassieren müssen und weil zweitens die Fahrgäste schlecht kooperieren. Kurz: wir stehen immer noch zu lange im Fahrgastwechsel, weil die Leute bei rot gehen, sich nicht vorbereiten (Geld bereit oder Karte am Automaten kaufen) und vor allem weil die Türbereiche nicht frei gemacht werden.
In Zusammenarbeit mit der M4, die ja schon heute ab Bezirksamt die M5 entlastet und stadteinwärts nicht mehr am Schlump endet, sondern ganztägig bis in die City durchleistet, haben Sie jetzt ohnehin auf dieser Teilstrecke eine erhebliche Verbesserung, was das Angebot anbelangt. Durch die extremen Verkehrsbehinderungen auf Grund der großen Baustellen, ist das bis jetzt natürlich nur bedingt zum tragen gekommen. Auf der M5 hat man inzwischen praktisch keine Verkehrsbehinderungen mehr, seit man die Kreuzungen umgestaltet hat und einige Ampeln schon auf Vorrang geschaltet sind. Wenn der 5-Minuten-Takt auch in der HVZ stabil bleibt, dann dürften die Kapazitäten im Moment auch noch ausreichend sein. Im Moment hat man ohnehin noch keine neuen Doppelgelenkbusse auf dem Markt, die den Anforderungen dieser Linie entsprechen. Ob noch mehr Fahrten angeboten werden können, wird zur Zeit durch Messungen geprüft. Im Dez-zum Fahrplanwechsel- können Sie dann sehen, ob sich was geändert hat. Mein Wissenstand ist, dass man die Fahrten um einige Minuten schneller leisten kann, was zur Folge hat, dass wir pro Umlauf (2 Fahrer ca 8,5Std je Dienst, 2 Schichten) ca. eine komplette Runde mehr fahren können, ohne dass es Personal oder Material kostet.

„Wo geht es hin mit dem Nahverkehr in Hamburg bei weiter steigenden Fahrgastzahlen? “

Zu einem noch höheren Deckungsgrad und zu steigenden Fahrpreisen. Der ÖPNV wird zu einer quasi Multimobilitätsdienstleistung werden, die nach und nach zu einer echten Konkurrenz der privaten Pkw wird. Man wird nicht nur Busse und Bahnen durch die Gegend fahren, sondern auch Autos, Mopeds und Fahrräder vermieten und private Fahrdienste anbieten. Im Grunde macht man das jetzt schon, allerdings im kleineren Rahmen, weil die Investitionen noch zurück gehalten werden. Ich schätze mal, dass der ÖPNV in 2-3 Jahrzehnten profitabel wird. Das setzt aber voraus, dass die Fahrgastzahlen weiter so steigen, wie bisher, was wiederum überhaupt nicht absehbar ist. Das Blatt kann sich auch ganz schnell wenden.
Ich kann Ihnen nur eines ganz sicher sagen. Die Hochbahn will mit aller Macht die Auslastung erhöhen. Dazu braucht man mehr Fahrgäste, die auch in der Freizeit mit dem ÖPNV fahren, weshalb man auch schon jetzt auf größere und modernere Fahrzeuge setzt. Mit den „alternativen“ Antrieben, will man erstens unabhängiger vom Ölpreis werden und zweitens über das „Umweltargument“ an junge Leute ran, die sich gar nicht erst ein eigenes Kfz anschaffen sollen.
Die größeren Fahrzeuge senken zwar zunächst die Auslastung, was aber sicherlich durch ein optimiertes Dienstplanmanagement wieder ausgeglichen werden wird (mehr geteilte Dienste, wo dann Fahrzeuge nach der HVZ ausgesetzt werden, oder indem der Fahrer in einer längeren Blockpause den Gelenkwagen gegen einen Solowagen tauscht) Das ginge zB auf der M4 sehr gut, weil diese Linie ohnehin zum Busbetriebshof Langenfelde fährt.
Am Ende wird man auch versuchen, das „Fitness-Studie-Prinzip“ zu nutzen: Einzeltickets immer teurer machen, damit die Leute auf Abo-Karten umsteigen, diese aber nicht voll nutzen.

@Busfahrer
Hat die Hochbahn Pläne für den „Super-GAU“, sprich wenn es bezüglich Kapazität mit Bussen gar nicht mehr geht? Ist der 3-Minuten-Takt auf der 5 noch aktuell? Welch Wahnsinn, grade auch wegen des Fahrpersonals, das Sie ansprechen. Die Busbeschleunigung in allen Ehren, aber mittlerweile dürfte doch jeder geschnallt haben, was Sache ist: Die Busbeschleunigung ist sinnvoll – aber nicht „die“ ultimative Lösung auf Dauer. Wo geht es hin mit dem Nahverkehr in Hamburg bei weiter steigenden Fahrgastzahlen? Mit einer zusätzlichen U-Bahn-Linie irgendwann um 20XX rum ist wohl nicht getan… Auch Innovationen á E-Mobilität im Bereich Bus in allen Ehren – aber auch das löst ja nicht das eigentliche Problem der zu geringen Kapazität.

@Tom
das Kapazitäts-und Fahrpersonalproblem wird dem Senat sehr bald um die Ohren fliegen. Als Fahrgast wird man sich in Zukunft auf noch vollere Busse und Bahnen einstellen müssen, weil nämlich eine verbesserte Auslastung das Ziel ist. Nichts anderes ist für die Verantwortlichen von Interesse. Fakt ist schon heute, dass insbesondere bei der Hochbahn chronischer Fahrpersonal-Mangel besteht und regelmäßig Planfahrten an Konkurrenzunternehmen vergeben werden. Zur Zeit gibt die Hochbahn (wie immer in der Ferienzeit) täglich Leistung weiter und bettelt regelrecht darum, dass die Fahrer Überstunden leisten. Eine Leistungsausweitung im Busbetrieb kann und wird es schon sehr bald nicht mehr geben.
Die Busbeschleunigung wird die bestehenden Takte lediglich stabiliesieren, weil auf Kurz und Lang weder Material noch Personal für Ausweitungen zur Verfügung stehen.

Sofern der Bus nachher zuverlässig funktioniert ist das natürlich eine nette Innovation. Nur ist es eben eine Innovation an der falschen Stelle. Das große Problem im Hamburger Busverkehr ist ja nicht dass die Busse überdurchschnittlich Umweltschädlich sind, im Gegenteil, sondern dass sie auf vielen Linien überdurchschnittlich hoch ausgelastet sind.

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