Den Startschuss für das Pilotprojekt geben Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) heute Vormittag in der Innenstadt.
Nach Information der WELT werden in den insgesamt 92 Bussen der Linie M5 WLAN-Router verbaut, die sich über das LTE-Netz verbinden.
Für die Technik ist das Norderstedter Telekommunikationsunternehmen wilhelm.tel verantwortlich, das vor einem Jahr auch sämtliche AKN-Stationen mit Gratis-Internetzugängen ausgerüstet hat.
Wie das Login-Verfahren im Detail ablaufen soll, will die Hochbahn heute auf einer Pressekonferenz erklären.
Das WLAN-Projekt ist das erste sichtbare Zeichen der Digitalisierungsstrategie, die der neue Hochbahn-Chef Hendrik Falk Anfang des Jahres ausgegeben hatte.
Ganz neu ist das Thema WLAN in Hamburger Bussen allerdings nicht. Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) bieten seit knapp dreieinhalb Jahren kostenlose Internet-Zugänge auf der Metrobuslinie M3 zwischen Schenefeld und Tiefstack sowie auf der Schnellbuslinie 31 zwischen der Hamburger Innenstadt und Lauenburg an.
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6 Antworten auf „Ab heute: Gratis-Internet in Metrobussen und zwei U-Bahnhöfen“
So sind sie wieder: der HVV, die Verkehrsunternehmen und die herrschende Verkehrspolitik.
Nebensächlichkeiten, die in diesem Fall noch negativ auf das eigentliche Anliegen des ÖPNV zurückfallen könnten – vor allem noch mehr Unaufmerksamkeit von Fahrgästen im Gedränge auf z.T. übervollen Bahnsteigen („MegaHubs“ Hbf, JG, WM, LB, aber auch die Kiezhaltestellen der U3), incl. möglicher Unfälle, außerdem Stichwort „Surf-Reiserei“ (und dazu noch möglichst in der HVZ) – werden wieder mal PR-mäßig promotet.
Aber an dringende Probleme wird sich nicht heran gewagt: Wie wäre es den vielleicht endlich mal mit der Verlängerung der Bahnsteige des Süd-, West- und Nordrings auf DT4-Vollzug-Länge (120m). Gerade die Linie mit dem meisten „Touri- und Event-Verkehr“ ist die leistungsschwächste. Und Hamburg will ja noch mehr „Events“ heranziehen, die sich dann immer wieder im Daddel-Kiez abspielen. Wer in dieser Gegend abeiten muss, dem kommt dann zu Feierabend oft eine „Invasionswalze“ aus dem U3-Ausgang entgegen und der Bahnsteig ist brechend voll. Alle zwängen sich dann in die sechs kurzen Wagen hinein und die meisten bilden dann selbst – und gerade – im DT5 in den Eingangsbereichen Trauben (selbst wenn Sitze noch frei sein sollten). Die Durchgänge zwischen den Wagen hätte man sich sparen können.
Wie wollen denn Hamburg, der HVV und die HOCHBAHN mit dieser 19.-Jh.-Infrastruktur im 21. Jh. bestehen? Aber Haupsache an der Mö und am Borgweg kann man jetzt noch besser in den asozialen Netzwerken rumdaddeln.
Hamburg, wie es leibt und lebt.
@ Christian Schmidt:
Naja, das ist ja auch Süd-Wales.
Und somit außerhalb von Hamburg.
Und daher natürlich vollkommen normal.
Hier in Suedwales gibt es in allen Bussen in Cardiff und Newport seit Jahren Wlan. Und man muss sich auch nicht anmelden oder so – ein Klick auf ‚I accept the terms and conditions‘ und los gehts.
@bicyclerepairman:
Die WLAN-Linie M3 ist 19,2 km lang und hat „über 30.000 Fahrgäste am Tag“ (VHH). Das ist natürlich eine ganz andere Größenordnung als die meisten HOCHBAHN-Linien, die alle mindestens in der M5-Liga spielen. Bei der Hochbahn fahren auch ganz andere Fahrgäste mit als bei der VHH und in einem anderen Hamburg unterwegs sind sie auch 🙂
@Hermann: Die Hochbahn schreibt in ihrem Blog dazu: „Auf ein völlig anderes Level begeben wir uns aber deshalb, weil es in dieser Größenordnung – eine Buslinie mit 60 000 Fahrgästen pro Tag und 15 km Strecke – noch keine Erfahrungswerte gibt“. Das finde ich nachvollziehbar.
Und vielleicht haben die ja auf den Erfahrungen von VHH und AKN aufgebaut, und beide haben gesagt „Achtung, wenn da ganz viele Fahrgäste sind, dann kann das schlecht laufen“.
Und wenn dann die HHA alle Busse ohne Test mit WLAN ausrüsten und es funktioniert nicht, dann steht hier in den Kommentaren „Wie konnten die das einfach so machen, das war doch klar, dass das bei den Größenordnungen schwierig ist.“. Ich würde jedenfalls das auch erst selber testen.
Warum nicht einfach auf den Erfahrungen der VHH und AKN aufbauen und gleich flächendeckend einführen? Immer muss jeder sein eigenes Rad erfinden und so Zeit und Geld verbrennen.