Selten wurde in Deutschland so gespannt auf den öffentlichen Nahverkehr geschaut wie gestern: Der Start des 9-Euro-Tickets war DAS Thema in Medien, privaten Gesprächen im Bekanntenkreis und in den sozialen Netzwerken. Bei Twitter beispielsweise war der Hashtag #9EuroTicket gestern Früh der meistgenutzte Begriff in Deutschland.
Und über allem schwebte die zentrale Frage: Kommt jetzt wirklich der Massenansturm mit chaotischen Szenen und überfüllten Zügen?
Offenbar nicht. Deutschlandweit blieb das große Chaos gestern aus – auch in Hamburg. Dabei war der Run auf das neue Billigticket riesig.
Unser NAHVERKEHR HAMBURG-Team, sowie unsere Leserinnen und Leser waren gestern mit Bahnen und Bussen in der Stadt unterwegs und haben den Praxistest gemacht.
Hier sind ihre Erfahrungsberichte – und diese Bilanz haben HVV, Hochbahn, AKN, Metronom und die Hamburger S-Bahn nach dem ersten Tag gezogen.
Einen der ersten Twitter-Post des Tages aus dem Hamburger Großraum zum 9-Euro-Ticket setzte der User „BVB Trooper“ um 6:20 Uhr ab: „Blödes 9-Euro-Ticket. Statt der üblichen 6 Verdächtigen morgens im Bus sind es jetzt plötzlich 7 Mitfahrer und die Plätze werden knapp.“
Blödes #9EuroTicket 🙁
— BVB Trooper 🤘 (@FloBVB666)
Statt der üblichen 6 Verdächtigen morgens im Bus…sind es jetzt plötzlich 7 Mitfahrer und die Plätze werden knapp. 🤨
Der Kopf hinter diesem Artikel
- Lesen Sie mehr über: 9Euro-Monatskarte
Auch interessant

„Nicht akzeptiert“ – Deswegen streiten Hamburg und Berlin um neuen S-Bahn-Tunnel
Neben einer neuen Prioritätensetzung beim Bund gibt es auch noch einen Streit zwischen Hamburg und Berlin um die Kosten. Darum geht es im Detail, deswegen liegt auch die Suche nach Tunnel-Alternativen auf Eis und das sind die Konsequenzen für Fahrgäste.

Der vergessene Tunnel: Altonas gescheiterter Traum von Spurbussen im Untergrund
Die Pläne waren konkret, Investoren standen bereit und es wurde vor einigen Jahren sogar schon ein Bahnsteig gebaut: Der historische Schellfischtunnel in Altona sollte ein innovatives Spurbus- oder Kabinenbahnsystem bekommen. Doch das Projekt scheiterte. Das waren die Gründe und so sieht es in dem Tunnel aus.

Neue HVV-Preise: Diese Menschen trifft es besonders hart
Zum Jahreswechsel sollen die HVV-Fahrpreise weit über der Inflationsrate steigen. Ein Ticket sticht besonders krass heraus. Es soll sich um knapp 13 Prozent verteuern, nachdem es bereits in den vergangenen Jahren heftige Preissprünge gab.






4 Antworten auf „9-Euro-Ticket gestartet: So verlief der erste Tag in Hamburg“
9-Euro-Ticket: „Bahnsteig der Ahrensburger Richtung fast leer vs. U1-Ostast voll wie in der HVZ“
Einen besseren Beweis dafür kann es gar nicht geben, dass die Attraktivität einer Linie entscheidend für deren Nutzung ist. Und die U1 ist nun mal der einzige Notnagel für den Nordosten.
Bin übrigens gespannt, ob es beim über die DB gekauften 9-Euro-Ticket zusätzlich noch die 9 BahnBonus-Punkte gibt. Bisher sind sie noch nicht gutgeschrieben worden. 27 Punkte können manchmal das Zünglein an der Waage für ein 1.-Klasse-Upgrade sein.?
das ist doch super, das die Leute doch vernünftiger sind als viele Medien (und ich auch 🙂 befürchtet haben. Tatsächlich nutzen die Leute eben nicht nur, weil es „billig“ ist, sondern weil sie von A nach B wollen bzw. müssen. Und wenn es nur an den WE zu übervollen Zügen kommt, dann werden wenigstens nicht die Pendler beeinträchtigt.
Ich bin gestern mal nach 10:00 nach Kiel und dann zurück über Kaltenkirchen gefahren (Die AKN war bis Ulzburg Süd leer). Ja die Züge sind voll(er) aber es ist absolut erträglich auch für die Pendler. Mir ist allerdings aufgefallen, daß sobald es in Richtung Marschbahn geht von Hamburg oder eben auch von Kiel (über Rendsburg), dann sieht das schon anders aus. Wollen wir mal hoffen, daß bis auf Ausnahmen reguläre Nutzer des ÖPNV nicht durch übervolle Züge wieder zum Auto zurückkehren.
Also alles bisher wie von Fachleuten erwartet. Bei den Berufspendlern vsl. keine nennenswerten Verschiebungen, aber möglicherweise eine Zunahme bei den Freizeitverkehren. Aber Wissing und co. jubeln dann über verkaufte Tickets, die ja bekanntlich (s. Wien) noch keine Fahrgäste bedeuten.