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Neuer Trend? Sinkende Ticketpreise für Bahnen und Busse

Während in Hamburg die Fahrpreise für Busse und Bahnen zur Jahresbeginn schon wieder teurer geworden sind, sinken sie anderswo teilweise – zum Beispiel in Frankfurt, Wiesbaden und Mainz.
Christian Hinkelmann
Fahrkartenautomat der AKN
Fahrkartenautomat der AKN

Seit vielen Jahren kennen die Ticketpreise im HVV nur einen Weg: nach oben. Zuletzt stiegen sie zum 1. Januar um durchschnittlich 1,2 Prozent. Die beliebten Einzel- und 9-Uhr-Tageskarten im Großbereich Hamburg wurden sogar um 3,2 Prozent teurer und liegen damit weit über dem Durchschnitt.

Schuld an der Preisrunde seien in diesem Jahr vor allem die steigenden Personalkosten, argumentiert der Verbund (siehe hier). Dazu kommt, dass der Hamburger Senat die Zuschüsse für den Öffentlichen Nahverkehr seit vielen Jahren kaum erhöht und somit fast sämtliche Kostensteigerungen in den Verkehrsbetrieben auf die Fahrgäste abschiebt.

Langfristig betrachtet sind die HVV-Fahrpreise seit 2003 inzwischen um ganze 36,4 Prozent gestiegen.

Tageskarte in Frankfurt wird um 26 Prozent billiger

Dass es auch anders geht, beweisen zum Beispiel Frankfurt, Wiesbaden und Mainz. Dort sind…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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11 Antworten auf „Neuer Trend? Sinkende Ticketpreise für Bahnen und Busse“

Hamburg möchte doch garnicht den HVV attraktiver – im Sinne von, dass mehr Leute vom Auto auf den ÖPNV umsteigen – machen.

Denn das Problem ist, dass der HVV in den HVZ „am Limit“ fährt. Sprich der HVV kann in den Spitzenzeiten gar nicht mehr Personen aufnehmen. Es gibt weder genug Fahrzeuge, noch Fahrer (Bus und Bahn). Sobald es nur mal Regnet und die Fahrradfahrer auf Bus und Bahn umsteigen bilden sich Schlangen an selbigen.

Und da will man allen ernstes noch mehr Leute für den Umstieg begeistern? Es müssen also erst die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit dies überhaupt möglich ist. (Allein schon weil sonst alle „Probierer“ direkt abgeschreckt werden)

Auszugsweise Städte, die ich kenne:

Wien = guter ÖPNV
München = guter ÖPNV
—————–
Berlin = akzeptabler ÖPNV
——————
Hamburg = indiskutabler ÖPNV
(Selbst die Bushaltestellen sind ein Witz. Das schafft man nur hier)

Noch Fragen?

Fragen? Ja!

Was macht das „gut“ und das „indiskutable“ aus? Nur der Preis?

Und was ist an den Berliner Bushaltestellen „toller“ als an Hamburger Bushaltestellen?

Und wenn man in Hamburg für z.B. EUR 500,- Flat-Rate (Zone AB) (und EUR 700 für das gesamte HVV-Netz) das ganze Jahr den HVV nutzen könnte, wäre schon viel gewonnen. Aber EUR 1,-/pro Tag sind eine nachahmenswerte Ansage. Durch die unverständnliche Entfernungsabhägige Tarifierung ist auch das Kurzstrecken und Nahbereichsticket relativ teuer und für einen Fremden nicht ersichtlich, was das Ticket umfasst. Da ist die Berliner Regelung: Kurzstrecke = 3 S-Bahnstationen und 5 Bus-/Straßenbahnstatiooen eindeutiger. Und das Nahbereichsticket reicht noch nicht einmal für eine Fahrt von Altona zum Hauptbahnhof.

Hallo, Michael,
für eine bestimmte Zahl Haltestellen einen bestimmten Preis zu zahlen, mag im ersten Augenblick einfach erscheinen. Jedenfalls kann fast jeder bis 5 zählen. In der Praxis mag ich mir ein solches Tarifsystem aber nicht vorstellen, da es krass ungerecht wäre. Vergleiche nur einmal den Preis für Harburg bis Harburg Rathaus (nur gut 1 km) mit dem Preis Harburg – Wilhelmsburg (fast 6 km) oder Heimfeld – Neuwiedenthal (über 6 km)! Und was ist mit den Zügen des Metronom, die zwischen Harburg und Hbf. gar nicht halten (12 km!)? Nach diesem System würden alle diese Verbindungen den gleichen Preis haben – für mich völlig unvorstellbar und sehr ungerecht.

Kellinghusenstraße-Altona (6 km, 6 Haltestellen) kostet beim HVV € 1,60.
Hudtwalckerstraße-Klein Borstel (5 km, 5 Haltestellen) kostet beim HVV € 3,30.

Das Stuttgarter Kurzstrecken-Ticket gilt für 3 Bus/Strab-Stationen oder eine S-Bahn-Station weit, aber höchstens fünf Kilometer. Ähnlich könnte man es hier auch entfernungsmäßig begrenzen.

Hallo LordBarmbek,

ist es denn gerechter, wenn man für die Strecke St. Pauli – Kellinghusenstraße (6 Stationen) den Kurzstreckentarif zahlt, aber für die Strecke Hammerbrook – Wilhelmsburg (2 Stationen) oder Heimfeld – Neuwiedenthal (1 Station) bereits den Großbereich bezahlen muss?

Es wird immer Verbindungen geben, die von den Tarifregelungen profitieren. Wichtiger wäre m.E. aber ein System, das a) transparent ist und b) für jeden verständlich ist.

Ringe, Großbereich, Zonen, Zahlgrenzen – Ich wette ca. 99 % der Hamburger wissen nicht wie das Tarifsystem funktioniert

Die Wiener Initiative ist schon ein Vorbild und gewann in den entsprechenden Kreisen hohes Ansehen, da es damals erbitterte Widerstände und wie gewohnt viele Bedenken gab. Heute möchte niemand mehr „zurück“. Zudem haben sie dort den Vorteil, dass der österreichische Bund ohne viel Bürokratie die Hälfte der Kosten für den U-Bahnbau übernimmt, weshalb mittlerweile ein recht enges, dichtes Netz entstand. Aber ganz so teuer ist der HVV nun auch nicht. Schüler, Studenten und Senioren fahren eh vergünstigt, während es für die meisten Arbeitnehmer, die täglich fahren, mit der Proficard ein recht günstiges Angebot gibt. Gut, es sind immer noch um die 50 Euro im Monat bzw. 600 im Jahr, aber mit dem Bereich ABC kommt man zusätzlich mit Regionalbahnen sowie Fähren an recht schöne Orte und kann wochenends weitere Erwachsene kostenfrei mitnehmen. In Wien gilt des Jahresticket nur für die sog. „Kernzone“ und schließt einige Bahnen und Busse (u.a. zum Flughafen) aus. Aber 1 Euro am Tag ist natürlich ein starkes Symbol, weshalb nicht wenige Wiener sich eine solche Karte holen, selbst wenn sie nur gelegentlich fahren. So muss man sich nicht jedes mal ein Ticket lösen. Die Tages- bzw. 24-Stunden-Karte kostet dort ja schon 8 Euro.

„Schüler, Studenten und Senioren fahren eh vergünstigt“

In Wien auch: Schüler und Azubis fahren für umgerechnet 16 Cent pro Tag in ganz Ost-Österreich.
Studenten fahren für etwa 50 Cent pro Tag umgerechnet und können selbst entscheiden, ob sie das Ticket kaufen wollen oder nicht.
Senioren fahren für umgerechnet 64 Cent pro Tag, anders als in Hamburg ist das Ticket rund um die Uhr gültig.

„während es für die meisten Arbeitnehmer, die täglich fahren, mit der Proficard ein recht günstiges Angebot gibt.“

Die schon vergünstigte ProfiCard kostet mich als Angestellter der Stadt Hamburg 81,30 € pro Monat. 167 % teurer als das Jedermann-Angebot in Wien. Finde ich nicht „recht günstig“.

„In Wien gilt des Jahresticket nur für die sog. „Kernzone““

Die Kernzone umfasst das gesamte Stadtgebiet Wien.

„und schließt einige Bahnen und Busse (u.a. zum Flughafen) aus“

Ausgeschlossen sind der City Airport Train, das ist eine Express-Bahnlinie zum Flughafen, bei der man direkt in der Innenstadt schon am Bahnhof einchecken kann. Dazu bei der „Westbahn“, einer privaten Fernbahn und touristischen Linien. Davon abgesehen gilt das Wiener Ticket auf wirklich allen Verkehrsmitteln. Auch im ICE ist es zwischen den Wiener Bahnhöfen gültig, ebenso in allen ÖBB-Fernzügen. Beim HVV sind für die 81 € der ProfiCard leider viele übliche Schnellbus-Linien ausgeschlossen, Fernzüge auch gegen Aufzahlung verboten.

„Aber 1 Euro am Tag ist natürlich ein starkes Symbol, weshalb nicht wenige Wiener sich eine solche Karte holen, selbst wenn sie nur gelegentlich fahren.“

Das ist auch Sinn der Sache. Wer eine Abo-Karte hat, für den ist der ÖPNV IMMER billiger als die Fahrt im eigenen Auto. Selbst, wenn man nur Sprit betrachtet, wie das viele Autofahrer tun.

„Die Tages- bzw. 24-Stunden-Karte kostet dort ja schon 8 Euro.“

Die 1-Euro-Jahreskarte in Wien ist ein politisches Projekt, das durch die teureren Einzelkarten quersubventioniert wird.

„[…] Aber ganz so teuer ist der HVV nun auch nicht[…]“
Selbst meine Teilzeitkarte für 3 Zonen ist teurer (418,80€pa) als die normale Jahreskarte in Wien. Daran merkt man ziemlich gut wie hoch der Stellenwert des ÖPNV in der Politik wirklich ist.
Die Jahreskarte im Bereich AB der BVG (761,-€ bei monatlicher oder 728,-€ bei jährlicher Abbuchung) ist um einiges günstiger als die der HVV (1046,40€ im Abo).

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