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ÖPNV-Fahrpreise sind seit 2000 überdurchschnittlich gestiegen

Die Kosten für Autofahrer sind seit dem Jahr 2000 nur moderat gestiegen. Geradezu explodiert sind dagegen aber die Fahrpreise im Öffentlichen Nahverkehr.
Christian Hinkelmann
Symbolbild: Autobahn in Hamburg
Symbolbild: Autobahn in Hamburg

Manch Autofahrer klagt über steigende Kosten, dabei müssen Fahrgäste im Öffentlichen Nahverkehr viel größere Preiserhöhungen verkraften.

Seit dem Jahr 2000 sind die Kosten rund ums Auto (Kauf und Unterhalt) um 27 Prozent gestiegen. Das hat das Statistische Bundesamt anlässlich der Europäischen Mobilitätswoche jetzt mitgeteilt (siehe hier).

Die Benzinpreise sind demnach um knapp 28 Prozent angezogen, die Dieselpreise um 35 Prozent.

Das ist nur etwas mehr als die Verbraucherpreise, die laut Bundesamt im selben Zeitraum um 25 Prozent gestiegen sind.

Im Vergleich dazu sind die Ticketpreise für den Öffentlichen Nahverkehr in Deutschland geradezu explodiert. Sie sind in den vergangenen Jahren um fast 73 Prozent in die Höhe gegangen. Bahn-Tickets wurden um 50 Prozent teurer.

Erfreulich für alle, die ausschließlich zu Fuß unterwegs sind: Die Preise für neue Schuhe kletterten laut Statistischem Bundesamt nur um 9 Prozent.

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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17 Antworten auf „ÖPNV-Fahrpreise sind seit 2000 überdurchschnittlich gestiegen“

Da das Autofahren immer billiger geworden ist aufgrund sinkender Ölpreise und zumindest Bewohner der etwas außerhalb der dicht besiedelten Stadtteile in der Regel 2-3 fahrbare, motorbetriebene fahrbare Untersätze haben (das kann ja auch ein Campingbus oder ein Motorrad sein) fallen diese Preiserhöhung besonders ins Auge. Diese Klientel hat „sowieso“ ein Fahrzeug, die Anschaffungskosten zählen da nicht.

Unbequeme „Stehbusse“, wobei sich die meisten Fahrgäste allein aus Sicherheitsgründen am liebsten hinsetzen möchten, diese womöglich noch mit einem „Kondom“ überzogen, klappernde Volvo-Hybrids sind eine Frechheit, besonders wenn man diese auch noch als „Schnellbusse“ verkauft wobei „Schnellbus“ ein historischer Begriff ist und nichts mit dem Eigenschaftswort zu tun hat.
Den Komfort eine VHH-31ers oder eines der wenigen ganz HHA-Halbhochdeckers wie MBO 530/LE 6030-6031 darf man jedoch bitte erwarten und dann zahle ich gerne den Zuschlag und hab‘ meine Ruhe im Bus. Ein 64xx hat stolze 49 bequeme Sitzplätze aber den wollte die Hochbahn ja am liebsten verkaufen weil er nicht ins ideologische Konzept passt!
Die vielen Staus sind aber auch ein Ergebnis einer „Verkehrspolitik“ von der unsäglichen schwarz-grün-Vorgänger-Koalition, die 10 Jahre an den Straßen (und nicht nur dort) nix gemacht haben.

Wenn schon marktgemachte Verbraucherpreise nicht dem Inflationsziel zuträglich sind, so schafft es die administrativ gemachte gleich doppelt 🙂

Ja, da gibt’s noch die super premium Buslinien zum super spitzen Luxus Preis: „schnellbusse“. Doch die sind so ultra schnell, dass mir fast der Fahrradhelm vom Kopf geflogen ist. Der HVV ist neben einem Verkehrsverbund noch ein Fittness Verbund. „Fahrgast renne, renne -und haste Glück siehste noch die roten Lichter Deiner rasanten hochmodernen Innovations Buslinie. Immer wenn sich die Türen der S21 schließen, geht mir der Ohrwurm von der Titelmusik Eisenbahnromantik durch den Kopf. Auch hochmoderne Stellwerke kommen mit Bluescreen zum Einsatz – Werte Fahrgäste wir wünschen Ihnen eine angenehme Rückreise.

Sie haben den Begriff „Schnellbus“ falsch verstanden. „Schnell“ heißt in unserem Premium-Verkehrsnetz, dass Sie schneller im Stau stehen. Der Überlängen-Zuschlag beträgt nur EUR 2,00/Fahrt. Anders als in Ihrem Kino ist 3D sogar schon inklusive.

Mir ist bewusst, daß der „schnellbus“ eher z.B. Schneckenbus heißen müßte. Daher habe ich diesen Begriff ja auch komplett klein geschrieben und in Anführungszeichen gesetzt.
Zuschlagsfrei radele ich daher mit meinem SchnellRad durch die Autostadt am Stau vorbei.

Moment:

„Die BR 472 haben eine Klimaanlage? Hab ich was verpasst?!“

Alle Hamburger S-Bahnen haben eine einheitliche, umweltfreundliche Klimatisierung mittels des hochwertigen und wartungsfreundlichen Klappfenster-Systems. Die 474 auch. Diese Baureihe überzeugt als „474 plus“ daneben durch ihr extrem stromsparendes Fahrgastfernsehen auf Papierbasis. Diese innovative Technik haben die Techniker der S-Bahn in den fünf Jahren Entwicklungszeit des 474plus extra für Hamburg, Umwelthauptstadt Europas, entwickelt. Das gibt es nicht zum Nulltarif.

„Die Rolltreppe geht immer noch nicht.“

Die Bauarbeiten dauern zwei Jahre an. Richtig! Sie kennen das: Wenn Sie länger für etwas brauchen, dann wird es teurer! Dafür gibt es aber auch was: Der HVV ist ein PREMIUM-Verkehrsangebot. Deshalb braucht es schon einmal zwei Jahre, um eine Rolltreppe wieder in Gang zu kriegen. Das geht nicht schneller, schon gar nicht für die paar Peanuts, die in Hamburg für eine Fahrkarte fällig sind. Sie wissen doch: Gut Ding will Weile haben, sehr gut Ding eine Weile länger. Ich versichere Ihnen für die Zukunft: In Barmbek wird 2017 nach 8 Jahren Bauzeit Europas modernster gerade wieder voll eröffneter S-Bahnhof eröffnet. Sie werden staunen.

„Spätestens jetzt…“

Bei der Hochbahn fahren immer mehr Busse mit immer mehr Steh-Sitzplätzen. Das ist umweltfreundlich. 2000 hatte der normale HOCHBAHN-Bus noch vielleicht 40 Sitz-Sitzplätze. Ein altmodisches Konzept, das nicht den Bedürfnissen der Hamburger entsprach. Dafür wollte kaum jemand DM 4,20 für eine EInzelfahrt Großbereich ausgeben. Sitzen ist für den Arsch! Heute gibt es manchmal nur noch 24 Sitz-Sitzplätze im Bus, dafür allerdings 40 zusätzliche innovative Steh-Sitzplätze. So passen mehr Menschen in die Busse, die Fahrgäste tun während der Fahrt was für ihre Gesundheit und Europas modernstes Busnetz ist noch umweltfreundlicher. Das ist premium und dafür zahlt man eben etwas mehr.

Sehr gut 🙂 Jetzt fehlt nur noch etwas über die Premium-Selten-Bahn, das exklusive Premium-Sonntagsangebot der AKN. Ein exklusives Fahrerlebnis im 40-Minuten-Takt.

@Preiserhöhung:
Ich kenne deine Mathekompetenz nicht, aber:
Fast 69% ist für mich nicht deutlich unter 73%, sondern ist -in Anbetracht der Steigerungsraten/Größenordnungen und des Zeitraums,- eine Differenz von 4%-Punkten nahezu vernachlässigbar.

Auch sonst finde ich deinen Beitrag fragwürdig:
– Vollklimatisierte S-Bahnen:
Die BR 472 haben eine Klimaanlage? Hab ich was verpasst?!
Nicht mal alle 474 haben eine.
– Stets saubere und schnell sanierte S-Bahnhöfe:
Altona und Sternschanze sind meine Stationen. Es passen alle möglichen Attribute, aber bestimmt die genannten. Die Rolltreppe geht immer noch nicht. Bamrbek ist so ein anderes Beispiel.
– Möglichst kurze Sperrungen zum Beispiel der Harburger Strecke:
Die DB wäre ja auch schön blöd, denn Streckensperrungen kosten schließlich ihr eigenes Geld.
– Immer komfortablere Busse mit immer mehr Sitzplätzen, die hohen Pünktlichkeiten:
Spätestens jetzt…

Ein Tipp:
Vergleiche nicht Hamburg 2016 mit Hamburg 2000, d.h. Not mit Elend,
sondern Hamburg 2016 mit München 2016, Wien 2016 usw.

Mal ’ne ganz andere Frage:
Bist du eigentlich ein sog. „besorgter Bürger“?

Na was für eine Freude zu sehen, dass die Politik Recht hat. Seit Einführung des Euro sind die Preise stabil und wir haben keine Inflation… *Ironie aus*

Die Inflation war zu D-Mark-Zeiten viel höher und 0% sind niemals das EZB-Ziel gewesen, sondern 2%. Von daher sind 25% über 15 Jahre (davon 13 mit Euro) sehr wenig.

Immer dieses Rumgenöle. Hier zeigt sich einmal mehr die große Weitsicht unseres HVV und das gute Management des Hamburger ÖPNV. Der Preis einer Einzelkarte ist seit 2000 nur um 68,7 % und damit deutlich unterdurchschnittlich erhöht worden.

Preiserhöhungen im HVV sind leider nötig. Der HVV ist kein Billigheimer, sondern versucht seine Fahrgäste durch extrem hohe Premium-Qualität zu überzeugen. Vollklimatisierte S-Bahnen, stets saubere und schnell sanierte S-Bahnhöfe, möglichst kurze Sperrungen zum Beispiel der Harburger Strecke, immer komfortablere Busse mit immer mehr Sitzplätzen, die hohen Pünktlichkeiten, Bus-Echtzeitinfo, E-Ticketing und so weiter sind kostspielige Produkte. 2000 standen viele unserer Hamburger Busse regelmäßig im Stau. Heute dagegen kommt kein Radfahrer und erst recht kein Fußgänger beim Tempo mit. Die „rot-weißen Blitze“ der Hochbahn sind zuverlässig, schnell und dank ihres 100-Prozent-Elektroantriebs viel umweltfreundlicher als die vor 16 Jahren vorherrschenden Dieselbusse. Und das hat seinen Preis.

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