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Bauarbeiten im HVV: Vollsperrungen und Ausfälle auf 20 Bahnlinien

So viele Bauarbeiten gleichzeitig gab es lange nicht im HVV. Auf 20 Bahnlinien in Hamburg und Umland fahren in den kommenden Tagen und Wochen weniger oder gar keine Züge. Die große Übersicht für Fahrgäste, was wann wo gesperrt ist.
Christian Hinkelmann
In den nächsten Wochen bleiben die Signalen an vielen Bahnstrecken in und um Hamburg auf rot - wie hier in Altona.
In den nächsten Wochen bleiben die Signalen an vielen Bahnstrecken in und um Hamburg auf rot - wie hier in Altona.
Foto: Christian Hinkelmann

Bauarbeiten im Bahnverkehr sind für die Fahrgäste immer nervig. Dass das Netz in und um Hamburg trotzdem saniert und ausgebaut werden muss ist auch klar – aber so viele Bauarbeiten gleichzeitig, wie sie in diesen Tagen und Wochen im HVV stattfinden, ist schon selten und für Bahnfahrende eine echte Herausforderung. Sie müssen sich in diesen Tagen im HVV-Netz durch einen wahren Flickenteppich voller Streckensperrungen und Zugausfälle navigieren. Insgesamt sind in den nächsten Tagen und Wochen bis Monatsende 20 Bahnlinien im Hamburger Verkehrsverbund betroffen – und alle Strecken, die aus der Hansestadt ins Umland führen.

NAHVERKEHR HAMBURG gibt eine genaue Übersicht, welche Bahnstrecken in Hamburg und Umland aktuell und bis Monatsende voll gesperrt sind, wo weniger Züge als üblich unterwegs sind und wo Linien verkürzt wurden – inklusive einer übersichtlichen Karte für die sichere Fahrt durch den Sperr-Dschungel.

Die HVV-Baustelle mit den größten Auswirkungen in Hamburg und Umland ist aktuell die Vollsperrung der Regional- und Fernbahnstrecke zwischen Hamburg und Pinneberg. Seit dem 4. März sind der Hamburger Hauptbahnhof und der Bahnhof Altona in Richtung Norden vom Zugverkehr komplett abgeschnitten. Die Bahn bündelt auf dem Abschnitt mehrere Bauarbeiten, darunter sind Kampfmittelsondierungen am zukünftigen Fernbahnhof Altona (Höhe Diebsteich) und an der Sternbrücke, sowie Gleis-, Oberleitungs-, Signal- und Kabelarbeiten zwischen dem Hauptbahnhof und Langenfelde.

Pinneberg ist das neue Hamburg

Die Folgen für die Fahrgäste sind drastisch: Mehr als zwei Wochen lang, bis zum 18. März, starten und enden alle Regionalzüge der Linien RE6, RB61, RE7, RE70 und RB71 von DB und Nordbahn in Pinneberg. Zwischen Hamburg und Pinneberg fährt als Alternative nur die S-Bahn, d…

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Der Kopf hinter diesem Artikel

Christian Hinkelmann ist begeisterter Bahnfahrer und liebt sein Fahrrad. Wenn er hier gerade keine neue Recherchen über nachhaltige Mobilität veröffentlicht, ist der Journalist und Herausgeber von NAHVERKEHR HAMBURG am liebsten unterwegs und fotografiert Züge.

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7 Antworten auf „Bauarbeiten im HVV: Vollsperrungen und Ausfälle auf 20 Bahnlinien“

Die nützliche Meldung kommt leider erst jetzt, wo die Sperrpausen begonnen haben. Deutsche Bahn und Hochbahn haben es für nicht nötig befunden, die Fahrgäste vorab zu informieren, obwohl nach Bahninternen Regularien solche umfassenden Streckensperrungen mindestens zwei Jahre im Voraus anzumelden sind. Der Bahn verschweigt den Fahrgästen immer die volle Wahrheit. Zumal jede andere Bahn in der Welt solche Arbeiten unter dem rollenden Rad durchführen würde. Aber die DB macht es immer mit Vollsperrungen – wir werden davon noch einige in den nächsten Jahren auf den Strecken von Hamburg nach Berlin und Hamburg-Hannover sowie Hamburg – Ruhrgebiet erleben, dann aber bitte schön gleich für ein halbes Jahr. Und zudem dauern die Bauarbieten bei der DB aufgrund der mangelnden Koordination zwischen den versciedenen DB-Konzenrgesellschaften auch immer besodnrs lang. Was andere Bahnen in Tagen erledigen dauert bei der DB immer Wochen, wenn nicht Monate. Liebe Bahn das ist ein Vollprogramm zum Abgewöhnen von Bahnfahren. Offensichtlich beabsichtigt. So hat Bundesverkehrsminister Wissing auch gleich die Einführung des Deutchlandtaktes auf um 40Jahre bis 2070 verschoben. Das heißt in Klartext: die Demontage der Bahn geht weiter. Und die Grünen in den der Hamburger und Schleswig-Holsteinischen Landesregierungen schweigen zu Bahn-Kaputt-Sperrmaßnahmen! – Und die Hoffnung, dass nach Fertigtellung der Bauprojekte Bahnhof Diebsteich und S4 vielleicht 2030++ alles besser wird, wird sich bald als eine Illusionsblase erweisen.

Richtig: Die Strecke Hamburg – Hannover wird 2026 BIS 2029 erst saniert und danach ertüchtigt. Bis 2030 dort also kein normaler Verkehr. Für Pendler keine gute Nachricht.

Falsch: Der Deutschlandtakt wurde nicht von Verkehrsminister Wissing verschoben! Schon viele Regierungen vorher haben gern behauptet, dass die seit den 1960er Jahren völlig kaputt-gesparte Bahn in wenigen Jahren fit gemacht werden könnte und ganz schnell die Fahrgastzahlen verdoppelt werden könnten. Medien, Bahnfreunde und Bevölkerung haben nur nie im Kleingedruckten nachgelesen, dass dort immer nur von Zwischenstufen die Rede war. Die Zwischenstufen haben aber offenbar nie dazu geführt, dass Menschen in dem für die CO2-Reduktion notwendigen Ausmaß ihr Auto stehen gelassenn hätten.

Im übrigen versprechen Verkehrspolitiker, Bahn und Nahverkehr schon seit den 1950er Jahren zukünftige Idealzuständen, mit denen wahlweise die Autolawine bekämpft, der Steuerzahler entlastet oder die Umwelt geschützt werden sollte usw.. Diese Idealzustände sind nur selten halbwegs eingetroffen. Darauf folgte dann das nächste Konzept mit neuer Zielsetzung…

Was heisst das also für den Deutschlandtakt?

Pro Bahn denkt offenbar auch nicht viel anders als Prellbock Altona:
https://www.lok-report.de/news/deutschland/aus-den-laendern/item/39484-hamburg-einschraenkungen-im-fern-und-nahverkehr-durch-unzureichend-ausgebaute-schieneninfrastruktur.html
(Einfach mal diesen Artikel unter dem Fokus „RB81/S4“ lesen.)

Dankeschön, dass wenigstens ihr immer mal wieder auf dieses Thema eingeht. Übrigens, der jetzt für mehrere Jahre ausfallende Verstärkerverkehr war nie ein glatter 15-Minuten-Takt. Es war immer ein Rumpeltakt, bei dem man die Abfahrzeiten wissen musste, um nicht „Rotlichtanschluss“ zu bekommen. Und diese Zeiten hatten sich dazu meist noch mit jedem Fahrplanwechsel geändert, sodass man sich immer wieder neue merken musste. Jetzt haben wir nur noch einen Stundentakt in der Fahrplanlage der Bargteheider Züge. (z.B. Minute 11 ab Hbf)
Seltsam ist nur, dass am Berliner Tor noch gar nicht gearbeitet wird und dort weiterhin zweigleisiger Betrieb ist. (Ist so ähnlich wie Wandsbek, wo man auch noch ein ganzes Jahr lang hätte halten können.)

Wie werden denn die ICEs nach Kiel umgeleitet? Güterumgehungsbahn und dann ausnahmsweise nach Pinneberg oder wird da zwischen Bad Oldesloe und Neumünster ne Diesellok vorgespannt?

Die ICEs von/nach Kiel fahren über die Güterumgehungsbahn. Die Sperrung beginnt eigentlich erst bei Langenfelde. Pinneberg ist nur der einzige geeignete Umstiegsbahnhof auf die S-Bahn.

Daher um so trauriger das Regionalbahnen ausfallen müssen zwischen Neumünster und Bad Segeberg nur wegen den paar ICs nach Kopenhagen.

Eine ganz tolle Übersicht. So etwas würde man sich von den Verkehrsbetrieben selbst doch auch wünschen, aber die informieren meist nur über die eigenen Linien.

Ein Hinweis zum Netzplan: statt der Kreise für die Vollsperrungen wären vielleicht schwarz-gelbes „Flatterband“ der voll gesperrten Abschnitte übersichtlicher.

Naja, bei Papier-Plänen wäre dass bei kürzeren Sperrungen natürlich zu aufwendig, da würde ich als Mindestlänge vielleicht 6 Monate vorschlagen. Aber auf dem Netzplan auf den Webseiten, der App, oder auf den Monitoren die jetzt in einigen Haltestellen verbaut werden – dass sollte doch nicht so schwer sein?

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