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Umbau der Osterstraße ist fertig – und es gibt Kritik

Breitere Fußwege, Fahrradschutzstreifen und weniger Platz für Autos: Nach zwei Jahren ist der Umbau der Osterstraße offiziell fertig. Protest gab es zur Eröffnung trotzdem.
Christian Hinkelmann
Modern geführter Bus-, Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr in der Osterstraße in Hamburg
Generelles Tempo 30: Viele Städte in Deutschland hätten gerne mehr Freiheit, dies einzuführen.
Foto:

Nach zwei Jahren ist der Umbau der Osterstraße in Eimsbüttel fertig. Gestern wurde die 1,3 Kilometer lange Einkaufsmeile offiziell von Verkehrsstaatsrat Andreas Riechkof und Eimsbüttels Bezirksamtsleiter Kay Gätgens eröffnet – sie gilt als Beispiel für eine moderne Verkehrspolitik und wurde sowohl für den „Deutschen Verkehrsplanungspreis“ als auch für den „Deutschen Ingenieurpreis“ nominiert. Für rund acht Millionen Euro wurden Fußwege deutlich verbreitert, Radfahrer bekamen überwiegend Schutzstreifen auf der Fahrbahn.

Im Gegenzug sind für den bisher dominierenden Autoverkehr rund 110 der insgesamt vorhandenen 750 Parkplätze (inkl. zwei benachbarter Parkhäuser – siehe hier) weggefallen, Fahrspuren wurden schmaler.

Die grunderneuerte Osterstraße ist ein Kompromiss, der in einer umfassenden Bürgerbeteiligung mit mehr …

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „Umbau der Osterstraße ist fertig – und es gibt Kritik“

Das Falschparkerproblem wäre recht schnell zu lösen, wenn man das ganze System privatisiert. Ich war kürzlich morgens auf einem REWE-Parkplatz in Bahrenfeld, wo schon der Parkplatz-Raubritter auf den ersten Parker ohne Parkscheibe wartete, der kurz im Laden sein Frühstück holte..

Bin dort heute mit dem Fahrrad gefahren (Richtung Innenstadt). Die Schutzstreifen (wenn es denn überhaupt „Streifen“ und nicht nur Fahrradpiktogramme ohne Abtrennung – eine Idee aus Brüssel? – gibt) sind schon recht schmal. Aber der Radverkehr läuft so schnell wie der Kfz-Verkehr nebenan. Das eigentlich Problem ist doch, dass dort weiterhin geparkt wird wie Sau (und das schon gegen 7:30 Uhr). Wenn die geplanten Nutzung nicht von der Polizei mit Hochdruck durchgesetzt wird, dann wird das nix.

Eine Fahrbahn, auf der Fahrradpiktogramme ohne begleitende/begrenzende durchgezogene oder gestrichelte Linie aufgezeichnet sind, müßte eigentlich auf voller Breite als Radweg gelten, oder? Wer kennt die Rechtslage da genauer?

Wegen Blockierparkern: Die Polizei verweigert mit Verweis auf personelle Überlastung (Überstundenkontingente im Millionenbereich durch Großveranstaltungen) nennenswerte Eingriffe in den ruhenden Verkehr; die Verkehrsüberwacher der Stadt sind trotz einer etwas ominösen Personaufstockung (wir diskutierten hier vor einigen Wochen darüber) ebenfalls dauerhaft unterbesetzt und schaffen es kaum, den Bestand in den wichtigsten Stadtteilen einmal pro Woche zu bestreifen.

Immerhin sind die Gehwege breiter geworden, das möchte ich gutheißen. Der Rest… Naja, das halbgare Gemache in einer Autostadt halt.

Ich frage mich ganz ehrlich, was an dem Umbau so innovativ ist, dass es einen Preis verdient hat? Eune schmale Straße mit Radspur und Parkstreifen, teils mit Mittelunsel. Tut mir leid, aber bin ich blind und habe da das Neue und Tolle übersehen?

Man hätte mal die Parkflächen in die Mittelinsel verlegen sollen und diese dafür verbreitern. Den Platz für die Verbreiterung hätte man duech den Entfall der Parkplätze am Gehweg gewinnen können. Sicher wären dann auch mehr Plätze als jetzt drin gewesen. Dann hätte man die rechte Fahrbahnseite zum absoluten Halteverbot erklären können und die Radfahrer müssten nicht mehr Angst vor ausparkenden Autos haven oder Leutetn, die ohne zu gucken, die Autotür aufmachen. (Ich bin übrigens Auto- und nicht Radfahrer.)

Aber das ist nunmal Hamburg. Hier wird immer nur gefriemelt. Und die Stadt möchte ja ach so innovativ sein (ich sage nur Verkehrskongress). War ja als Klimahauptstadt auch schon nur lächerlich…

Die Verkehrspolitik ist zum auswandern! Besonders freut sich ja die Feuerwehr. Die kommen jetzt gar nicht mehr durch, was den Vorteil hat, dass es nichts mehr zu tun gibt, wenn sie ankommen sollte. So hat alles auch so seine guten Seiten!

Zunächst sollte man sich noch einmal die Bauzeit und die Kosten auf der Zunge zergehen lassen: ZWEI JAHRE und 8 Millionen Euro für den Umbau einer Straße. Die volkswirtschaftlichen und ökologischen Schäden durch die endlosen Umleitungen, Staus und vergraulte Geschäftskunden misst wieder einmal niemand. Herausgekommen ist eine Art Puppenstuben-Straße: ein paar Freiflächen hier, ein bisschen Grün dort, drüben ein paar Fahrradbügel, da vorn noch eine Bank und dahinten noch der ein oder andere symbolische Parkplatz, das alles garniert mit Sprunginseln, „Fahrrad-Schutzstreifen“, Bushaltestellen usw. Man bekommt den Eindruck, dass die Planer hier absolut alles unterbringen wollten, was aktuell gerade en vogue ist.

Entstanden ist ein unruhiges und unübersichtliches Gebilde aus Asphalt und Beton, das seiner Funktionalität als Verkehrsweg weitgehend beraubt ist. Ein Highlight sind die schmalen Fahrspuren, die dafür sorgen, dass der „busbeschleunigte“ 4er jetzt hinter einem einzelnen Radfahrer herschleichen muss, weil der nicht überholt werden kann. Radfahrer sehen die verbreiterten Gehwege als Aufforderung, lieber weiterhin dort die Fußgänger zu jagen als ihre schönen neuen „Schutzstreifen“ zu nutzen, und Autofahrer riskieren bei jedem Parkvorgang sich und andere. Da kann man sich nur damit trösten, dass in 10 Jahren sowieso die nächste stadtplanerische Sau durchs Dorf getrieben wird und zumindest der unselige Herr Riekhof dann sicher nicht mehr im Amt ist …

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