Suche
Close this search box.
Suche
Close this search box.

Daimler stellt eigenen Elektrobus vor – und sieht die Technik skeptisch

Ab 2020 will Hamburg nur noch Elektrobusse kaufen. Reichlich spät hat Daimler jetzt seinen ersten serienreifen E-Bus präsentiert – und ist bei der Technik offenbar skeptisch.
Christian Hinkelmann
Metrobusse am Abend am Bahnhof Dammtor in Hamburg
Zwei Metrobusse begegnen sich am Abend am Bahnhof Dammtor in Hamburg

Hamburg kann auf Elektrobusse aus deutscher Produktion hoffen. Der Autobauer Daimler hat gestern seinen ersten serienreifen Batteriebus „Citaro E-Cell“ präsentiert. Das Fahrzeug, das zum Jahresende in die Serienproduktion gehen soll, schafft laut Medienberichten pro Batterieladung 150 Kilometer im realen Stadtverkehr – allerdings nur im Sommer. Im Winter soll die Reichweite wegen der stromfressenden Heizung geringer sein.

Daimler sieht Elektrobusse offenbar skeptisch und bietet Diesel als Alternative

Abhilfe könne eine mit „Kraftstoff“ betriebene Zusatzheizung schaffen, schreibt das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ und beruft sich dabei auf Angaben von Daimler. Dem Magazin zufolge soll sich der Autobauer bei der Vorstellung des neuen Elektrobusses selbst skeptisch gegenüber der neuen Batterietechnik gezeigt haben. Als Gegenargumente seien die vergleichsweise hohen Kosten, die geringe Reichweite und die aufwändige Stromversorgung genannt worden. Als mögliche Alternativen soll der Autokonzern bei der E-Bus-Präsentation den Dieselbus aufgezeigt haben. „Der Citaro und der Großraumbus CapaCity sowie Citaro hybrid […] belegen jeden Tag tausendfach im Einsatz den hoch entwickelten Stand von Antrieben mit Verbrennungsmotor“, zitiert „Der Spiegel“ aus einer Mitteilung.

Ausländische Elektrobus-Hersteller sind viel weiter

Daimler ist mit der Entwicklung eines eigenen rein ba…

Hat Sie der Artikel weitergebracht?

Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

Auch interessant

Am Dammtorbahnhof wird es auf dem Fahrradweg im Berufsverkehr ganz schön voll.

Hier kommt die Verkehrswende in Hamburg noch zu langsam voran

Die Hamburger fahren laut einer aktuellen Studie immer weniger mit dem Auto und öfter mit dem Rad, aber in mehreren Bereichen kommt die Verkehrswende nicht so schnell voran, wie es der rot-grüne Senat eigentlich gerne hätte – beispielsweise beim HVV. Das lässt sich aus den Zahlen herauslesen. Eine Analyse.

S-Bahnen am Hamburger Hauptbahnhof

S-Bahntunnel unter der Alster muss teilweise abgerissen werden

S-Bahn-Verbindung zwischen Jungfernstieg und Hauptbahnhof wird 6,5 Jahre lang nur eingleisig befahrbar sein, wenn der geplante Verbindungsbahnentlastungstunnel gebaut wird. Dazu drohen noch weitere Sperrungen bei U- und S-Bahn. Und: Der neue Bahnhof Altona muss schlimmstenfalls teilweise wieder abgerissen werden. Zu den Kosten schweigt die Stadt – obwohl es eine Schätzung gibt.

Der neue S-Bahnhof Ottensen ist seit dem 31. Mai endlich in Betrieb – 20 Jahre nach Abschluss des Planungsvertrags zwischen der Stadt Hamburg und der Deutschen Bahn.

Neuer S-Bahnhof Ottensen wird gut angenommen

Seit Mittwoch hat Ottensen endlich einen eigenen S-Bahnhof. Gleich am ersten Tag wurde die neue Haltestelle gut genutzt. Ein gelungenes Vorbild für die Verkehrswende ist sie trotzdem nicht: Zeitpläne und Kosten liefen beispiellos aus dem Ruder. Eine Chronik des Schreckens.

19 Antworten auf „Daimler stellt eigenen Elektrobus vor – und sieht die Technik skeptisch“

Nach dem Scholz als 1. Bürgermeister und größter „Stadtbahn-Gegner“ nach Berlin wegbefördert wurde, könnte ich mir vorstellen, dass die alten Stadtbahnpläne aus der Mottenkiste wieder interessant werden
könnten. Das Thema „emissionsfreie Busse“ scheint wohl doch für Hamburg zu scheitern und Fahrverbote sind dann unumgänglich.

Mit welcher Evidenz hat der Hamburger Senat bzw. Scholz eigentlich beschlossen, dass ab 2020 ausschließlich emissionsfreie Busse bzw. Elektrobusse beschafft werden?

Als JFK 1961 ankündigte, noch in diesem Jahrzehnt (die 1960er) wird ein Mensch auf dem Mond wandeln, meinte er, sie streben dieses Ziel an, gerade WEIL es so anspruchsvoll ist.
Aber er wußte wohl, dass seine NASA das schafft – was sie dann auch 1969 taten.

Scholz weiß dagegen wahrscheinlich nicht einmal, wofür HHA steht…

ps.
Hamburg ist die einzige(?) Stadt, die ich kenne, die Bus-Umsteigemöglichkeiten auf ihren DFI-Monitoren ausweisen; auch wenn damit die Info umfänglicher ist, finde ich voll peinlich, weil es zeigt, wie wenig Umsteigerelationen es wirklich gibt im sog. HVV-Schnellbahnnetz (sic!)

Busse sind einfach nur niedere ÖPNV-Vegetation.

Mit 150km Reichweite scheint das Fahrzeug nur für eine Schicht und das auch nur im Sommer geeignet zu sein. Ich frage mich jetzt, wo die Bauanträge für Bus-Depots bleiben: Wenn der E-Bus nur eine Schicht durchhält, dann muss die doppelte Zahl an Bussen und entsprechenden Stellplätzen her. Und wenn diese Busse im Winter gar nicht sinnvoll einsetzbar sind, muss zudem noch ein Satz Diesel-Busse vorhanden sein. Das macht dann die dreifache Stellfläche. Wegen der lokalen Emmissionsfreiheit könnte diese aber als 3-geschossige Parkpalette ausgelegt werden, wo die Dieselbusse immer ganz nach oben müssen.
Aber die Bauanträge sollten jetzt gestellt werden!
Haben nicht irgendwelche Träumer letztens zudem noch kostenfreien ÖPNV gefordert? Dann bräuchten wir natürlich noch viel, viel mehr Bus-Depots!

DAIMLER KÖNNTE AUF DER SCHLUSSGERADEN DOCH NOCH ZUM ZUGE KOMMEN. Wie auch immer….

„Ob Daimler sich mit seinem neuen Elektrobus für die Ausschreibung qualifiziert hat, ist offen. Die Hochbahn fordert in ihrer Ausschreibung eine Reichweite von mindestens 150 Kilometern pro Akkuladung – ganzjährig!“ …

Der SPIEGEL hätte auch einen Blick in die Ausschreibung der HOCHBAHN werfen können. Darin steht nicht nur, dass eine Fahrleistung pro Ladung im Depot für 150 km und über zwischenzeitliche Ladung über Pantografen an Endhaltestellen gewährleistet werden muss, sondern auch Klimatisierung gem. aktueller Norm für Fahrer und Gäste sicherzustellen ist.

Eine zusätzliche „Heizung“ per „Heizöl“ für kalte Monate wird akzeptiert. Also … Eine „Standheizungs-Lösung“ wäre ok. Wohl deshalb jagt Daimler den Citaro laut TV-Berichten derzeit für Testfahrten durch Skandinavien.

BYD (CH) und einige andere Fabrikanten dürften wohl auch nicht zum Zuge kommen (wollen), weil in der Hochbahn-Ausschreibung eine Mindestanzahl von verkauften Omnibussen innerhalb eines Jahres in DE gefordert wird und eine Ersatzteillieferung und Werks(statt)-Betreuung in festgelegten Zeiträumen und in einem Umkreis von 100km rund um Hamburg zu erfolgen hat.

BYD hat ja wohl bisher in DE keinen Bus ausgeliefert und sich sicher nicht dazu verpflichtet, jeden Flug von China nach Deutschland vorsorglich zu reservieren um Ingenieure und Cargo zu transportieren…

Ich bin sehr sehr gespannt, was da kommt. Daimler will im Sommer mit der Produktion beginnen; die Hochbahn erwartet das erste Vor-Serienprodukt Ende Q3 2018.

Es bleibt spannend… Womöglich geht denen trotz arabischer Shareholder doch der Arsch auf Grundeis. Aber man weiss es nie…

So ein Batteriebus ist auch ökologisch völliger Blödsinn, da die Produktion der Batterie Unmengen an Strom verschlingt. Warum ist noch niemand auf die Idee gekommen in Hamburg Oberleitungsbusse einzuführen? Wenn schon keine Straßenbahn gewollt ist, dann sollte doch das eine gangbare Alternative sein. Zumal der bauliche Aufwand wesentlich geringer ist und die Technik jahrzehntelang bewährt.

Zwei der Probleme, die Obusse mit sich bringen, sind Brücken und Umleitungen. Die Linie 3 kann zum Beispiel so lange nicht auf Obusse umgerüstet werden, wie es die Sternbrücke gibt. Unter der passen die LKW jetzt schon kaum durch, da passt erst recht keine Hochspannungsleitung dazwischen. Bei der 5 könnte es die U-Bahn-Brücke an der Hoheluftchaussee sein, die problematisch ist. Außerdem können Obusse einander nicht ohne weiteres überholen, was an den großen Busbahnhöfen wie Altona, Billstedt, Wandsbek Markt oder Bergedorf oder an Anlagen wie dem Schenefelder Platz zu Schwierigkeiten führen dürfte.

Na, 100 Meter langen für das unterqueren einer Brücke, aber die Problematik bei Umleitungen wären damit nicht behoben, auch wird man sicherlich nicht auch überall Oberleitungen installieren können, da ja einige Linien auch für kurze Streckenabschnitte die Autobahn nutzen.

Die optimale Technik wäre die Brennstoffzelle gewesen, von dieser hat man sich aber mehr oder weniger die Batterietechnik verabschiedet.

Aber nicht wenn die Stresemannstraße gesperrt ist und der Bus plötzlich durchs Schulterblatt, ansonsten ohne Busverkehr, muss.
Diese Oberleitungen sind einfach zu unflexibel. Es wird schon seinen Grund haben, dass nur wenig Städte heute noch diese Technik nutzen…

Komisch:
Bei der alten Straßenbahn waren Brücken oder Unterführungen kein Problem.
Unter der Sternbrücke haben sich sogar mehrere Linien gekreuzt.

Bringt die denn etwas ausser Ressourcen-Verbrauch,enn alle 500 m die Türen öffnen? Und sollte der Bus einmal kühl sein, holt man sich dann eine Erkältung aufgrund des Temperaturwechsels: Rein,raus,rein,raus…..
Die macht die Busse teurer und wartungsaänfälliger, Im Überlandbus noch vorstellbar, aber im Stadtbus?

Die Deutsche Post war auf der Suche nach Elektrolieferwagen bei allen Herstellern – und baut sie jetzt einfach selbst. Die Verkehrsunternehmen wenden sich ebenfalls von den traditionellen Busherstellern ab und schauen nach China. Mir scheint, die Industrie hat immer noch nichts, aber auch gar nichts verstanden.

was die Post kann: Selbstbau
warum kann die Hochbahn das nicht auch?
Früher hat FFG aktuelle Fahrzeuge entwickelt, gebaut, geliefert und gewartet; sowie an weitere Unternehmen verkauft. Wo sind die „hellen Köpfe“ geblieben?
Wenn deuteche Bushersteller nicht liefern können/wollen dann müssen eben neue (alte) Wege gegangen werden.

Die POST-StreetScooter von der WTH sind echt cool. Die schaffen es sicher auch einen Street-„Cargo“ zu entwickeln, der sich zum Bus umrüsten lässt. Was mir jedoch in den letzten Tagen mit vielen Minustemperaturen aufgefallen ist, war, dass der Postmann nicht mehr mit dem Scooter kam, sondern mit einem Caddy Diesel… Was war da los? Zu kalt für die Batterie?

Was sollen die dummen Deutschen Auto und Bus Hersteller auch daraus lernen, irgendwann wird der Absatz der normalen Busse eben sinken und im Mannagment fragen sie sich wie das bloß sein kann.

Über kurz oder lang werden nur noch kleine Städte auf Diesel setzen weil diese über lang auch Dörfer anfahren und dafür die E-Busse erst mal nicht geeignet sind.

Man sieht ja an Solaris etc. das mehr möglich ist, traurig das ein Konzern wie gerade Mercedes da nichts besseres auf die Reihe bekommt.

Hamburg ist da der Vorreiter das sie ab 2020 keine Diesel Busse mehr kaufen dürfen, Berlin ist die nächste und auch Stuttgart etc werden später folgen und dann wird Mercedes seine Probleme bekommen.

Von der Brennstoffzelle scheint man sich ja inzwischen mehr oder weniger verabschiedet zu haben, da wäre man in Punkto Reichweite, Betankung usw. jedenfalls flexibler und unabhängiger.

Nein, Daimler wird auch einen F-Cell Bus mit Brennstoffzelle in Serie anbieten. Auch sieht Daimler den Elektrobus nicht skeptisch sonder realistisch. Einfach mal auf der Seite von Daimler nachlesen: Ohne Ladeinfrastruktur nutzt ein E-Bus nix.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert