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Planungsbüro will Bahnhof Altona an die Holstenstraße verlegen

Es klingt nach einem Spektakulären Plan: Ein Hamburger Planungsbüro für Stadtentwicklung hat einen Gegenentwurf zur geplanten Verlegung des Bahnhofs Altona an den Diebsteich erarbeitet: Demnach soll der Fernbahnhof an die sehr viel zentralere Holstenstraße verschoben werden. Der Entwurf ist umfangreich und liegt NahverkehrHAMBURG vor.
Christian Hinkelmann
Entwurf: Geplanter-Bahnhof-Diebsteich-und-Holstenbahnhof

Da, wo heute noch Bier abgefüllt wird, sollen in Zukunft ICE-Züge und Regionalbahnen halten, Fahrgäste erreichen mit kurzen Fußwegen einen großen benachbarten Busbahnhof und das neue Wohnviertel „Neue Mitte Altona“.

Mit dieser spektakulär anmutenden Idee platzt ein Hamburger Planungsbüro für Stadtentwicklung mitten in das laufende Planfeststellungsverfahren zur Verlegung des Altonaer Bahnhofs an den Diebsteich (hier lesen) und legt einen eigenen Gegenentwurf vor.

Die Idee: Statt am abseits gelegenen Diebsteich sollen die Fernzüge an der sehr viel zentraleren Holstenstraße halten und dabei das Grundstück der heutigen Holsten-Brauerei mitnutzen, das in zwei Jahren frei werden soll.

Die Idee stammt vom Hamburger Diplom-Ingenieur Mario Bloem und seinem Planungsbüro „d-Plan“. Der Entwurf ist durchaus ernst gemeint. Gestern hatte Bloem seine Pläne offiziell bei der Planfeststellungsbehörde eingereicht – am letzten Tag der Einspruchsfrist zum Bahnhofsumzug. Das heißt: Die Entwürfe müssen im weiteren Verfahren von den Behörden ernst genommen und bewertet werden.

Bloem kritisiert in seiner Stellungnahme an die Behörden, dass bei der bisher geplanten Verlegung des Bahnhofs Altona an den Diebsteich zu wenig Planungsvarianten untersucht worden seien. Insgesamt listet er 33 Kritikpunkte auf und wirft den Planen Intransparenz vor. So sei zum Beispiel nicht nachvollziehbar, wie die Deutsche Bahn die Leistungsfähigkeit für den alten und neuen Bahnhof ermittelt habe…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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20 Antworten auf „Planungsbüro will Bahnhof Altona an die Holstenstraße verlegen“

Ich denke, diese Idee wurde schon vorher bewegt und ist der Grund, warum der Bahnhof jetzt am Diebsteich platziert werden soll. An dieser Stelle ist ja noch weniger Platz als am Diebsteich. Es müssten, um einigermaßen klarzukommen, neben der Brauerei auch die dortigen Wohn-Altbauten plattgemacht werden.

Ja, die Idee hat Charme, erzeugt aber erheblich mehr Aufwand. Und viel mehr Gegenwind. Denn den Rückbau von Altbauten will niemand, wenn es auch anders geht.

„Wohn-Altbauten plattmachen“?? Sind wir jetzt schon im dritten Weltkrieg??? Da wohnen Menschen mit gültigen Mietverträgen und dem Grundrecht auf Unverletzlichkeit der Wohnung! Im übrigen gehören die Grundstücke nicht (mehr) zu Holsten.

@ Bogie:
Bitte lesen Sie meinen Post nochmal durch und reflektieren ihn inhaltlich. So viel Zeit muss sein (eigentlich auch schon, bevor man antwortet). Sie werden feststellen, dass Ihr Aufreger ein wenig deplatziert ist, da keine Grundlage vorhanden ist.

Die Idee, den Bahnhof Altona aus Altona weg zu verlegen, ist ja insgesamt eher eine Schildbürgerstreich. Die kundenorientiere geplante Lage am Friedhof zeigt doch, worum es nicht geht. Die Holstenstraße ist da sicherlich – auch für den Neubau-Bereich auf dem alten Bahnhofsgelände – näher am Leben.

Im Grunde liegt der Bahnhof Altona doch nach seiner ersten Nord-Verlegung schwierig aber eben nicht so schlecht wie die Alternativen. Wenn das die Bahn Geld kostet… dann ist das eben so und wir müssen es mittelbar mitzahlen, daß die Bahn uns zum Glück immernoch uns mitten in den Städten abholt…

Im Großen und Ganzen ist die Idee nicht schlecht jedoch, ist die Umsetzung doch noch etwas durchsichtig.
Auch sehe ich die Verlegung des Altonaer-Busbahnhofs zur Realität nah diese Brache unter der Verbindungsbahn würde durch diesen belebt werden.
Fraglich finde ich auch ob dann im geplanten ,,Holsten-Bahnhof“ auch genug Platz für Geschäfte und Shops vorhanden sind sowie eine HVV-Service Stelle im neuen Bahnhof.
Auf dem derzeitigem Gelände wird die Zwischenebene des Altona-Bahnhofs umgebaut wo noch mehr Gewerbeflächen entstehen soll als vorhanden ist.
Ein Bahnhof mit so einer Ausstattung wie dieser ist auch vollkommen ausreichend der Neue Bahnhof in unmittelbarer Nähe bräuchte diesen Großen Aufwand nicht dort sollten nur kleine Geschäfte untergebracht werden.

Die S4-West von Hauptbahnhof nach Itzehoe-Wrist/Kellinghusen müsste durch eine Verstärkerlinie getrennt werden.
S4: Vom Hauptbahnhof über Jungfernstieg und Landungsbrücken durch den City-Tunnel
S41: Vom Hauptbahnhof über HH-Dammtor durch den neuen Holsten-Bahnhof von dort weiter Richtung Pinneberg und Elmshorn
so meine Idee für die Stadtplaner in Hamburg.

@ Max
Nee, Schenkelbahnhöfe will wohl keiner so richtig. Für einen Stresemannbahnhof müssen die Gleise selbstverständlich neu und parallel geordnet werden.

Ist man sich bewusst, dass ein Bahnhofsneubau die Stadtentwicklung unterstützt, für mindestens 100 Jahre Bestand haben wird und sich auch S-Bahnlinien-Verläufe verhältnismässig leicht ändern lassen, ist Diebsteich auf den zweiten Blick doch nicht so eine schlechte Idee: Metro und Post werden sich verabschieden, ein neues Bahnhofsviertel wird sich entwickeln und bisher getrennte Stadteile werden zusammenwachsen. Wollen wir nur hoffen, dass die Stadtmütter und -väter von heute schon heute an eine U-Bahn für morgen denken. Jetzt ist sie noch verhältnismässig günstig und oberflächennah zu realisieren.

Die Idee, den alten Kopfbahnhof Altona zu verlegen, gibt es nun schon seit mindestens 15 Jahren. Immer war dabei von einem neuen Durchgangsbahnhof im Norden Altonas die Rede.

Jetzt plötzlich hagelt es Einwände, Bedenken, Änderungsvorschläge und Alternativen.

Also mal ganz ehrlich: Kritik nach dem Motto „die Bahn hat Mehrkosten eines Kopfbahnhofs nicht belegt“ kommen doch etwas spät, oder?

Und mir graut schon vor der Vorstellung, dass wieder jahrelang die Verwaltungsgerichte bemüht werden und in dieser Zeit gar nichts passiert.

Ich finde die ganze Idee gar nicht schlecht den neuen Bahnhof Altona zur Holstenstrasse zu verlegen!Gute Anbindung an das Busnetz das die umliegenden Stadtteile sehr gut anbindet und eine sehr gute Infrastruktur!Allerdings macht mir auch sorgen das es nur 2 S-Bahngleise geben soll und das der nähste Fernbahnhof der Bahnhof Dammtor nur 2 Station entfernt ist!

Ich finde diese Variante bedeutend besser als die der DB.
Zum einen hat sie den Vorteil bedeutend verkehrsgünstiger als Diebsteich zu liegen, sowohl zur bestehenden Wohnbebauung als auch zur „Neuen Mitte Altona“. Sie erweckt quasi den historischen Bahnhof Holstenstraße auf moderner Basis wieder zum Leben.
Zum anderen hat sie auch den Vorteil, dass mit einem Bau des „Holstenbahnhofs“ der unsinnige und für die Stabilität des gesamten S-Bahn-Netzes gefährliche S4-Westast nicht mehr realisiert werden kann. Dann bleibt als einzige und vernüftige Lösung: Bau eines sinnvollen vierten Westausläufer des S-Bahn-Netzes (Osdorfer Born – Lurup) und sinnvolle Zuordnung der je vier West(Nord)- und Ost(Süd)ausläufer, abhängig von einem optimalen Fahrzeugeinsatz (Einsystem- bzw. Zweisystemzüge).

Die Pläne haben durchaus etwas, doch sind eben genannte Mankos 2 Gleise zu wenig und keine Wendemöglichkeit.

Ich glaube nicht, dass man damit weit käme.
Vielleicht baut man Holstenstraße nur für den Regionalverkehr als entsprechenden Endpunkt aus. Dadurch können zumindest die Regionalzüge nahe der Innenstadt enden, zumal der Regionalverkehr wohl die meisten Massen nach Altona bringt. Der Fernverkehr hingegen fährt durch zum Bahnhof Diebsteich, wo dann Regionalverkehr und Fernverkehr sich treffen. Durch die geringere Frequentierung ist es mit der Kapazizät dann auch nicht so problematisch. Die Idee wird wohl eher nicht aufgenommen, aber einen Gedanken ist es ja wohl wert. In Berlin hat man auf der dortigen Stammstrecke, dort Stadtbahn genannt, nebenbei auch eine Vielzahl an Regionalbahnhöfen. Die dortige Linie RE1 Magdeburg-Frankfurt (Oder) hält dort an den Stationen:

Berlin Wannse, Berlin Charlottenburg, Berlin Zoologischer Garten, Berlin Hbf, Berlin Friedrichstraße, Berlin Alexanderplatz, Berlin Ostbahnhof und künftig gar Berlin Ostkreuz.

Also fährt so eine Regionalverkehrslinie in Berlin gut und gerne durch 7, bald 8 Stationen innerhalb der Stadt, ehe sie diese auch verlässt. Nicht, dass jemand sagt, das wäre völlig utopisch wegen den Halteabständen.

Ich finde, dass Holstenstraße und Diebsteich ausgebaut werden sollten. Ersterer zum Regiobahnhof, letzterer zum Fernbahnhof. Denn Holstenstraße bietet die bessere Innenstadtanbindung, Diebsteich hingegen ermöglicht bessere Verbindungen mit dem ÖPNV, wenngleich der Bestand in Altona noch das Optimum ist und gewesen sein wird.

Die S4 West kann dabei nebenbei ja völlig egal sein, ich halte sie für völligen Mumpitz. Aber die S4 Ost sollte schon eine Verbindung an den neuen Bahnhof Altona kriegen. Auch daher ist der Standort am Diebsteich optimaler. Ich finde es gut, dass die DB indirekt, vielleicht auch eher unbeabsichtigt, das Statement gesetzt hat, dass man für Abenteuerprojekte wie die S4 West keine Planungen vornimmt.

Gruß

Jan-Christian

Die Lage ist gut und auch die Neuordnung der Gleise , aber die S-Bahngleise auf +2 ? Absolut an der Realität vorbei!

Warum nicht neben die Fernbahngleise d.h. die Fernbahngleise einfach weiter nach süden verschieben (genug platz ist ja da)

@ Hans Streck:
Bitte keine Bahnhöfe an Schenkeln von Gleisdreiecken! Ich bin vom „modernsten Bahnhof Europas“, Ludwigshafen „Hauptbahnhof“, nachhaltig geschädigt (und dabei ist der als Turmbahnhof noch einigermaßen kompakt geraten).

Der Entwurf übersieht völlig das Wohnviertel an der Harkort- Ecke Holtenaustraße. Dieses ist schon jetzt vom Lärm der vorn vorbeifahrenden Verbindungsbahn gebeutelt (wogegen derzeit ja Lärmschutzwände geplant sein sollen). Nach dem Entwurf hätte es dann hinten auch noch den Bahnhof, wo es derzeit noch keine Gleise gibt. Wie sollte denn der Bahnhof mit den bestehenden Gleisen verbunden werden? Im Osten müsste man quasi den kompletten Holstenplatz überbrücken (einschließlich Abriss des Finanzamts Altona) und im Westen würde ein Teil der gerade entstehenden „Neuen Mitte Altona“ wieder entfallen. Das klingt alles nicht sehr durchdacht.

Dieser Vorschlag erfüllt nicht die Anforderungen bzw. hat erhebliche Nachteile:
– Keine Wendemöglichkeiten, weder aus N/W noch aus S/O
– Mit 4 Ferngleisen vmtl. zu geringe Kapazität, um dort Fernzüge einsetzen zu lassen
– Offenbar in einem zweigleisigen Engpass geplant (oder ist der viergleisige Ausbau der Ferngleise nach Westen vorgesehen?)
– Schlechte Verknüpfung zur City-S-Bahn
– Innenstadtnahe Brauereifläche wird nicht zu Wohnen umgewandelt, Gewerbe im Bahnhof nur eingeschränkt möglich

Die Verlängerung des S-Bahn-Tunnels ist unabhängig davon zu sehen. Ob die mögliche Lärmreduktion den teuren Deckel (inkl. zusätzlichen Notausgängen, Belüftung etc.) rechtfertigt, wage ich zu bezweifeln. Die Lärmbelastung durch die S-Bahn ist sicherlich von anderer Qualität als die Lärmbelastung der A7.

Und: Braucht es diesen Busbahnhof?

Wie schön, es gibt noch konsruktivve Kreativität in Hamburg. Ein großer Gewinn für die neue Mitte Altona. Hoffentlich können die Hamburger Verwaltung und Politik das verstehen.
Ich lese die Pläne so, dass die S-Bahn Verbindungen zwischen Altona – Holstenstraße/Diebsteich bleiben sollen. Außerdem wäre im Bedarfsfall noch Platz in Diebsteich für eine Ausfädelung und/oder ein Kehrgleis. Also keine Nachteile für die geplante S 4.
Wenn der S-Bahn Tunnel verlängert wird, steht sogar noch mehr Platz für Wohnungsbau zur Verfügung. Dann kann auch neu über die Wiederherstellung der Direktverbindung zwischen Bahnrenfeld und Holstenstraße nachgedacht werden.
Und der Lessingtunnel wird abgerissen, nachdem er aufwändig instand gesetzt wurde. So kann es passieren, wenn langfristige Planungen gescheut werden…

Dann bitte die S1 von Blankenese zum Holstenbahnhof. Dort Kopfmachen und dann Richtung Altona-Rathaus durch den Citytunnel zum Hauptbahnhof.
Die S11 kann von Blankenese durch den Holstenbahnhof geradeaus durchfahren zum Hauptbahnhof. Ohne Halt in Altona-Rathaus.

Meiner Meinung nach ist Diebsteich sinnvoller als Holstenstraße. Schon alleine, weil Diebsteich von der S3 und S21 gut versorgt ist. Holstenstraße ist für Leute doof, die Richtung Landungsbrücken/Jungfernstieg&Co wollen.

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