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Neue HVV-Chipkarte ersetzt ab 2017 die Papierfahrkarten

Papierticket ade! Im kommenden Jahr führt der HVV flächendeckend eine neue Chipkarte ein, mit der man Einzel- und Monatskarten in Sekundenschnelle kaufen kann. Aber das ist erst der Anfang.
Christian Hinkelmann

Schluss mit Papierfahrkarten und langen Warteschlangen in HVV-Kundenzentren für die nächste Monatskarte: Im kommenden Jahr führt der HVV als Alternative flächendeckend eine neue elektronische Chipkarte ein. Das teilte der Verkehrsverbund gestern mit.

Kunden müssen die neue „HVV-Card“ an den Fahrkartenautomaten nur kurz an ein Lesegerät halten und ihr Wunschticket auswählen. Die Fahrkarte wird dann elektronisch auf der Karte gespeichert und das Geld zum Monatsende vom Bankkonto abgebucht. Alternativ kann die „HVV-Card“ auch vorab mit einem Guthaben aufgeladen werden.

Mit der neuen „HVV-Card“ können sämtliche Tickets gekauft werden – auch Monats-, Abo- und Großkundenkarten. Die bisherigen altertümlichen Pappkärtchen im Plastiketui entfallen also.

Pluspunkt: Bei jedem Fahrkartenkauf mit der neuen Karte gibt es 3 Prozent Rabatt.

Neue HVV-Card wird schrittweise bis Ende 2018 eingeführt

Die neue „HVV-Card“ wird schrittweise eingeführt. Das bedeutet, dass sie ab sofort online und in einzelnen Kundenzentren bestellt werden kann. Allerdings akzeptieren derzeit nur 207 der insgesamt 800 Fahrkartenautomaten die neue Karte.

Auch sind derzeit noch nicht alle Kontrolleure mit entsprechenden Prüfgeräten ausgestattet. Deswegen spucken die Fahrkartenautomaten beim Kauf per Chipkarte übergangsweise doch noch ein Stück Papier aus – einen so genannten Kontrollabschnitt, den Kunden bei sich führen müssen.

Erst im kommenden Sommer sollen alle stationären Automaten und HVV-Servicestellen entsprechend umgerüstet sein. Der Busverkehr beko…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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27 Antworten auf „Neue HVV-Chipkarte ersetzt ab 2017 die Papierfahrkarten“

Ich besitze kein Smartphone und habe auch nicht vor, mir eines anzuschaffen! Diese ganze Datensammelei möchte ich nicht! Ich will auch nicht, dass der HVV exakt weiß, wann ich wo unterwegs war – für die Fahrt selbst ist das natürlich in Ordnung und beugt sicher auch der Schwarzfahrerei vor, aber nach Beendigung der Fahrt haben meine Daten sofort wieder gelöscht zu werden! Ich will nicht, dass Bewegungsprofile über mich als Kunden angelegt werden!

Tjaaa. Das mit dem Umstellen scheint dem HVV nicht leicht zu fallen. Seit einem Vierteljahr hat er nun mein Paßbild und jetzt kommt raus, daß der HVV nicht in der Lage ist, die Karten fristgerecht zu lasern und zuzustellen. Bei einem Vorlauf von DREI Monaten. So etwas nenne ich ein Armutszeugnis.

Gibt es hierzu schon aktuellere Informationen? Einige genannte Zeiten sind schon abgelaufen und ich habe von dem Ticketsystem noch nichts gehört…

Der Treppenwitz ist ja dass die Karten nachdem sie zugestellt werden erst freigeschaltet werden müssen und das nur am Hauptbahnhof geschehen kann.
Und 3% Rabatt auf die Tickets ist bei der versteckten Abbuchung von 40€ für dieses Stück Plastik ja auch ein Witz.

Oh super! Ich frage mich was der HVV wohl mit den ganzen anfallenden Kundendaten vorhat.
Außerdem bin ich echt interessiert, wie sie das mit dem „Störsender“ hinbekommen wollen…

Die Bezahlung der Fahrkarte mit einer PlastikGeldkarte wurde in Hamburg vor Jahren abgeschafft. Jetzt will man wieder eine ChipPlastikkarte anbieten. Die Produzenten von Kartenlesegeräten werden sich freuen und die Kosten trägt der Kunde. Die Fahrten könnten also teuer werden. Ich bevorzuge Papierfahrkarten (ABO-, Einzel-), weil diese immer problemlos lesbar sind. Von Zeit zur Zeit gibt es Probleme mit EC-Bankkarten (bezahlen, Kontoauszug). Internetverbindung und Smartphones (AKKU) geben auch keine garantierte Verfügbarkeit.

Beide Lösungen sind halbgar. Die erste Variante mit der Chipkarte ist letzten Endes nur eine Vereinfachung des Zahlungsablaufs für den HVV, da es sich ähnlich einem Papierticket verhält, welches elektronisch auf einer Karte abgespeichert wird. Somit muss man, trotzt Chipkarte, wie anno Dunnemals eine Fahrkarte regulär lösen. Die andere CIBO Variante setzt voraus, dass man ein funktionierendes Smartphone hat (Akku) und dass es immer eine Echtzeitverbindung in Bussen und Bahnen gibt, die 100% fehlerfrei läuft. Das Thema Datenschutz kommt ebenfalls hinzu, welches im Artikel gar nicht erwähnt wurde. Hier gibt es noch sehr viel Klärungsbedarf.

Wie gut Nahverkehr im Ausland geht, zeigt das Beispiel Hongkong. Dort gibt es seit 20 Jahren die Octopus Card mit NFC Technik, die einem Zutritt zu U-Bahn und Bussen verschafft. Die Karte kann anonym gekauft und aufgeladen werden und kann auch in Shops als Zahlungsmittel verwendet werden.
Rigorose Zutrittskontrollen mit NFC Lesern und gesicherten Ausgängen verhindern Schwarzfahren und „Abhängen“ auf Bahnhöfen. Dort ist es pieksauber, auf Masse durchgetaktet, die Züge geben auf Displays eine Info, wo der Zug sich gerade befindet. Die Züge sind durchgängig, es gibt keine Einzelwaggons. Warteschlangen beim Einchecken habe ich dort auch nicht gesehen, das Einbuchen geht extrem schnell, da das System keine Echtzeitverbindung zum Server benötigt. Zu den Fahrtkosten gibt es eine faire Preistabelle, die den Preis nach Start- und Ausstempelungspunkt errechnet.

Ich persönlich kann jedem Verantwortlichem empfehlen, sich das System in Hongkong anzuschauen.

Klar, Zwangs-Autoupload von so ganz „wichtigen“ Daten wie IMEI, Kontaktliste, Standort usw. weil die HHV-App/API frei zugänglich ist. Über ePass-Systeme könnte man noch disktutieren…

Schön, dass das auch zu Debatte steht…

„Bei jedem Einstieg muss die Karte vor ein Lesegerät beim Fahrer gehalten werden.“

Ich beobachte ein solches System regelmäßig in Bussen des VRR (NRW), und die dort verwendete Technologie taugt nach meiner regelmäßigen Erfahrung nicht ansatzweise für den schnellen Einstieg großer Passagiermengen: Die Erfassungsgeräte legen bei jeder vorgehaltenen Karte eine kurze Nachdenkoause – nicht lang, vielleicht eine halbe bis dreiviertel Sekunde – bis zum Bestätigungston ein – und schon diese kleine Pause pro Karte genügt , um zügiges und schnelles Einsteigen zu verhindern; stattdessen wird ein Gezockel draus, bis alle drin sind. Es dauert definitiv länger als alle anderen „Kontroll“systeme, die ich kenne, insbesondere länger als das Schwarzfahrer-freundliche System in Hamburg (die meisten Busfahrer schauen ja gar nicht mehr hin, wenn ihnen alle möglichen gültigen und ungültigen „Fahrkarten“ vorgehalten werden, und ich finde das gut so, sonst würden sie den Fahrplan überhaupt nicht mehr schaffen. Es wird inzwischen ja auch wieder fast überall hinten eingestiegen, damit es schneller geht – gut so, es geht um Geschwindigkeit.)

„Außerdem sollen in den Bussen an den Vordereinstiegen neue HVV-Card-Automaten installiert werden, an denen man Tickets auf die Chipkarte laden kann.“

Und dann stehen wieder Fahrgäste im Einstiegsbereich herum, die das Durchgehen blockieren? Wer plant denn sowas? Wie bitte? HVV? Ach so, stimmt ja.

Ich bin aus ganz praktischen Gründen dafür, das Ticketsystem radikal zu vereinfachen und mehr Kontrollen durchzuführen (Tickets dürfen bei Ein- und Ausstieg keine Rolle spielen, da geht es nur um Geschwindigkeit), weil alle komplexe Technologie am Ende eben doch nur wieder das ist: Komplex und Technologie. Und darum geht es bei ÖPNV nicht, sondern es geht ums möglichst unkomplexe Vorankommen, um sonst nichts.

Schnelles und „unkomplexes“ Vorankommen im Hamburger ÖPNV, ein Traum… Aber einfach ist nun mal nicht so gut mit Digitalisierung, Innovation usw. vermarktbar 🙂

Viel wichtiger wäre es dieses blöde vorne einsteigen wieder abzuschaffen. Das ist jedesmal ein riesen Gedränge. Und mit CIBO wäre es dann ja wohl kein Problem mehr alle Fahrgäste zu erfassen. Und die ganzen verschiedenen Tickets kann der Fahrer doch jetzt schon nicht erkennen und überprüfen. Wer sich das ausgedacht hat ist garantiert noch nie Bus gefahren.

Mit CIBO funktioniert das nur, wenn ausnahmslos alle Kunden bereit sind per Smartphone-CIBO-App den ÖPNV zu nutzen. Das ist in den nächsten 5 Jahren nicht realistisch. Solange das nicht geschieht, wird es Alternativen beim Fahrscheinerwerb geben müssen, der Vordereinsteig folglich auch noch weiter ein Thema bleiben.

Wenn ich als Besucher der weltstadt hamburg 1mal im jahr besuche brauch ich also so eine pLASTIKKARTE und kann dann nicht mehr beim Busfahrer bezahlen?

Dann komme ich entweder nur noch mit dem Auto oder garnicht mehr nach Hamburg

Die herkömmlichen Papierkarten werden ja nicht parallel abgeschafft. Und: In London läuft doch auch jeder 2. Tourist mit einer Oystercard herum… 🙂

Aha. Stelle ich mein Handy dann auf flugmodus, zahle ich nur die 1,50€? Steigen Kontrolleure ein (sind immer zu erkennen) schalte ich es wieder an?

Im Flugmodus kannst du natürlich kein Ticket kaufen, da du dafür eine Internetverbindung benötigst. Das System erkennt, wo die kontrolleure sind und blockiert serverseitig den Kauf der Tickets.

Was für ein Störsender ?
Der das ganze Netz stört, also auch mein Video, das ich mir gerade ansehe oder einfach nur die HVV-Seite ?

Gruss
Jan

Laut HVV soll es sich dabei um ein System handeln, dass nur dieTicketverkaufsfunktion in der App vorübergehend blockiert – nicht den normalen Internetempfang.

Diese selektive Blockade einer App oder dem Datenverbindung möchte ich technisch erklärt bekommen, da stellen sich mir ein paar sehr spezielle Fragen, wie man *das* bewerkstelligen will. Bin echt interessiert. (Jahrzehntelange Tätigkeit in der Telekommunikation lässt mich nachfragen.)

Wie soll das in der Praxis funktionieren? Wird irgendwo im HVV Gebiet kontrolliert, kann ich am anderen Ende der Stadt kein Ticket mehr über die App kaufen? Stelle ich mir ganz schön nervig vor, wenn die Störfunktion alle paar Sekunden aktiviert wird. Das würde evtl. technisch nur dann funktionieren, wenn ich der App den Zugriff auf meinen Standort erlaube, was ich ohnehin nicht mache.

Was ich nicht verstehe: Das Chipkartensystem ist doch schon so nah an Oister Card, OV-Chipkaart & Co – Warum dann nicht der nächste Schritt mit Check-in und Check-out? Warum mutet man es den Fahrgästen trotz offenbar umfangreich aufgestelltem System immer noch zu, den Fahrschein selbst auszuwählen? Verkommt die Plastikkarte damit nicht zum „dummen“ Papierersatz mit besseren Zahlmöglichkeiten? Es wäre doch nur logisch, ein Check-in, Check-out zu ergänzen und nicht erst ein paralleles, vollkommen neues, Handy-gestütztes Verfahren mit Check-in, Be-out zu erfinden. Wo ist der Vorteil, außer dass man das Auschecken nicht vergessen kann?

Mit den neuen Maßnahmen werden zwar bei dem einen oder anderen Kunden Zugangsbarrieren zum ÖPNV abgesenkt. Sollte allerdings daraus wirklich eine Fahrgastzahlensteigerung resultieren, muss dringend etwas beim Angebot getan werden. In den HVZ sind die Busse und Bahnen jetzt schon übervoll, ohne neue Linien, kürzere Takte, Lang- statt Kurzzüge usw. wird bald die Kapazitätsgrenze im System erreicht sein.

An sich sehr gut, dass hier endlich was passiert. Aber warum muss es gleich so eine komplizierte Lösung mit Smartphone sein? Warum übernimmt man nicht einfach das System der OysterCard aus London? Dort legt man beim Einsteigen in den Bus einfach die Karte kurz auf ein Lesegerät, der Ticketverkauf im Bus ist abgeschafft. Das bringt mehr Zeitersparnis als jedes Busbeschleunigungsprogramm. Und da jede Fahrt einheitlich 1,50 £ kostet, muss man beim Aussteigen auch nicht auschecken. Ein simples Verfahren, das gerade auch für ältere Fahrgäste sehr gut funktioniert.

Das „simple“ Verfahren klingt zunächst gut. Wenn ich aber einige meiner Routen betrachte empfinde ich es als extrem ungerecht. (Annahme ein Abschnitt = 1 €)
Bei dem System kann ich von Eidelstedt bis zur Uni für nur 1 € fahren (Fahrzeit ca 40 Minuten). Wenn ich allerdings nach Lurup fahre habe ich, da es keine durchgehende Verbindung gibt 3 kurze Abschnitte für 3 € (Fahrzeit netto ca 10 Minuten).

Mit einem CIBO-Verfahren könnte (später) eine Abrechnung nach Strecke erfolgen (vielleicht 0,10€ je km mit einem täglichen Maximalpreis).

Störsender blockieren künftig nachträglichen Ticketkauf….

Ich glaube die Bundes Netz Agentur wird hier das letzte Wort haben. Das benutzen solcher Handy Störsender ist mit Ausnahme von Gefängnissen in Deutschland ein schweres Vergehen.

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