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Lieferverzögerungen bei neuen Zügen: Bahn-Pendler müssen weiterhin umsteigen

Eigentlich sollte die Bahnverbindung von Hamburg nach Kiel ab Dezember schneller und bequemer werden. Daraus wird nichts. Der Hersteller kann die nötigen Züge nicht liefern.
Christian Hinkelmann
Präsentation des ersten neuen Elektro-Doppelstock-Triebzugs vom Typ 445 am 13.9.2017 in Kiel
Präsentation des ersten neuen Elektro-Doppelstock-Triebzugs vom Typ 445 am 13.9.2017 in Kiel
Foto: NAH.SH

Eigentlich sollten Bahn-Pendler seit drei Jahren schneller, bequemer und vor allem umsteigefrei im Halbstundentakt zwischen Hamburg und Kiel fahren können – doch daraus ist nie etwas geworden (siehe hier).

Der Fahrzeughersteller Bombardier konnte die dafür im Jahr 2012 extra neu bestellten Elektro-Doppelstocktriebwagen vom Typ Twindexx (ET 445) bis Ende 2014 nicht rechtzeitig liefern. Seitdem mussten sich Pendler mit Ersatzfahrplänen begnügen.

Fahrplanverbesserungen in letzter Sekunde abgeblasen

In einer Woche, zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember, sollten die neuen Züge im zweiten Anlauf nun endlich zum Einsatz kommen, erste Testfahrten im Norden waren bereits absolviert (siehe hier).

Doch nun kam gestern die überraschende Absage von der Deutschen Bahn: Es gibt erneute Verzögerungen bei der Auslieferung, bis zum Fahrplanwechsel stehen nicht genug Neufahrzeuge zur Verfügung, um die geplanten Fahrplanverbesserungen umzusetzen.

„Wir sind sehr verärgert, dass uns Bombardier so kurz vor Fahrplanwechsel diese erneuten Lieferverzögerungen ankündigt“, erklärt der Chef der DB Region Nord, Torsten Reh. „Als Ursache wurden uns kurzfristig aufgetretene Engpässe in der Endfertigung und Übergabe der Fahrzeuge genannt. Nur allzu gern hätten wir unseren Fahrgästen…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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8 Antworten auf „Lieferverzögerungen bei neuen Zügen: Bahn-Pendler müssen weiterhin umsteigen“

Pönalen?

Warum liest man davon nie etwas?!
Die könnte man sich dann im Fahrpreis niederschlagen… (naja, vielleicht. Aber eher in irgendwelchen „DB-Taschen“)

He, die Fahrt Kiel – Hamburg ist doch eh fast geschenkt im Discount-Tarif von NAH.SH. Was erwarten Sie für kaum 25 € für die einfache Fahrt 2. Klasse über satte 80 Kilometer? Was nix kostet, ist nix wert.

Der Zug aus Kiel fährt in das selbe Gleis wie der Zug aus Flensburg? Das ist aber auch nicht gerade komfortabel, wenn man erst einmal den ganzen Zug entlang laufen muss (zumal die meisten Fahrgäste ja sicher zunächst aus Bequemlichkeit die hinteren Wagen des Flensburger Zuges füllen werden und Fahrgäste, die aus dem letzten Wagen des Kieler Zuges kommen, damit in die vorderen Wagen „zwingen“ – wenn denn dafür im Fahrplan ausreichend Zeit gelassen wird). Der bahnsteiggleiche Umstieg in der Gegenrichtung klingt um einiges fahrgastfreundlicher.

So kurz vor dem Fahrplanwechsel aber über erneute Lieferverzögerungen zu berichten, ist allerdings schon mehr als frech von Bombardier!

Es sollte sich bei Ausschreibungen in Zukunft wohl eher am momentan machbaren orientiert werden und nicht daran, ob vielleicht, eventuell, hoffentlich zum Start des Verkehrsvertrags die neu entwickelten und zum Ausschreibungszeitpunkt noch gar nicht erprobten Fahrzeuge verfügbar sind. Oder lieber Übergangsausschreibungen über 2-5 Jahre als solche Pleiten (ggf. an den vorherigen Betreiber freihändig vergeben).

Warum wurden keine Stadler KISS ( https://de.wikipedia.org/wiki/Stadler_Dosto ) geordert, die sich z.B. bei der ODEG im Nachbarland M-V bewährt haben? Diese modernen und bequemen Züge laufen dort schon seit einigen Jahren u.a. auf der RE-Linie nach Wismar. Warum das „runde“ Rad bei Bombardier nochmals „eckig“ erfinden lassen, mit allen Folgen für die DB?

Nebenbei ahne ich schon, wer für den weiter bestehenden Fahrzeugmangel wegen dieses Vollversagens wieder „bluten“ muss… Übrigens ist mir sowieso unklar, wie die zusätzlichen Verstärkerzüge auf der RB81 in kommenden Fahrplan „aus der Luft gezaubert“ werden sollen, wo doch schon jetzt die DB Regio S-H auf dem Zahnfleisch kraucht. Vielleicht gibt es ja dann anstelle von 4-Wagenzügen 3-Wagenzüge mit zwei 1.-Klasse-Anteilen. Oder man gräbt noch alte Dostos aus, die wirklich bereits in der DDR gefahren sind.

PS: Roboter: „Wählen Sie alle Bilder mit einem Bus aus“ Ich lach mich schlapp. Passt voll zu Hamburg!

Alle Fragen sich warum nichts mehr klappt bei der Bahn. Die Antwort ist einfach und liegt auf der Hand und heißt Korruption! Die Gestaltung der Verträge sieht dann auch schon so aus, daß für keine Leistung viel zu zahlen ist. In China läuft das wohl mittlerweile besser als hier.leider.

Was ist los mit unserer Bahn und ihren Zulieferbetrieben?
Stuttgart 21 wird statt 4,3 jetzt 7,3 Milliarden € kosten.
Ein ICE1 entgleist im Bahnhof Basel SSB.
Ein Regio bei der Ausfahrt in Elmshorn
Der AR-Vorsitzende der deutschen Bahn tritt einfach mal zurück
Bahnproduzenten können auf breiter Ebene Liefertermine nicht einhalten
Die Bahn hat jahrelang den Grünschnitt an den Gleistrassen vernachlässigt,
obwohl es seit 1953 klare Vorschriften gibt.
Und in Hamburg plant die Bahn und die Stadt gegen 77% der Bevölkerung den Abriss
von Bahnhof Altona. Die Gesamt-Kosten sind nicht bekannt oder werden mit 350 Millionen € angegeben, obwohl jeder Experte außerhalb der bahn sagt: Mit über 1 Milliarde€ ist das Projekt zu rechen.
Lieber Nahverkehr Hamburg, gut das sie die Wahrheit ungeschminkt vermelden.
Eine Kurskorrektur ist dringend notwendig.
Mehr Bahn, weniger Straße
Mehr Staatlichkeit und mehr Bürgerwille weniger liberale private Geldmacherei
Ein Masterplan für Bahnverkehr Fern, Regio und Nah.

Naja, bei der Bahn ist das los, was bei vielen Großbetrieben (auch Bombardier) los ist: die Werbung, das PR-Gequatsche haben zu viel Einfluss. Bei den Meldungen werden lieber politische Aussagen getroffen, um kurzfristig in schönem LIcht zu stehen. Fachlich Fundiertes will man nicht hören, weil man fürchtet, dass der Kunde sonst zu dem Bieter mit dem schöneren Licht rennt. Das ist ein wichtiger Bestandteil der Marktwirtschaft.

Was das für das „normale“ Leben bedeutet, kann man seit Langem ringum bestaunen.

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