Wenn der lang geplante Ostseetunnel zwischen der Insel Fehmarn und Dänemark irgendwann wirklich kommt, wird der Fährbahnhof Puttgarden geschlossen. So hatte es die Deutsche Bahn seit Jahren immer wieder betont.
Doch jetzt gibt es eine unerwartete Wende: Der Bahnanschluss soll bleiben!
In den Planfeststellungsunterlagen für den Belttunnel steht nämlich an mehreren Stellen, dass der alte Fährbahnhof über eine Weiche an die neue Fernstrecke nach Dänemark angeschlossen werden soll – und zwar nicht nur provisorisch während der Bauzeit, sondern auch dauerhaft nach Eröffnung des Tunnels.
Scandlines fordert auch nach Tunneleröffnung Gleisanschluss
“Wir als DB planen auch weiterhin für den Fährbetreiber Scandlines ein Anschlussgleis. Das ist deren Forderung”, bestätigt die zuständige Projektsprecherin der Deutschen Bahn, Maja Weihgold auf NahverkehrHAMBURG-Anfrage.
Und Scandlines-Sprecherin Anette Ustrup Svendsen ergänzt: “Wir fordern im Rahmen des Planfeststellungsverf…
5 Antworten auf „Bahnanschluss Puttgarden soll trotz Belttunnel erhalten bleiben“
Bahnhof Puttgarden ist eine Serviceeinrichtung der DB Netz AG. Beabsichtigt sie die Stilllegung, muss sie dies lt. § 11 AEG bei der zuständigen Aufsichtsbehörde beantragen und darlegen, dass ihr der Betrieb des Bahnhofs nicht mehr zugemutet werden kann und Verhandlungen mit Dritten, denen ein Angebot für die Übernahme durch Verkauf oder Verpachtung gemacht wurde, erfolglos blieben.
Bei einer betrieblichen Bewertung des Grenz-, Fähr- und Abstellbahnhofs Puttgarden ist zu berücksichtigen, dass Bf Fehmarn-Burg keine Abstell- und Erweiterungsmöglichkeiten bietet. In Bf Puttgarden stehen derzeit 2 Gleise für den Personenverkehr und 4 Abstellgleise mit einer Gesamtnutzlänge von 1485 m zur Verfügung. Eine betriebliche Erweiterung ist problemlos möglich.
Nach Ertüchtigung der Strecke Lübeck – Puttgarden durch 2-gleisigen Ausbau und Elektrifizierung mit Leitgeschwindigkeiten bis 160 km/h ist auch mit Zuwächsen im Schienenpersonenverkehr zu rechnen. Ein Betrieb von Regionalbahn (Linien RB85/RE85) und nationalem IC-Verkehr (Linie IC31) über die Grenzen von Hamburg/Schleswig-Holstein hinaus bis Nyköbing (Falster) würde den Prinzipien des SPFV und SPNV widersprechen.
Ein kluger Schachzug, sich nicht vom Tunnel abhängig zu machen. Da hat die Bahn endlich mal mitgedacht. So hat sie die Möglichkeit z.B. auf steigende Trassengebühren zu reagieren.
Zu welchen Fährschiffen denn? Wenn der Tunnel irgendwann mal kommen sollte, werden keine Fährschiffe mehr verkehren, wozu auch?
Wie soll man als Fußgänger von Lübeck aus denn sonst zum Fährschiff kommen? Am schnellsten und bequemsten geht es mit der Eisenbahn. Der Bus ist da keine gute Alternative. Einen 2-Std.-Takt würde ich für ausreichend halten, natürlich mit guten Übergangsmöglichkeiten zum Schiff und in Lübeck. Auch die Beschäftigten auf dem Schiff und im Hafen müssen die Möglichkeit haben, mit dem ÖPNV zur Arbeit und zurück zu kommen.
Das nenne ich weitsichtig!
Man wird froh sein über die beibehaltene Infrastruktur, sollte der Tunnel mal für länger gesperrt werden müssen.