Wie weit ist die geplante S-Bahnlinie S4 zwischen der Hamburger Innenstadt und Bad Oldesloe? Was für Auswirkungen hat der Bau von zwei neuen Gleisen neben der Fernbahnstrecke Hamburg – Lübeck? Wo müssen Brücken abgerissen, Bahnübergänge geschlossen und Bahnhöfe angepasst werden? Und wie sieht es mit Schallschutzwänden aus?
Diese und viele weitere Fragen wollen die Planer der Deutschen Bahn heute Abend auf einer Informationsveranstaltung zur S4 beantworten. Los geht es um 18 Uhr im Kinosaal 8 im UCI Wandsbek am Friedrich-Ebert-Damm 134.
Die geplante S4 ist eines der größten Nahverkehrsprojekte im Norden und soll die stark befahrene Regionalstrecke zwischen Hamburg und Bad Oldesloe entlasten und mit zusätzlichen Stationen ganze Stadtteile erstmals an die Schiene anbinden – zum Beispiel Jenfeld. Gleichzeitig soll das Hamburger Umland dank der neuen Direktverbindung noch enger an die Innenstadt angebunden werden. Pendler kommen mit der S4 von Bad Oldesloe und Ahrensburg künftig umsteigefrei bis an den Hamburger Jungfernstieg oder die Landungsbrücken.
S4 soll im 10-Minuten-Takt bis Ahrensburg fahren
Die Deutsche Bahn ist von der Hansestadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein mit den Planungen der S4 beauftragt. Bis Ahrensburg soll die S-Bahn-Strecke, die parallel zur vorhandenen Fernbahnstrecke geplant wird, zweigleisig …
13 Antworten auf „Bahn informiert im Kino über geplante S4 nach Bad Oldesloe“
Schade, ich habe leider erst im Nachhinein von dieser Veranstaltung erfahren. Für mich sind diese Protestler mittlerweile nur noch schlecht zu ertragen. Wenn man sich das erwähnte Alternativkonzept einer (Güter-)Bahnlinie um den östlichen Bereich herum anschaut, dann ist das eine ganz typische “Nur-nicht-vor-meiner Tür”-Aussage. Der ernorme Flächen-/Landschaftverbrauch ist schlicht gesagt idiotisch und den Burgern von Stapelfeld, Barsbüttel usw. will man den Bahnlärm gerne zumuten.
Den Verlust von 5,5 Meter Grundstück nehme ich in Kauf, weil der persönliche Nutzen und der für das Gemeinwohl (daran denken die Schreihälse in keinster Weise) überwiegt.
Doch, doch.
Aber: Diese Sperrungen waren wohl recht schnell beseitigt. Die RB81 fuhr dagegen noch den ganzen Montag nicht. Also ist in solchen Fällen die Stromschiene doch besser.
Ansonsten gebe ich Ihnen recht und frage mich auch, wann die S-Bahn endlich ihre Gleise einzäunt. Zumindest in den “prädestinierten” Bereichen.
Ich habe jetzt folgenden Text an S4@deutschebahn.com gesendet:
“Sehr geehrtes S4-Projekt-Team,
da ich bei der Infoveranstaltung zur S4 am 23.10. im UCI-Kino Wandsbek mit meinem Redebeitrag nicht drangekommen bin, möcht ich Ihnen meinen Vorschlag auf diese Weise mitteilen:
1. Der Gleichstrombetrieb sollte bis hinter Rahlstedt ausgeweitet werden, statt nur bis etwa 2,5 km hinter Hasselbrook, um eine problemlose Verstärkung zum 5-Minuten-Takt mit Gleichstromzügen nicht von vorn herein zu verbauen. Außerdem ist dieser Gleichstrombetrieb mit seitlicher Stromschiene gerade bei den häufiger werdenden Extremstürmen wichtig, damit bei solchen Wetterlagen der Verkehr auf der S4 – zumindest im Hamburger Stadtgebiet bis Rahlstedt – nicht wegen gerissener Oberleitungen eingestellt werden muss!
Technisch dürfte dies mit vertretbarem Aufwand verbunden sein:
1. Die Oberleitung muss sowieso umgebaut werden, also kann sie auf beiden S-Bahngleisen zugunsten der Stromschiene entfernt werden und wird nur für die Ferngleise in neuer Lage aufgebaut.
2. Die jetzigen Verstärkungsleitungen pro Gleis dienen nach dem Umbau als Speiseleitungen für die zusätzlichen beiden hinter Rahlstedt mit Wechselstromoberleitung elektrifizierten S4-Gleise.
3. Es müsste meiner Meinung nur ein zusätzliches Gleichrichterwerk für den Abschnitt Bovestraße (ausschl. – bis dort hin wird sicher von Hasselbrook aus eingespeist) – Rahlstedt (einschl.) an Streckenmitte in Tonndorf gebaut werden. In nicht einmal 1 km Luftlinie befindet sich an der Jenfelder Allee gegenüber dem Studio Hamburg eine 110kV-Umspannstation der Hamburg Netz GmbH, von der eine Kabelverbindung zum Gw gelegt werden könnte.
2. Mit diesem Gleichstrombetrieb bis Rahlstedt ist es möglich auch die Verkehrsachse der Linie S4 mit einer HVZ-Verstärkerlinie S41 auszustatten, ohne in Konflikt mit der geplanten Linie S32 zu kommen:
Da bisher zur geplanten S4 aufgrund der Einrichtung der Linie S32 – die die einzige noch freie Fahrplanlage dafür belegen würde – keine HVZ-Verstärkerlinie S41 vorgesehen ist, möchte ich Ihnen einen Vorschlag unterbreiten, wie dieses Problem gelöst werden könnte. Die S41 würde zwischen Rahlstedt und Berliner Tor mit Gleichstromfahrzeugen der BR474 oder BR490 verkehren und könnte eine erhebliche Entlastung im Berufsverkehr bewirken. Da der Bau der S4 sowieso erst abgeschlossen sein wird, wenn auch die S-Bahn-Station Berliner Tor umgebaut worden ist, sollte zuvor das mittlere “untere” Gleis 2 auch ostwärts aus beiden Richtungsgleisen angebunden werden. So könnte dort in den HVZ die S41 von Osten her enden und kehren und zu ihren bisherigen Fahrtzeiten die S31 aus westlicher Richtung. Am Berliner Tor ist ein (hoffentlich nach dem Umbau bequemerer) direkter Umstieg auf die allermeisten Schnellbahnlinien Richtung Innenstadt (U2, U3, U4, S1/S11, S21/S2) möglich. So könnte der gemeinsame “Slot” mit der S32 genutzt werden, ohne dass sich beide Linien gegenseitig behindern und es würde zwischen S4 und S41 auf dem betreffenden Streckenabschnitt ein sauberer 5-Minutentakt entstehen (zeitversetzt zur S1/S11).”
Inzwischen habe ich nun doch eine Antwort meine beiden oben genannten Vorschläge bekommen:
“Sehr geehrter …,
alle eingegangenen Fragen der Podiumsdiskussion “S-Bahnlinie S4 (Ost) Hamburg – Bad Oldesloe, Güterverkehr” am 23.10.2017 im UCI Wandsbek hat das Projektteam zwischenzeitlich beantwortet und auf unserer Internetseite http://www.s-bahn-4.de veröffentlicht. Ihre Fragen möchten wir Ihnen natürlich auch persönlich mit dieser E-Mail beantworten.
(1. …)
Frage: Ist es nicht praktischer die Stromschiene bis Rahlstedt zu führen und erst dort eine Systemwechselstelle zu errichten?
Im Zuge der Planung wurden verschiedene Standorte für die Systemwechselstelle geprüft und miteinander verglichen. Die Entscheidung, die Systemwechselstelle zwischen die Stationen Bovestraße und Holstenhofweg zu legen, ist auf Grund mehrerer Faktoren getroffen worden. Ein Grund ist, dass es für den Betrieb während und nach der Bauphase notwendig ist, dass die Systemwechselstelle so dicht wie möglich an der Station Hasselbrook liegt. Denn im Zuge der baulichen Umsetzung werden die S-Bahn-Gleise zuerst gebaut. Um diese mit den Fernverkehrszügen befahren zu können, ist die Systemwechselstelle in diesem Bereich notwendig. Zudem kann die Systemwechselstelle an diesem Ort auf DB-Fläche errichtet werden. Die DB Netz AG ist dazu verpflichtet, so wenig Fläche Dritter wie möglich in Anspruch zu nehmen. In dem Bereich zwischen der Station Bovestraße und der Station Holstenhofweg könnte die gesamte Systemwechselstelle auf DB-Grund errichtet werden, sodass kein Fremdeigentum in Anspruch genommen werden muss. Dies ist ein weiterer Vorteil gegenüber dem Standort in Rahlstedt.
(2. …)
Frage: Ist eine Konfliktfreie Taktverdichtung der S4 durch den Betrieb einer weiteren Linie S41 möglich?
In der Planung der DB wird kein Betriebsprogramm planfestgestellt. Daher ist es uns auch nicht möglich, eventuelle Taktverdichtungen zu planen. Das in der Planung angesetzte Betriebsprogramm erfüllt zum jetzigen Zeitpunkt den geforderten S-Bahn-Betrieb laut Eisenbahnbetriebswirtschaftlicher Untersuchung.
Das Team der S4 wünscht Ihnen ein gesundes und glückliches Jahr 2018. Haben Sie eigentlich schon die Möglichkeit ergriffen, sich mal auf unserer Internetseite umzusehen? http://www.s-bahn-4.de Dort haben Sie die Möglichkeit, sich für unseren Newsletter anzumelden. Verpassen Sie keine öffentlichen Termine und Neuigkeiten mehr und darüber hinaus erfahren Sie noch ganz persönliche Erlebnisse unserer Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr S4 Projektteam
DB Netz AG”
Alle Fragen und Antworten sind hier aufgeführt: https://www.s-bahn-4.de/de/news/praesentation-podiumsdiskussion.html
Hallo wgr,
ich weiß schon, dass Sie “kein großer Fan” der S4 sind. Das haben Sie ja schon öfters bekundet. Aber wir in Rahlstedt und Tonndorf brauchen endlich eine bessere ÖPNV-Anbindung.
Das Problem bei der Teilnahme an der Diskussionsrunde war nur, dass sie bei den “normalen” Einwohnern schlicht nicht bekannt war. Weder Plakate noch ein Hinweis im Wochen-Wurschtblatt. Ich habe davon erst durch den S4-Initiative-Newsletter und die Info von J-P-Rahlstedt hier im Forum erfahren. So sind dann wohl hauptsächlich die “Aktivisten dafür und dagegen” erschienen. Wobei die Gegner mit ihren Dauermeckereien wegen Lärm, Güterverkehr und Baumaßnahmen generell und für schwachsinnige Vorschläge, wie eine Verlegung der Bahnlinie an die A1, eindeutig in Anzahl und Lautstärke dominierten. Wie schon oben geschrieben: Ich kam mit meinem konstruktiven Vorschlag leider nicht dran.
Die angblich fehlenden “tausende Pendler” anzuführen, um dann zu suggerieren, dass eine VERNÜNFTIGE S4 (also eine mit dauerndem 10-Minuten-Takt und in der HVZ eine S41 in irgend einer Form – z.B. wie in meinem Vorschlag) gar nicht gebraucht würde und es eine etwas bessere RB81 auch tut, finde ich nicht gut.
Übrigens bin ich letztens mit der Linie 5 in beiden Richtungen gefahren. Und ich muss sagen, die Fahrgäste haben es dort wirklich gut im Vergleich zu unserer oft katastrofalen Linie 9. So schnell wie auf der 5 bin ich nirgends in HH mit dem Bus durchgekommen, hatte immer “Grüne Welle”. Und außerdem gibt’s ja noch die U2, mit der man auch ruck-zuck in der Innenstadt ist. Solche guten Möglichkeiten haben wir “Ost-Wandsbeker” leider nicht.
Noch eine spaßige Begebenheit heute:
Durchsage in der U3 wegen liegengebliebenem Zug auf der U1 zwischen WK und FA. Der Fahrer sagt Alternativmöglichkeiten durch: “Versuchen Sie nach Möglichkeit mit anderen U-Bahn-Linien, mit … (jetzt folgte eine längere Kunstpause) … mit anderen Bussen an Ihr Ziel zu gelangen.” Ich musste so was von innerlich lachen. Da hätte sich doch der Fahrer beinah (freudsch) verplappert und “S-Bahn” oder “Regionalbahn” gesagt. Das geht aber gar nicht! Nicht doch, das ist die Konkurrenz! Ja, so ist das bei der “Mutter aller Verkehrsverbünde”: Jeder macht seins. Vielleicht wird ja der HVV bald wieder aufgelöst und es gibt wieder Fahrkarten für Hochbahn, DB, und natürlich Bahnsteigkarten, und vielleicht noch Schnellbahnzuschläge. In Hamburg ist in der Verkehrspolitik alles möglich…
Hallo,
“es ist keineswegs so, dass ich gegen die S4 wäre, die aber die Mehrzahl der ÖPNV-Probleme im Nordosten … und es auch dort dringenden Handlungsbedarf gäbe, zweifle ich keineswegs an.”
Da, glaube ich, sind wir uns sicher auch einig. Ich hatte hier schon mehrfach einen Stadtbahn-Netz-Vorschlag für den Bezirk Wandsbek vorgestellt (der noch ausgebaut werden könnte). Mit dieser Stadtbahn könnten die Wohngebiete im Osten Wandsbeks natürlich viel besser angebunden werden, als mit der S4 durch Gewerbegebiete. Auch wenn ich jetzt einen Mitleser sicher damit ärgern werde, hier ist er nochmal 😉
Stadtbahnlinie W1:
Sie ersetzt die Linie 9 und verbindet Großlohe über Rahlstedt, Tonndorf und den folgenden stark fahrgast-frequentierten Bereich der ehemaligen B75 mit den Schnellbahnen U1, S1/4 und U2/4. Sie wird ab Knoten U Wandsbek Markt über Hammer Straße und Pappelallee nach S Hasselbrook und dann weiter über Hammer Steindamm und Sievekingdamm bis U Burgstraße verlängert. (Dort kann die einst für die alte Straßenbahn gebaute Umsteigeanlage wieder entsprechend modern genutzt werden.)
Stadtbahnlinie W2:
Sie fasst die Metrobuslinien 8 und 10 zu einer Nord-Südost-Linie zusammen und hat als zentralen Knoten mit der Linie W1 eine gemeinsame Haltestellenanlage auf dem Wandsbeker Markt. Somit entsteht eine attraktive und leistungsfähige Verbindung von S Poppenbüttel über Saseler Markt (abweichend zur bisherigen 8), Bramfeld, das Wandsbeker Kerngebiet nach Jenfeld, evtl. sogar weiter bis Barsbüttel. Sicher müssten hier z.B. im Bereich der engen Walddörferstraße Alternativwege (z.B. über die Lesserstraße) gewählt werden.
Stadtbahnlinie W3:
Sie verknüpft als „Halbring“ S Rübenkamp – Steilshoop – Bramfelder Dorfplatz (W2) – U Farmsen – S Pulverhof (W1) – Jenfeld Zentrum (W2) – U Dannerallee – U Billstedt
Stadtbahnbetriebshof:
Nur eine von vielen Möglichkeiten besteht auf der großen, teilweise als Parkplatz genutzten Brachfläche zwischen Neumann-Reichardt-Straße, Bovestarße und Lübecker Bahn. Für meinen Wandsbeker Stadtbahnvorschlag gäbe es ideale Zufahrten von der W2 aus Richtung Bovestraße, evtl. auch von Norden her direkt von der W1.
“U4 zumindest bis Jenfeld Zentrum statt Horner Geest würde die S4 nicht kannibalisieren und etliche Busse einsparen, das wäre überlegenswert.”
Auf jeden Fall. Jedoch bin ich sogar für gute Verknüpfungen der Bahnen und würde durchaus die U4-Ost bis zu einer S4-Station (und darüber hinaus) führen. Die Betriebswirtschaftler werden sicher Kannibalisierung befürchten, aber ich bin für attraktive ÖPNV-Verbindungen. Z.B. verstehe ich bei der U5-Planung überhaupt nicht, dass diese Linie an Siemersplatz oder Nedderfeld enden soll. Für mich wäre die einzige logische Verknüpfung in Niendorf Markt mit der U2. Das wäre für die Fahrgäste attraktiv und könnte ideal die Busse einsparen. (Anstelle der U5 wäre auch eine Stadtbahn nur ab NM für mich logisch, und nicht irgendwo “zwischendurch” beginnend.)
“Nicht die (Gleichstrom) S-Bahn löst die Nordost-Probleme … bleibt sicherlich ein Phantom, das eher niemand akzeptieren wird.”
Da haben wir nun ganz unterschiedliche Meinungen. Für mich ist schon ein deutlich besserer Takt für den SPNV in den Wandsbeker Osten wichtig, auch wenn man uns nur diesen 20-Minuten-Takt zugestehen sollte. (Ich finde es immer wieder lustig, wie in den offiziellen Verlautbarungen zur S4 durch entsprechende Sprachregelungen dieser Sachverhalt elegant “umschifft” wird.) Auch meinen S41-Vorschlag würde ich nicht so inakzeptabel für die Fahrgäste sehen. Gesetzt den Fall – der vermutlich nicht eintritt – ich könnte einmal so eine Verbindung in meinem Berufsleben nutzen, dann würde ich schon an BT von der S41 auf die U3 Richtung Westen umsteigen (und umgekehrt), anstelle den grausligen Hbf über mich ergehen lassen zu müssen.
“Wenn denn die S4-Gegner so gut über die Kino-Veranstaltung informiert waren, die Befürworter aber nicht, demonstriert das deren Desinteresse und mangelhaftes Engagement und Organisationsvermögen recht deutlich, die S4-Planer müssen das gewiss nicht fürchten.”
Ja, das Problem ist auch – und das wurde in der Diskussion ja deutlich – dass die S4-Initiative zum Teil als eine “SPD-Veranstaltung” wahr genommen wird. Also als eine Form von Parteipolitik der führenden Senatspartei. Leider ist auch von einigen einst aktiven Leuten mit guten Vorschlägen, wie “Wandsbeker”, auch hier im Forum nichts mehr zu hören.
“Auch wenn die Buslinie 5 … pro Fahrt in den Bussen zu revidieren.”
Ich verstehe z.B. überhaupt nicht, warum wir auf der Linie 9 einfach keine Busbeschleunigung bekommen, auch nicht in der zweiten Phase. Bei uns geht es für den Bus immer von roter Ampel zu roter Ampel, während der MIV Grüne Welle hat. Und außerhalb der HVZ müssen die Busfahrer ihre Zeit an den Haltestellen abbummeln, da der Fahrplan so gestreckt worden ist, während die Autos vorbeijagen. So kann man keinen Autofahrer für den ÖPNV gewinnen. Und auch die reduzierten “typisch HH-Sitzplätze”: Gestern versuchte ein etwas kräftigeres Paar sich gemeinsam auf einen der “Plätze für eineinhalb Personen” zu setzen. Irgend wann haben sie es schließlich aufgegeben…
(Mich würde übrigens mal interessieren, ob der HVV diese Kritiken hier überhaupt mitliest. Oder ist für den alles paletti, sobald die Fahrgäste nur ohne Murren und Knurren die hohen Fahrpreise bezahlen.)
Na, die Befürworter waren sicher irgendwo schön was essen. Denn die müssen ja nicht zu so einer Veranstaltung, um Dampf abzulassen sondern freuen sich, dass es nu endlich mal losgeht.
Eine Info-Veranstaltung ist keine Demonstration für eine verkehrsplanerische Maßnahme. Meiner Erfahrung nach kommen insb. besorgte Bürger zu solchen Terminen, weil sie z.B. Einschränkungen für sich befürchten, sprich, Anwohner und Autofahrer.
Zum anderen haben auch Nutzer des MIV etwas von einer besseren ÖPNV-Angebotsplanung, da es die Straßen entlastet und für weniger Unfälle sorgt.
Ein paar Querulanten hat man natürlich auch immer wieder, aber die laufen projektunabhängig durch die halbe Stadt, weil sie zu viel Zeit haben. Das gilt selbst in der immobilienwirtschaftlichen Projektentwicklung. Aber das ist halt eine schrille Minderheit, die sich durch Lautstärke Aufmerksamkeit verspricht. Hatte ich vor wenigen Wochen selbst in Wilhelmsburg, wo ein neues Quartier geplant wird. Ein paar jüngere Stadt- und Landschaftsplaner stellten ihre Vorschläge vor, um bspw. möglichst wenig Grünflächen zu versiegeln. Und die angereisten Bedenkträger wollten sich dann mit Vorträgen über die Straßenbahn und Politiker Aussagen der 70er profilieren. Muss man nicht überbewerten.
Ich war leider verspätet, da ich eine langwierige Zahnbehandlung hatte, bin aber trotzdem mit halbseitig betäubtem Mund gekommen und wollte in der Diskussion den Vorschlag unterbreiten, dass der Gleichstrombetrieb bis hinter Rahlstedt ausgeweitet werden sollte, statt nur bis etwa 2,5 km hinter Hasselbrook, um eine problemlose Verstärkung zum 5-Minuten-Takt mit Gleichstromzügen nicht von vorn herein zu verbauen. Leider kam ich nicht mehr dran. Obwohl der Mann mit dem Mikro schon in meiner Reihe stand und ich der Letzte von den sich Meldenden war, der noch nicht sprechen konnte, hat er mich aus “Zeitgründen” nicht mehr rangenommen. Ärgerlich! Vor allem, da vorher nur Meckerer gegen Güterverkehr, Bau- und Lärmschutzmaßnahmen gesprochen hatten.
Technisch dürfte es mit vertretbarem Aufwand verbunden sein:
1. Die Oberleitung muss sowieso umgebaut werden, also kann sie auf beiden S-Bahngleisen zugunsten der Stromschiene entfernt werden und bleibt nur für die Ferngleise in Verwendung.
2. Die jetzige Verstärkungsleitung dient nach dem Umbau als Speiseleitung für die zusätzlichen beiden S4-Gleise hinter Rahlstedt.
3. Es müsste nur ein zusätzliches Gleichrichterwerk für den Abschnitt Bovestraße (ausschl. – bis dort hin wird sicher von Hasselbrook aus eingespeist) – Rahlstedt (einschl.) an Streckenmitte in Tonndorf gebaut werden. Dort könnten evtl. sogar der seit Jahren leer stehende (und vorher nur Trinkerklientel anziehende) Laden unter den Bahnsteiggleisen genutzt werden. In nicht mal 1 km Luftlinie befindet sich an der Jenfelder Allee gegenüber dem Studio Hamburg eine 110kV-Umspannstation der Hamburg Netz, von der eine Kabelverbindung zum Gw gelegt werden könnte.
Also werde ich meinen Vorschlag – zusammen mit dem schon an die S-Bahn gesendeten zur S41 – an die obige email senden müssen. In einer Diskussionsründe wäre es aber besser gewesen.
@Carlos Kater
Diese Sache mit “Jenfeld” (in Wirklichkeit nur das alte WIB-Gelände am Holstenhof) stößt mir auch immer auf, genau wie “in der Hauptverkehrszeit im 10-Minuten-Takt bis Ahrensburg”.
Ich vermute jedoch, dass sind wohl offizielle Pressemeldungen der DB und keine Formulierungen des Autors dieser Website.
Das wäre zumindest einer der wenigen konstruktiven Beiträge des Abends gewesen.
Der restliche Tenor der Veranstaltung war ja nur das Thema Lärm und zwar entweder von Protagonisten eingeworfen die “schon immer” an der Strecke wohnen (also schon zu Zeiten der Dampf und Diesellokomotiven) und sich jetzt aufregen das auf Gleisen Züge fahren. Oder aber von Personen die an die Gleise gezogen sind weil die Grundstücke dort billig sind/waren (eben weil dort Zuglärm ist) und sich jetzt allen ernstes aufregen, dass es dort Laut ist (als hätte man es nicht vorher gewusst).
Glücklicherweise waren einige anwesend, die erklärt haben, dass die Züge eben NACH Hamburg wollen und deshalb es keinen Sinn macht um Hamburg herum zu fahren. Das begreifen jedoch immer noch nicht alle (Anwesenden).
Zusammenfassend, schade das so viel über hätte, könnte, würde geredet wurde, als über das Projekt an sich und damit verbundene Details zu Planung. Im Grunde war es nur eine Veranstaltung wo der “Wutbürger” eine Plattform zum Pöbeln bekommen hat und andere ihn beklatschen. Der Höhepunkt war eine sog. “Bürgerinitiative” die das Projekt bis zum St. Nimmerleinstag verzögern möchte mit angedrohten Klagen. An diese nochmal ein Herzliches Dank von tausenden Pendlern die wegen Ihnen wahrscheinlich Jahrzehnte leidern müssen…
“entlasten und mit zusätzlichen Stationen ganze Stadtteile erstmals an die Schiene anbinden – zum Beispiel Jenfeld.” Ganze Stadtteile? Jenfeld? Mal im Ernst: bestenfalls wenige Teile von Jenfeld im Westen werden durch die S-Bahn (eher schlecht) erschlossen, Jenfeld im Wesentlichen jedoch nicht! Das ist keine Kritik an der S4, nur bleiben wir mal bei den Fakten. Die S4 ist im Hamburger Stadtgebiet notwendig und wird auch eine erhebliche Erschließungswirkung für alle im fußläufigen Umkreis von bis zu 700 m von den S-Bahnhöfen haben, der Stadtteil Jennfeld gehört jedoch nur marginal dazu. Warum wirbt man nicht vielmehr mit Marienthal, Tonndorf und Rahlstedt, die dann über 6 S-Bahnstationen statt nur 3 Bundesbahnhöfen verfügen, der dichteren Taktfrequenz usw.. Das Verarschen von Jenfeld sollte man unterlassen.
Man sucht lediglich eine Ausrede, um die U4 nicht ein Stückchen weiter bis Jenfeld zu verlängern, was relativ einfach wäre und den Stadtteil wirklich erschliessen würde.
So verkauft man die S4 als Lösung für Jenfeld, was natürlich weit von der Realität entfernt ist.
Was ist denn mit der S21 nach Kaltenkirchen? Gehts da voran? Um das Thema ist es verdächtig ruhig geworden, muß man sich Sorgen machen, das die S21 nicht kommen könnte?