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„Bahn-Ausbau Hamburg – Elmshorn muss in Verkehrswegeplan“

Der Fahrgastverband Pro Bahn kritisiert, dass der Ausbau der Bahnstrecke Hamburg – Elmshorn im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans nicht berücksichtigt worden ist. "Damit werden "Einschränkungen bei der Betriebsqualität dauerhaft festgeschrieben und der weitere Ausbau des Fern-  und Nahverkehrs verhindert", so der Verband.
Christian Hinkelmann
Menschen steigen in einen Regionalzug am Bahnhof Tornesch in Schleswig-Holstein
Menschen steigen in einen Regionalzug am Bahnhof Tornesch in Schleswig-Holstein

Demnach würden schon heute Verspätungen, die auf diesem Streckenabschnitt entstehen, unmittelbar auf die Fernverkehrsstrecke Richtung Hannover übertragen werden. „Daher ist der Verzicht auf den Ausbau des Streckenabschnitts Elmshorn – Hamburg nicht nachvollziehbar“, so der Vorsitzende des Pro Bahn-Landesverbands Schleswig-Holstein/Hamburg, Stefan Barkleit.

Außerdem kritisiert der Verband, dass mit dem Ausbau-Verzicht auch die lang geplante S-Bahnlinie nach Itzehoe und Wrist (S4-West) verhindert wird. „Der Ausbau der Bahnstrecke ist Voraussetzung für die Einführung der S4-West, die die Verkehrsachse Elmshorn – Hamburg mindestens im 20-Minuten-Takt direkt an die Hamburger Innenstadt anbindet“, so die Vorsitzende des Pro Bahn Regionalverbands Westholstein, Sigrid Pohlmann.

Darüber hinaus sieht der Fahrgastverband den weiteren Ausbau des Verkehrsangebotes im Fernverkehr gefährdet. Hintergrund sind die Planungen zum Ausbau der Fernverkehrs-Linie (Aalborg) – Aarhus – Kolding – Flensburg – Neumünster – Hamburg und die Planungen im neuen Fernverkehrs-Konzept der Deutschen Bahn, das Verkehrsangebot auf den Fernverkehrs-Linien Westerland – Niebüll – Husum – Heide – Itzehoe – Hamburg und Kiel – Neumünster – Hamburg weiter auszubauen.

„Schon heute ist es schwierig, auf dem Streckenabschnitt Elmshorn – Hamburg weitere Fernverkehrs-Trassen mit attraktiven Fahrplan-Lagen zu erhalten“, so Barkleit.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrinth (CSU) hatte den Entwurf für den neuen Bundesverkehrswegeplan vor zwei Monaten in Berlin vorgestellt. In dem Papier werden sämtliche Verkehrsprojekte mit bundesweiter Bedeutung aufgelistet, deren Bau der Bund bis zum Jahr 2030 für wichtig, bzw. sehr wichtig hält.

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Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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6 Antworten auf „„Bahn-Ausbau Hamburg – Elmshorn muss in Verkehrswegeplan““

Was heißt das unterm Strich? Kein drittes Gleis – keine Taktverdichtungen im Bahnverkehr.
Es kann nicht jeder mit dem Auto von ,,A“ nach ,,B“ fahren weil nicht jeder einen Führerschein besitzt und natürlich will man auch nicht auf der Autobahn stundenlang im Stau stehen trotz der Ausbau auf der A7 auf sechs Spuren wird nicht viel bringen.

So wie es aussieht wird das mit der S4-West auch nichts solange wie man keine Verbesserung auf dieser Strecke vorgenommen hat.

Aber es wird doch die A23 von Elmshorn nach Hamburg 6-spurig ausgebaut, damit noch mehr Menschen auf das Auto umsteigen! Oder?

Ja, ich bin auch dafür, dass die Strecke Pinneberg-Elmshorn ausgebaut wird. Unbedingt, und gern auch um zwei Gleise mehr, wenn das betrieblich notwendig ist.

Aber nur als Verlängerung der Gleichstrom-S-Bahn!
(Ich hoffe, dass das Pinneberger EG nicht unter Denkmalschutz steht. Wenn doch, gibt es garantiert trotzdem Möglichkeiten die S-Bahn zu verlängern. Man muss nur wollen.)

Alles andere als eine saubere Trennung in 1-2 Gleise Stromschienen-S-Bahn und 2 Gleise mit Oberleitung für Fern-, RE- und Güterverkehr wäre katastrophal für die Pünktlichkeit unserer S-Bahn (siehe den vorhergehenden Artikel „Darf die Hamburger S-Bahn ab 2018 öfter zu spät sein?“). Deshalb: Keine S4-West im Mischbetrieb aufs „platte Land“! Es gibt eine ideale nordbahn mit bestem Wagenmaterial dafür. Aber gern eine Verlängerung der S3 auf S-Bahn-Gleisen bis Elmshorn.

So lange dieser untaugliche, vom Autolobby gesteuerte Verkehrsminister einer bayrischen Latzhosenpartei regiert, wird es nie was. Dieses Fossil namens Dobrindt lebt in einer falschen Welt.

Erbärmlich.

Der Diskussionsbeitrag von Pro Bahn kommt leider zu spät. Das Konsultationsverfahren zum BVWP 2030 wurde mit Ablauf des 2.05.2016 abgeschlossen.

Warum kritisiert der Fahrgastverband nicht zuallererst, dass im BVWP 2030 kein Ausbau der Strecke Niebüll – Westerland vorgesehen ist? Für diesen Abschnitt der Strecke 1210 (Marschbahn) liegt in den Schienennetz—Benutzungsbedingungen der DB Netz AG (SNB 2016) eine Überlastungserklärung vor! Ein derartiger Streckenausbau wäre folglich mit VB – EB zu priorisieren!

Zum 3-gleisigen Ausbau des Zulaufs Elmshorn – Hamburg gibt es als Alternative die Elektrifizierung und ein 2-gl. Ausbau der Strecke Neumünster – Bad Oldesloe. Dann könnte ein Teil der Züge von Neumünster über Elmshorn nach Hamburg über die ebenso lange Streckenführung Neumünster – Bad Oldesloe – Hamburg Hbf geleitet werden – und die Hamburger Verbindungsbahn würde entlastet!

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