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Ab Ende 2022 fahren diese neuen Akku-Triebwagen in Schleswig-Holstein

Zwei neue Bahnanbieter und ein altbekanntes Unternehmen übernehmen ab 2022 den Betrieb auf zahlreichen Bahnstrecken im Norden. Dabei kommen erstmals im großen Stil Akkutriebwagen zum Einsatz. Und zwei alte Strecken werden reaktiviert.
Christian Hinkelmann
So sollen die neuen Akkutriebwagen für Schleswig-Holstein vom Hersteller Stadler aussehen
So sollen die neuen Akkutriebwagen für Schleswig-Holstein vom Hersteller Stadler aussehen.
Foto: Paribus

Wer in Schleswig-Holstein mit der Bahn unterwegs ist, kann sich ab dem kommenden Jahr auf neue Verkehrsunternehmen und neuartige Züge freuen. Ab Dezember 2022 treten nämlich zwei Eisenbahngesellschaften erstmals ihren Dienst im nördlichsten Bundesland an. Eine davon ist die Osthannoversche Eisenbahnen AG (OHE), die in Niedersachsen am Metronom beteiligt ist und über ihre Tochterfirma Erixx auch selber Personenverkehr auf der Schiene betreibt.

Ab dem kommenden Jahr expandiert die OHE also Richtung Norden und wird Ende kommenden Jahres den gesamten Regionalverkehr auf den Bahnstrecken Kiel – Lübeck, Lübeck – Lüneburg und Kiel – Schönberger Strand übernehmen. Die OHE löst damit die Deutsche Bahn auf diesen Strecken komplett ab.

Das hat das Land Schleswig-Holstein nach Zustimmung der Wirtschafts- und Finanzausschüsse des Landtags gestern final entschieden.

Ebenfalls entschieden wurde, dass das private Eisenbahnunternehmen RCD, das bisher nur den „blauen Autozug“ zwischen Niebüll und Sylt betrieben hatte, ab Dezember 2023 auch Regionalverkehr auf der Schiene durchführen wird – und zwar auf den Strecken Flensburg – Kiel, Eckernförde ­– Kiel, Husum – Kiel, Rendsburg –Kiel und Husum –St. Peter-Ording. Auch hier verliert die Deutsche Bahn somit ein ganzes Bündel an Nahverkehrsstrecken an die Konkurrenz.

Land hat für elf Bahnstrecken neue Betreiber gesucht

Weiterhin im Norden präsent wird die Nordbahn bleiben, die ein Tochterunternehmen der AKN ist. Sie soll auch nach Dezember 2023 weiter den Regionalverkehr auf den Strecken Büsum – Heide – Neumünster und Neumünster – Bad Oldesloe fahren.

Hintergrund für die Betreiberwechsel sind Ausschreibungen des Landes Schleswig-Holstein gewesen, bei denen für insgesamt elf Bahnstrecken neue – und möglichst günstigere – Betreiber gesucht wurden. Fünf E…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Ab Ende 2022 fahren diese neuen Akku-Triebwagen in Schleswig-Holstein“

Moin, zwei Anmerkungen: 1. das alte Gütergleis von Rendsburg ist der Rest einer heute schmerzlich fehlenden Ost-West Verbindung in S-H: Husum-Erfde-Rendsburg, sehr gradlinig trassiert, mit guter Erschließungsfunktion…
2. meine Vision: die Akkutriebwagen fahren gekoppelt mit den hoffentlich dann neuen Doppelstocktriebwagen ab 2025 Richtung Schwerin (RE 1) bis Büchen. Von dort könnten sie Richtung Mölln und Lauenburg (umsteigefrei) weiterfahren, u.s.w. Flügeln in Büchen wäre dann auch ohne Oberleitung auf der Strecke Lübeck-Büchen-Lüneburg möglich. Das Fahrgastpotential der 4. Bahn-Achse, nämlich Richtung Osten wird bei weitem nicht „gehoben“. (Es läuft gerade die Ausschreibung für den RE 1 bis 2025. M-V hat sich tatsächlich bewegt.)

Momentan werden die Zuggarnituren auf der RB81 weiter munter durcheinander gemischt – mal mit einem, mal mit zwei Erste-Klasse-Wagen, mal mit 5 Wagen insgesamt, mal mit 4, Mehrzweckabteil auch nie da, wo man es erwartet…
Da habe ich als Passagier der RB81 jetzt die Hoffnung, dass die DBRegio nun auf den verbliebenen Strecken vermehrt versucht, ihren Betrieb zu stabilisieren und den Kunden einen nicht nur in der Taktung, sondern auch in der Ausstattung gleichbleibenden Service zu bieten.

Wobei die Bahn ja leider auch in der Vergangenheit sämtliche Appelle ignoriert und Möglichkeiten der Serviceoptimierung umschifft und vermieden hat.

Hallo DirkHamburg,
das würde aber noch etwas dauern und wäre erst in knapp zwei Jahren.
Zur Zeit fahren zwar bisher die Verstärkerzüge problemlos, zumindest die, mit denen ich gefahren bin. Aber es sind seit letzter Woche verstärkt irgendwelche Mietwagen aus NRW. Das sieht mir wieder sehr bedenklich aus. ? Ich hoffe, da bahnt sich nicht die nächste „Katastrophe“ an. Vermutlich wird unsere Geduld noch bis zur Einführung der S4 strapaziert werden, was die Dosto-Situation betrifft. Was übrigens viele vergessen, die meinen, dass das Angebot auf der RB81 ausreichend wäre, ist, dass auch das Umfeld mit der S4 attraktiver wird: Hochbahn und HVV interessieren sich dann mehr für das Umfeld, z.B. für eine bessere Ausstattung des Busbahnhofs Tonndorf. Allgemein wird das Umfeld der Stationen lebenswerter durch Ansiedlung von Bäckereien und anderen Geschäften, einfach, weil bei einem dichten Takt sich mehr Menschen in dem Bereich aufhalten, was dann auch wieder neue Fahrgäste anzieht.

Ansonsten ist die Orientierung auf (zumindest lokal) emmissionsfreie Fahrzeuge durch SH nur zu begrüßen. Das sollte Ansporn für andere Bundesländer sein. Z.B. hat in MV der Landkreis Vorpommern-Rügen im Regelspurnetz nur zwei kurze Strecken ohne Oberleitung. Leider wurde da selbst erst kürzlich für die Neuausschreibung der Strecke Velgast-Barth ein Dieseltriebwagen als Bedingung vorgegeben. Dabei könnten problemlos auf beiden Strecken Akkufahrzeuge eingesetzt werden, die bei den relativ langen Standzeiten auf den elektrifizierten Bahnhöfen Velgast und Bergen auf Rügen aus der Oberleitung aufgeladen werden können.

Die Streckenvergabe ist ein fetter Schlag ins Kontor der DB. Hat sie aber auch nicht anders verdient, wenn sie sich auf völlig unsinnige Projekte wie den Schließung und Verlagerung des Fern- und Regionalbahnhofs Altona und seine Verlagerung nach Diebsteich fokussiert, als sich um Verbesserungen im Regionalverkehr zu kümmern. Aber auch ein schwaches Bild für das Land, das sich dringend um die Elektrifizierung der Bahnstrecke von Itzehoe nach Westerland kümmern müsste. Ferner ist die Einstellung des Bahnvekehrs nach Fehmarn für über 5 Jahre ein absoluter Hammer. Es ist unverständlich wie sich das Land so etwas überhaupt bieten lässt.

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