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HVV will Ticketpreise erhöhen – Diese Karten sind besonders betroffen

Der HVV möchte wieder einmal die Fahrpreise erhöhen. Ab dem 1. Januar 2018 sollen Tickets im Schnitt 1,2 Prozent mehr kosten. Einige Fahrkartenarten trifft es besonders stark.
Christian Hinkelmann
Menschen kaufen Tickets an einem Fahrkartenautomaten in Hamburg
Menschen kaufen Tickets an einem Fahrkartenautomaten in Hamburg
Foto: Christian Hinkelmann

Es ist seit vielen Jahren ein jährliches Ritual: Zum Jahreswechsel erhöht der HVV seine Ticketpreise. So soll es auch zum 1. Januar 2018 wieder kommen. Dann will der Verkehrsverbund seine Fahrpreise um durchschnittlich 1,2 Prozent anheben und hat bereits einen entsprechenden Antrag gestellt.

Die neue Preisrunde fällt allerdings niedriger aus als in den vergangenen Jahren und liegt unter der aktuellen Inflationsrate von 1,8 Prozent (1. Halbjahr 2017).

Anfang dieses Jahres lag die HVV-Preissteigerung bei 1,4 Prozent, Anfang 2016 waren es 1,9 Prozent und 2015 noch 2,6 Prozent.

Verbund-Geschäftsführer Lutz Aigner spricht daher auch nur von einer moderaten Preisanpassung, die die Kostensteigerungen bei den Verkehrsunternehmen ausgleichen soll. „Wir sichern damit die hohe Qualität im HVV.“

Seit 2003 sind HVV-Preise um 36,4 Prozent gestiegen

Langfristig gesehen sind die HVV-Fahrpreise in den vergangenen 15 Jahren aber weit stärker als die allgemeinen Verbraucherpreise gestiegen. Seit 2003 haben sie um 36,4 Prozent zugelegt (inkl. Der anstehenden Preiserhöhung). Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise sind zwischen 2003 und Mitte 2017 dagegen nur um 120,1 Prozent gestiegen. Vor allem seit dem Jahr 2008 geht die Schere zwischen Inflationsrate und HVV-Preisentwicklung immer weiter ausein…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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31 Antworten auf „HVV will Ticketpreise erhöhen – Diese Karten sind besonders betroffen“

„Die Verbraucherpreise sind zwischen 2003 und Mitte 2017 dagegen nur um 120,1 Prozent gestiegen.“

Vermutklich lautet der Satz korrekter:

„Die Verbraucherpreise sind zwischen 2003 und Mitte 2017 dagegen nur um 20,1 Prozent gestiegen.“

Werden die Parktickets eigentlich auch erhöht? Oder erst wieder 2040, wenn Hamburg an über 1.000.000 Stehzeugen endgültig erstickt ist.

Warum kann man nicht beschließen und ankündigen: Wir erhöhen jährlich die Parkgebühren (Parkplätze, Parkhäuser, Anwohnerparken in dichter besiedelten Gebieten) um den Inflationsausgleich + 1% bzw. führen diese überhaupt erst ein und stecken die Mehreinnahmen in den HVV? Für Verbesserungen oder Preissenkungen, völlig egal. Der Lenkungseffekt dieser wichtigen Posten wird völlig vernachlässigt.

Ich verstehe nicht, dass man die 9-Uhr-Tageskarte teurer macht. Eher sollte sie günstiger werden und so mehr Menschen dazu bewegen, erst dann aufzubrechen wenn die Pendler_innen schon in Fabrik, Werkstatt und Büro sind. Mit dem Geldbeutel kann man Verkehrsströme lenken – schade, dass das im Rathaus noch keiner weiss.

Richtig !
Das gleiche Argument möchte ich auf die Teilzeizkarten ausdehnen.

Wenn Arbeitnehmer und Arbeitgeber sich zusammensetzen und etwas kreativ sind können sie durch gestaffelte Arbeitszeiten den Berufsverkehr entspannen.
Ein Kollege und Ich hatten mit unserem Arbeitgeber abgesprochen dass die Dienst gestaffelt wurden. Dienst1 6:00-14:00 Uhr und Dienst2 10:00-18:00 Uhr (Dient1 fährt VOR und Dienst2 NACH den Sperrzeiten). Im Kundendienst ergab sich eine Win-Win-Situation: 1. Wir konnten preiswerte Telzeit-Karten (damals CC-Karte) kaufen und 2. das Kundentelefon war länger besetzt. Für uns war das kein Stress zumal in den Tagesrandzeiten weniger Anrufe erfolgten.

Es gibt kein vollkommen gerechtes Tarifsystem, egal ob nun Ringe, Zonen, Waben usw. oder Kombination daraus, es wird immer ähnliche Fälle geben. Sicherlich könnte man vieles einmal neu denken, dazu bedarf es aber neuer frischer Köpfe beim HVV und den Verkehrsunternehmen. Einer der wenigen neuen frischen Köpfe, der neue Hochbahnchef, hat die Digitalisierung für sich entdeckt. Fraglich ob sich in den nächsten Jahren das Thema Tarifs noch einmal grundlegend angenommen wird.

„Einer der wenigen neuen frischen Köpfe, der neue Hochbahnchef, hat die Digitalisierung für sich entdeckt.“

Das Problem scheint ein hoffnungslos verkrusteter Laden zu sein. Oder Herr Falk macht primär PR. Beispiele?

1. Die Hochbahn will WLAN auf ihren Haltestellen. Das sind 91 Stück. Dafür veranschlagen sie 3 Jahre Bauzeit. 3 Jahre! Lötet Herr Falk die paar Router persönlich zusammen? Scherz beiseite. Wenn man sowas wirklich will, dann steht 5 Monate später das Netz. Wird etwas teurer, ja. Aber bei Digitaltechnik muss man einfach mal investieren. Wer 3 Jahre wartet, stellt sich veraltete Technik ins Haus.
2. Amazon macht sich daran, Artikel am selben Tag zu liefern. Keine 24 Stunden, und die Ware ist zu Hause. So Artikel, die muss physisch gebracht werden.

Die Hochbahn verkauft Fahrkarten-Abos. Das sind Dinger, da reicht es im Prinzip, einen QR-Code auf ein Smartphone zu schicken. Eine Sache von Sekunden.

Bei der Hochbahn geht das nur mit mindestens 3 Tagen Vorlauf. Weil, geht nicht schneller. Da muss jemand sitzen in der Steinstraße, die Bestellzettel ausdrucken, Fotos aufkleben, so richtig manuell mit Stanzzange und so, einmal alle zwei Tage geht der dann zur Post, eine von der Deutschen Bundespost amtlich zugelassene Frankiermaschine hat die Hochbahn immerhin noch aus den 80ern in der altehrwürdigen Poststelle stehen, und dann muss eine simple Fahrkarte für vier Wochen Gültigkeit per Brief durch die Weltgeschichte reisen. So arbeitet die „Digital-Hochbahn“ bei einem ihrer wichtigsten Produkte. Das war 2000 mal modern.

Die Hochbahn ist im Herzen stecken geblieben im letzten Jahrtausend. Zeig mir mal ein Produkt, bei dem sie wirklich irgendwo Vorreiter wären. Nichts haben sie hinbekommen, wirklich nichts. Nirgendwo sind sie wirklich führend. Jetzt wollen sie eine „Befüllungs-Ampel“ machen, dafür soll ein Dutzend Minijobber auf den Haltestellen per Augenschein den ganzen Tag wochenlang gucken, wie viele Leute in jedem Wagen sind. Weil sie an die Daten der automatischen Zählanlage nicht rankommen und andere Sensoren auch nicht haben.

Fahrpreiserhöhungen ohne richtige Gegenleistungen. Der HVV gibt viel zu viel Geld für prestigeträchtige oder unsinnige Großprojekte aus, wie die U4-Station Elbbrücken, oder die U-5. Mit dem Bau von Straßenbahnen könnte man richtig Geld sparen, trotzdem die Angebotsqualität für die Fahrgäste verbessern und schneller mehr Hamburger zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen. Aber Kreativitäte ist beim HVV nicht gefragt. Wie wäre es mit dem Wiener Modell, wo es für nur einen EURO am Tag !!! eine Jahreskarte gibt. Die hat dazu geführt, dass soviele Fahrgäste mehr den ÖPNV benutzen, dass das Defizit dre Wiener Linien sogar gesunken ist! Aber ein solches Konzept ist zuviel verlangt von einem straßenbahnfeindlichen 1. Bürgermeister und den ihm hinterherrennenden Grünen.

Wien = ca. 500 Mio. € Zuschuss der Stadt für die Wiener Linien, Hamburg = ca. 50 Mio. € p.a. für die Hochbahn, zzgl. noch ein paar Mio. für S-Bahn und VHH. Erkenne den Unterschied.

Wien = Günstiger Nahverkehr für alle; ÖPNV Anteil am Modal Split ca. 39%
Hamburg = Teurer Nahverkehr; ÖPNV Anteil am Modal Split ca. 19%
Erkenne den Unterschied.

„Erkenne den Unterschied.“

Sie vergleichen ja Äpfel und Birnen und sitzen den undurchsichtigen HOCHBAHN-Zahlen auf. Die 50 Mio. € Verlust sind mittlerweile noch der kleinere Posten bei den Geldflüssen von Stadt an Hochbahn geworden. Dazu kommen diverse Ausgleichszahlungen, Zuschüsse für Neu- und Umbauten etc. – in Summe über 100 Mio. € pro Jahr zusätzlich.

Weiterhin fehlen natürlich die Zahlungen an VHH, AKN, S-Bahn & Co.

Und unter dem Strich bleibt zu sehen, dass die Wiener Linien halt auch doppelt so viel Verkehrsleistungen bringen wie ihre Hamburger Kollegen. Damit entlasten die Österreicher ihre Stadt effektiv von starken Umweltbelastungen, die Hamburg einfach nicht in den Griff kriegt. Obendrein entlasten die Preise in Wien die Menschen dort um mehrere hundert bis tausend Euro jährlich. Eine durchschnittliche Wiener Familie muss für den ÖPNV über 2.000 Euro pro Jahr weniger ausgeben als die gleiche Familie in Hamburg.

Und genau da liegt das Problem. In Hamburg gilt die Vorgabe, dass der HVV möglichst kostendeckend arbeiten soll. Und sie schafft es in der Tat zu über 90%. Daraus ergeben sich dann auf natürlicher Art die Preissteigerungen.
Andere Städte betreiben andere Politik. Die Metro in Madrid muss z.B. nur 50% ihrer Kosten decken, der Rest wird von der Region bezuschusst. Entsprechend ergeben sich andere Preise.
Beide sind politische Entscheidungen, mit verschiedenen Konsequenzen.

Ob man die Erhöhung nun als maßvoll ansieht, weil es doch nur ein paar Cent sind, oder als Abzocke, weil der HVV seine Preise seit Jahren stärker heraufsetzt als die Inflationsrate und steigende Einnahmen durch steigende Fahrgastzahlen scheinbar keinen Effekt haben, ist Ansichtssache.

Das Grundproblem des Preissystems im HVV ist, dass in Hamburg die Karte für den „Großbereich“ zu oft schon für lächerlich kurze Strecken erforderlich ist. Beispiel aus eigener Erfahrung: mit der U-Bahn von Schlump nach Barmbek, Fahrzeit 12 Minuten mit der U3, Fahrkarte: Großbereich, 3,20 Euro. Für das gleiche Geld könnte man auch über eine Stunde lang quer durch die ganze Stadt von Blankenese nach Bergedorf oder von Harburg zum Flughafen fahren. Verbringt man dagegen die gleichen 12 Minuten im Bus und fährt vom Altonaer Bahnhof zum Schlump, zahlt man – Kurzstrecke, 1,60 Euro. 12 Minuten vom Altonaer Bahnhof zum Neuen Pferdemarkt kosten per Bus mit Umsteigen 2,20 Euro.

Allerdings wird der Fahrgast häufig gleich mit einer Großbereichskarte für 3,20 Euro bestraft, wenn es keine direkte Verbindung gibt und er umsteigen muss – als Dank für den Zeitverlust fällt dann auch noch der Höchstpreis an.

Wer sich über die Erhöhungen im CENT!!!-Bereich aufregt, sollte mal darüber nachdenken, wofür er ohne zu denken Geld ausgibt (Zigaretten, Feierabendbier, Waffeleis etc). Die Teilzeitkarte – um das Beispiel aufzugreifen – verteuert sich um horrende 70 Cent pro Monat. Pro MONAT!!! Die GB-Karte von 3,20€ auf 3,30€. Man muß es sich auf der Zunge zergehen lassen, daß sich deswegen ein Proteststurm erhebt. Wenn ich mir manche Preise anschaue, dann stelle ich fest, daß einige Karten noch zu günstig sind, vom Preis/Leistungs-Verhältnis betrachtet

Des weiteren gehe ich davon aus, daß niemand ernsthaft der Meinung ist, daß die normalen Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen (Fahrer/Schaltermitarbeiter/Werkstattmitarbeiter etc) überbezahlt sind oder bereit wären für ‚lau‘ zu arbeiten. Die Entgelte sind alles andere als üppig und wertschätzen die anspruchsvolle Tätigkeit in keiner Weise. Wer anderer Meinung ist, darf gern mal einen Monat reinschnuppern.

Aus diesen Gründen lächle ich still über die Proteste.

Und nein. Ich sitze nicht in irgendeinem Vorstand. Auch wenn ich eine Führungspostion innehabe.
Ich sitze ganz vorne links…….

Absolut richtig, über den ÖPNV kann man auch immer schön herziehen. Überall steigen die Preise, alle möchten gern mehr verdienen, dass die Kosten auch im ÖPNV nicht stabil bleiben, das wird aber nicht akzeptiert. Beim Lieblingsverein wird zwar auch gemurrt wenn die Jahreskarte oder das saisonal wichtig neu zu beschaffende Trikot mal wieder teurer wird, aber das wird insgesamt mit wesentlich weniger öffentlichen Tamtam geschluckt, kann man ja nix machen, der Verein soll ja konkurrenzfähig bleiben (das ist nur ein Beispiel, hier könnten auch ähnliche Dinge stehen).

Mit zusätzlichen Angeboten wie einer Straßenbahn wäre das nicht passiert, sondern die Preise gesunken. Schließlich ist die Straßenbahn ja leistungsfähiger als U- und S-Bahn sowie günstiger als eine Buslinie. In Zeiten des G20-Gipfels wäre sie auch praktisch, weil sie (anders als unterirdische Systeme) völlig unabhängig von der allgemeinen Verkehrssituation (inkl. Demos, Unfälle, …) ist und gleichzeitig — womit sie sich vom Bus unterscheidet — bei Einschränkungen sehr flexibel wäre, da sie problemlos einen Umweg einleiten kann, wenn irgendwo ein Engpass sein sollte. Aber wie gesagt, letzteres ist aus dogmatischen Gründen gar nicht möglich, weil der Fall ja gar nicht eintreten könnte. Dann müsste man auch die Stadtschnellbahnsysteme schnell abschaffen und braucht auch keine Rad- und Fußwege. Den HVV gibt’s dann zum Nulltarif und statt öffentlicher Subventionen schmeißt die Rumpelbahn noch etliche Milliarden Euro ab, womit wir nicht nur alle sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeitsziele erreichen können.

Ich kann ehrlich gesagt diese Jammerei wegen der Straßenbahn nicht mehr hören.

Es gibt wirklich genügend Gründe, wiese das nicht funktionieren kann.
Jeder der sich mal ne Stunde ins Cafe am Winterhuder Marktplatz setzt und
den Verkehr beobachtet, wird schnell einsehen, dass man hier Häuser
abreissen müsste oder für den Autoverkehr sperren müsste.

Beides ist NICHT möglich, weder das eine, noch das andere.

Und davon gibt es noch zig weitere Ecken in Hamburg.

Wo ein Wille, da ist auch immer ein Weg, auch wenn man sich grundsätzlich auf eine Straßenbahn einigen würde, fände man dann für vieles auch Lösungen. Das Problem im HH im Bereich Mobilität ist grundsätzlich, dass die Fronten verhärtet sind und sachliche Argumentationen oft nicht mehr geführt werden. Wer mehr ÖPNV möchte, muss auch sagen wie das finanziert werden soll. Weniger hohe Fahrpreise bedeuten mehr Zuschüsse/Ausgleichszahlungen an die ÖPNV-Unternehmen aus den Steuermitteln des öffentlichen Haushalts. Das wiederum bedeutet weniger Mittel für andere Aufgaben Hamburgs, bloß wo anfangen, ist ja nicht so, dass HH beständig hohe Überschüsse aus Steuermitteln generiert.

Mein Beitrag war nicht ernst gemeint. Ich finde es auch sehr verstörend, wenn permanent die üblichen Verdächtigen bei jedem erdenklichen Thema mal „Straßenbahn“ sagen wollen, selbst wenn es um neue bzw. verlängerte U- und S-Bahnlinien geht, um Tarife, um Elektromobilität, um Fahrräder, worum auch immer. Als wenn durch solch „Eifer“ die Begeisterung in der Stadt größer würde und die Chancen auf ein Verkehrssystem, das man vor allem aus nostalgischen Gründen wünscht, damit steigen würden. Daher erlaubte ich mir nun einen Scherz und habe es mit widersprüchlichen Scheinargumenten auch mal versucht die eierlegende Wollmilchsau herbeizupredigen, die gegenüber anderen Verkehrssystemen nur Vor- und nie Nachteile hat. War wohl nicht deutlich genug bzw. ich als Ingenieur nicht kreativ genug. Mein Fehler.

Schon irgendwie lustig, dass derjenige, der hier als erster „Straßenbahn“ geschrien hat, Sie sind, Sie sich aber gleichzeitig darüber aufregen, dass andere immer gleich „Straßenbahn“ schreien. Aber wo Sie das Thema schon eröffnet haben. Die Straßenbahn ist nicht die Lösung für die Verkehrsprobleme, kann aber ein Teil der Lösung sein. Hamburg hat ein relativ weitmaschiges Schienennetz, relativ hohe Fahrpreise und einen relativ niedrigen ÖPNV-Anteil an der Gesamtverkehrsleistung. Außer Hamburg haben die größten 20 Städte Europas alle ein Straßenbahnsystem – neben anderen Verkehrssystemen wie S- und U-Bahn. Ich frage mich immer, ob jetzt die anderen alle so dumm sind oder eben… Dieses Ausspielen der unterschiedlichen Systeme – wir können entweder nur die U-Bahn ODER nur die Straßenbahn bauen – kenne ich nur aus Hamburg. Nein, wir brauchen beides.

„Schon irgendwie lustig…“
Und genau das sollte der Post vom Lokstedter ja auch sein.

Ach ja, unser Loki ruft „Straßenbahn!“ und erzwingt wieder mal – wie bei jeder unpassenden Gelegenheit – ein Stadtbahngespräch. Und der Josef sekundiert wieder. Und der Jan klatscht Beifall. (Kopfschüttel)

Nur mal so:
1. Wie oft finden G20 und ähnliche „Events“ in HH statt? Wöchentlich? Monatlich?
2. Stadtbahngleise haben natürlich überhaupt keine Zwischenwendeschleifen oder Gleisverbindungen zu anderen Linien für eine Kürzung oder Ableitung. I wo.
3. Außerdem gibt’s ja überhaupt keine Busse, die in solchen Situationen ausnahmsweise mal einspringen könnten. Ach, i wo.

Vielleicht sollte mal in Lokstedt für einen sehr langen Zeitraum die U2 gesperrt werden, damit unserem Lokstedter mal nichts anderes übrig bleibt, als mit den Rumpelbussen im Stau zu stehen. Das wäre sicher sehr heilsam und er würde sich dann nicht mehr an der Stadtbahn „abarbeiten“, sondern diese sich dann sogar wünschen.

Eigentlich sollte man nicht über Lokstedters Stöckchen rumpeln, aber jetzt mal im Ernst:
Das von mir hier schon mehrfach vorgeschlagene Wandsbeker Stadtbahnnetz wäre z.B. gegenwärtig überhaupt nicht betroffen und könnte ganz normal während G20 funktionieren.

Hallo Wandsbeker,

hier sind meine Vorschläge (sind jedoch nichts „Offizielles“ sondern nur Ideen von mir, die jeder erweitern kann):

Stadtbahnlinie W1:
Sie ersetzt die Linie 9 und verbindet Großlohe über Rahlstedt, Tonndorf und den folgenden stark fahrgast-frequentierten Bereich der B75 mit den Schnellbahnen U1, S1/4 und U2/4. Sie wird ab Knoten U Wandsbek Markt über Hammer Straße und Pappelallee nach S Hasselbrook und dann weiter über Hammer Steindamm und Sievekingdamm bis U Burgstraße verlängert. (Dort kann die einst für die alte Straßenbahn gebaute Umsteigeanlage wieder entsprechend modern genutzt werden.)
Stadtbahnlinie W2:
Sie fasst die Metrobuslinien 8 und 10 zu einer Nord-Südost-Linie zusammen und hat als zentralen Knoten mit der Linie W1 eine gemeinsame Haltestellenanlage auf dem Wandsbeker Markt. Somit entsteht eine attraktive und leistungsfähige Verbindung von S Poppenbüttel über Saseler Markt (abweichend zur bisherigen 8), Bramfeld, das Wandsbeker Kerngebiet nach Jenfeld, evtl. sogar weiter bis Barsbüttel. Sicher müssten hier z.B. im Bereich der engen Walddörferstraße Alternativwege (z.B. über die Lesserstraße) gewählt werden.
Stadtbahnlinie W3:
verknüpft als „Halbring“ S Rübenkamp – Steilshoop – Bramfelder Dorfplatz (W2) – U Farmsen – S Pulverhof (W1) – Jenfeld Zentrum (W2) – U Dannerallee – U Billstedt
Stadtbahnbetriebshof:
Nur eine von vielen Möglichkeiten besteht auf der großen, teilweise als Parkplatz genutzten Brachfläche zwischen Neumann-Reichardt-Straße, Bovestarße und Lübecker Bahn. Für meinen Wandsbeker Stadtbahnvorschlag gäbe es ideale Zufahrten von der W2 aus Richtung Bovestraße, evtl. auch von Norden her direkt von der W1.

An welcher Stelle kann ich jetzt nicht rechnen ?

Wenn 3,10 Euro zzgl. 10 Cent ein Plus von 3.2% ergibt, dann ergibt
6,20 Euro zzgl. 20 Cent doch auch ein Plus von 3,2% und nicht wie oben geschrieben 1,8%.

Natürlich kann man das auch einzeln ausrechenen. Aber das sieht doch jedes Kind, dass das nicht stimmen kann, OHNE NACHZURECHNEN.

Einfach Abzocke. Keine Verhältnismäßigkeit und absolute Selbstgefälligkeit eines Monopolisten.
Ganz im Interesse unseres Rot/Grünen „Traumpaares“.

Der HVV ist kein Monopolist, sondern steht im heftigsten Wettbewerb v.a. mit dem privaten Autoverkehr. Und auch mit dem Radverkehr. Wären die öffentlichen Verkehrsmittel ein Monopolist, dann könnte man auf den meisten Straßen Tennis spielen.

Individualverkehr ist keine wirkliche Konkurrenz zum HVV. Wer selber nicht fahren kann oder darf hat eben keine Wahl. Aber die Konkurrenz steht in den Startlöchern. Aber Vater Staat wird per Gesetz seine Lieben schon schützen. Andernfalls wäre es auch das Ende des heutigen Systems. Ein elektrisches selbstfahrendes Auto kostet ca. 50 Cent pro Kilometer, das ist unschlagbar!

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