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ADFC: „Radfahrer in Hamburg können Corona-Abstand nicht einhalten“

Der Fahrradclub ADFC fordert deutlich mehr Platz fürs Rad in Hamburg. Radwege seien oft zu schmal, um den vorgeschriebenen Abstand von 1,5 Metern in Corona-Zeiten einzuhalten. Vorwürfe gegen Verkehrsbehörde.
Christian Hinkelmann
Fahrradfahrer auf einem Radweg am Dammtorbahnhof in Hamburg
Fahrradfahrer auf einem Radweg am Dammtorbahnhof in Hamburg
Foto: Honorarpflichtig

Der Hamburger Sprecher des Radfahrerverbands ADFC, Dirk Lau, kritisiert, dass Hamburgs Radwege zu schmal sind, um den vorgeschriebenen Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen Radfahrern und Fußgängern in Corona-Zeiten einhalten zu können. Er fordert vorübergehend breitere Radwege nach dem Vorbild von Berlin, New York und Bogotá – und kritisiert die Verkehrsbehörde für ihre Ablehnung scharf.

NahverkehrHAMBURG: Herr Lau, in vielen Städten weltweit fahren Menschen derzeit wegen des Coronavirus mehr mit dem Fahrrad, weil das Ansteckungsrisiko dort geringer sein soll (siehe hier) als in Bahnen und Bussen. Beobachten Sie das in Hamburg auch?

Dirk Lau: Klar! Gerade am vergangenen, sonnigen Wochenende ist uns das stark erhöhte Radverkehrsaufkommen besonders aufgefallen. Vor allem an den typischen Fahrrad-Hotspots an der Alster, in der Innenstadt, an der Elbe und rüber nach Wilhelmsburg sind deutlich mehr Radfahrer unterwegs als üblicherweise. Ich habe beispielsweise am vergangenen Wochenende selbst auf der Elbchaussee erlebt, wie viele Radfahrer dort – erfreulicherweise! – unterwegs waren und auch auf der Fahrbahn gefahren sind. Nur wenige benutzten die – frei gegebenen – Gehwege, aber dort lassen sich die derzeit gebotenen Abstandsregel…

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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7 Antworten auf „ADFC: „Radfahrer in Hamburg können Corona-Abstand nicht einhalten““

Lieber Dulsberger, was ist so schwierig daran ein Foto vom Falschparker zu machen und dies mit einer Beschreibung an die Bußgeldstelle zu senden? Zusätzlich gibt’s in der Dithmarscher Str noch ein SPD Stadtteilbüro. Allerdings ist es natürlich einfacher auf andere zu zeigen…

Das wird noch sehr bunt werden bei der Querung der Norderelbe. Der Alte Elbtunnel wird Donnerstag, 09.04.20, 24.00 Uhr, bis Dienstag, 14. 04.20, 01.00 Uhr voll gesperrt. Auf der Lateren-Slalom-Strecke Am Saalehafen, südlich der Freihafenelbbrücke, war es bereits letztes Wochenende nicht ganz ungefährlich und die Ampel südlich der Neuen Elbbrücken schafft in südwärtiger Richtung den Radverkehr vermutlich nur, wenn der nötige Abstand nicht eingehalten wird.
Das wird natürlich alle Treffen, die beruflich mit dem Fahrrad unterwegs sein müssen. Aber auch eben viele, die mangels sonstiger Bewegungs- und Freizeitmöglichkeiten per Rad ihre Gesundheit stärken möchten. Stattdessen auf die S-Bahn oder die Fähren zu verweisen ist sicherlich Unsinn. Ich fürchte, es wird dort sehr voll werden. Also liebe Hamburger von nördlich der Elbe: Schleswig-Holstein hat Einreiseverbot und nach Niedersachsen geht es nicht, weil BWVI und Polizei dies nicht wollen. Ihr solltet Rosinenbomber ordern.

Die Allgemeinverfügung mit ihren 1,5 m Abstand kann für den Umweltverbund insgesamt nur als bessere Empfehlung betrachtet werden. Es geht ganz oft einfach gar nicht anders – übrigens auch für Fußgänger. Hier in Dulsberg ist der Fußweg der Stormarner Straße seit mehreren Monaten eine Dauerbaustelle von Stromnetz Hamburg. Es wird im Tiefbau am Stromkabel gearbeitet, der Fußweg ist aufgerissen. Es bleibt ein schmaler Streifen von etwa 1 m Breite, der je nach Bauzustand tagelang über > 70-80 m Länge geht, einzelne Warteinseln sind dann die Hauseingänge. Würde die Polizei einigermaßen konsequent handeln, gäbe es zumindest ein Parkverbot, so dass der schmale Fußweg wenigstens im Bereich zwischen den Bäumen etwas Ausweichflächen hätte. Das passiert aber nicht. Die Polizei interessiert nicht einmal, wenn Leute ihre Wagen so parken, dass der verbleibende Rest-Fußweg so schmal ist, dass kein Rollator durch kommt.

Jetzt wäre die richtige Zeit in der Krise etwas für „nach der Krise“ und für den Klimawandel zu tun! Einfach eine der Autospuren auf den großen Straßen mit klaren gelben aufklebbaren Markierungen (wie an jeder Autobahnbaustelle) für Radler abzutrennen. Das wäre ein klares Signal und weit besser als Bußgelder wegen der Nichteinhaltung des Abstandsgebotes zu verhängen. Als erstes müsste dies rings um die Außenalster geschehen, weil gerade am Straßenzug Schwanenwyk, An der Alster und Kennedybrücke die Radwege viel zu schmal sind. Aber der Fetisch Auto ist in den Köpfen der SPD-Verkehrsplaner so eingebrannt, dass leider nicht mit einem kurzfristigen Umdenken zu rechnen ist. Allerdings muss man auch hier fragen, wo sind die Grünen? Werden erweiterte Radwege einer Koalitionsdisziplin und der Aussicht auf Ministerposten geopfert, so wie der Bahnhof Altona?

Ich eradel mir ja gerade ein wenig Hamburg. Was auch witzig ist, da ich so manche Stätten meines Wirkens (eg. Arbeitsgericht) nach 20 Jahren mal wiedersehe.
Und es stimmt: Die Radwege in Hamburg sind einzige Katastrophe. Zu schmal, nicht klar abgetrennt vom Straßenverkehr. die SPD Freakshow hat immer noch die autogerechte Stadt im Blick.
Wenn ich das mit London vergleiche – ja London, da hat man wirklich Maßnahmen ergriffen, dass es Radfahrern ermöglicht, auch in die Stadt zu radeln ohne sich einer unmittelbaren Lebensgefahr auszusetzen.-
Hamburg dagegen: Thema verfehlt und Greta flucht.

Da hat der ADFC einen Volltreffer gelandet. Die Straßen sind in Hamburg so leer, dass die AfD vorschlug, das Falschparken nicht mehr zu verfolgen, was natürlich Unsinn ist, weil Falschparker die Bedürfnisse des fließenden Verkehrs fast nie richtig berücksichtigen. Aber staatlicherseits könnte man da schon Einiges in Angriff nehmen, um die geänderten Verkehrsbedürfnisse der Hamburger (weniger ÖPNV, mehr Radverkehr, etwas weniger MIV) zu unterstützen.

Allerdings wäre es auch schön, wenn der Radverkehr, der derzeit häufiger als sonst Freizeitverkehr ist (was gut ist, weil Radfahren ein gesunder Sport für Jedermann ist, und die Schwimmhallen sind b.a.w. geschlossen), sich wenigstens am Wochenende in der Fläche verteilen könnte, um Gefährdungen aller Art zu reduzieren. Aber da ist Schleswig-Holstein davor, das seine schon in normalen Zeiten (und nun mangels Einbrüchen erst Recht) unterbeschäftigten Polizisten nun an die Landesgrenze schickt, als ob das Attila und Hunnen einreiten wollen.

Leute, ich schäme mich für mein unsolidarisch handelendes Land und könnte verstehen, wenn ihr jetzt auch mal die Grenzen für uns schließt.

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