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Zahl der Schwarzfahrer im HVV ist deutlich gesunken

Seit genau einem Jahr darf in HVV-Bussen nur noch an der vorderen Tür eingestiegen werden – heute hat der Verkehrsverbund Bilanz gezogen. Ergebnis: Die Schwarzfahrerquote hat sich halbiert. Mit den Mehreinnahmen soll das HVV-Angebot aufgestockt werden.
Christian Hinkelmann
Menschen warten auf U-Bahn am Rödingsmarkt in Hamburg
Menschen warten auf U-Bahn am Rödingsmarkt in Hamburg

Im Hamburger Verkehrsverbund gibt es immer weniger Schwarzfahrer. Im Busverkehr, bei dem die Fahrgäste seit einem Jahr nur noch vorn beim Fahrer einstiegen dürfen, hat sich die Schwarzfahrerquote von 5 auf unter 2,5 Prozent halbiert.

Bei U- S- und A-Bahnen, bei denen jetzt deutlich öfter Vollkontrollen an den Haltestellenausgängen stattfinden, ist die Zahl der erwischten Schwarzfahrer nur leicht von 4 auf 3,5 Prozent gesunken. Das teilte der Verkehrsverbund heute mit.

Die jährlichen Verluste, die durch Schwarzfahrer verursacht wurden, sind demnach von 30 auf 20 Millionen Euro gesunken. Im Busbereich nahm der Verbund durch die verstärkten Kontrollen 8,5 Millionen Euro mehr ein, im Schnellbahnbereich waren es 1,5 Millionen. „Die ermittelten Zahlen belegen sowohl den Erfolg als auch die Notwendigkeit des neuen Prüfkonzepts. Durch den Einstieg vorn konnten Mehreinnahmen erzielt werden, die wir für weitere Kapazitätsausweitungen dringend brauchen“, so Lutz HVV-Chef Lutz Aigner.

Die meisten ehemaligen Schwarzfahrer kaufen laut HVV jetzt Einzeltickets im Wert von 4,6 Millionen Euro. Die Gruppe der so genannten „professionellen Dauerschwarzfahrer“ ist offenbar auf Abonnementskarten ausgewichen – hier ging der Verkauf in d…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Zahl der Schwarzfahrer im HVV ist deutlich gesunken“

Bei Nahverkehr Hamburg konnte man vor einiger Zeit einen Artikel lesen über einen angekündigten Tag der totalen Schwarzfahrerkontrolle. Es sollen etwa 300 Prüfer im Einsatz gewesen sein, die etwa 600 Schwarzfahrer erwischt hätten. Es war auch die Zahl der mutmaßlich oder gezählten geprüften Fahrgäste angegeben, deren Zahl ich nicht mehr genau weiß, ich meine 115 000 zu erinnern. Leider konnte ich den Aritikel nicht wieder finden. Vielleicht kann jemand helfen.
Die Zahlen sind höchst merkwürdig: im Schnitt hat jeder Prüfer nur 2 Schwarzfahrer entdeckt bei 380 überprüften Fahrgästen. (115 000 / 300)
Bei 6 Arbeitsstunden wären das 63 Fahrgäste pro Stunde. und damit ungefähr 1 Minute pro geprüftes Ticket.
Wie lange benötigt man durchschnittlich für eine Prüfung, wenn fast alle Fahrausweise in Ordnung sind?
Bei 60 € pro Schwarzfahrer oder eher weniger – nicht alle wollen oder können zahlen – und Einnahmen von 120 € ergibt das bei einem Stundenlohn von 20 € keinen einzigen € für das Unternehmen.
Und: ein Schwarzfahrer auf 190 Fahrgäste (2 auf 380) ergibt kaum mehr als 0,5 Prozent, eine unwahrscheinlich niedrige Quote. Da ist anzunehmen, dass laufende nicht vorher angekündigte Prüfungen doch mehr Schwarzfahrer und somit höhere Einnahmen bringen.
Ergebnis: auf den Vorneeinstieg bei Bussen kann man gut verzichten. Dass das die Pünktlichkeit nicht beeinflusst, ist eine durch nichts belegte Behauptung. Selbst wenn an einer Haltestelle nur 5 Leute vorne einsteigen, kann der Busfahrer erst 3 Sekunden später abfahren, als bei 2 Fahrgästen, selbst wenn er kein Ticket verkauft und keine Auskunft gibt. Diese Sekunden summieren sich sehr schnell, jedenfalls in Kiel.

Hmmm, schön dass die Hochbahn die Zahlen so genau ermitteln kann.
Bestimmt sind da die Mehreinnahmen durch gestiegene Fahrgastzahlen raus gerechnet worden…

Selbst wenn die Schwarzfahrerquote von 5 auf 2,5 gesunken ist – dies sind um die 5 Mio. zahlende Fahrgäste.
Wenn man sich die Einnahmen der Hochbahn in Höhe von 390 Mio. anschaut, so kommt man pro Fahrgast im Schnitt auf um die 95 Cent. Das wären dann unter 5 Mio. Mehreinnahmen durch den Vorneeinstieg beim Bus, wenn sich die Schwarzfahrer mittelfristig einigermaßen vernünftig verhielten.

Ob die Mehreinnahmen wirklich da sind, wird man an den Umsatzzahlen 2012 im Vergleich zu 2011 erkennen können: Die Mehreinnahmen abzüglich Effekt durch Fahrpreiserhöhung und durch die sowieso gestiegenen Fahrgastzahlen sollten dann noch immer ein Zusatzplus von 10 Mio. Euro aufweisen.
Lassen wir uns überraschen.

Dennoch finde ich aus Fahrgastsicht Vorne-Einstieg ärgerlich – und hätte es sinnvoller gefunden, die Schwarzfahrerquote durch verstärkte Schwerpunktkontollen auf den notorischen Linien zu senken.

Wenn die Schwarzfahrer-Zahlen gesunken und die Einnahmen gestiegen sind, dann frage ich mich, warum die Fahrpreise erhöht wurden!

Dem Prinzip „Einstieg Vorn“ und mehr „Vollkontrollen“ kann ich allerdings so nicht immer zustimmen.

Zwischen Eidelstedt bis Langenfelde fahren mehrere Linien parallel. Nach meiner Beobachtung schafft die Linie 4 (mit Einstieg an ALLEN Türen) den Fahrplan meistens, wärend die Linien 183/283 eher Probleme haben.

Vollkontrollen in der Hauptverkehrszeit an den Ausgängen sind regelmäßig ein Problem: Es gibt (öfters) einen erheblichen Rückstau und der Anschluss ist weg. Was nützt eine tolle Fahrplanauskunft, wenn ein Unternehmen im HVV die Fahrgäste übermäßig aufhält. Kontrollen wärend der Fahrt sind OK.
————–
Anmerkung zu Nordertown83:
* Schranken sinnvoll nur wenn sie so schmal sind, dass nicht mehrere Personen neben einander gehen können. Was ist dann aber mit beriten Kinderwagen oder Rollstühlen.
* RFID: Grauenhaft! Nicht noch mehr Elektrosmog. Und wie soll das bei einem Online- oder Mobilfunktiket funktionieren?

Ich frage mich, warum der HVV nicht an den Schnellbahnhaltestellen nicht Schranken einbaut, wo man nur mit gültigen Fahrkarten durch kommt, die RFID oder ähnliches bestückt sind, dann könnte man dort auch die Quote des Schwarzfahrens reduzieren und man bräuchte nicht viele Prüfer an den Ausgänge zu postieren.

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