Alle zwei Jahre präsentiert die Bahn-Industrie auf der weltgrößten Branchenmesse Innotrans in Berlin ihre Neuheiten und Trends.
Die Veranstaltung gibt einen guten Überblick, wie der Nahverkehr in anderen Metropolen der Welt unterwegs ist. Darunter sind auch kuriose Entwicklungen.
Vergangene Woche war es wieder so weit. NahverkehrHAMBURG gibt nach einem Messerundgang einen kleinen Überblick über den Hamburger Tellerrand hinweg.
U-Bahn für Riad mit Geschlechtertrennung
Ausgestellt war zum Beispiel ein Fahrzeug für die neue Metro in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad. Bislang hatte die 4,6-Millionen-Metropole mitten in der Wüste gar keine U- oder S-Bahn. Seit zwei Jahren wird dort allerdings ein Metrosystem mit insgesamt sechs Linien aus dem Boden gestampft, das im Jahr 2019 komplett fertig sein soll. Kosten: 17 Milliarden Euro.
Die vollautomatisch fahrenden Züge stammen von Siemens. Für Europäer kaum vorstellbar: In den Zügen gibt es eine Geschlechtertrennung. Die komfortable golde…
5 Antworten auf „Bahn-Messe Innotrans: Das sind die Nahverkehrs-Trends 2016“
Da die Innotrans eine Messe der Bahnindustrie ist, kann man nicht erwarten, dass dort der Nahverkehr jeder Großstadt repräsentiert wird. Die Innotrans ist keine Nahverkehrsmesse. So waren auch die meisten Städte gar nicht mit Fahrzeugen vertreten. Letztendlich entscheidet der Hersteller und das Verkehrsunternehmen muss einwilligen. In sofern kann man froh sein, wenn überhaupt etwas aus seiner Heimatstadt dabei ist. Ich persönlich hatte ja auf die neue Hamburger S-Bahn BR490 gehofft. Aber Bombardier war bei den Fahrzeugen diesmal gar nicht vertreten.
Allgemein denke ich, dass Hamburg relativ gut auf der Innotrans repräsentiert wurde. 2010 war der DT5 vor Ort.
Daher halte ich es für nicht angebracht, die Hamburger Konzentration auf den Bus in Zusammenhang mit der Innotrans in Zusammenhang zu setzen.
“kuriose Entwicklungen”: Ich sehe es dann doch als die kurioseste Entwicklung an, dass eine “Weltstadt”, wie es die “schönste Stadt der Welt” ja sein will, wegen Bussen zur INNOTRANS kommt.
Beneidenswerte dänische Nachbarn aus Aarhus!
Ja, IFRA, unsere HOCHBUS!
Wenn man das monatliche Wurschtblatt namens “Hamburg mobil” aufschlägt, dann geht es dort ja fast ausschließlich um Busse, Fahrstühle und ums Rumgeswitchhe. Und wenn man dann ausnahmsweise einmal darin erfährt, dass die HOCHBUS auch eine U-Bahn betreibt, dann ist das meist auf dem Niveau “Was ist eine U-Bahn?”
(Wie gut war da doch noch die alte “Hamburg mobil”. Aber die wurde ja pünktlich nach dem Jubiläumsjahr eingestampft. Vorher hätte sich das ja nicht gut gemacht. Wo blieb da übrigens der Protest unserer HOCHBUS-Fans?)
Vielleicht liegt es an der Gewohnheit, aber in meinen Augen ist in dieser Bilderserie die Innenausstattung des Hochbahn Bus’es wohl die Harmonischste (und vllt noch die Luxusausstattung aus Riad). Die anderen Ausstattungen sehen für mich wie 70er Jahre oder aber nach Augenkrebs aus 😀
Es wäre naürlich schönerr gewsen, Hamburg hätte sich im Personenverkehr auf der Schienenverkehrsmesse auch mit einem innovativen Schienenfahrzeug vorgestellt.
So blieb der Eindruck zurück, dass die Hamburger Hochbahn bald in Hamburger Hochbus umbenannt wird.
Auch ich war letzte Woche auf der Innotrans und habe noch etwas anzumerken:
Die Holzsitze in der Hannoveraner Stadtbahn habe ich nicht als unbequem empfunden. Sie waren ergonomisch geformt, sodass man gut darauf sitzen konnte. Für die relativ kurzen Strecken innerhalb einer Stadt sind solche Sitze vollkommen in Ordnung. Ich halte es gerade für wichtig, dass Sitze im Nahverkehr nicht zu weich sind, sodass man darin versinkt. Dabei sitzt wesentlich schlechter als auf gut geformten harten Sitzen. Die Sitze des DT5 in Hamburg halte ich daher auch für sehr gut.
Im Fernverkehr ist das natürlich etwas anderes. Hier sollten die Sitze etwas weicher gepolstert sein, da die Fahrzeiten länger sind. Der EC250 für die SBB, der ebenfalls auf der Innotrans ausgestellt wurde, hatte da meiner Meinung nach viel zu harte Sitze auch in der erste Klasse.
Schade, dass im Solaris Elektrobus so viel Platz verloren geht. Das ist im Sileo wesentlich besser gelöst. Für mich war jedoch trotzdem der Solaris wegen seines höherwertigen Inneren der Favorit. In diesem Punkt hat Solaris wirklich zu Mercedes aufgeholt bzw. Mercedes schon überholt. Die Verarbeitungsqualität des Sileos lässt nämlich, wie auch schon häufiger bei Tests bemängelt wurde, zu wünschen übrig. Viel zu dünner Kunstoff im Inneren und von Hand gezogen Silikonfugen! Leider führ der Sileo nicht, als ich da war. Vom Fahrverhalten konnte mich der Solaris für Hamburg im Vergleich zu ebenfalls anwesenden VDL Citea Electric mehr überzeugen. Das Fahrgestell schien besser abgestimmt.
In Hamburg ist also nicht alles schlecht. 😉