Der neun Tage lang durchgeführte Bahn-Probeverkehr zwischen Uetersen und Tornesch ist offenbar ein voller Erfolg gewesen. Knapp 10.000 Fahrgäste wurden zwischen dem 20. und 28. Februar auf der Strecke gezählt, teilte die private Bahngesellschaft NEG mit, die den Verkehr durchgeführt hat. Genau gesagt waren es bis zum vergangenen Freitagmittag (28.2.) insgesamt 9.208 Passagiere.
Die meisten Fahrgäste, insgesamt 1.831, wurden laut NEG am Sonntag, dem 23. Februar transportiert. Das entspricht rund 54 Fahrgästen pro Fahrt in einem Triebwagen, der Platz für insgesamt rund 70 Reisende bot. Am Dienstag, dem 25. Februar lag die Zahl der Fahrgäste immer noch bei 1.462.
Dies sei eine „überwältigende Resonanz“, fasste NEG-Geschäftsführer Ingo Dewald die Nachfrage zusammen. Demnach haben allein 1.500 Fahrgäste den Zug genutzt, als die Mitfahrt für Jugendliche und Erwachsene zwischen dem 26. und 28. Februar pro Fahrt 1 Euro kostete. Pro Betriebstag lag die Fahrgastzahl an den kostenpflichtigen Tagen zwischen 602…
8 Antworten auf „10.000 Fahrgäste bei Bahn-Probebetrieb zwischen Uetersen und Tornesch“
Jahrelang hat man den Bahnverkehr vernachlässigt und auf die Straße gesetzt.Nun hat man den Scheiß.Stau auf der Strasse,Anschlüsse weg, Parkplatzmangel u.s.w. ,…..ich wünsche alles Gute,Drück Euch die Daumen,das es klappt und das die Bahnverbindung auch gut angenommen wird,wenn es sie dann gibt
Das gute Ergebnis ist sicherlich nicht repräsentativ. Daher ist Euphorie hier fehl am Platz.
Das ist eine überragende Bilanz! Wie viele 1000 Fahrgäste sollen denn noch den Probebetrieb nutzen?
Na ja, es ist halt keine U-Bahn, da muss WW die Euphorie vermutlich flach halten.
Das war der Ich-will-aus-Spaß-mal-fahren-Effekt. Hinzu kam der Streik. Das sagt nicht über eine tägliche Nutzung aus.
der Zuspruch der Fahrgäste trotz der nur stündlichen Fahrten zeigt, ist ein brauchbares Angebot erst da, wird es auch genutzt. Wann endlich begreift die Politik, dass die Bürger Bahn fahren wollen – auch um einen Beitrag zur Verkehrswende zu leisten. Dass die Mühlen der Politik wieder so langsam mahlen, dass es fast 3 Jahre (bis Fahrplanwechsel 2022) braucht, bis das Angebot umgesetzt wird, zeigt, dass in den Ämtern immer noch reichlich Bremser sitzen, die zwar verbal sich für den ÖPNV engagnieren, aber intern noch der Autolobby verpflichtet sind. Warum kann der Betrieb, wenn auch mit Umsteigen in Tornesch nicht zum Fahrplanwechsel 2020 eingeführt werden und der durchgängige Betrieb bis Hamburg-Altona (dann würde die Verbindugnsbahn nicht belastet) spätestens ein halbes Jahr später? Das wäre ein fortschritt für einen verlässlichen Bahnverkehr.
Wirklich tragisch, dass beim Probetrieb ein Mensch ums Leben kam. Denn der Triebwagen dürfte ja nicht besonders schnell unterwegs gewesen und daher lange vorher erkennbar gewesen sein. Aber es handelt sich abschnittsweise fast um eine Straßenbahn, die alle Verkehrsteilnehmer vor neue Herausforderungen stellt, zumal mehrere Kreuzungen mit Straßen existieren, u.a. mit der L 107.
Wenn ein dauerhafte sicherer Betrieb gelingen soll, müssten also diese Bahnübergänge tatsächlich mit Lichtzeichen „und gegebenenfalls auch mit Schranken“ gesichert werden, die vermutlich meisten Bahnübergänge erhalten bleiben sollen (was wegen sonst entstehender Umwege auch richtig wäre).
Den Vorteil der Bahn ggü. einer Busverbndung müsste allerdings noch einmal deutlich erläutert werden – sowohl im Hinblick auf finanzielle Vorteile (von einer Förderung durch den Bund mal abgesehen) als auch in umweltpolitischer Hinsicht (Klimaschutz, Schadstoffe). Das erschließt sich bei einer 4 Kilometer langen Strecke, die gesunde Menschen ohne weiteres täglich mit dem Fahrrad zurücklegen könnten, nicht jedem. Mir z.B. überhaupt nicht. Gibt es keinen Verwendungszweck für die Fördermittel, der mehr bringt? Z.B. 10 Meter 3. Gleis zwischen Elmshorn und Hamburg?
Es is wirklich traurig, dass am letzten Tag des Probebetriebs dieses Unglück passiert ist. Ich hoffe mal, dass es wegen des Unfalls keine Gruppe entsteht, die mit diesen Sicherheitsbedenken eine Wiederinbetriebnahme zu verhindern versucht. Denn die Übergänge sollen dann ja auch besser gesichert werden.
Ich stimme dir zu, dass man 4 Kilometer mit dem Fahrrad fahren kann, jedoch wohnen die Leute ja nicht alle direkt am Streckenende, sondern so 6-7 Kilometer vom Tornescher Bahnhof entfernt. Da kann man schon ganz gut ins Schwitzen kommen und dann schön das Büro zumiefen. Wenn man jetzt nur noch 2-3 Kilometer fahren muss fällt z.B. dieses Problem weg. Was den Busverkehr angeht, der steckt oft genug im Tornescher Stau fest und weg ist der Anschluss.
Die Fahrrad- und Auto Situation am Bahnhof Tornesch ist echt schlimm. Ja, es gibt viele Fahrradständer und Parkplätze aber weit nicht genug. Und vieler dieser Autos müssen über den Bahnübergang der L107 um auf die Parkplätze zu erreichen. Wenn diese Leute ihr Auto in Uetersen stehen lassen gibt es weniger Verkehr in Tornesch und in den 30 Sekunden Wartezeit bekommt man bestimmt mehr Leute im Zug nach Uetersen als Autos mit einer Person über die Abbiegespur 😉
Deswegen sehe ich auch in Hinblick auf die geringen Kosten der Maßnahme keinen wirklichen Grund dies nicht umzusetzen.
Wenn man sich Uetersen so ansieht, trifft der Bahnanschluss aber nicht wirklich die Wohngebiete im Nordwesten und daher müssten die Bahnnutzer erstmal in Uetersen ans Gleis kommen. Ich selbst habe einen Bahnhof der AKN-Strecke A3 direkt vor der Haustür und fahre trotzdem mit dem Fahrrad zum Bahnhof Elmshorn. Spart auf der Fahrt nach Hamburg täglich 2 x 10 Minuten, weil ich im Ergebnis überhaupt nicht zwischen zwei Bahnen umsteige, was bekanntlich immer Zeitverlust bedeutet. Daher habe ich Bedenken, dass ein Bahnbetrieb bei rationaler Betrachtung den Nutzern wirklich Vorteile bietet. Ein Bus bindet aber z.B. auch den Nordwesten Uetersens an die Bahn an, wo wohl die Menschen eher ins Auto als auf das Fahrrad steigen, um zum Bahnhof in Tornesch zu fahren und ein Umstieg zwischen Bus und Bahn vielleicht lohnt.