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Stadt und Bahn wollen Hamburger Hauptbahnhof ausbauen

Der Hamburger Hauptbahnhof gilt mit täglich mehr als 500.000 Fahrgästen als meistgenutzter Bahnhof Deutschlands und hat seine Leistungsgrenzen längst erreicht. Das Gebäude platzt aus allen Nähten. Jetzt wollen die Stadt Hamburg und die Deutsche Bahn einen grundlegenden Ausbau prüfen. Dabei geht es unter anderem um eine Öffnung der Südfassade.
Christian Hinkelmann
Blick auf die Südseite des Hamburger Hauptbahnhofs
Blick auf die Südseite des Hamburger Hauptbahnhofs
Foto: Christian Hinkelmann

Seit Jahren gilt der Hamburger Hauptbahnhof in den Stoßzeiten als überlastet und ebenfalls seit Jahren denken Politik und Bahn darüber nach, wie die Kapazität des meistgenutzten Fernbahnhofs in Deutschland (täglich 500.000 Fahrgäste) erweitert werden kann. Jetzt wollen der Hamburger Senat und die Detsche Bahn endlich Nägel mit Köpfen machen.

Die Wirtschaftsbehörde will in diesem Jahr eine Verkehrsuntersuchung zum Umfeld des Bahnhofs und die Deutsche Bahn eine Personenverkehrsstromanalyse für die Abläufe innerhalb des Hauptbahnhofs erstellen lassen. Beide Untersuchungen sollen Grundlage für weitere Planungen sein.

„Es werden dabei verschiedene Szenarien einer funktionellen Neuordnung entwickelt“, so Verkehrssenator Frank Horch (hier ganze Mitteilung lesen).

Angedacht ist unter anderem, die bisher geschlossene Südfassade der Bahnhofshalle teilweise zu öffnen und so zusätzliche Zugä…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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17 Antworten auf „Stadt und Bahn wollen Hamburger Hauptbahnhof ausbauen“

Eine Öffnung der Südfassade halte ich für weniger praktikabel und Hauptprobleme des Überlauf des Hamburger Hauptbahnhofs sind ja vielseitig.

1. Alle Strecken laufen über dem Hauptbahnhof und neue sollen ebenfalls über diesen laufen.
2. Es gibt zusätzliche Umsteigemöglichkeiten am Jungfernstieg, Berliner Tor, diese sind aber oft umständlicher als der Hauptbahnhof. Wer möchte schon bei einer Fahrt vom Osten in den Süden zum Jungfernstieg fahren und dann wieder zurück. Wer möchte bei einer Fahrt in den Westen zum Jungfernstieg fahren und dann die längere Strecke fahren.
3. Alle Menschen die in die Einkaufspassagen wollen, gehen durch den Hauptbahnhof, wer möchte auch im Süden über die Brücke gehen, wo man es vor lauter Geruch von Urin kaum aushalten kann. Gleiches gilt auch für den Nordteil.

Was könnte man baulich aber verändern?

1. Könnte man den Steg im Süd- und Nordteil verbreitern und die Menschenmasse zu den Bahnsteigen dadurch etwas nach außen zu verlagern und Automaten weiter vom Hauptstrom positionieren zu können.
2. Im Süden die Gleise mit einem Deckel zu versehen und auf diesem einen neuen ZOB bauen, Zugänge zu den Bahnsteigen mit zusätzlichen Rolltreppen, Fahrstühlen und einer Wartehalle errichten. Von diesem könnte man auch einen besseren zusätzlichen Zugang zur U3 / U1 errichten.
3. Den Norden könnte man ebenfalls mit einem Deckel versehen und dort einen Teil der Geschäfte ggf. unterbringen und dort ebenfalls Zugänge zu den Gleisen zu schaffen.

@ HVV-Kritiker:
Das bleibt ganz bestimmt alles genau so bestehen, auch wenn einem Passagier, der am Berliner Tor einsteigt und Richtung Bergedorf fährt, völlig schnurz ist, ob das eine S2 oder eine S21 ist. Und hinter Bergedorf wundert man sich, wenn eine S2 dort rumfährt, da die Fahrpläne diese Linie dort gar nicht anzeigen.

Das Lustige ist aber, dass selbst die S-Bahn durcheinander kommt mit diesen nicht gerade selbst-erklärenden Bezeichnungen der „Geisterlinien“: Wer findet den Fehler in dem Streckenplan der S21 über den Türen in den S-Bahnzügen?

@Jörn Müller und alle Anderen (auch in anderen Threads) mit Alternativvorschlägen zur S-Bahn-Struktur

Ich würde es auch gut finden, wenn endlich von diesem (weiteren) Hamburger Dogma weggegangen würde, dass es zu jeder Relation immer eine Linie über Jungfernstieg (Nummer ohne 1 hinten dran) und eine über Dammtor (Nummer mit 1 hinten dran) geben muss. Viel besser finde ich den Vorschlag von spm9153 hier:
https://test.nahverkehrhamburg.de/s-bahn-hamburg/item/1588-s4-wird-schlanker-und-bekommt-umsteigebahnhof-zur-u-bahn#comment8863
Auch die GUB sollte als Relation genutzt werden.

Aber diese „Linien-Switch(h)erei“ bei der S-Bahn HH ist eben genau so eine Hamburgensie wie die Kurven bei der Hochbahn.
Und vor allem habe ich Angst, dass der gemeine, konservative Hamburger nicht klar kommen könnte, wenn die S21 auf einmal S2 heißen würde (was ja in anderen Städten normal wäre) 😉
Ich finde jedenfalls diese S11 usw. grässlich und für den Fremden erst recht verwirrend. Der erwartet dann wohl möglich, dass irgend wo noch eine S4 bis S10 fahren würde.

Eben eine Hamburgensie, wie der Schnellbus. Und die werden beim schönsten Nahverkehr der Welt garantiert nicht abgeschafft…

In der Olympia Studie stand, das sowohl Altmann Brücke, als auch die Steintorbrücke marode sind und erneuert werden müssen. Nach dem alten Motto, Teile und herrsche sollten die Bahnsteige von allen Brücken erreichbar werden. An der Steintorbrücke sollte ein baulich unabhängiger Steg mit Treppen südlich der alten Brücke entstehen, der dann beim Neubau der Brücke als temporaerer Gehweg stehen bleiben kann.
Einen Mittelsteg in der Halle gab es beim Neubau der Wandelhalle schon mal. Ein solcher Steg würde die Umsteiger vom ME ICE zur S Bahn aufnehmen. Und mit einem Durchbruch nach Osten bei der Sicherheitswache kommt man zu S Bahn Gleis 1+ 2. Das trennt den Umsteiger Verkehr vom Fußgänger Verkehr zwischen St.Georg und der Mö.

Ein Mittelsteg macht keinen Sinn, weil er im Westen keine Fortsetzung in die Stadt hat. Die Fußgänger kommen aus der Spitalerstraße oder von der Mönckebergstraße. Wäre baulich auch ein viel zu großes Problem.

Bahnhof-Abreißen ist eine typische Stammtisch-Parole. Wer soll das bezahlen? Bevor Ostern 2016 der Bundesverkehrswegeplan vorliegt, sind die Mittel bis 2030 schon fast alle verplant. Nur mit viel Glück kommen bundesweit vielleicht gerade mal ein Dutzend neue Projekte an Geld – bis 2030. Viele wichtige Projekte können erst nach 2030 realisiert werden. Ein Hauptbahnhof-Neubau würde in der Dringlichkeit weit hinten stehen und hätte vielleicht ab 2050 mal eine Chance. Kann man vergessen. Ein Neubau oder großer Umbau würde auch jahrelange Sperrungen bedeuten.

Bahnsteig verbreitern? Als ob die Planer nicht selbst drauf gekommen wären. Aber die wissen auch wie es unter den Gleisen im Bahnhof aussieht, wo man dafür ganze Brücken umbauen muss und was das ansatzweise kosten würde: in den nächsten zehn Jahren unmöglich. Denn in der Umbauphase wären ein bis zwei Gleise nicht verfügbar. Dafür muss erst die S4 fertig sein, so dass man die Bahnsteige 8 und 9 (neu) ersatzweise nutzen kann.

Tatsächlich wäre es vielleicht eine Idee, die Dezentralisierung des Bahnverkehrsknotens Hamburg zu prüfen, ggf. auch unter Nutzung der Güterumgehungsbahn und der U5-Planungen.

An einigen Stellen könnte man zumindest vermuten, dass Regionalbahnhalte eine große Netzwirkung entfalten würden – neben der Entlastung des Hauptbahnhofs und teilweise der Verbindungsbahn.

1. Regionalbahnhof Barmbek: Aufwertung Zentrum Barmbek, ideale Anbindung des ÖPNV-Knotens für das nordöstliche Hamburg mit Schnellbahnen in fünf Richtungen und großem Busknoten

2. Regionalbahnhof Rübenkamp oder Sengelmannstraße: verkürzt Fahrzeit aus Schleswig-Holstein zum Flughafen, Anbindung an zwei Schnellbahnen (S1 oder U1 + U5), Anbindung des Arbeitsplatzzentrums City Nord

3. „Ostkreuz“ an Schnittpunkt Güterbahn/Lübecker Bahn oder S+U Wandsbeker Chaussee: Anbindung an U1/S1, Nähe zum Wandsbeker Zentrum, städtebauliches Potential in der direkten Umgebung durch Urbanisierung

Man sollte hier wirklich mutig sein und in alle Richtungen denken. Wie man etwa Verkehre ab-/umlenken kann und vom HBF fern hält..
Z.B. Alle Reisenden aus Richtung Harburg die weiter Richtung Poppenbüttel/Flughafen oder Bergedorf möchten, müssen heute am HBF umsteigen (Menschenmassen). Eine weitere neue S-Bahn Linie aus Richtung Harburg die ab dem neuen Bahnhof Elbbrücken weiter nach Rothenburgsort fährt und dann über die jetzige Güterbahn – die müsste ausgebaut werden – über Wandsbek, Barmbek zum Flughafen fährt, würde sicherlich wesentliche Entlastung bringen.
Oder eine Weiterleitung der Flughafen S-Bahn bis Pinneberg. Es könnte eine Ringlinie entstehen. Es gibt so viele Ideen und Alternativen.
Waren in früheren Zeiten die Verantwortlichen auch so passiv und risikoscheu?

Das ist doch alles wieder ganz kleines Karo. Vor hundert Jahren war man da mutiger. Die einzige sinnvolle Lösung ist doch ein ganz neuer Hauptbahnhof in der Hafencity. Da ist genug Platz um in vernünftiger Größe zu bauen.
@ Alexander M., Der Vorschlag die Güterumgehungsbahn zu nutzen hat was. Warum muß Alles über der Hbf. laufen?
Ist doch gar nicht nötig.

Freiburg im Breisgau hat eine vorzügliche Lösung: Dort halten die Straßenbahnen auf der Brücke über den Bahngleisen (vergleichbar mit den Gelenkbuslinien in Hamburg auf der Steintordammbrücke), Von dort führen die Treppen direkt auf die Bahnsteige des Bahnhofs. Auf der Steintordammbrücke, die zugleich eine zusätzliche Spange zwischen den Gleisen wäre, könnten auf beiden Seiten die Fahrgäste sämtlich Fern- und S-Bahngleise und die U1 erreichen: Richtung Süden (Hühnerposten) mit Treppen, Richtung Norden (Bahnhofshalle) mit Durchgängen zum Südsteg. Die Investition wäre überschaubar und mit Unterständen an beiden Straßenseiten (ohne Verlängerung der Bahnhofshalle) von schnellem Nutzen. Allerdings müsste die Bahn auf den Profit einiger Geschäfte entlang des Südstegs zugunsten der Übergänge vom Steintorwall verzichten.

Die zusätzlichenBahnsteigzugänge von der Steintorbrücke sind nur ein allererster, allerdings notwendiger und auch schnell zu relisierender Schritt, den die Bahn bisher vermeiden wollte, damit möglichste viele Fahrgäste/Passanten/Pendler an den Geschäften und Fressbuden in der Wandelhalle und auf dem Südsteg vorbeigeschoben werden, das erhöht die Mieteinnahmen der DB Station&Services.
Was hinzukommen muss sind:
– zusätzliche Treppenabgänge zu den Gleisen 11+12 sowie 13-14 von der Ankelmannbrücke
– Schaffung eiens zusätzlichen Bahnsteigs am bishrigen Durchfahrtgleis 10
– Verbreiterung des Bahnsteigs zwischen den Gelisen 13 und 14
– Schaffung eines neuen Bahnsteigs in Richtung Mönkebergstraße durch Abriss des 3.300 Personen unterirdischen Luftschutzbunkers aus dem 2. WeiltÖffnung des ehemaligen passigeirtunnels direkt zum U-Bhnhof Hauptbahnhof-Süd.

Erfahrungsgemäß wird manchmal erst ein großer Ausbau angekündigt, und das Ergebnis ist dann minimal. Hoffen wir, dass es nicht bei zusätzlichen Treppen zu den Bahnsteigen bleibt. Das wäre sonst ein „Treppen“witz.

„Teilweise Öffnung der Südafssade“ – damit wird nur wieder an Symptomen herumgedoktert und leider kein großer Wurf erzielt. Es müsste, um den Hbf auch auf lange Sicht in Funktion zu halten, die Südfassade komplett abgerissen und die Bahnhofshalle nach Süden bis zur Altmannbrücke am alten Postgebäude erweitert werden. Nur das kann dem Hbf endlich den angemessenen Raum bringen, sofern er nicht an ganz anderer Stelle neu aufgebaut werden soll. Alles andere ist kleinkariert.

Ok, dann wäre zwar die Verbindung Mönckebergstraße-ZOB unterbrochen, aber den Busverkehr dürfte man relativ einfach umlenken können. Und wenn es unbedingt sein muss, könnte er auch spekatulär durch die Halle geführt werden.

Ich hoffe, Stadt und Bahn sind endlich mal mutig genug!

Das ist doch alles nur ein Versuch ein Symptom zu beseitigen, aber nicht die Ursache. Der Südsteg ist voll, weil der Bahnhof viel zu klein geworden ist. Grundsätzlich benötigt man viel mehr Bahnsteige. Was bringt einem ein zusätzlicher Eingang, der vielleicht nicht genutzt wird, aber die jetzigen Bahnsteige noch mehr füllt. Und man jetzt schon nicht mehr Verbindungen erreicht, weil der Weg von A nach B zu groß geworden ist.
Die Stadt wird sich überlegen müssen, ob nicht sehr viel mehr Geld in die Hand genommen werden muss, und ob eine Millionen-Weltstadt an einem völlig überlaufenen Denkmal festhalten kann, das gerade beim aktuellen Anlass ja auch ein Sicherheitsproblem darstellt.

Sollten da nicht auch noch weitere Querstege über den Bahnsteigen geplant werden? Die wären samt Zugängen auf Ost- und Westseite ja relativ leicht zu installieren und würden die beiden Zuwegungen auf Nord- und Südseite entscheidend entlasten. Mindestens ein Steg in der Mitte der Bahnsteige würde die Aussteigerströme deutlich besser verteilen.

Sicher ist der Ausbau des Hauptbahnhofes ein erster, notweniger Schritt. Die S 4 wird den Hauptbahnhof betrieblich entlasten aber ja für noch mehr Fahrgäste sorgen. Vielmehr müsste aber das (zwangsweise) fahren über den Hauptbahnhof vermieden werden. Würde man z.B. die Güterumgehungsbahn ausbauen, könnten Regionalbahnen aus Richtung Elmshorn kommend an einem neuen Haltepunkt in Höhe Elbgaustraße geflügelt werden und ein Zugteil könnte mit Stationen in Nedderfeld, Sengelmannstraße, Barmbek, Wandesbeker Chaussee und Rauhes Haus bis nach Tiefstack (neuer unterirdischer Haltepunkt unter der S 21) verkehren – der andere wie heute üblich zum Hauptbahnhof. Den Pendlern aus Richtung Lübeck müsste man ab Rahlstedt (o.ä.) eine attraktive Querverbindung Richtung City Nord / Kellinghusenstraße anbieten. Aus meiner Sicht ist der Ansatz einer U 5 nicht ausreichend bzw. sinnvoll, weil sie zuwenig den Netzwirkung hat. Hier wird sehr viel Kapital für eine Linie gebunden, was (später) für andere, notwendige Projekte fehlen wird. Es braucht ein attraktives Schienen- und Busnetz, das Pendler schon deutlich vor dem Hauptbahnhof ableitet – denn es will ja nicht jeder in die Innenstadt. So würden Hamburger und Pendler, vor allem aus dem nördlichen Umland, profitieren.

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