Vor fünfeinhalb Jahren hatte sich der Hamburger Senat das Ziel gesetzt, alle kostenlosen Parkplätze im zentralen Stadtbereich gebührenpflichtig zu machen (siehe hier).
Jetzt folgt auf St. Pauli die Umsetzung: Ab dem 3. September müssen Autofahrer in weiten Teilen des Amüsierviertels Parkgebühren zahlen – zwei Euro pro Stunde.
Außerdem gilt künftig eine Höchstparkdauer von 3 Stunden, wie die Innenbehörde gestern mitteilte.
Die Parkgebühren sind demnach von 9 Uhr morgens bis 2 Uhr nachts fällig und gelten im Bereich zwischen der Max-Brauer-Allee, Holstenstraße, der Hexenbergsiedlung, St. Pauli Fischmarkt, Bernhard-Nocht-Straße, Zirkusweg, Budapester Straße sowie der Stresemannstraße. Dazu werden rund 100 neue Parkscheinautomaten aufgestellt.
Neuer Anwohnerparkzonen auf St. Pauli
Außerdem wird auf St. Pauli Hamburgs größte neue Anwohnerparkzone eingeführt. Dies hatte der damalige SPD-Senat ebenfalls im Frühjahr 2013 in der Hamburgischen Bürgerschaft angekündigt und bislang nicht realisiert.
Insgesamt werden vier neue Bewohnerparkzonen eingerichtet:
- MA201 „Wohlers Park“
- MA202 „Paulinenplatz“
- MA203 „Spielbudenplatz“
- MA204 „Hein-Köllisch-Platz“
Anwohner zahlen 30 Euro im Jahr
Bewohner können ab sofort Bewohnerparkausweise online üb…
9 Antworten auf „Autoverkehr: Parken auf St. Pauli kostet künftig Gebühr“
Leider handelt es sich um eine Verwaltungsgebühr. Der Städtetag hat diese auf max. 31 € je Jahr bundesweit festgelegt. Was den Ami die Knarren sind, sind hier eben die Karren…
Ich meine, dass es für öffentliche Parkausweise eine Obergrenze gibt, die bundesweit gilt. Wo diese genau liegt, weiß ich nicht. Es wäre an der Hamburger Politik Kostenwahrheit einzuführen.
Um Autos von der Straße weg zu bekommen, müsste sich der Preis des Anwohnerparkausweises an den üblichen Mieten für privaten Parkraum orientieren. Draußen ist alles wild zugeparkt, während Tiefgaragen in Privathäusern, die für Nicht-Anwohner üblicherweise mangels Kurzzeitparkmöglichkeit nicht nutzbar sind, leer stehen. Für St. Pauli bedeutet das, dass wir hier anstatt von 30 Euro pro Jahr eher von 30 Euro pro Woche sprechen sollten.
Kommt hin. In der Speicherstadt gibt’s ein Parkhaus mit 814 Stellplätzen auf neun Etagen. Kostet 12 Euro am Tag oder 150 Euro im Monat. Macht 1800 Euro im Jahr statt 30. Aber ist halt privat betrieben und nicht staatlich subventioniert.
30 Euro im Jahr sind ja ein echter Schnapper. Geht man konservativ von ca. 15 qm pro Stellplatz aus, kann sich ja jeder ausrechnen, wie hoch der Wert des innerstädtischen Bodens ist. Rechnet man günstig mit 4000 EUR pro qm Wohnraum und geht von einem viergeschossigen Gebäude aus, kommt da gut was zusammen. Und da sind Betriebs- und Instandhaltungskosten, die permanent anfallen, noch nicht einmal berücksichtigt. Eine ziemlich krasse Subvention für ein Privatvergnügen. (Ja, schon klar, Stellplatz ist nicht in Wohnraum umwandelbar, aber letztendlich geht’s auch städtebaulich um die Aufteilung des städtischen Raumes und wie viel Fläche insgesamt welchen Nutzungen bereitgestellt wird)
Sehe ich ähnlich.
Dito, vgl. zur Flächenverteilung die Reverse Traffic Pyramid, https://www.zukunft-mobilitaet.net/166207/urbane-mobilitaet/brent-toderian-nachhaltige-mobilitaet-lebensqualitaet-kostenwahrheit-vancouver/
Übrigens gibt es Ansätze einen einzelnen Stellplatz 1:1 in Wohnraum umwandeln zu können 😉 https://www.fastcompany.com/40482921/this-three-story-tiny-house-fits-in-the-footprint-of-a-parking-space (auch wenn es meist wohl insgesamt wohl sinnvoller sein, Stellplätze in die Verbesserung des Fußverkehrs und Radverkehrs umzuwandeln)
Richtig so!
Warum muss jeder Hans und Franz mit dem Auto auf den Kiez fahren? Hoffentlich wird dann auch nachts ausreichend kontrolliert.
Und zum „posen“ reicht es ja völlig aus, wenn diejenigen um den eigenen Häuserblock fahren…….. 😉
Allerdings finde ich die Gebühr fürs Anwohnerparken unverschämt, denn schliesslich wohnen die dort!
Normalerweise gibt es Anwohner-Ausweise, Die kosten um die 80 Euro pro Jahr. Warum nicht in St. Pauli?