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Auf diesen Strecken will die CDU eine Stadtbahn in Hamburg fahren lassen

Drei Monate vor der nächsten Bürgerschaftswahl hat die Hamburger CDU ihre Idee für eine Stadtbahn konkretisiert. Zwei Strecken sollen von Altona nach Osdorf und Schenefeld führen.
Christian Hinkelmann
Visualisierung: Die von der Hamburger CDU geplante Metrotram
Visualisierung: Die von der Hamburger CDU geplante Metrotram
Foto: CDU Hamburg

Mal wird sie von der SPD gefordert und von der CDU abgelehnt, mal ist die CDU dafür und die SPD dagegen: Seit vielen Jahren wechseln sich in Hamburg Sozial- und Christdemokraten mit ihrem Für- und Wider zum Bau einer Straßenbahn in der Hansestadt ab. Regelmäßig vor jeder Bürgerschaftswahl holt eine der beiden Volksparteien die Idee aus der Schublade – so auch vor der Bürgerschaftswahl 2020 im kommenden Februar.

Dieses Mal fordert die CDU die Wiedereinführung der Straßenbahn in Hamburg, deren Planung sie zuletzt im Jahr 2010 selbst gestoppt hatte (Hintergründe hier). Gestern hat Spitzenkandidat Marcus Weinberg auf einer Pressekonferenz seine Idee für den Bau von zwei neuen Linien im Hamburger Westen konkretisiert, die insgesamt rund 24 Kilometer lang und 53 Haltestellen aufweisen sollen.

Auf diesen beiden Linien soll die Stadtbahn im Hamburger Westen fahren

Eine Strecke soll vom heutigen Bahnhof Altona über die Max-Brauer-Allee zum S-Bahnhof Holstenstraße und von dort auf der Stresemannstraße, Bahrenfelder Chaussee und Luruper Hauptstraße bis nach Schenefeld fahren.

Die zweite Linie soll vom Bahnhof Altona über die Holländische Reihe und Bernadottestraße zum S-Bahnhof Othmarschen und dem Elbe-Einkaufszentrum führen und über den Osdorfer Born ebenfalls bis nach Schenefeld fahren.

Die Frage nach einem Standort für eine nötige Betriebswerkstatt, in der die Züge gewartet werden können, bleibt in den CDU-Plänen offen.

Bemerkenswert ist bei dem Vorschlag, dass die erste Linie fast vollständig auf der Trasse verlaufen soll, auf der der rot-grüne Senat derzeit die neue S-Bahnlinie S32 plant, die aber erst in rund 15 Jahren fertiggestellt werden könnte (

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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35 Antworten auf „Auf diesen Strecken will die CDU eine Stadtbahn in Hamburg fahren lassen“

Eine Tram ist gut und schön, und auch ich würde sie befürworten. Jedoch zweifle ich an der Ernsthaftigkeit dieses CDU-Vorschlages. Zum Einen von der Sache her: Warum macht die „Linie 1“ dieser Überlegungen nicht einen mit vertretbaren Mitteln zu realisierenden Schlenker zum Diebsteich (neuer Bf. Altona) über Leverkusen- und Plöner Straße ? Ferner sei angemerkt, das die „Linie 2“ in Othmarschen genau durch jenes Gebiet führt, wo die Anwohnenden vor Jahren die Einrichtung einer Kita (!!!) verhindert haben – wie soll es dann erst mit einem Schienenverkehrsmittel werden ?
Meine Vermutung ist, das die CDU mit ihrer TramMetro-Studie die Grünen in eine mögliche grün-schwarze Koalition locken will. Schließlich winkt jenen dann auch der Posten der Ersten Bürgermeisterin.

Wenn die CDU es mit der Stadtbahn ernst meinen würde, dann hätten sie damals nicht die Stadtbahnpläne abgeblasen, als die Grünen aus der Koalition ausgetreten waren. Es hätte alles umgesetzt werden können. Die Stadtbahn war doch schon kurz vor der Realisierung. Aber aus politischen Gründen hat die CDU das ganze fallen gelassen. Man wollte wohl dem verloren gegangenen Koalitionspartner eins auswischen. Dass die CDU jetzt plötzlich selber wieder für eine Stadtbahn ist, erscheint daher ziemlich merkwürdig. Ich glaube es erst, wenn ich im ersten Zug der Stadtbahn sitze. Mein Gefühl sagt mir aber, dass das in Hamburg aber wohl eher nicht passieren wird – auch wenn es wünschenswert wäre. Vielleicht will sich die CDU in Zuge der Klimadiskussionen damit profilieren. Ich nehme es ihnen nur nicht ab.

Die CDU hatte in den letzten Jahren zum Thema Nahverkehr nie mehr so konkret etwas zum Nahverkehr gesagt wie 2008: „Die Steilshooper wollen nicht nach Winterhude und die Winterhuder nicht nach Steilshoop!“

Damit wurde die 2001 angeblich wichtigste Stadtbahnstrecke Bramfeld – Innenstadt vom Tisch gewischt. Damit war auch entschieden, dass die Stadtbahn nicht nach Barmbek fuhr, was aber heute angeblich der größte Fehler der U5 sein soll. Die CDU ließ auch zu, dass die Grünen S4 und S21 drei Jahre ignorierten und auch kein Konzept für den Weiterbau der U4 zur Elbbrücke entwickelten, aber die Minderheits-CDU stellte noch wenige Tage vor der Wahl einen Dringlichkeitsantrag dazu. Die CDU sah auch zu, wie die Grünen 2008 ihren einzigen Fachmann für das Thema auf einen Alibiposten abschoben…

Die CDU hat immer nur bunte Linien auf Papier malen lassen. In den 1990er Jahren war es die Idee einer Stadtbahn auf dem Ring 3 von Blankenese! Dann wurde 2004 die U4 über den Ring bis Bramfeld versprochen und Berliner Tor schon mal dafür umgebaut! 2008 wollte die CDU die von der Hochbahn entwickelte U-Stadtbahn. 2015 sollten es plötzlich 120 Kilometer Straßenbahn sein. Wäre es ihr ernst gewesen und wäre die CDU von irgendeiner dieser vielen verschiedenen Ideen fest überzeugt gewesen, dann hätte sie in den letzten 25 Jahren mal irgendwas kontinuierlich durchgezogen. Sie hätte als Opposition mindestens sowas auf die Beine stellen können wie die S4-Initiative.

So bleibt der Eindruck, dass die meisten CDU-Abgeordneten gar nicht genau wissen, was eigentlich Nahverkehr oder Stadtbahn ist. Das Wort ist ihnen nur wieder eingefallen, weil sie plötzich gemerkt haben, dass Wahlen sind und man sich jetzt als Juniorpartner der Grünen eine Chance ausrechnet.

“Wir wollen keine Diskussion über eine flächendeckende Einführung einer Stadtbahn, erkennen aber die Chancen und Perspektiven der regionalen Linienführung einer Metrotram”, so Weinberg.“

Das macht die CDU unglaubwürdig und spricht eher für ein Wahlkampfei, das nach der Wahl platzt, sofern sie überhaupt an der Regierung beteiligt sein werden.

Strassenbahnbau auf der Strese, keine Anbindung der Neuen Mitte, des neuen Westbahnhofs und des Bahnhofs Elbgaustrasse – was für n ärmliches Wahlkampfmanöver!

Aber leider fallen wieder viel zu viele Wähler darauf hinein. Die CDU will doch gar keine Strassen- bzw. Stadtbahn, die haben einfach nur Angst Stimmen zu verlieren!

„FDP-Fraktionschefin Anna von Treuenfels-Frowein sagte in dem Bericht: „Hamburgs Straßen sind zu voll. Eine ‚MetroTram‘ löst das Problem nicht, denn auch eine Stadtbahn nutzt den Straßenraum.”

Das Dümmste kommt mal wieder von der FDP. Sie begreifen einfach nicht den Unterschied zwischen Ursache und Wirkung.
Wer wählt eigentlich solch eine Partei? Verantwortung lehnt sie überall ab ( Bund, Thüringen) und der Lindner sagt in den Talkshows immer nur, was angeblich an Veränderung nicht geht, ohne Alternativen vorzuschlagen Und dazu noch das mantrahafte Gequatsche von Verboten.

Vorschläge zum U- und S-Bahnausbau war erst kürzlich hier zu lesen. Fehlende Alternativen sind daher entweder hinausposauntes Unwissen oder stammtischpolitische Fake News. Whataboutism mit Verweis auf die Bundesebene helfen aus der Sackgasse auch nicht mehr raus, Genosse.

Und natürlich ist es korrekt, dass wir keinen Platz für eine mörderische Rumpelbahn haben. Selbst wenn wir die — bereits recht prekäre — Radinfrastruktur radikal zurückstutzen, wird daraus nichts. Außer man geht in die zweite Ebene und ständert alles auf. Aber was das bedeutet, kann sich ja jeder denken: viel zu hohe Kosten und unzählige Anwohnerklagen wären die Folge. Man denke nur an die Nimbys aus Ottensen, (Ober-)Billwerder oder aus dem Hartzloh, die wegen wenigen Jahren Bauzeit bereits mit dem autistic screeching beginnen. Da muss man realistisch bleiben. Heißt: U5 komplett bauen, U2 nach Bergedorf (Südosten) sowie Schnelsen/Burgwedel (Norden), U4 nach Wilhelmsburg/Harburg, U4-Ost erweitern, S32 von Harburg nach Altona (ggf. Stellingen), S21 nach Kaki, S4-Ost und -West, U1 nach Ulzburg-Süd, ggf. U6 (Alsterhalbring unter jedem erdenklichen Ausschluss des Ostens bzw. Wandsbeks) etc. pp.

Zudem die Autos massiv zurückdrängen, Anwohnerparken komplett auf die Nutzer umwälzen, mehr Straßen zu Fahrradstraßen machen und so endlich eine menschen- statt autogerechte Stadt entwickeln. Lärmende Blechlawinen, die regelmäßig Mitbürger über den Haufen fahren, brauchen wir nicht in unseren Straßen. Also nein zum MIV und zur Tram, ja zum Leben.

Oh Loki, es wird noch schlimm mit ihnen enden….? Erste Anzeichen sind schon in ihrem Beitrag zu sehen.

„Zudem die Autos massiv zurückdrängen, Anwohnerparken komplett auf die Nutzer umwälzen, mehr Straßen zu Fahrradstraßen machen und so endlich eine menschen- statt autogerechte Stadt entwickeln. Lärmende Blechlawinen, die regelmäßig Mitbürger über den Haufen fahren, brauchen wir nicht in unseren Straßen. Also nein zum MIV und zur Tram, ja zum Leben.“

Bei obigem bin ich ja mit ihnen einig.
Leider zeigen ihre weiteren Ausführungen, dass Sie sich immer weiter von der Realität entfernen, oder glauben Sie wirklich, dass bei ihrer vorgeschlagenen Buddelapokalypse der freibleibende Raum auf den Fahrbahnen wirklich so verwendet wird, wie von ihnen vorgeschlagen? Und das in der FHH.
Ach ja, und Finanzen/Haushalt scheinen bei ihnen weiterhin ein Fremdwort zu sein. Seien Sie am WE mal fleißig und rechnen die Hunderte von Milliarden zusammen, die Sie da verbuddeln wollen. Aber nicht den KM mit 20 Mio., das sind Stadtbahnwerte.

P.S. Und jetzt fordern Sie auch schon, wie ihre Freunde von der FDP seit Jahren, eine U-Bahn nach Schnelsen. Möchte da mal sehen, wie Sie den NKF über 1 heben wollen. Zu ihrer Info, der NKF für die Stadtbahn nach Niendorf Markt auf der M5 war seinerzeit 1,6.

Hallo Kai,

da ich — den Göttern sei gedankt — kein Babyboomer bin, bevorzuge ich im Netz das Duzen. So viel vorab. Und nun zu Deinen Punkten:

„Zu ihrer Info, der NKF für die Stadtbahn nach Niendorf Markt auf der M5 war seinerzeit 1,6.“

Ich nehme jetzt einfach mal an, dass die Zahl stimmt und nicht CDU-mäßig frei erfunden ist. Und was soll ich sagen? Sie überrascht mich doch sehr! Straßenbahnen haben bekanntlich gar keinen Nutzen, sondern nur sehr viele Kosten, Risiken, Schäden und Opfer.

„Ach ja, und Finanzen/Haushalt scheinen bei ihnen weiterhin ein Fremdwort zu sein.“

Das sind ja Peanuts für eine der reichsten Städte auf dieser Erde. Selbst in armen Entwicklungsländern werden moderne Verkehrssysteme eingeführt und dann soll sich Hamburg mit einem Haushalt von über 12 Mrd. EUR/a dies über Jahrzehnte gestreckt nicht bezahlen können? Also bitte. Da lachen doch die Hühner, wo doch ein niedriger, einstelliger Prozentwert mehr als ausreichend wäre.

Die Frage ist nicht, ob man es sich leisten kann, sondern ob man es will. Davon abgesehen: Infrastruktur ist Vermögen und wird den Ausgaben gegengerechnet, Herr Finanzsenator. Daher brauchen Straßenbahnnostalgiker nun nicht mit der „Können wir uns nicht leisten“-Totschlag-Keule ankommen, nur weil sie bockig sind, da unsere Planer für die Zukunft bauen statt für die Vergangenheit.

Selbst wenn man leistungsfähige Systemplanungen einstampft, wird dadurch kein Meter Rumpelbahn gebaut. Aber wenn man keine eigenen Argumente pro Terrorbahn hat, tja, dann macht man andere schlecht. So als wenn man eine 5 in Mathe nach Hause bringt und zu den Eltern behauptet, dass der Schüler nebenan eine 6 hatte und man selbst damit ganz gut glänzen kann… obwohl der Nachbarsjunge eine solide 1 hingelegt hat.

Das soll jetzt nur die Argumentation verdeutlichen. Natürlich ist eine Straßenbahn ohne Frage als Schulnote eine glatte 6! Da gibt es ja nichts zu diskutieren.

„WE mal fleißig und rechnen die Hunderte von Milliarden zusammen, die Sie da verbuddeln wollen.“

Selbst wenn es 20 Milliarden sind, die man per Kredit über 50-70 Jahre bei Nullzinsen abbezahlt, wäre es haushalterisch gar kein Problem. Und wie gesagt, es ist städtisches Vermögen. Daher völlig vertretbar; sogar ohne Bundesförderung, obwohl die ein Selbstläufer ist und derzeit drastisch erhöht und ausgeweitet wird. Hat man früher zu schlechteren Zeiten auch blendend geklappt.

„Aber nicht den KM mit 20 Mio., das sind Stadtbahnwerte.“

CDU-Werte vielleicht, aber keine Baukosten von 2019 mit allem, was dazugehört (Enteignungen, Entschädigungen, Betriebshöfe, Fahrzeuge etc. pp.). Und was man mit deren Zahlen so alles angerichtet hat, sollte eigentlich jeder Hamburger wissen. Davon ab: die Partei sagt, sie wolle dies, falls es gewinnt. Das ist ja noch unrealistischer als ein SPD-Kanzler in absehbarer Zeit. Die CDU hier in der Stadt ist ein totaler Loserverein. Ziehen ein paar Linien und halten sich dann für Verkehrsexperte. Aber ich freue mich auf den CDUler, der in Schlips und Kragen den Leuten in Osdorf etc. mitteilt, dass sie Bürger zweiter Klasse sind und sich mit einer leistungsschwachen Billiglösung zufriedengeben sollen. Wie war nochmal der Slogan dieser Kleinpartei? „Wir wachsen zusammen“ oder so? Paha!

Und ob die Radverkerhsinfrastruktur irgendwann mal so gut ausgebaut ist, dass sie diesen Namen verdient, weiß ich nicht. Da bin ich persönlich nicht so begeistert. Aber beim ÖPNV sind wir mit solchen Vorhaben glasklar auf der Sonnenseite des Lebens.

Der Haushalt in HH für 2020 beträgt 15,97 Milliarden, nicht 12.
Gehen Sie doch mal zu ihrem Parteifreund Dressel und erzählen ihm, dass er die Hunderte von Milliarden für ihre o.a. U-Bahn Buddelfantasien in seinen nächsten Haushalten unterbringen soll. Der befördert Sie eigenhändig, gepackt an Schlips und Kragen, in den von ihnen geliebten U-Bahn Tunnel (Gänsemarkt).

Hallo Kai,

danke für die Korrektur. 16 Mrd. Euro zeigen noch deutlicher, wie wenig Geld man investieren müsste, um die Maßnahmen zu bezahlen. Fantasien sind es wenig, wenn man sich die Planungen anschaut. Fantastereien sind dann mehr die Straßenbahnträume der Nostalgiker. Davon ab: Rücklagen für Vorhaben wie die S4 und U5 werden bereits im Haushalt verplant. Das muss ich Genosse Dressel also gar nicht mehr vertellen. Scheint so als wenn Finanzen und Haushalt an anderer Stelle eher Fremdwörter sind. 🙂

„Straßenbahnen haben bekanntlich gar keinen Nutzen, sondern nur sehr viele Kosten, Risiken, Schäden und Opfer.“

Gedenken wir kurz allen deutschen Städten mit einem Straßenbahnnetz. Seit Jahrzehnten werden diese Netze wider besseren Wissens von unfähigen Politikern und Verkehrsbetrieben aufrecht erhalten. Immer wieder springen die Straßenbahnen arglistig aus ihren Schienen heraus, und stellen sich unschuldigen, fleißigen deutschen Autofahrern in den Weg, die doch nur die deutsche Wirtschaft nach vorne bringen wollen.

Unzählige Opfer der Straßenbahn sind zu beklagen; ganze Landstriche sind entvölkert; in unzähligen Einkaufsstraßen sind sämtliche Geschäfte geschlossen worden, weil man nicht mehr vor den Geschäften parken konnte. Dutzende von Städten und Landkreisen wurden mit riskanten Investitionen in Straßenbahnen in den finanziellen Ruin getrieben. Alles nur für die ideologische Verblendung, eine Bahn auf den sowieso immer viel zu schmalen Straßen fahren zu lassen.

Nur die Freie und Hansestadt Hamburg, auch die „Leuchte des Nordens“ genannt, bleibt standhaft, gegen diesen um sich greifenden Wahn. Angeführt von Bürgermeister Olaf Scholz wird das ohnehin schon engmaschige U-Bahn-Netz mit Hochdruck weiter ausgebaut. Schließlich soll künftig jeder Hamburger die Möglichkeit haben, mit der U-Bahn zum Hauptbahnhof zu fahren. Dank des unerschöpflichen Stadtsäckels (Perpetuum Goldesulum) sind nämlich alle U-Bahn-Investitonen derart wirtschaftlich, dass jeder in die U-Bahn investierte Euro zu zwei Euro Gewinn in der Stadtkasse führt.

Schon in 20 Jahren, wenn die ersten 5 km der U5 fertig ist, wird also ein goldenes Zeitalter für Hamburg anbrechen. Endlich muss niemand mehr mit diesen stinkenden und platzfressenden Fahrrädern fahren, sondern kann in hochmodernen U-Bahnen durch den Untergrund gleiten Einziger Wermutstropfen ist, dass dann weniger Fahrgäste das hochmoderne und leistungsfähige Hamburger Bussystem nutzen werden.

Ein Beitrag nach meinem Geschmack 🙂

Schaut man sich die Liste der Städte mit Rumpelbahn an, stellt man tatsächlich fest, dass sie zu großen Teilen entvölkert sind und der Kostendeckungsgrad weit unter 50% liegt. Engmaschig ist das U-Bahn-Netz in Hamburg aber leider nicht, wenn man es bspw. mit München und dem fast komplett straßenbahnbefreiten Bestberlin vergleicht.

„Ich nehme jetzt einfach mal an, dass die Zahl stimmt und nicht CDU-mäßig frei erfunden ist. Und was soll ich sagen? Sie überrascht mich doch sehr! Straßenbahnen haben bekanntlich gar keinen Nutzen, sondern nur sehr viele Kosten, Risiken, Schäden und Opfer.“

Zu solchen unsinnigen Behauptungen fällt mir echt nichts mehr ein …

Wirklich schade um diese an sich schöne Webseite. Ich frage mich, warum der Moderator solchen Mist durchgehen lässt?

Es reicht schon völlig aus, das man die beiden Strecken mit pro-Stadtbahn ausgeheckt hatte. Damit hat die CDU schon einmal einen Tritt in den Keller bekommen. Was will man von dieser Partei noch erwarten können, die nichts dazu lernen will. Auch die CDU hat für die S32 gestimmt und will nun, es ganz Waage zu beschreiben, eine Metrobahn innerhalb von 10 Jahren fertig bekommen und fünf Jahre später fährt dort eine S-Bahn hin. Wer braucht eine Metrobahn zwischen S Othmarschen und Bf. Altona?

@Loki
Mit modernen Techniken kann man eine Stadtbahn zumindest bei eigenem Gleiskörper auf ein gutes sicheres Niveau bringen. Kollisionswarnsysteme gibt es längst auf dem Markt. Zurzeit gibt es nur noch nicht viele Bahnen Bahnen in denen es verbaut ist. Zudem sterben jedes Jahr in Deutschland durch Kollision zwischen Radfahrern und Fußgängern mehr Menschen, als das Jahr Tage hat.
In Berlin bin ich bei einer Reise 2013 mit U-; S-Bahn, Strassenbahn und Bussen gefahren.
Die modernen Niederflurbahnen haben wenig bis garnichts gemeinsam mit der von Ihnen früheren Rumpelbahn gemeinsam. Der Bus war und ist der größte Wackel-Dackel von allen Verkehrsmitteln.
Fahren Sie regelmaßig mit Bussen in HH. Ich ja. Sowohl auf der M5 als auch auf anderen Linien, auch auf einigen Querverbindungen sind die Zustände z.T. unerträglich. Zum Teil muss man abschnittweise schon außerhalb der Stoßzeiten stehen, weil die Busse immer weniger Sitzplätze haben. Hier wird immer mehr zu Gunsten der alten Menschen gemacht.

Moin LL,

ja, ich fahre eigentlich fast jede Woche mal mit der begehrtesten Buslinie Deutschlands in Richtung Hoheluft. Der Schwung unter der Güterumgehungsbahn ist ein wunderbares Gefühl. Durchs kalte Adlerhof bin ich früher sehr ungerne mit der Tram gefahren, während ich das bestberlinerische U-Bahnnetz grandios fand. Irgendwo mal eine Sperrung aufgrund von Bauarbeiten? Gut, steigt man zwei Stationen früher aus bzw. um, plant fünf Minuten mehr ein und kommt trotzdem zuverlässig an sein Ziel. Verkehrsunfälle, Demos, umgekippte Bäume etc. sorgten für keine Betriebsstörungen.

Hast Du denn eine Statistik, wie viele Menschen nicht durch den Kfz-Verkehr, sondern durch Kollisionen von Fußgängern und Radfahrern ums Leben kommen?

Und nunja, ein Sitzplatz ist sicherlich angenehmer als ein Stehplatz, aber da spricht man wohl wieder von spätrömischer Dekadenz, wenn ein paar Minuten Stehen in einer Millionenstadt bereits „unerträglich“ sein sollen. Frag mal Leute, die in einen Bus oder eine S-Bahn gar nicht mehr reinkommen, weil sie zu voll ist — ganz ohne betriebliche Störungen, sondern aufgrund des „normalen“ Verkehrsaufkommen. Und dort wird hingegen, anders als auf der Linie U5, keine U-Bahn in absehbarer Zeit fahren. Da sind viele in Hamburg einfach zu verwöhnt, dass die Stadt über ca. 20 Jahre fast 300.000 Millionen Einwohner verlor und zugleich aufgrund der Motorisierung die Zahl der ÖPNV-Nutzer überdurchschnittlich abnahm. Und nun kommen halt die alten Verhältnisse zurück, da der Infrastrukturausbau nicht jedes Jahr um 3% steigen kann.

Hi Loki,
ich lese hier immer mal gerne mit und nun muss ich doch mal nachhaken. Woher kommt denn deine Verbohrtheit in Sachen Straßenbahn? Klar sind Schnellbahnen in einer Stadt der Größe Hamburgs wichtig und auch ich begrüße die Entscheidungen der Hamburger Politik, endlich mal wieder Geld in die Hand zu nehmen, um das Schnellbahnnetz auszubauen (auch wenn ich in Detailfragen manche Dinge gerne anders hätte).
Aber woher kommt deine kategorische Ablehnung von Straßenbahnen? Ich kenne niemanden, der sich professionell mit innerstädtischem Verkehr auseinandersetzt und deine Meinung teilen würde (was natürlich nicht heißt, dass es das nicht gibt). Falls du vom Fach bist (und auch wenn du nicht vom Fach bist), frage ich mich, woher deine Verbissenheit in der Sache kommt. Du scheinst ja sonst recht intelligent zu sein – dass Wortwahl und Absolutheit deiner Argumentation Quark sind, weißt du also vermutlich selbst. Warum also dieses Verhalten? Trollst du einfach gerne, oder stehst du tatsächlich in dieser kategorischen Art und Weise hinter deiner Meinung zum Thema Straßenbahn? Wenn ja, warum? Woher kommt das? Ich kenne niemanden vom Fach, der deine Kritik so unterschreiben würde und kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass man da leicht jemanden findet. Also ich würde das wirklich gerne nachvollziehen können, du kannst mir auch gerne eine Mail schreiben oder so.
Beste Grüße

Moin Arne,

eigentlich schreibe ich nur während meiner Arbeitszeit, aber mache hier mal eine Ausnahme. Deine Mail-Adresse habe ich nicht, weshalb ich es hier schreibe und hoffe, dass Dich die Nachricht noch erreicht bevor der Artikel verschwindet. Aber vielleicht sehen wir uns ja kommenden Freitag bei einem Glühwein, falls Du mit dabei bist.

Und Du wirst vermutlich lachen, aber ich habe täglich mit Leuten vom Fach zu tun. Sprich, Verkehrsingenieure, -ökonomen, -techniker, -geografen Stadt- und Raumplaner etc. pp. Und soll ich Dir verraten, was da die gängige Meinung ist? Sie ist nicht gegen eine Straßenbahn. Aber auch nicht dafür. Und das hat einen schlichten Grund: die Frage stellt sich einfach nicht in Hamburg, da eine Straßenbahn in der Bevölkerung nicht erwünscht ist. Schon in den 90ern gab es dafür keine Mehrheiten und seitdem sank die Zustimmung kontinuierlich. Eine Umbenennung in „Metrotram“ wird daran auch nichts ändern. Daher könnten wir die Geschichte hier beenden und es dabei belassen, dass es irrelevant ist, ob eine Straßenbahn sinnvoll wäre oder nicht, da das Primat der Politik aus guten Gründen gilt und es dort eben eine überwältigende Abneigung gibt. Mag man bedauern, aber in einer Demokratie ist das halt so.

Die letzte „Expertin“, von der ich las, die sich im Sommerloch in einer Zeitung für eine Straßenbahn aussprach und hergab, war eine Ökologin mit grünen Parteibuch und Wohnsitz in der Heide. Daher könnte ich nun sagen: es mag sich kaum einer finden, der sich öffentlich gegen das Gespenst ausspricht, aber ebenso wenig jemanden, der es öffentlich ablehnt. Die eigentlichen Experten sagen dazu nichts, denn wozu sollen sie sich auch äußern?

Das ist auch leicht nachzuvollziehen, denn es gibt keine Grundlage. Ein paar gemalte Striche der CDU sind eben keine analysier- und bewertbare Verkehrssystemplanung mit allem, was dazugehört und was Dir sicherlich bekannt ist; ob Fahrzeugwahl, Betriebshöfe und Werkstätten, ob Fahrgastaufkommen, ob Taktung oder ob Leit- und Sicherungstechnik. Die Straßenbahnaktivisten führen meist nur zwei Argumente pro Tram an: 1. Angeblich haben alle Millionenstädte in Europa eine Tram. Die Aussage beinhaltet keine Bedarfsanalyse und ist obendrein auch noch sachlich falsch, zumal man bei der Beschränkung auf Europa bereits skeptisch sein sollte. 2. Alle anderen ÖPNV-Projekte sind wahlweise zu schwach oder zu teuer, ob bei Investitionen in Busse oder beim Ausbau des U- und S-Bahnnetzes. Teilweise wird sogar gegen Radfahrer gewettert und die Tram als heilige Kuh präsentiert. Dass man damit wenig anfangen kann, wenn man vom Fach ist und mal eine Planung begleitet hat, ist Dir sicherlich bewusst. Denn ein Verkehrsplaner schaut auf die — Überraschung — verkehrliche Notwendigkeit des Ausbaus des Nahverkehrs und prüft anschließend in Varianten, welches System und welche Trassenführung (unter Berücksichtigung von Netzeffekten und baulichen Rahmenbedingungen) am sinnvollsten ist. Bei der Tram ist es umgekehrt. Da wird ein System als Selbstzweck gepriesen und erst anschließend wird nach einer Begründung gesucht. Persönlich bedauere ich diese Stimmungsmache gegen ÖPNV-Projekte, da sie im Falle eines Erfolgs dazu führen, dass Projekte eingestampft werden — und dies eben nicht bedeutet, dass ein anderes System automatisch eingeführt wird. Eigentlich sollte man das wissen, wenn man die Verkehrspolitik Hamburgs seit den 90ern verfolgt hat.

Und die Frage, ob ich trolle oder ob ich eine Tram kategorisch ablehne, kann ich nur wie folgt beantworten: weder noch. Ich mag mir mal einen Scherz erlauben und politische Parolen leicht umdeuten (z.B. „Freiheit statt Straßenbahn“ anstelle von „Sozialismus“), was natürlich einige Leser nicht erfassen werden. Das tut mir auch manchmal leid, wenn sich ein Nostalgiker wie ein Fußballfan beleidigt fühlt, wenn man sich einen Witz über seinen Verein erlaubt. Das ist aber gar nicht meine Absicht. Ich erlaube mir bloß einen Spaß und freue mich über kreative Antworten, wie sie bspw. weiter oben erfolgt sind. Und mal unter uns: ich könnte mir eine Tram auf einigen Relationen in Hamburg gut vorstellen, auch wenn ich keine Machbarkeitsstudie hierfür erstellt habe und nur meine Erfahrung als grobe Einschätzung nutze. Wäre ich ein Politiker, würde ich auch nicht mit sensiblen Bereichen beim Neubau einer Tram anfangen, sondern erstmal auf medial kaum relevante Bereiche, z.B. die M13 in Wilhelmsburg. Das ist anfangs natürlich nicht wirtschaftlich, da man eine gewisse Netzgröße hierfür benötigt, aber eine solche Linie wäre peu a peu erweiterbar. Schieß ich gleich durch Altona oder Winterhude zum Anfang, kann ich es gleich sein lassen. Bitte erzähle dies aber nicht weiter, da ich als Feindbild weiter taugen möchte. Aber wenn eine schrille, kleine, aber laute Minderheit seit Jahrzehnten nur „Straßenbahn und sonst nichts“ predigt, gönne ich mir das AAS-Prinzip: alles außer Straßenbahnen.

Das führt dann oft zu Aluhutaussagen. Mal bin ich in Tunnelfirmen verstrickt, mal ein SPD-Mitglied, am nächsten Tag ein DB-Praktikant und selbstverständlich auch ein SUV-Fahrer, der sich um seinen Straßenraum sorgt. Die Liste ist erweiterbar. ¯\_(ツ)_/¯

Ich hoffe, dass das Deine Fragen halbwegs beantwortet.

Hi Loki,
besten Dank für deine ausführliche Antwort. Ich hatte schon ein bisschen die Befürchtung, dass sie zu sehr am Thema vorbeigeht, denn warum du und/oder Fachleute Hamburg die Einführung einer Straßenbahn in Hamburg kritisch sehen, war nicht Kern meiner Frage. Die Hamburger Verkehrspolitik und die Befindlichkeiten der Bevölkerung gegenüber ÖPNV-Projekten sind ja eine Sache für sich…
Es ging mir mehr um die grundsätzliche Ablehnung des Systems per se, die in deinen Posts zur Sprache kommt. Egal ob in Hamburg oder anderswo und zu welchen Randbedingungen auch immer. Und naja, ich habe schon erwartet, dass du mindestens Kontakt zu Fachleuten hast, dafür sind Teile deiner Beiträge dann ja doch zu fundiert.
Der letzte Absatz hat meine Frage dann aber doch noch geklärt, danke. Wenn es sich nur um Trotzreaktionen gegenüber Straßenbahnfanboys handelt, kann ich das in gewisser Weise nachvollziehen. Ich war selbst auch schon auf der ein oder anderen Veranstaltung in Hamburg, wo die Argumente pro Straßenbahn immer abstruser wurden und kann verstehen, dass das zu einem Reizthema wird 😉
Ich persönlich finde es trotzdem schade, wenn man Unsachlichkeiten mit Unsachlichkeiten begegnet. Das bringt ja am Ende keinen weiter. Sei es drum. Danke für die Antwort und vielleicht läuft man sich ja tatsächlich mal über den Weg.

@Loki
Moderne Stadtbahnen haben nicht mehr viel mit der Strassenbahn von früher zu tun. Da wo heute Busspuren sind, kann man auch eine Strassenbahn auf eigenen Gleisen betreiben, es gibt aber auch Strassen ohne Busspuren, die breit genug für eine Stadtbahn auf eigenem Gleiskörper sind. Zudem benötigt ein Gleiskörper für eine Stadtbahn weniger Platz, als 2 Busspuren. Gleise auf Magerrasen dämpfen Lärm und Erschütterungen, so da nicht mehr viel mit Rumpeln ist. Was die Sicherheit in Bezug auf andere Teilnehmer am Verkehr betrifft, so gibt es bereits Kollisionswarnsysteme für Strassenbahnen. Ich bin nicht gegn den Bau von U-Bahn und S-Bahn. Man braucht als Ergänzung in HH aber auch eine Stadtbahn. Einmal ist Sie im Bau erheblich günstiger, schneller realsierbar und leistungsfähiger als Busse. Vor allem um äußere Stadtteile miteinander zu verbinden ist sie sinnvoll.

Ich halte persönlich sehr wenig von der Pariser Lösung, wonach man abgehängte Siedlungen im Umland mit einer Rumpelbahn vertröstet und die wohlhabenden Viertel mit hochmodernen U- und S-Bahnen versorgt. Die Folge solch einer Verkehrspolitik sollte eigentlich bekannt sein.

Die Verkehrslaien der CDU streben auch kein Netz an und umgehen mögliche Verknüpfungen zu den leistungsfähigen Schnellbahnen. Der Bedarf für diese „Ergänzung“ ist weiterhin unbekannt und nirgends mit Fakten gestützt. Damit kann ich als Wissenschaftler also wenig anfangen. Emotionen oder „haben andere auch“ sind da keine Bedarfsermittlung.

Und zu den Gefahren reicht ein Blick ins Neuland, wenn man mal „Unfall Straßenbahn“ in der Suchmaschine des eigenen Vertrauens eingibt.

Eine schnelle Realisierung der Billiglösung ist auch nicht erkennbar. Die Straßenbahn sollte schon in den 90ern wieder eingeführt werden. Peng, von der CDU 2001 beerdigt. Dann gab es mit den Grünen einen neuen Anlauf und 2010 hat die CDU erneut die Straßenbahn einkassiert. Warum sollte es dieses Jahr bzw. von 2020 an gelingen?

„Ich halte persönlich sehr wenig von der Pariser Lösung, wonach man abgehängte Siedlungen im Umland mit einer Rumpelbahn vertröstet und die wohlhabenden Viertel mit hochmodernen U- und S-Bahnen versorgt. Die Folge solch einer Verkehrspolitik sollte eigentlich bekannt sein.“

Deine Polemik der übelsten Sorte geht mir echt auf den Zeiger. Die Pariser Tram ist hochmodern, schnell und leise und alles andere als eine Rumpelbahn. Und im Gegensatz zur RATP bietet sie eine vorzügliche Erschließung mit kurzen Fußwegen.

„Die Verkehrslaien der CDU streben auch kein Netz an und umgehen mögliche Verknüpfungen zu den leistungsfähigen Schnellbahnen. Der Bedarf für diese “Ergänzung” ist weiterhin unbekannt und nirgends mit Fakten gestützt. Damit kann ich als Wissenschaftler also wenig anfangen. Emotionen oder “haben andere auch” sind da keine Bedarfsermittlung.“

Wenn Du ein Wissenschaftler sein willst, dann bin ich der Kaiser von China. Du hast Null Ahnung und noch schlimmer, Null Einsicht und Deine „Argumentationen“ beschränken sich auf Beleidugungen! Schnellbahnverknüpfungen sind in Holstenstraße, Othmarschen, Stellingen, Hagenbecks Tierpark, Elbgaustraße und Eidelstedt-Stadtentrum. Und natürlich gab es eine Bedarfsermittlung, wo hingegen die U5-Ost an den aktuellen Verkehrsströmen nach Süden völlig vorbeifährt, insbesondere wo man sich die wichtigste aller Haltestelle Rübenkamp schenken will.

„Und zu den Gefahren reicht ein Blick ins Neuland, wenn man mal “Unfall Straßenbahn” in der Suchmaschine des eigenen Vertrauens eingibt.“

Bösartig bist du also auch noch? Nach der Statistik sterben die meisten Menschen im Bett!. Die Straßenbahn-Unfälle in Deutschland, die im Übrigen einen kaum messbaren Anteil der sonstigen Verkehrsunfälle ausmachen, wurden weit überwiegend durch andere Verkehrsteilnehmer verursacht. Und nach Deiner Logik war es halt Pech, dass sich dem Bus in Wiebaden einfach das Wartehäuschen in den Weg geschoben hat?

„Eine schnelle Realisierung der Billiglösung ist auch nicht erkennbar. Die Straßenbahn sollte schon in den 90ern wieder eingeführt werden. Peng, von der CDU 2001 beerdigt. Dann gab es mit den Grünen einen neuen Anlauf und 2010 hat die CDU erneut die Straßenbahn einkassiert. Warum sollte es dieses Jahr bzw. von 2020 an gelingen?“

Auch hier lässt Dich Gedächtnis (oder Dein Verstand?) im Stich. Die Grünen haben den Koalitionsvertrag platzen lassen und die Einstellung der Planfeststellung war mehrheitlich in der Bürgerschaft, wo die CDU gar keine Mehrheit mehr hatte. Und was Deine grundsätzlich abwertende Wortwahl angeht: Eine Straßenbahn ist ein sehr preiswertes, ressourcenschonendes und nachhaltiges Verkehrsmittel und vereinigt die Vorteile des Busses (gute Feinerschließung) mit den Vorteilen der Schnellbahn (schnelle Beschleunigung und abgasfreier Betrieb ohne die umwelttechnisch höchst bedenklichen Batterien). Billig sind also nur Deine Argumentationen und Deine Verbohrtheit.

Was Deinen Spitznamen angeht: Loki, die ich persönlich kannte, war eine glühende Verfechterin der Straßenbahn. Aber mach ruhig weiter, diese Seite Nahverkehr Hamburg zur Lachnummer werden zu lassen.

In den gängigen Verkehrsstatistiken sind Todesfälle im Bett nicht berücksichtigt, sondern jene im Straßenverkehr. Mich deucht, ihro Durchlaucht sah noch nie die Fakten an und denkt nur an die Fälle, die man Mal gelesen hat.

Und schau dir die Pläne doch nochmal in Ruhe an. Das senkt auch den Blutdruck. Hagenbeck, oh vey. Aber hier, Arne, hast du ein Beispiel für die geladenen Emotionen in der Debatte.

Zum Thema U 5 und vorbeifahren.
Sie würde in der Tat an folgenden wichtigen Punkten vorbeifahren: Rübenkamp, Fuhlsbüttler Str., UKE ( Hat auch nur 10.000 Mitarbeiter und Tausende von Besuchern).
Habe sicherlich noch etwas vergessen……

Cool, vielleicht kann man die S-Bahn mit Gutachten und Gegengutachten damit noch um etwa 10 Jahre verzögern. Diese Chance sollte man sich nicht entgehen lassen.

Hehe. 2001 und 2010 hat die CDU die Straßenbahn eingestampft. Und nun will sie unter einem feschen, neuen Namen das Ding wieder einführen. Natürlich nur regional. Damit gewinnen sie im Hamburger Westen bestimmt Wähler der Grünen. 😀

Gleichzeitig heulen die Laien über jede Verkehrsbehinderung durch Baustellen und sind für die parallel verlaufende S32. Wer darauf hereinfällt, soll es bitte auch gerne tun. Und wie die Rechnungen der CDU aussehen, weiß ja jeder, der sich mal mit der Elbphilharmonie, mit der HSH Nordbank oder mit der Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen (u.a. Krankenhäuser) beschäftigt hat.

Grundsätzlich ist eine moderne Stadtbahn nicht zuletzt aus Kostengründen begrüßenswert.
Man hat hier allerdings den Eindruck, dass hier nur die Scholzsche „ich streu den Wählern mal vor der Wahl Sand in die Augen“ Masche angewendet werden soll. Denn der hat damals auch, um dem ewig nervigen ÖPNV-Thema ein Ende zu setzen, eine U5 aus dem Hut gezaubert. Und, es hat geklappt. Nur wer zahlt, hat er nicht gesagt. Und gebaut wird dieser Irrsinn hoffentlich nie.
Sollte es denn wirklich ernst gemeint sein, mit dieser Metrotram, dann scheint man bei der CDU noch nichts von den Diebsteich-Plänen gehört zu haben. Denn dort sucht man sie vergebens…….. 😉

Wenn eine Stadtbahn sinnvoll ist, dann dort. Aber die Gretchenfrage lautet: Wo soll der Betriebshof hin? Ein Blick auf den Stadtplan lehrt, dass einzig die Fläche der heutigen Trabrennbahn hierfür in Frage kommt. Dort sollen aber eigentlich Wohnungen hin. Schwierig.
Bei der Linienführung besteht ebenfalls noch Anpassungsbedarf. Da ein umsteigefreies Fahren bis zum Hauptbahnhof im Gegensatz zur S-Bahn-Lösung nicht möglich ist, ist ein Schlenker zum Diebsteich m.E. unerlässlich.

Da die CDU gleichzeitig für die S32 gestimmt hat und weiterhin befürwortet, ist die von der CDU angedachte Investition von 520 Mio Euro offensichtlich nicht nachhaltig. Zur Erinnerung, die S32 liegt fast deckungsgleich mit der vorgeschlagenen Linie 1. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen müßte man ja die neue MetroTram (mindestens die Linie 1) wieder abreißen, sobald die S32 fertiggestellt würde. Bedenkt man, daß die üblichen Planungsprozesse alleine schon so um die 5 Jahre für die MetroTram dauern dürften (ohne Verzögerungen durch wahrscheinliche Klagen einzukalkulieren), bleibt relativ wenig Betriebsdauer (ca. 10 Jahre?). Dafür so viel Geld ausgeben, ist verrückt.

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