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Vandalismus in Bussen und Bahnen nimmt leicht zu

Die Zahl der erfassten Vandalismusschäden ist bei Hochbahn und S-Bahn im vergangenen Jahr leicht gestiegen. In den Bussen der VHH sind die Fälle rückläufig, bei der AKN haben sie sich verdoppelt – allerdings auf sehr niedrigem Niveau. CDU-Bezirkspolitiker fordert Diskussion über höhere Bußgelder für Verursacher.
Christian Hinkelmann
Ein U-Bahnzug vom Typ DT5 auf der Linie U3 an den Landungsbrücken in Hamburg
Ein U-Bahnzug vom Typ DT5 auf der Linie U3 an den Landungsbrücken in Hamburg

Die Zahl der mutwilligen Beschädigungen in U-Bahnen, Bussen und Haltestellen der Hochbahn ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen – auf 43.900. Das sind 900 erfasste Fälle mehr als noch im Jahr zuvor.

Das geht aus einer Antwort der Bezirksversammlung Nord auf eine Anfrage der CDU-Bezirksfraktion hervor.

Demnach ging die Fallzahl bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) im vergangenen Jahr von 49 auf 37 runter – bei der AKN verdoppelten sich die Fälle von 9 auf 18. Bei der S-Bahn sind nach Angaben des Hamburger Senats im vergangenen Jahr 1.626 Fälle von Vandalismus, Glasbruch, Graffiti und sonstige Schäden gezählt worden. Das sind im Vergleich zum Jahr davor rund 430 Fälle mehr.

Vergleichbar sind diese Zahlen laut Bezirksversammlung aber nicht, da die Hochbahn im Gegensatz zu VHH und AKN eine wesentlich größere Infrastruktur unterhält und schon kleinste Beschädigungen erfasst, wie zum Beispiel Verunreinigungen mit Filzstiften. Und: Die S-Bahn Hamburg GmbH zählt nur Schäden an den Zügen – nicht an Haltestellen und sonstigen Einrichtungen.

Unterschiedlich hoch sind auch die Summen, die die einzelnen Verkehrsunternehmen für die Beseitigung von Vandalismusschäden aufwenden. Spitzenreiter ist die Hochbahn. Sie gab allein im vergangenen Jahr rund 2,16 Millionen Euro aus. Bei der S-Bahn waren es 0,…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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3 Antworten auf „Vandalismus in Bussen und Bahnen nimmt leicht zu“

Ich bin für ein Umlageprinzip (analog Treppenhausreinigung im Mietshaus): Wer auch nur bei einer kleinsten mutwilligen Beschädigung erwischt wird (auch Füsse auf die Sitze stellen, ist in der AKN hochbeliebt, wo es noch Stoffbezüge gibt), wird „der Gemeinschaft“ der Vandalisten (i.S. einer BGB-Gesellschaft) zugerechnet und haftet in vollem Umfang für die Schadenersatzpflichten der „Gemeinschaft“. So wird dann auch demjenigen, der irgendwo was mit dem Filzstift hinmalt, anteilig an der Sprengung des Fahrkartenautomaten beteiligt. Anteilig kann natürlich nur bedeuten, daß aufgeteilt wird unter denen, die dingfest gemacht werden und denen somit die Forderung zugestellt werden kann. Die zahlen dann also auch für die mit, die nicht erwischt wurden. Dann bleibt die Allgemeinheit frei vom Schaden, und je weniger Leute noch „Lust haben“, an dieser potentiell teuren Gemeinschaft teil zu haben, desto (vermutlich recht bald exponentiell) teurer wirds dann für den Rest. Irgendwann bleiben nur noch Schäden von notorischen Randalierern übrig, denen dann zunehmend keine Erwischten mehr gegenüberstehen. Nur diesen Bodensatz müsste die Gemeinschaft dann noch mittragen, aber diese Schäden aufgrund der Motivation „kann ich ruhig machen, interessiert eh keinen, mich erwischt da schon niemand“ werden vermutlich weitestgehend unterbleiben.
Beim Autoverkehr kann man es ja auch beobachten: Mal etwas zu schnell fahren viele, aber bei der längst roten Ampel oder der Einbahnstraße herrscht größtenteils Disziplin, weil jeder weiss: Das hat sehr wahrscheinlich praktische und vor allem auch rechtliche Konsequenzen!
Wo ein hoher Verfolgungsdruck gegeben (oder zumindest vermutet) ist, halten sich die vielen „Gewitzten“ zurück, die einfach nur Spaß an ein bisschen zivilem Ungehorsam haben, aber keine wirklichen Anarchen sind. Und leider in der Summe trotzdem viel Dreck, Ärgernisse und Schaden verursachen (z.B. Raucher: Stehen notorisch direkt unter den Rauchverbotsschildern und qualmen unbeschwert. Das würde sich zügig ändern, würden auch beim Rauchverbot 40 € pro Fall fällig, wie jetzt beim Alkohol. Diese erfolgreiche Vorgehensweise sollte man auf nahezu alles anwenden, was eh laut Beförderungsbedingung oder Gesetz verboten ist und mithin nichts mit dem Beförderungszweck des ÖPNV zu tun hat. Wie z.B. auch vor der Wandelhalle des HBF rumlungern und Punk-Parties feiern, und einen Saustall hinterlassen. Den Zweck des HBF darf man wohl getrost mit Teilnahme am Bahnverkehr und Shopping in der Mall umreissen, jeder Aufenthalt dort, der erkennbar nicht mehr damit zusammenhängt, könnte doch getrost mit einem freundlichen Verweis durch die Bahnwache beendet werden. Dann muss man dort auch nicht ständig Slalom laufen durch Menschentrauben direkt vor dem Eingang und sonstigen Zuwegungen.

@Holger: das ist tatsächlich eine gute Idee.

Die Ausgaben sind auch eine interessante Sache: Während ich bei Hochbahn keine Spur von Vandalismus entdecke, sehe ich bei der S-Bahn doch nicht Selten Grafitti oder zerkratzte Fenster. Bei den Haltestellen ist mancherorts noch eine Erfrischung der Haltestellen dringend notwendig, wird aber nicht durchgeführt.

Bei der AKN hab ich noch keine Spur von Vandalismus entdeckt, ich habe mit der aber auch so gut wie nichts zu tun und sehe sie selten…

Bussgelder ? ? ?
Ich halte Bussgelder für ein total falsche Konzept.
Zunächst muss die Person ermittelt werden. Dazu sind in Deutschland Polizei und Staatsanwaltschaft zuständig. Sie sollten die Fälle aufarbeiten und zur Anklage bringen. Die Gerichte sollten dann ein „richtiges“ Mass für die Bestrafung finden. Wenn sie dann eine Geldstrafe verhängen sollte das Geln NICHT in die Staatskasse fließen, sondern zugunsten der Verkehrsträger. Bei jüngeren halte ich eine „aktive Reue“ für wesentlich besser. Dabei sollten die Verursacher an der Beseitigung mitwirken (z.B. 1-2 Wochen jeden Tag auch am Wochenende mehrere Stunden Stationen und/oderZüge reinigen).

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