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Auf diesen Strecken im Norden waren zu Pfingsten die meisten Züge überfüllt

Auswertung von Twitter-Daten zeigt, auf welchen Bahnstrecken im Norden am Pfingstwochenende die meisten Züge so voll waren, dass eine Mitfahrt nicht mehr garantiert werden konnte. Verkehrsverbund spricht von „etwas stärkerem“ Fahrgastaufkommen.
Christian Hinkelmann
Menschen warten im Hamburger Hauptbahnhof auf einen Regionalexpress nach Lübeck
Menschen warten im Hamburger Hauptbahnhof auf einen Regionalexpress nach Lübeck
Foto: Christian Hinkelmann

Es war der erste Stresstest für das 9-Euro-Ticket – und wie erwartet hat das vergangene Pfingstwochenende in ganz Deutschland für volle Züge gesorgt – auch im Norden: Tagelang meldete die Deutsche Bahn überfüllte Züge, bei denen die Mitfahrt nicht mehr garantiert werden könne. Wer mit seinem Fahrrad per Zug reisen wollte, hatte oft gar keine Chance. Auf vielen Zugfahrten in Schleswig-Holstein war die Fahrradmitnahme aufgrund der Menschenmassen schlicht nicht mehr möglich.

In Niedersachsen verbot die Bahngesellschaft Metronom die Mitnahme von Fahrrädern am vergangenen Samstag sogar kurzerhand pauschal in allen ihren Zügen – bis zum Ende des Pfingst-Wochenendes.

Vom vergangenen Freitagmorgen bis Montagabend hat die Deutsche Bahn 447 Störungsmeldungen allein für Schleswig-Holstein ausgegeben, wie eine Auswertung von Twitter-Meldungen durch NAHVERKEHR HAMBURG ergab.  

Lesen Sie in dieser Datenanalyse, an welchen Tagen es im schleswig-holsteinischen Bahnverkehr am turbulentesten zuging und auf welchen Strecken im Norden die meisten überfüllten Züge gemeldet wurden.

Insgesamt hatte die Deutsche Bahn im Norden an Pfingsten mit mehr Störungen, Ausfällen und Verspätungen zu kämpfen als an normalen Wochenenden. Der schleswig-holsteinische Verkehrsverbund NAH.SH sprach gestern davon, dass die zu Pfingsten traditionell sehr starke Nachfrage in diesem Jahr „noch etwas stärker“ ausgefallen sei. „Es war auf einigen Strecken und zu einigen Zeiten sehr voll und leider konnten auch nicht immer alle Fahrgäste mitgenommen werden. Die Verkehrsunternehmen haben hier ihr Möglichstes getan“, so NAH.SH-Geschäftsführer Dr. Arne Beck.

Die NAHVERKEHR HAMBURG-Auswertung der Twitter-Meldungen des offiziellen Bahn-Accounts „DB Regio Schleswig-Holstein“ zeigt, dass die meisten Störungsmeldungen am vergangenen Freitag abgesetzt wurden – genauer gesagt 146. Am Samstag wurden immerhin no…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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2 Antworten auf „Auf diesen Strecken im Norden waren zu Pfingsten die meisten Züge überfüllt“

Es verwundert mich nicht, dass die RE7/70 Strecke die meisten Überlastungen hat. Gerade auf der RE70 Strecke fahren doch nur noch grüne Kurzzüge (sprich Einfachtraktion mit 4 Wagen) oder im besten Fall alte rote Dostos mit 5-6 Wagen. Eigentlich sollten doch dort wie auf der RE7 Strecke die neuen grünen in Doppeltraktion – also 8 Wagen- fahren, aber bereits seit Wochen wenn nicht Monaten sind die RE 70-Kurzzüge sehr gut gefüllt bzw. überfüllt. Wo sind eigentlich die grünen Wagen geblieben?
Dazu kommen dann noch diverse Baumaßnahmen mit geplanten Zugausfällen und Zugausfälle wegen kaputter Züge. Oder kaputter Infrastruktur. Oder was auch immer. Machte schon mal mehr Spaß, auf der Strecke zu fahren.

Das die Strecke Richtung Kiel/Flensburg bei den „Überfüllungs-Meldungen“ den Vogel abschießen würde war ja klar. Schon vor dem Wochenende warnten die Zugbegleiter mit Tränen in der Stimme vor den Bauarbeiten über Pfingsten (bis Mittwochmorgen). Pfingsten an den Schienen zu bauen ist ja auch eine Schnapsidee im Quadrat, auf die selbst Autisten nicht kämen. Das schaffen nur die zuverlässigen Mitarbeiter von DB-Netz. Erstaunlich ist, dass andere Strecken diese Strecke bei den Verspätungen übertroffen haben sollen. Denn normalerweise verursacht eine Überfüllung immer auch sehr lange Fahrgastwechsel in den Unterwegsbahnhöfen – hier noch verstärkt durch die Abstimmung der Zugfahrten an der Baustelle. Aber offenbar hatte die Bahn genügend Züge gestrichen, so dass halt auch nur wenige Züge Verspätung haben konnten.

Die Kombination Pfingsten und 9-Euro-Ticket hat aber auf jeden Fall brutal offengelegt, dass die Bahn den Erfolg des ÖPNV in ihrer derzeitigen Verfassung nicht wünschen kann.

Und noch eins (hier aus shz):

„Andere Wissenschaftler hätten bereits eine Corona-Sommerwelle vorhergesagt, die aber nicht so stark werde. Er sei sich da nicht so sicher, erklärte der Kieler Virologe. Für die Bevölkerung empfahl Fickenscher: ‚Vielleicht versucht man, enge Menschenansammlungen zu meiden und trägt lieber wieder mehr Maske. Das 9-Euro-Ticket ist da völlig kontraproduktiv.'“

9-Euro-Ticket als Corona-Booster. War ja klar.

Und so kommt es, dass ich in diesem Monat erst zweimal Zug gefahren (ein Tag im Büro), obwohl ich ja leider das 54-Euro-Tickt (1. Klasse) an der Backe habe.

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