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Bahn-Reaktivierung in Geesthacht hat große Verspätung

Vorplanung für Bahnprojekt in Südholstein soll mit zwei Jahren Verzögerung bald endlich beginnen. Schleswig-Holstein hatte bisher kein Geld zugesagt. Warum die ersten Züge nach Geesthacht wohl erst im Jahr 2040 fahren werden.
Christian Hinkelmann
Die geplante Reaktivierung der alten Bahnstrecke zwischen Hamburg-Bergedorf und Geesthacht kommt deutlich langsamer voran als von der Politik versprochen.
Die geplante Reaktivierung der alten Bahnstrecke zwischen Hamburg-Bergedorf und Geesthacht kommt deutlich langsamer voran als von der Politik versprochen.
Foto: Christian Hinkelmann

Es war vor fast zwei Jahren, am 29. März 2023. Schleswig-Holsteins Verkehrs-Staatssekretär Tobias von der Heide, die rechte Hand von Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (beide CDU), ist auf einer Wahlkampfveranstaltung in Geesthacht zu Gast und sagt diese zwei Sätze, auf die Bahn-Fans und die örtliche Politik lange gewartet haben: „Die Bahnanbindung Geesthacht – Hamburg wird kommen. Schon im Jahr 2024 wird die Vorplanung abgeschlossen sein.“

Die Euphorie war damals groß. Endlich sollte neuer Schwung in das eingeschlafene Bahnprojekt kommen, das die größte Stadt Schleswig-Holsteins ohne Bahnanschluss endlich wieder auf der Schiene erreichbar machen sollte – mit modernen Triebwagen, die direkt bis zum Bergedorfer Bahnhof fahren sollen und in ferner Zukunft vielleicht sogar bis zum Hamburger Hauptbahnhof durchfahren könnten.

Und tatsächlich zog das Tempo deutlich an. Fast zeitgleich traf si…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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5 Antworten auf „Bahn-Reaktivierung in Geesthacht hat große Verspätung“

So wird aus der Verkehrswende nie und nimmer etwas! Es hat den Anschien, dass die Beteiligten (HVV, AKN, ladnesregeirugnen von Hamburg und schleswig-Holstein) alles tun, damit das Projekt nicht realsiert werden kann / muss. Die einfachste Lösung: Reaktivierung der Strecke als überlandstraßenbahn und Betrieb nach BOStrab wird nicht ernsthaft erwogen, sondern überflüssige und teuere Bauwerke, wie die Einfädelung in den S-Bahnhof Bergedorf, Einfädelung in die Fernbahn bei Nettelnburg werden gefordert, die aufgrund der Kosten das Projekt unwahrscheinlich werden lassen. Alles nur peinlich oder Vorsatz? Die Reaktivierung als Stlraßenbahn ließe sich kostengünstig und schnell umsetzen. Man bräuchte keine hohen Bahnseige und Straeßnkrezugnen wären einfacher zu gestalten. Zudem wäre so die Strecke leicht zu elektrifizieren. Die Anbindung an die S-Bahn in Bergedorf wäre mit einer Haltestelle auf der Bergedorfer Straße kostengünstig zu erstellen und würde gleichzeitig bei einer Fortführung bis nach Mümmelmannsberg (Anbindung an die U2) die Erschließung von Lohbrügge und des Klinikums Boberg an den SPNV ermöglichen.

das ist alles so peinlich: Politiker sind darauf stolz, daß eine Vorplanung gemacht wird, um auf einer bestehenden Strecke, die auch relativ gut in Schuß ist, zu verifizieren, wie Bahnübergänge gebaut werden und das allein die Feststellung, was die Bahnübergange haben müssen, über eine Mio kostet; das schlägt den Fass den Boden aus. Und eine Vorplanung bis 2026 besagt ja nur, daß vor einem Baubeginn vor 2030 nicht zu rechnen ist und dann vor 2032 keine Personenzüge fahren. Deutschland macht sich nicht nur bei Planungsprozessen in der Welt immer mehr lächerlich. Und es ist kein Wunder, wenn selbst solche einfachen Projekte immer teurer werden.
Und die nimbys in Geestacht und entlang der Strecke sind ja noch gar nicht aktiv geworden.

Diese völlig irrsinnige Idee der Reaktivierung einer alten Bahnstrecke ist totaler Schwachsinn. Sie würde durch Wohngebiete und Naturschutzgebiete führen und eine weitere Lärmquelle, neben der B5 und A25 für alle Anwohner sein. Außerdem leben die Menschen auf dem Geesthang, egal ob in Börnsen, Escheburg oder Geesthacht! Dort werden die Neubaugebiete erschlossen. Die Reisezeit der Pendler würde sich verlängern, durch das 2-3 malige Umsteigen. Dafür soll geschätzt über 250 Millionen Euro ausgegeben werden? NEIN DANKE! Warum denken unsere Politiker immer nur in Wahlperioden? Wie sieht denn der verkehr der Zukunft aus? Wollen wir in 20 Jahren denn wirklich noch mit starren und unflexiblen Zügen fahren? Oder nicht doch lieber alternativen Verkehrsmitteln? Warum nicht auf das E-Bike setzen und aus der Strecke einen gut ausgestatteten Fahrradweg in die City planen? Warum schauen unsere Politiker nicht mal über den Tellerrand und schauen in den Niederlanden, Schweden, Dänemark oder anderen innovativen Staaten?

Absolut nichts ist daran „irrsinnig“ Verkehrsinfrastruktur neu aufzubauen oder zu reaktivieren 🤨. Mit einer Eisenbahn bestünde für die Gemeinden endlich erstmals eine leistungsfähige, reisezeitverkürzende Alternative zum Auto und zum chronisch verspäteten Bus! Die Reaktivierung ist nicht nur sinnvoll und längst überfällig, sondern alternativlos.

Fahrräder sind als Zubringer zum Nahverkehr oder für kurze- bis mittlere Distanzen richtig super, aber für längere Distanzen ist auch mit den besten Radschnellwegen eine Eisenbahn schlicht schneller und für mehr Menschen zugänglich.

Seit mindestens 3 Legislaturperioden(!) treiben Kommunen und beide beteiligten Bundesländer die Reaktivierung der Bahnstrecke voran. Gerade die Reaktivierung Geesthachter Bahnstrecke ist ein positives Beispiel dafür, dass (Lokal-)Politik eben nicht nur in Legislaturperioden denkt, sondern auch langfristig über mehrere Legislaturperioden hinweg große Infrastrukturprojekte vorantreibt.

Wenn man mal über den Tellerrand hinausblickt und sich anschaut, wie Niederlande oder Dänemark Mobilität gestalten, dann stellt man sehr schnell fest, dass beide Länder Mobilität ganzheitlich denken! Dort wird nicht wie in Ihren Ausführungen Fahrrad gegen Nahverkehr ausgespielt, sondern durch gute Radinfrastruktur zum Bahnhof und ausreichend hochwertige Stellplatzmöglichkeiten Bike & Ride gefördert 🚲. Beide Länder bauen daneben auch weiterhin Eisenbahnstrecken und Bahnhöfe für den Nah- und Fernverkehr neu und aus, auch wenn sie nah an Wohnsiedlungen verlaufen.

Auch in 20 Jahren werden mehrere zu einer Einheit zusammengekuppelte Wagen die effizienteste und leistungsfähigste Art der Personen- und Güterbeförderung sein. Kein Straßenfahrzeug wie ein elektrischer, autonom gesteuerter Bus, Sattelzug oder ähnliches wird an die Kapazität, die niedrigen Betriebskosten, wesentlich niedrigere Lärmbelastung und Aufrüstbarkeit einer Eisenbahn heranreichen 🚃

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