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Bahnhof Altona: Nordbahn muss ab morgen weit draußen halten

Pendler, die mit der Nordbahn von und nach Hamburg-Altona fahren, müssen ab morgen deutlich längere Fußwege gehen – und zwar dauerhaft. Die meisten Nordbahn-Züge müssen nämlich künftig schon rund 100 Meter vor den Prellböcken halten – weit außerhalb der Bahnsteigüberdachungen. Der Grund ist simpel aber überraschend.
Christian Hinkelmann
Elektrotriebwagen vom Typ FLIRT der Nordbahn in Hamburg-Wilhelmsburg
Elektrotriebwagen vom Typ FLIRT der Nordbahn in Hamburg-Wilhelmsburg

Schlechte Nachricht für Pendler im Bahnhof Altona: Die meisten Züge der Nordbahn dürfen ab heute nicht mehr bis zu den Prellböcken des Kopfbahnhofs durchfahren, sondern müssen weit außerhalb der Bahnsteigüberdachung halten. Die Fußwege der Fahrgäste verlängern sich damit um rund 100 Meter. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Betroffen sind demnach die Gleise 6, 7 und 8a.

Aber was ist der Grund für die neuen Haltepositionen?

Die neuen Triebwagen der Nordbahn beschleunigen zu schnell. Das heißt konkret: Wenn die Nordbahn-Züge direkt am Prellbock losfahren, könnten sie bis zum Ausfahrtsignal theoretisch eine höhere Geschwindigkeit erreichen als erlaubt. So hat es die DB auf NahverkehrHAMBURG-Anfrage bestätigt.

Das kann kritisch werden, wenn das Signal auf Rot steht und vom Fahrer missachtet wird. Normalerweise werden Züge in so einer Situation automatisch zwangsgebremst und kommen innerhalb einer bestimmten Sicherheitszone hinter dem Signal zum Stehen. Experten nennen diese Zone auch „Durchrutschweg“.

Da die neuen Nordbahn-Züge aber theoretisch schneller am Signal vorbeifahren könnten als andere Bahnen, wäre bei ihnen auch der Bremsweg länger. Die Folge: Der vorgeschriebene Durchrutschweg könnte nicht mehr eingehalten werden.

Aus diesem Grund hat die Deutsche Bahn jetzt in einem neuen Betriebskonzept festgelegt, dass die meisten Nordbahn-Züge nicht mehr bis zum Prellbock des Sackbahnhofs durchfahren …

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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29 Antworten auf „Bahnhof Altona: Nordbahn muss ab morgen weit draußen halten“

Unglaublich, was hier alles an Vorschlägen kommt. Einige Lösungsansätze hier sind schlicht falsch und unpassend. SbV? Dienstwagenvereinbarung?! Es ist auch verboten, gegen Halt zeigende Signale anzufahren und an Halt vorbeizufahren, sowie schneller als zulässig zu fahren. Trotzdem passiert es hin und wieder – in Deutschland zum Glück recht selten. Die Zugbeeinflussung kann vor den Folgen schützen, die Anpassung der Halteplätze ist daher die sicherste Lösung. Einzig den Vorschlag mit den zusätzlichen 500 Hz-Magneten finde ich gut, wobei mir nicht bekannt ist, ob das so zulässig ist.

Die Ausführungen von CARPE DIEM möchte ich ergänzen. Die meisten Punkte würde ich sofort unterschreiben. Allerdings muss ich zum ersten Kritikpunkt klar sagen, das DB Netz als Betreiberin des Netzes als oberste Priorität die Sicherheit des Betriebs hat. Es ist halt nicht mehr so, das Netz, Betrieb und Verkehrsangebot aus einer Hand kommen, wie zu Zeiten der Bundesbahn. Es sind zahllose Unternehmen auf Gleisen der DB Netz unterwegs, und da habe ich Verständnis, dass Regelungen über den kurzen Dienstweg einfach nicht mehr gehen. Und sicherer ist es auch.

Jonas Schmidt Freitag, 18.09.2
Ihre Kommentare tun ja teilweise echt weh.
Man kann etwas deratiges nicht mit einer „Dienstanweisugn“ lösen.
——————————
Doch, in den SbV. Eine Schande was da abgeht.
Einsame Nordbahnzüge „Du kommst hier nicht rein“.
Am Bahnhof Altona in der Zwischenebene geht’s immer noch nicht weiter. Man hat nur die Holz-Wände verstellt. Unglaublich daß das Bezirksamt sich so etwas bieten lässt.
Hier gibt es eine neue INI zur Erhaltung des Bahnhofs : „Prellbock Altona“. Ich hoffe das darf ich hier reinstellen.
http://prellbock-altona.de/2015/07/28/bahn-und-stadt-rauben-altonas-mitte-den-bahnhof/#more-9

Der Prellbock Bahnhof Altona muss bleiben, zumindest als abgespeckte Version für die Nordbahn und die NOB. So etwa wie in Wilhelmshaven falls das jemand kennt dort.

Es sind übrigens auch die Züge der Deutschen Bahn betroffen. Die ICE’s der Baureihe 411 bzw 415 (ICE-T) müssen z.Bsp auf Gleis 10 auch ein gutes Stück vor dem Prellbock halten, wenn diese in Einzeltraktion unterwegs sind.
Es trifft also nicht nur die Nordbahn. 😉

Was für ein Treppenwitz – es ist nicht zu fasssen! Die Deutsche Bahn scheint sich endgültig vom Dienstleistungsgedanken für die zahlenden Kunden verabschiedet zu haben.

Nicht nur, dass die DB den schönen, geschichtsträchtigen und denkmalpflegerisch wertvollen Bahnhof aus der Kaiserzeit in den 1970er Jahren aus fadenscheinigen Gründen abgerissen und einem gesichtslosen, extrem hässlichen Betonklotz mit Gleisanschluss geopfert hat, der im Laufe der Jahre immer mehr heruntergekommen ist. Altona auf dem absteigenden Ast.

Nicht nur, dass es in der Zwischenetage auf dem Weg zu den S-Bahnen ebenso wie auf dem gesamten Bahnhof unansehnlich, kalt und zugig ist. Seit Jahren drang überdies Feuchtigkeit durch die Zwischendecke, die teilweise mit großen Wasserbottichen aufgefangen wurde, die auch gerne einmal überliefen und Überschwemmungen verursachten.

Nicht nur, dass es dort seit Jahren äußerst schmuddelig ist und allerorten ätzender, gesundheitsschädlicher Taubendreck und immer wieder auch menschliche Hinterlassenschaften in Form von Urin, Kot und Erbrochenem auf den Wegen anzutreffen sind.

Nicht nur, dass sich dort sehr oft angetrunkene, extrem ungepflegte, aggressiv bettelnde, lautstark grölende oder anderweitig auffällige bis zwielichtige Personen herumtreiben. Dies alles findet unter den Augen des gelegentlich sichtbaren Sicherheitspersonals statt, das aber von höherer Stelle wohl eher die Anweisung bekommen hat, wegzuhören und wegzuschauen.

Nicht nur, dass sich die überfälligen Sanierungsarbeiten auf der Zwischenebene und im S-Bahn-Bereich nun schon über Jahre hinziehen und den Reisenden unübersichtliche Umwege zugemutet werden.

Nicht nur, dass ständig die Rolltreppen und/oder die Fahrstühle für Tage, Wochen oder gar Monate ausfallen bzw. gesperrt werden, was für mobilitätseingeschränkte Kunden das vorzeitige Ende ihrer Reise bedeutet.

Nun werden den Reisenden (= zahlenden Kunden) auf den oberirdischen Bahnsteigen also auch noch weitere Wege zu den meisten Nordbahn-Zügen zugemutet. Das ist einfach nur noch unterirdisch!

Bravo! So kann man vor allem den Berufspendlern, die ohnehin ständig mit verspäteten oder ausgefallenen Zügen sowie einem stümperhaften Störungs- und Informationsmanagement der DB konfrontiert sind, das Bahnfahren endgültig austreiben.

Ein „Gutes“ hat es allerdings: Wirklich jeder kann dann am Anfang der Bahnsteige besser die Verunreinigungen auf den Gleisanlagen sehen, die in unschöner Regelmäßigkeit eher einer Müllkippe ähneln – so wie hier auf einem Bild aus der Zeit kurz vor Ostern 2014:

http://s3-media3.fl.yelpcdn.com/bphoto/rOuTTAg5vBcVek9kPKoBHw/o.jpg

Jonas Schmidt,dein Kommentar ist dann ja wie ein Schlag aufm Kopf. Fangen wir damit einfach mal an, dass es keine 200er Magneten gibt. Zudem geht es hier nicht um das Ausfahrsignal- dieses liegt weit hinter dem Bahnhof, sondern um die Zsig’s welche keinen ausreichenden Durchrutschweg bieten. Und warum sollte die Nordbahn auch mehr zahlen? Muss deiner Meinung nach jedes Evu sein Entgelt entsprechend der Halteposition anpassen? Solch einen Blödsinn liest man sonst nur bei der Bild. Achso und eine Anpassung der SignalAnlagen wäre nicht mal nötig, man bräuchte eigentlich nur ein paar daueraktive Magneten 😉

Kann man das Problem nicht leicht lösen, indem man die Züge einfach nicht mehr an den betroffenen Gleisen 6,7 und 8 halten lässt? Den Zug mach Wrist auf Gleis 5 und den nach Elmshorn auf 11/12. Letzteres wird ja bereits oftmals praktiziert. Oder verstehe ich das gerade falsch?

Ihre Kommentare tun ja teilweise echt weh.
Man kann etwas deratiges nicht mit einer „Dienstanweisugn“ lösen. Geht hier um ein Fehtverhalten des Triebfahrzeugführers. Am ASig gibt derzeit einen 200er Magneten. Das Tfz erreicht vor der Bremsung allerding bereits eine Geschwindigkeit, die so hoch ist, dass der Zug nicht im D-Weg zu bremsen ist und ein Flankenschutz für andere Fahrstraßen nicht gegeben ist.
Ein ZSIg kann man aus Kostengründen auch nicht verwenden. Die Nordbahn möchte schließlich auch nicht mehr Trassengebühren zahlen. Entweder die Nordbahn fährt in Doppeltraktion, oder sie muss halt weiter hinten halten.

Wo liegt eigentlich das Problem?

Mit dieser Maßnahme fügt sich auch für diese Fahrgäste der Haltestellenkomfort nahtlos nach Hamburg dazu:.
Wer keine Gewaltmärsche in Kauf nehmen möchte, darf keinen ÖPNV in HH fahren.
Und so machen es ja laut Modal-Split auch weniger als anderenorts.

Hier ist es seit Jahrzenhten so gewollt (oder nicht besser gekonnt), daß viele Stationen in einem miserablem und fahrgastunfreundlichem Zustand sind (bspw. Berliner Tor oder die ganzen U3-Halte mit nur einem Ausgang oder selbst Bushaltestellen wie Hoheluftbrücke).

Es gibt hier zwei Lösungsmöglichkeiten für das Problem:

1. Die Signalanlagen werden angepasst.
2. Die Noprdbahn fährt bedarfsunabhängig immer mit langen Zügen.

Ausreden wie „Das ist zu teuer“ oder „Das lohnt nicht wegen Der Bahnhof wird eh bald verlegt“ sind einfach nicht akzeptabel!

Fahrgastkomfort muss Vorang haben vor Wirtschaftlichkeit. Punkt.

Es fehlen offensichtlich die für den PZB-Betrieb erforderlichen 500 Hz-Magneten am Asig, der die spurtschnellen Triebwagen (das sind die wirklich!) bei Geschwindigkeitsübertretung stoppen würde .
Wird man wohl nicht mehr einbauen. DB Netz will den Bahnhof loswerden.
Christian Ehring, Xtra-3, da ihre Sendung oft sehr bahn-affin ist, übernehmen Sie ! Ich fordere (heutzutage fordert ja jeder irgend einen Blödsinn ) die „01“! zurück! Dann wäre das Problem gelöst.

So einen Schwachsinn habe ich nie gehört!

Man kann doch einfach einen Dienstvereinbarung für die Nordbahner erstellen, dass bei der Ausfahrt max. 30 km/h bis Signal fahren dürfen.

Als Systembetreuer bin ich sehr oft mit dem Dienstwagen unterwegs. Vom Amt gibt es eine genaue Dienstvereinbarung. Dort steht alles geregelt über Umgang mit Dienstwagen. Einmal im Jahr muss ich diese Vereinbarung unterschreiben. Das kann man auch für Nordbahner machen. Oder?

Wie wäre es einfach mal jewals vor den Zwischensignalen ein 500 hz Magnet einzupflanzen dann wäre das Problem gelöst.
Bei halt zeigendem Signal wäre dieser scharf und eine restrektive Geschwindigkeitsüberwachung von 25 km/h kann nicht überschritten werden.

Vielleicht kann man am Bahnsteig noch ein Schild aufstellen mit Aufschrift: „Willkommen in der prekären Welt der Eisenbahn“ mit Sammelbüchse drunter für verarmende Netzbetreiber.

@Spm 9153

Bei der Nordbahn sind keine Zugführer mehr im Einsatz, ich denke Sie verwechseln das mit Triebfahrzeugführer, denn ein Zugführer ist im Zug bei den Fahrgästen, er hat die Betriebliche Aufgabe, den Zug fahrbereit zu machen und entsprechend abzufertigen, zu erkennen ist er an der roten Armbinde bei der DB.

Wenn man davon ausgeht, dass unzulässig gegen Halt zeigende Signale angefahren wird, dann wird das wohl auch bei etwaigen Geschwindigkeitsbegrenzungen so sein, dass diese „vergessen“ werden.

Schildbürgerstreich! Ich stimme dem „spm9153“ zu. Die DB traut den Lokführern der Norbahn nicht über den Weg(?).
Gegenüber den Fahrgästen ist die Entscheidung der DB (oder des Eisenbahn-Bundesamt?) eine Zumutung.

Und wieso wird nicht einfach die maximale Geschwindigkeit reduziert? z.B. durch eine einfache „2“ (für 20 km/h) am Signalmast? Oder ist das auch zu teuer? Alternative: Ein einfacher Eintrag im Streckenbuch würde es auch tun. *facepalm*

Darf die Nordbahn jetzt die Stationsgebühren kürzen? Würde dei Signalisierung geändert, wenn Züge der DB betroffen wären? Es wird endlich Zeit, Netz und Betrieb zu trennen!

Den Auftrag langsam anzufahren bekommen wir ja schon durch das Signal angezeigt. Da die DB lieber aber andere benachteiligt, spart man sich einfach das Geld für die Sicherungstechnik und lässt Fahrgäste laufen.

Und wie wär’s, wenn man den Zugführern einfach den Auftrag geben würde, nur langsam anzufahren und erst nach Passieren des Signals richtig zu beschleunigen ?

Es wäre kundenfreundlich, wenn man die Signaltechnik entsprechend erweitern würde. Da wir ja in kürze einen neuen Bahnhof Altona bekommen, lohnt die Erweiterung nicht mehr.

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