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HVV-Schiffe auf der Alster? Bürgerschaft entscheidet übermorgen

Soll die Metrobuslinie 6 mit Alsterschiffen zwischen Winterhude und Innenstadt ergänzt werden? Übermorgen stimmt die Bürgerschaft über einen entsprechenden CDU-Antrag ab.
Christian Hinkelmann
Alsterschiff auf der Alster in Hamburg
Das Alsterschiff "Saselbek" auf der Alster in Hamburg

Einen Monat nach Bekanntwerden der ersten Pläne stimmt die Hamburgische Bürgerschaft übermorgen (Mittwoch) über einen CDU-Antrag für einen HVV-Fährverkehr auf der Alster ab.

Darin wird der rot-grüne Senat aufgefordert, ab dem kommenden Jahr eine Direktverbindung auf dem Wasser zwischen Mühlenkamp und Jungfernstieg zwischen 6 und 9.30 Uhr einzurichten.

Für das auf zwei Jahre begrenzte Pilotprojekt sollen die Touristik-Schiffe der ATG zum HVV-Tarif eingesetzt werden, heißt es in dem Antrag. Dies sei ohne zusätzliche Schiffe möglich, da der reguläre Schiffsverkehr der ATG erst um 10 Uhr beginne.

„Wir werden als CDU alles daran setzen, bei der Abstimmung in der Bürgerschaft die anderen Parteien davon zu überzeugen, diesem für unsere Stadt wichtigen Projekt zuzustimmen“, so der verkehrspolitische Sprecher der Hamburger CDU, Dennis Thering.

Die Chancen stehen allerdings nicht gut: Auf Bezirksebene ist der Plan bereits gescheitert. SPD und Grüne in Hamburg-Nord lehnten einen entsprechenden Antrag des CDU-Abgeordneten Christoph Ploß vergangene Woche im Verkehrsausschuss mehrheitlich ab.

„Die Ablehnung von SPD und Grünen im Bezirk Nord ist aus verkehrs- und umweltpolitischer Sicht nicht nachvollziehbar.“, so Ploß in einer Stellungnahme. „Die Alsterschiffe verbrauchen deutlich weniger Treibstoff als die Metrobusse und tragen …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „HVV-Schiffe auf der Alster? Bürgerschaft entscheidet übermorgen“

An den Kommentaren sieht man gut, wie es Rot/Grün schafft, den verkehrspolitischen Unsinn in dieser Stadt auch noch so „umzudrehen“ versteht, dass jeglicher Vorschlag von anderer Seite gleich niedergemacht wird. Unsinnige und viel zu teure und keinesfalls nachhaltige Busbeschleunigung, Kurz-Züge auch in der Rushhour bei der Hochbahn, ständig überfüllte und langsame Busse mit einem rückständigen Ticket-System, marodes und unkoordiniertes Radwege-Netz trotz jahrelanger Grüner Mitverantwortung – wer nur einige Male in anderen deutschen und europäischen Großstädten unterwegs ist, merkt sofort, was für ein rückständiges Konzept in HH durch die SPD gefahren wird. Hamburg verschläft leider durch Rot/Grün völlig den Aufbau alternativer Verkehrsmittel zum besseren Vorankommen in dieser Stadt ( ich bin eigentlich ein SPD-Unterstützer und Rad-/Auto/Car2Go-Fahrer/Bus- und Hochbahn-Nutzer ! )

…in anderen deutschen Großstädten unterwegs sein? Als Hamburger?! Das macht man nicht.
Ergebnis: siehe elbische ÖPNV-Politik. Und zwar egal von welcher Partei.

Die Reaktion von SPD und Grüne (die sowieso in dieser Koalition kein eigenständiges Leben mehr haben) zeigt, dass man von kreativer Verkehrspolitik in einer Großstandt nichts versteht. Die Alsterschiffe in einer Zeit zu nutzen, wo sowieso keine Rundfahrten Stattfinden kann die betriebswirtscahftliches Kalkulation der Schiffe nur verbessern. Würde man die Schjiffe mit modernen Antrieben ausstatten, wäre auch die Ökobilanz besser als der Busverkehr. – Auch hier zeigt sich wieder die bürgerfeindliche SPD Verkehrspolitik, die auf nicht finanzierbare Großprojekte wie die U5 setzt und absolut fahrgastfeindliche Projekte wie die Schließung des Fern- und REgionalbahnhofs Altona zu einem Top Projekt machen, dagegen eine Straßenbahn für Hamburg in den Giftschrank packen.

Ist schon wieder Wahlkampf? So viele Behauptungen, aber keine Argumente oder gar Fakten. Kann das nicht bis Februar 2020 warten? Dann kann man wieder Leute mit verkehrlichem Unsinn einlullen. Straßenbahn statt U5, manchen geht es echt zu gut…

Na da klingt mir Ihre Argumentation aber mehr nach Wahlkampf und „verkehrlichem Unsinn“. Könnten Sie das genannte Zitat bitte auch mit Fakten untermauern?

Straßenbahn statt U5 lese ich aus Michael Jungs Beitrag nicht heraus, nur die Kritik daran, dass anscheinend der SPD folgend eine Straßenbahn in Hamburg gar keine, die U5 auf der geplanten Trasse aber alle Probleme lösen wird. Diese Kritik (unabhängig von der aktuell politischen Nicht-Durchsetzbarkeit des Neubaus einer Straßenbahn in HH) teile ich.

Es wird behauptet, die U5 sei nicht finanzierbar. Für die Behauptung gibt es gar keine Grundlage. Außerdem wird mit Parolen wie „bürger-“ und „fahrgastfeindlich“ herumgeschmissen, obwohl man damit nur meint, dass die Straßenbahn nicht durchgeboxt wird, obwohl sie 80% der Hamburger ablehnen und es verkehrlich keine Argumente für sie gibt. So unbeliebt ist nicht einmal Olympia. Übrigens waren die Konzeptvorschläge von Schwarz-Grün in einer ähnlichen finanziellen Größenordnung wie die U5, aber das kann man ja mal „vergessen“, wenn der Zweck die Mittel heiligt. Der Nutzen einer Straßenbahn bleibt dann auch auf der Strecke, denn man krakeelt einfach, dass es die eierlegende Wollmilchsau wäre oder kommt mit wirren, nichtssagenden Pseudoargumenten a la „in einer anderen Stadt wird die Straßenbahn neu eingeführt“. Das ist absolut unerheblich. Es sagt gar nichts über konkreten Kosten und Nutzen eines Vorschlags für Hamburg. Leider verstehen das viele Leute nicht und meinen, mit Lautstärke könnten sie eine Deutungshoheit für ihre Nostalgiebestrebungen erreichen.

Übrigens behauptet niemand, dass die U5 „alle Probleme“ löst, auch nicht die Politik. Das ist ein wahlkampfpolitischer Strohmanntrugschluss und auch abwegig, wenn man mal Verkehrsplanung nicht nur durch die eigene Brille bzw. Windschutzscheibe betrachtet, sondern ganzheitlich. Da gibt es genug aktuell laufende Projekte wie S21, S4, Busbeschleunigung, U4-Verlängerung, neue U- und S-Bahnhöfe etc. pp. Aber schon klar, wir haben ja nicht nur 80 Mio. Bundestrainer im Land, sondern auch Verkehrsexperten. 🙂

Wichtiger ist die Frage, wie viel Abgase pro Fahrgast ausgestoßen werden. Aber die CDU hat es bekanntlich nicht so mit den Verkehrswissenschaften. Interessant wäre auch der Grund der bezirklichen Absage. Hat sich die Union bei Kosten und Fahrzeit vielleicht auch völlig verrechnet?

Der Einsatz von Alsterschiffen hilft natürlich überhaupt nicht beim Reduzieren von Schadstoffen auf der Linie 6. Denn die Busse werden trotzdem fahren, weil der Bedarf ein ganz anderer ist. Damit zeigt die CDU mal wieder ihre solide Fachkenntnis in Sachen ÖPNV.

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