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Vorentwurfsplanung für Bahnstrecke Kiel – Schönberg ist fertig

Sanierte Gleise, neue Signale und teilweise auch eine neue Trasse: Die Vorplanung für die Reaktivierung der Bahnstrecke Kiel – Schönberg ist so gut wie fertig. 30 Millionen Euro will das Land zahlen, damit dort bald wieder regelmäßig Personenzüge fahren können. Schon in diesem Herbst könnten die ersten Bagger anrollen.
Christian Hinkelmann
Regionalzug (Sonderzug) am Bahnhof Schönberg bei Kiel in Schleswig-Holstein
Regionalzug (Sonderzug) am Bahnhof Schönberg bei Kiel in Schleswig-Holstein
Foto: Christian Hinkelmann

Die geplante Wiederaufnahme des Personenverkehrs auf der Bahnstrecke Kiel – Schönberger Strand kommt voran. Die Vorentwurfsplanung für die Reaktivierung ist so gut wie fertig.

Das berichtet die zuständige Landesweite Verkehrsservicegesellschaft (LVS) in der aktuellen Ausgabe ihres Kundenmagazins „nah.sh“.

Demnach kann die bestehende Bahntrasse fast durchgehend bestehen bleiben, obwohl die Höchstgeschwindigkeit auf 80 und abschnittsweise sogar auf 100 Km/h erhöht werden soll. Nur auf zwei kurzen Abschnitten müsse der Streckenverlauf laut LVS „wesentlich verändert“ werden. Wo sich diese Abschnitte befinden, will das Unternehmen Ende April mitteilen.

Zudem soll der Oberbau der gesamten Strecke, also Schienen, Schwellen und Schotter, saniert werden. Darüber hinaus plant die LVS drei Kreuzungsbahnhöfe und den Bau einer vollständig neuen Leit- und Sicherungstechnik.

Damit soll die Strecke genügend Fahrplanstabilität für den Personenverkehr, den Güterverkehr bis zum Kieler Ostuferhafen und den Museumsbahnverkehr zwischen Schönberg und Schönberger Strand bieten.

Insgesamt will die LVS nach eigenen Angaben rund 30 Millionen Euro in den Ausbau der Bahnstrecke investieren.

Noch in diesem Monat soll das offizielle Beteiligungsverfahren beginnen, in dem sich Ämter und Gemeinden in die Planung einbringen können. Die ersten Arbeiten an der Strecke könnten laut LVS noch in diesem Herbst beginnen.

Voraussichtlich ab Dezember 2014 soll die Strecke dann regelmäßig mit Personenzügen befahren werden. Geplant ist ein Stundentakt (5 bis 24 Uhr) zwischen dem Kieler Hauptbahnhof und Schönberger Strand.

Schon in diesem Jahr könnte ein erster Teilab…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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7 Antworten auf „Vorentwurfsplanung für Bahnstrecke Kiel – Schönberg ist fertig“

@Günter Pfeiffer:

Ich habe einmal gelesen (Quelle finde ich nicht mehr), dass lange darüber gestritten wurde, wie man die Strecke im Westen anbindet. Der Bergedorfer Bahnhof, der als optimaler Endpunkt angesehen wurde, wurde früher von Süden über eine abgebaute Kurve erreicht, deren Trasse noch im Straßenbild zu erkennen ist. Eine Überwindung der Fernbahngleise, um den S-Bahnhof Nettelnburg anzubinden, würde 100 Mio. EUR kosten und scheidet damit aus. Zuletzt wurde als bezahlbare und damit ernsthafte Lösung diskutiert, einen Haltepunkt Nettelnburg südlich der Fernbahngleise an der Unterführung zum S-Bahnhof zu errichten, damit die Fahrgäste einmal durch die Unterführung gehen können, um zur S-Bahn zu gelangen. Dafür müssten auch die Fernbahngleise westlich und östlich der Station leicht verschwenkt werden, damit die drei südlichen Gleise (2 Fernbahngleise und 1 Regionalbahngleis) unabhängig voneinander befahren werden können. Den aktuellen Stand dieser Planungen kenne ich aber nicht. Als östliches Ende wurde der Bahnhof Geesthacht oder das Freibad diskutiert.

Außerdem habe ich gelesen, dass die Anwohner in Geesthacht schon im Vorfeld stänkern, aber das dürfte ja der Normalfall sein.

Auf das Risiko, daß ich mich wiederhole : Wieso ist es überall möglich, auch in Schleswig-Holstein, Bahnstrecken zu reaktivieren, und das zum Teil mit sehr aufwändigen finanziellen Mitteln, während Geesthacht immer noch damit getröstet wird, daß es ja eine soooo gute Busverbindung hat. Die Bahnstrecke von Nettelnburg und Bergedorf nach Geesthacht ist nur 14km lang, in gutem Zustand da sie regelmäßig fürs KKW Krümmel benutzt wurde. Alle Gleise und Schwellen sind 1992 ausgewechselt worden und die Linie bedient unterwegs auch noch den ganzen Süden Bergedorfs, sowie Börnsen und Escheburg, bevor sie Geesthacht erreicht (30.000 Einwohner !). Heute fahren, oder besser gesagt, schleichen, die Busse im 10 Minutentakt über die B5 und erreichen Bergedorf, meistens total überfüllt, mit 10 Minuten Verspätung.

Mit der Reaktivierung der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn hätte man, mit relativ wenig Aufwand und überschaubaren Kosten, eine schnelle und attraktive Verbindung in Hamburgs Südosten.

Tippfehler, sollte wohl Kreuzungsbahnhöfe heißen. Kreuzungsbahnhöfe sind meist zweigleisige Bahnhöfe, die auf eingleisigen Strecken gebaut sind, damit 2 Züge passieren, in der Fachsprache „kreuzen“ können. Deswegen Kreuzungsbahnhof. Durch diese ist ein engerer, von der Streckenlänge unabhängiger Takt möglich.

@Ulf Claussen
Gemeint sind stellen für die Zugkreuzung, da die Strecke ja nur eingleisig ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zugkreuzung

@JaCDesigns1
Die Frage ist, ob die Auslastung groß genug währe, um einen Bus zu ersetzen. Denn bei diesen eingleisigen Strecken ist (häufig Aufgrund der installierten Zugsicherungstechnik) nicht mehr als 80km/h erlaubt. Also stellt sich die Frage, ob die Bahn dann Konkurenzfähig zum PKW und Bus ist, vor allem im Bezug auf die Reisezeit.

Ich hoffe ja wirklich für die Anwohner, dass sie keine LINT Triebwagen bekommen. Ich kann diese Dinger einfach nicht ausstehen. Der Dieselmotor bringt einige Sitzplätze derart zum vibrieren und ist zudem auch so laut, dass eine Menge von dem Schienenbonus wieder verloren geht.

Schön, dass schon Strecken reaktiviert werden. Wenn es dort so einfach geht, könnte man auch die Zweigstrecke von Nettelnburg über Geesthacht nach Krümmel reaktivieren. Da ist es fast genauso einfach. Einfach Gleise, Bahnhöfe und Signale instand setzen und schon kann es losgehen. Da der AKN die Strecke gehört, kann diese die Strecke ja betreiben, und da sie optimal an die Hauptstrecke nach Hamburg Hbf angebunden ist, können die Geesthachter endlich schnell und komfortabel in die Hamburger Innenstadt. Und nein, Herr Scholz, das wird keine Stadtbahn sondern eine eingleisige Nebenbahnstrecke (kann man aber auch zweigleisig ausbauen).

Zudem wird es ein leichtes sein, die Strecke zu erweitern, z.B. über Tesperhude nach Lauenburg und von dort aus vielleicht weiter nach M-V.

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