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U4: Rund zwei Millionen Fahrgäste im ersten Betriebsjahr

Gute Zahlen für Hamburgs jüngste U-Bahn-Linie: Innerhalb des ersten Betriebsjahres hat die neue U4 zwischen Jungfernstieg und der Hafencity rund zwei Millionen Fahrgäste befördert. Seit gestern dürften die Zahlen noch einmal deutlich Schub bekommen.
Christian Hinkelmann
Menschen steigen in U-Bahn am Bahnhof Überseequartier in Hamburg
Menschen steigen in eine U-Bahn der Linie U4 am Bahnhof Überseequartier in Hamburg

Die neue Hafencity-U-Bahn kommt bei den Hamburgern gut an. Im ersten Betriebsjahr wurden auf dem Ende 2012 eröffneten Abschnitt zwischen Jungfernstieg und HafenCity Universität rund zwei Millionen Fahrgäste befördert.

Das teilte die Hochbahn mit. Diese Zahl entspricht rund 6.600 Fahrgästen pro Werktag (Mo. bis Sa.).

Hochbahn-Chef Günter Elste: „Gerade in den Hauptverkehrszeiten wird die U4 schon sehr gut angenommen“.

Und diese Zahlen dürften schon bald steigen: Seit gestern läuft in der frisch eröffneten HafenCity Universität der Vorlesungsbetrieb für die mehr als 2.000 Studenten und 300 Mitarbeiter. Für sie ist die U4 laut Hochbahn eine komfortable und zuverlässige Anbindung an die Hamburger Innenstadt. Tatsächlich ist die HafenCity Uni Hamburgs einzige Hochschule mit einem eigenen U-Bahn-Anschluss.

Und auch in Richtung Harburg werden die HafenCity-Studenten bald  mit der U-Bahn fahren können. Noch in diesem Monat soll der 1,3 Kilometer lange Bau zur Verlängerung der U4 bis zu den Elbbrücken beginnen. Dort ist ein neuer Umsteigebahnhof zur S-Bahn Richtung Wilhelmsburg Harburg geplant.

Aktuell laufen bereits die Bauarbeiten für eine neue Kehr- und Abstellanlage direkt hinter der bisherigen …

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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12 Antworten auf „U4: Rund zwei Millionen Fahrgäste im ersten Betriebsjahr“

An alle die die meinen das wird schon mit der Zeit oder gar Vergleiche mit den Docklands ziehen: Die Docklands werden zwar südlich durch die Themse begrenzt, jenseits davon befinden sich jedoch Wohngebiete mit erheblicher Dichte und die DLR erschließt die Docklands deutlich sinnvoller als es die U4 in der Hafencity tut. Man hat die Möglichkeit von Greenwich im Süden bis Stratford im Norden oder von Bank im Westen bis zum London City Airport im Osten durchzufahren. Sprich: Die Docklands sind nicht nur ein peripher gelegenes Städtebauareal wie die Hafencity, die nur nördlich an entwickelte Stadtbereiche angrenzt und ansonsten durch die Elbe komplett isoliert ist, sondern sind hervorragend in bestehende Siedlungskörper und Verkehrsnetze eingebunden. Dadurch wird natürlich die DLR auch von Fahrgästen genutzt die nicht in die Docklands wollen sondern Beispielsweise von Bank nach Greenwich und erreicht dadurch eine sehr gute Auslastung. In Hamburg wird dies mit der U4 niemals möglich sein. Selbst mit der Verlängerung zu den Elbbrücken wird die U4 nur nutzen wer in die Hafencity will, ansonsten ist man mit der S-Bahn von Harburg her schneller. Auch für Verkehre innerhalb der Hafencity taugt die U4, im Gegensatz zur DLR, nicht, da sie gerade mal 3 Stationen haben wird die im Falle Überseequartier auch viel zu tief liegen, so dass man häufig sogar zu Fuß schneller ist. Eine Straßenbahn hätte den Vorteil gehabt zu deutlich niedrigeren Baukosten eine bessere Abdeckung und auch kürzere REISEzeiten zu ermöglichen. Und was die Kapazität angeht: 5.500 Fahgäste täglich (eine Straßenbahn lohnt sich btw meines Wissens erst ab so ca. 2000 täglich) lässt beim Derzeitigen Entwicklungsstand nicht erwarten dass die Tram irgendwann einmal unzureichend wäre. Selbst mit über 60.000 Fahrgästen täglich käme die Bahn klar. Dabei sollte beachtet werden dass sich bei einer Straßenbahn in der Hafencity die Fahrgäste auch auf verschiedene Strecken verteilt hätten. Tatsächlich wäre bei den heutigen Zahlen auch ein Busbetrieb möglich, wenn man bedenkt dass auch dieser nicht einfach eine Hauptachse befährt sondern mehrere Linien eine flächige Erschließung ermöglichen würden.

„sondern ebenfalls Fahrgäste auf dem Abschnitt Billstedt-Innenstadt hinzu gewonnen, weil der Takt nun dichter geworden ist.“

„Billstedt – Innenstadt (Jungfernstieg)“ ist schon vorher von der U-Bahn bedient worden und hätte auch ohne Hafen-U-Bahn 4 eine Taktverdichtung vertragen können.

Ich denke auch an die großen „Neu-„Baugebiete der 70er Jahre im Osten Hamburgs: Billstedt – Jenfeld – Rahlstedt(Ost)-GroßLohe. Hunderttausende müssen da erst mal längere Strecken mit dem Bus fahren, bevor sie überthaupt in eine Schnellbahn umsteigen können. Ich bin sicher, dass da manche Bus-Relation seit Jahrzehnten ein höheres Fahrgastaufkommen hat als die teure U4 zwischen Jungfernstieg und Hafencity im ersten Jahr. In Hamburgs Osten wären m. E. Stadtbahnen dringend nötig.

Wenn ich mir dann nochvorstelle, wie man für die Milliarden in der Hafencity den ÖPNV durch eine Stadtbahn in weiten Teilen Hamburgs für hunderttausende Bürger gegenüber dem Jetztzustand verbessern kann, dann kann ich über die U-4-Euphorie in Hamburg nur den Kopf schütteln.

@Busfahrer:

„sondern ebenfalls Fahrgäste auf dem Abschnitt Billstedt-Innenstadt hinzu gewonnen, weil der Takt nun dichter geworden ist.“

Hoffen wir, dass die Fahrgäste das nicht wissen. Schließlich wurde der „dichtere Takt“ (der die durchschnittliche Wartezeit zwischen 6 und 21 Uhr von 2,5 Minuten auf 1,9 Minuten reduzierte) nach einem Jahr Einführung 2014 in den fahrgaststarken Monaten Januar und Februar über fünf Wochen wieder eingestellt.

@TRansitPlanner
die U4 fängt in Billstedt an und nicht am Jungfernstieg. Die U4 hat nicht nur die (neue) U3 entlastet, sondern ebenfalls Fahrgäste auf dem Abschnitt Billstedt-Innenstadt hinzu gewonnen, weil der Takt nun dichter geworden ist.

Zur Einordnung der Fahrgastzahlen von 6.600 Fahrgästen pro Tag bei der U4:
Das Münchner Projekt der Tramverlängerung nach St. Emmeram war mit 4,3 km Länge vergleichbar lang wie die U-Bahn in die Hafencity.
Allerdings wurden bereits einen Monat nach Inbetriebnahme rund 13.000 Fahrgäste pro Tag gezählt, das Doppelte.
Diese Zahlen sind inzwischen weiter gestiegen, so dass nun in der HVZ eine Taktverdichtung erfolgt ist.

Allerdings hat die Münchner Tramstrecke nur rund 43 Mio. Euro gekostet, die U4 hingegen 330 Mio. Euro.

Das jüngste U-Bahn-Projekt in München war übrigens die Verlängerung der U3 nach Moosach mit rund 2 km Länge.
Bei Kosten von rund 180 Mio. Euro wurden bereits rund 1,5 Jahre später rund 19.000 Fahrgäste auf dem neuen Linienabschnitt gezählt.
http://www.swm.de/dms/swm/pressemitteilungen/2012/06/mvg20120627-1.pdf

Ich frage mich, wie man in Hamburg die erforderlichen Nutzen-Kosten-Nachweise erstellt.

Hier ist die Rede vom Streckenabschnitt Junfernstg-Hafencity. Auf diesem Teilstück fahren aktuell ca 5.500 Leute/Tag. Das ist sicher nicht viel, aber was wäre denn die Alternative? Ja, genau, der Bus. Für ein Stück von einem Kilometer müssten die Fahrgäste alle raus aus der Bahn,ne, das ist auch nichts!! Auch wird gern vergessen, dass die Hafencity noch gar nicht fertig ist. Hier entstehen noch mehrere Tausend Arbeitsplätze, ein komplett neues Wohngebiet und die Uni. Jetzt müssten alle Schnellbahn-Fahrgäste am Jungfernstieg aussteigen, nach oben gehen und in einen Bus umsteigen. Nicht zu vergessen die Touristen, die in den Sommermonaten die maritimen Sehenswürdigkeiten besuchen möchten. Und dann noch der Hafengeburtstag ohne Schnellbahnanbindung zur Hafencity? Viel Spaß…
Ich verstehe die Anwohner größerer Wohngebiete, die keinen Schnellbahnanschluß haben und sich über die U4 beschweren. Dennoch halte ich die U4 für richtig und auch notwendig….am besten bis Harburg.

Na ja, ob die Zahlen stimmen? Ich bezweifle das. Aber selbst wenn sich die Zahlen noch verdreifachen, für sowenig Fahrgäste baut man keine 500-Mio-U-Bahn.

In dem ursprünglichen Masterplan für die Hafencity war eine Stadtbahn vorgesehen. Bei den jetztigen Fahrgastzahlen drängt sich ja geradezu eine Stadtbahn bzw. Niederflurstraßenbahn auf.

das sehe ich nicht so find guds sogar gut das erst die u bahn gebaut bevor anwohner da sind weil keine anwohner keine klagen das wird sich in den nächsten jahren alles ändern spätestens dann wenn die haltestelle elbbrücken fertig ist

Ist die HafenCity schon etwa voll bebaut? Na also. Sonst wird an allen Ecken und Enden gemeckert, dass die U-Bahnerschließung der Entwicklung hinterher hinkt. Jetzt wird einmal eine Strecke vorher gebaut und schon soll das der angebliche Beweis werden dass eine U-Bahn nichts taugt und die Straßenbahn mal wieder der Heilsbringer ist. Kompletter Unsinn. Es war von Anfang an klar, dass die U4 in den ersten Jahren nur wenige Fahrgäste hat. Ob die Linie ein Flop ist, kann man seriös frühestens 2018 sagen wenn Elbbrücken in Betrieb ist.

Ich erinnere mich noch gut, kurz nach der Eröffnung mit der Londoner Docklands Light Rail durch die Docklands gefahren zu sein. Auch ein neues Zentrum. Da war damals auch nichts los und die kurzen Wagen waren halbleer. Und heute? Das angeblich so günstige und System musste zweimal zu horrenden Kosten up-gegraded werden bis daraus quasi eine Voll-U-Bahn geworden ist und heute sind die Züge dort dreimal so lange. Dann musste noch eine richtige U-Bahnlinie zusätzlich neu gebaut werden und trotzdem sind dort Massen unterwegs. Miliardenkosten weil man es am Anfang nicht richtig gemacht hatte. Das kann sich Hamburg nun wirklich nicht leisten.

Ich bin froh, dass Hamburger Stadtplaner hier weiter gedacht haben und nicht eine Stadtbahn dorthin gebaut haben. Denn wenn die HafenCity fertig ist, interessiert niemand mehr so ein KleinKlein. Kaum eine U-Bahnstrecke wird morgens so gleichmäßig ausgelastet sein, weil von Norden die Massen bis Elbbrücken wollen und von Süden bis Jungfernstieg und nachmittags zurück. In einigen Jahren sind die Miesmacher alle verstummt.

Oha, dieser Artikel regt ja mal wieder zur alten Leier U-Bahn vs. Straßenbahn an. Wie kann man sich über 2 Mio. Fahrgäste pro Jahr (!) freuen? Bei einer U-Bahn… Das ist doch ein Witz! Das sind pro Tag durchschnittlich knapp 5500 Fahrgäste, pro Stunde durchschnittlich knapp 230. Nur mal als Beispiel: Bei der Straßenbahn Bordeaux haben die Linien eine Beförderungskapazität von 4500 Personen pro Stunde – und das, obwohl die Bahnen längst nicht so lang sind, wie es vom Gesetz her möglich wäre. Es ist zu bezweifeln, dass die U4 jemals eine Beförderungsleistung erbringt, die ihre Existenz rechtfertigt. Fast ausschließlich Kurzzüge und ein Zehnminutentakt und trotzdem häufig fast leere Züge. Und dann die hundsmiserable Erschließungswirkung der U4 in der Hafencity. Eine Straßenbahn – wie im Masterplan von 2000 noch vorgesehen – hätte bereits deutlich mehr Fahrgäste befördert, allein deshalb, weil sie (im Gegensatz zu einer öden Maulwurf-U-Bahn) auch einen touristischen Wert währnd der Fahrt hat und nicht nur wegen der (zugegebenermaßen bei der U4 recht gelungenen!) Haltestellen. Herr Elste, was meinen Sie denn, welche Fahrgastzahlen mit einer U-Bahn nach Lurup/Osdorf oder Steilshoop/Bramfeld im ersten Jahr erreicht würden? Dagegen ist doch das U4-Geplänkel eine reine Lachnummer. Ok, Sie sind nicht die Politik, Sie entscheiden das nicht, aber die schlechten Zahlen des Investoren-Geschenks U4 so schönzubürsten – das muss nun wirklich nicht sein…

Seh-Leute

Die hohe Zahl an Fahrgästen enthält sicher einen großen anteil an Seh-Leuten, die zur QE2 und anderen Kreuzfahreren pilgern.

Allein mit den Anwohnern und Beschäftigten in der HafenCity dürfte sich diese Linie (noch) nicht rechnen. Schön so schnell zu einem attraktiven Ausflugsziel zu kommen.

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